19b Wärme
Vorlesung am Dienstag 13.5.2008 fällt aus
2
Zusammenfassung
In diesem gut isoliertem Raum steigt die Temperatur Innere Energie eines Körpers
Wärme
thermische Energie
(kinetische Energie der Moleküle) potentieller Energie
(chemische Bindung)
Wärme ist Energiefluss zwischen
Körpern unterschiedlicher Temperatur Innere Energie eines Körpers steigt durch Energieeintrag von außen
Arbeit wird geleistet
Joulsches Experiment zur Bestimmung des mechanischen Wärmeequivalents
[ 1 cal g 4.18 C J ]
18 J . 4
=
°
T C Q = Δ
Wärmekapazität
spezifische Wärmekapazität
K g 4186 J
2
=
Δ
= Δ ⇔
≡
O
c
HT mc T Q
m c Q
Wasser ist ein guter Energiespeicher
Kalorimetrie
( )
( )
Metall Metall
O H O H
Metall Metall Metall
O H O H O H f
Q Q
f Metall Metall
Metall
O H f O H O H
r O H
r Metall
m c
c m
T m c
T c T m
T T
c m
T T c m
T T
T T
warm kalt
+
= +
⇓
−
−
↑
↓
−
=
2 2
2 2 2
2 2
2 2
Probe die
in nsfer Energietra
Wasser das
in nsfer Energietra
akt Wärmekont bei
g angleichun Temperatur
Wasser erwärmt sich Metall kühlt ab
O H Metall
T T >
2Startbedingungen Metall heiß Wasser Raumtemperatur
diese Temperatur stellt sich ein
Welche Temperatur hat das Gesamtsystem Metallklumpen plus Wasser?
100 °C
RT
20 °C
4
Kalorimetrie
Metall Metall
O H O H
Metall Metall
Metall O
H O H O H
f m c c m
T m
c T
c T m
+
= +
2 2
2 2
2
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ = =
C kg 4186 J C,
20 Wasser
g
200 T
w oc
w o⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ = =
C kg 387 J
, C 100 Cu
g 100
Kupfer Metall
Cu o o
Cu
c
⎟⎟ T
⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ = =
C kg 900 J ,
C 100
Al g 100
Aluminium Metall
o o
Al
Cu
c
T
Aluminium
( ) ( ) ( ) ( )
( ) ( )
C 7 7 . 27
C kg 900 J C 100
kg 4186 J 200g
C C 100 kg 900 J 100
C C 20
kg 4186 J 200g
o o
o o
o o
°
=
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝ + ⎛
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝ + ⎛
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛
=
Al f Al
f
T
g g T
Kupfer
( ) ( ) ( ) ( )
( ) ( )
53 . 23
C kg 387 J C 100
kg 4186 J 200g
C C 100 kg 387 J 100
C C 20
kg 4186 J 200g
o o
o o
o o
=
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝ + ⎛
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝ + ⎛
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛
=
Cu f Cu
f
T
g g T
Aluminium besserer Wärmespeicher als Kupfer
C 837 J m
C = c
w=
oC 90 J CAl = o
C 39oJ
Cu = C
Phasenübergang
Eis schmilzt! Wasser verdampft!
Bislang: Bei Zuführung von Energie ändert sich nur die Temperatur des Körpers
Experimenteller Beobachtung zum Beispiel bei Wasser
Energie wird zugeführt.
Temperatur ändert sich aber nicht!
Phasenübergang
Definition
Wechsel eines Systems aus vielen Teichen von einer thermodynamischen Zustandsform (Phase) in eine andere.
Dabei ändern sich seine physikalischen Eigenschaften
wie Dichte, Struktur elektrische Leitfähigkeit, Magnetisierung ,
in Abhängigkeit von den thermodynamischen Größen
Temperatur, Druck, elektrische oder magnetische Feldstärke
6
Phasenübergang in Eisen
Änderung der Kristallstruktur
Temperatur T
Phasenübergang im festen Zustand Raumgitter α−und δ–Eisen
raumzentriert
Raumgitter γ–Eisen kubisch flächenzentriert
Click!
Phasenübergang in einer Flüssigkeit
Erwährung in kochendem Wasser (ca ½ h) löst Kristallstruktur auf
Grundzustand (bevorzugter Phase) bei Raumtemperatur ist ein Kristall
kleine Störung löst den Phasenübergang aus
Kristallstruktur bildet sich aus und Wärme wird frei
(Bindungsenergie wird freigesetzt)
Material: Natriumacetat
8
Energiespeicherung
Chemische Energie
Energie der Moleküle, die durch die Bindung der
Atome untereinander gespeichert ist
Latente Energie
Energie, die im System aufgrund der Phase, in der
sic sich befinden, gespeichert ist
Kernenergie
Energie der Atome, die durch die Bindung der Atomkerne untereinander
gespeichert ist
Zündung der ersten Wasserstoffbombe
Kernenergie
( ) U : 3 10 kg ( Steinkohle )
Uran kg
1
J 10 73 . 6
6 235
13
⋅
⇔
⋅ Chemische Energie
10
Typischer Verbrauch eines benzingetriebenen Autos etwa 5 Liter pro Tag
Tag 165 MJ
kg 10 J Tag 4.4
3.75 kg
Tag 3.75 kg Tag
Liter L 5
0.75 kg
kg 10 J 4.4
alt Energiegeh
Liter 75 kg . 0
Benzin Dichte
7 7
=
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ ⋅
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
= ⎛
⎟⎟ =
⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎟ ⎛
⎠
⎜ ⎞
⎝
= ⎛
⋅
=
E E
m
BenzinBenzin
ρ
Treibstoff Chemische Energie Treibstoff Kernenergie
( )
Tage 40788
Tag 10 J
1.65
J 10 6.73
brauch Energiever
täglicher
s Treibstoff -
Uran des
alt Energiegeh Tagen
in reserve Treibstoff
J 10 kg 6.73
10 J 6.73 kg
0.1
alt Energiegeh
kg 0.1
8 12
12 13
⋅
⋅
=
⋅
⎟⎟ =
⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ ⋅
Uran
= m
1955
Latente Wärme
versteckte Wärme
siert charakteri gang
Phasenüber den
die
Größe, mische
thermodyna :
Körpers der
Masse
hren herbeizufü gang
Phasenüber einen
um
ist notwendig die
Energie, :
L
m L Q m:
Q
=
Lm Q = ±
gang Phasenüber
für Energie Notwendige
Man unterscheidet
L
f: Latente Wärme für das Schmelzen L
v: Latente Wärme für das Verdampfen
Konvention
Vorzeichen der Latenten Wärme positiv - wenn Energie in das System fließt
schmelzen, verdampfen
negativ – wenn dem System Energie entzogen wird kondensieren, gefrieren
schmelzen verdampfen
Latente Wärme
12
Änderung der Temperatur
Wasser von -30 °C nach 130 °C
T mc Q = Δ
Spezifische Wärme
Erforderliche Energie zur Erwärmung/ Abkühlung eines Körpers
Lm Q =
Latente Wärme
Erforderliche Energie um einen Phasenübergang auszulösen
Von Eis zu Wasserdampf
1 Gramm
( 10 kg ) 2090 J ( 30 C )
c 0
30 -
3 -
i 1
⎟⎟ °
⎜⎜ ⎞
= ⎛
Δ
=
⇒
°
→
° Q
T m Q
iEis auf 0° Celsius erwärmen J
7 .
1
= 62
Q
14
Von Eis zu Wasserdampf
1 Gramm
J 2.7
1
= 6 Q
Phasenübergang Eis nach Wasser
( )
J 333
kg 10 J 3.33 kg
10
L m
2
5 3
- 2
f i 2
=
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ ⋅
=
=
Q Q
Q
J
2
396
1+
=
Q
Von Eis zu Wasserdampf
1 Gramm
J 2.7
1
= 6 Q
Wasser auf 100 °Celsius erwärmen
J
= 333 Q
J
3
815
1−
= Q
( 10 kg ) 4190 J ( 100 C )
c 100
0
3 -
i 3
⎟⎟ °
⎜⎜ ⎞
= ⎛
Δ
=
⇒
°
→
° Q
T
m
Q
i16
Von Eis zu Wasserdampf
1 Gramm
J 2.7
1
= 6 Q
Phasenübergang Wasser nach Wasserdampf
J
2
= 333 Q
J
4
3070
1−
= Q
J
3
= 419 Q
( )
J 2260
kg 10 J 2.26 kg
10
L m
4
6 3
- 4
v i 4
=
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ ⋅
=
=
Q Q
Q
Von Eis zu Wasserdampf
1 Gramm
J 2.7
1
= 6 Q
Wasserdampf von 100 °C auf 120 °C erwärmen
J
= 333 Q
J
4
3110
1−
= Q
J
3
= 419 Q
J
4
= 2260 Q
( 10 kg ) 2010 J ( 20 C )
c 120
100
3 - 5
i 5
⎟⎟ °
⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛
= °
Δ
=
⇒
°
→
° Q
T
m
Q
i18
Eis und Heiß
kg 10 J 2.26
ser en von Was kondensier
beim Wärme Latente
⋅
6 v=
kg L 10 J 22 . 3
von Wasser schmelzen
beim Wärme
Latente
⋅
5 f=
L
79 . 6 kg 10 J 3.33
kg 10 J 2.26
ärmen Latenten W
der Verhältnis
5 6
=
⋅
⋅
=
f v
L L
Heißer Dampf behält auf der Haut seine Temperatur von 100 °C bevor es beginnt zu kondensieren
Folge sind u.U. Verbrennungen
Im Allgemeinen ist die Latente
Wärme für die Verdampfung
größer als die für das Schmelzen
Leidenfrost Effekt
Johann Gottlob Leidenfrost (1715-1794)
Verzögerung der Aggregatumwandlung
Dampfpolster verhindert direkten
Wärmekontakt Tropfen schwimmt auf
Dampfpolster
entstehender Dampf kann nicht entweichen
vgl. Hovercraft
20
Mikroskopische Sichtweise
Mehr Arbeit muß verrichtet werden um
die anziehenden Kräfte zwischen den
Molekülen zu überwinden Bindungen werden
aufgelöst Arbeit muß verrichtet
werden, um die Bindung der Moleküle
untereinander zum Teil zu lösen Bindungen werden
aufgeweicht
Up, up and away
J 10 2.09
kg 10 J 2.09
Verdampfen beim
Helium
flüssigem von
Wärme Latente
4 4
⋅
=
= Δ
↓
⋅
=
v v
mL E
L
Temperatur von 1 kg flüssigem Helium 5 °K
Erwärmung des Heliums mit Heizstrahler
min 35
s 10 2.09 s
10 J J 10 2.09
s 10 J W
10
W 10 P ng Heizleistu
3 4
≈ Δ
⋅
⋅ =
=
= Δ
=
=
=
t P
t ΔE
Δt
P ΔE
22
Thermodynamische Zustandsänderung
Statische Situation
Charakterisierung durch Zustandsvariablen
Druck, Volumen, Temperatur, interne Energie
Makroskopische Charakterisierung eines Systems nur möglich im thermodynamischen Gleichgewicht
Auswirkung für ein Gas:
Druck und Temperatur sind überall identisch
Dynamische Situation
thermodynamische Zustandesänderung wird durch andere Variablen beschrieben Im thermischen Gleichgewicht ist der Wert diese Variablen NULL
Wert der Variablen ungleich NULL, wenn Energie aus oder in das System transferiert wird Bislang als Energietransfervariable identifiziert
Wärme
Neue Größe, die zu einer Zustandsänderung führt
Arbeit
Thermodynamische Prozesse
Zylinder gefüllt mit Gas
Bemerkung: Gase sind komprimierbar!
Alle Eingriffe auf ein System erfolgen von nun an sehr langsam.
Das System hat dabei genügend Zeit, sich jeweils auf die veränderte Situation einzustellen.
Es befindet sich dabei STETS im thermodynamischen Gleichgewicht Man nennt solche Eingriffe QUASISTATISCH
pA F =
Kraft wirkt auf den Kolben mit
Fläche A
pdV W
pAdy W
Fdy W
dV Ady
−
=
↓
−
=
−
=
=
Berechne die Arbeit
Gas wird komprimiert: Arbeit wird am System geleistet: Vorzeichen negativ Gas wird entspannt: Arbeit wird durch das Gas geleistet: Vorzeichen positiv
Keine Änderung des Volumens: geleistete Arbeit ist NULL
∫
−
=
fi
V
V
pdV
W
Entwicklung des Drucks, bei Änderung des
Volumens
pV-Diagramm
Fläche unter der Kurve entspricht dem Wert des
Integrals
24
Unterschiedliche Wege führen zum Ziel
Methode A
1 Schritt Volumen Gas wird verringert 2 Schritt: Druck des Gases wird erhöht
Methode B
1 Schritt: Druck des Gases wird erhöht 2 Schritt Volumen Gas wird verringert
Methode C
Druck und Volumen werden gleichzeitig variiert
W A W A < W B W A < W C < W B
(
f i)
i
A
p V V
W = − − W
B= − p
f( V
f− V
i) = − ∫ ∫
fi f i
p p
V
c V
dpdV
W
Erforderliche Arbeit in allen Fällen unterschiedlich
Noch mehr Wege
Situation A
System ist in thermischem Kontakt mit Energiereservoir Eigenschaft des Reservoirs: unerschöpfliche Wärmequelle
Situation B
System ist während der Änderung seines Zustandes
von der Außenwelt isoliert
Durch den Kontakt zum Energiereservoir ändert sich die Temperatur des Gases nicht, obwohl Arbeit vom Gas bei der Bewegung des Kolben verrichtet wird Energie wird durch die Wärmefluss
aus dem Reservoir bereit gestellt.
Durch den Bruch der Membrane expandiert das Gas in das Vakuum bei sich ein Druckgleichgewicht eingestellt. Temperatur ändert sich nicht und keine Arbeit wird
verrichtet bei der Expansion.
Trotz unterschiedlichem Weg
Endzustand beider Systeme ist identisch
keine Temperaturänderung im System!
26
Erster Hauptsatz der Thermodynamik
Erhaltung der Energie
Zwei Wege für den Energiefluss
Arbeit wird verursacht durch eine makroskopische Verschiebung, d.h. Krafteinwirkung
Wärme als mikroskopische Verhalten der Moleküle fließt, wenn eine Temperaturdifferenz zur Außenwelt besteht.
Beide Prozesse führen zu einer Änderung in der Inneren Energie des Systems, d.h. in einer Änderung mindestens einer der
thermodynamischen Größen Druck, Temperatur oder Volumen
Betrachte System beim Übergang
f f i
i
V p V
p ⇒
verursacht durch Wärme Q und/oder Arbeit W
unterschiedliche Wege führen zu verschiedenen Werten von Q und W aber Wert der inneren Energie hat sich auf definierte Weise geändert
Innere Energie ist Erhaltungsgröße
Erster Hauptsatz der Thermodynamik
Erhaltung der Energie
Weg gewählten vom
unabhängig
int
U Q W
E = = − Δ
Erster Hauptsatz der Thermodynamik
Die innere Energie eines Systems ist eine
Zustandsvariable wie p, V, T !
Erste Konsequenz in einem isolierten System U=NULL, wenn Q=NULL und W=NULL
Zyklischer Prozess
W Q = −
↓
= Δ
↓
⇒
⇒
0 E
1 Zustand 2
Zustand 1
Zustand
int
Energie, die dem System zugeführt wird
geschlossener Weg, d.h. umschlossenes Gebiet entspricht
der verrichten Arbeit in Lehrbüchern oft auch mit U bezeichnet