Bakterien, Pilze und Viren
Lies dir den Text aufmerksam durch und bearbeite dann die Fragen und Arbeitsaufgaben auf dem Arbeitsblatt!
Was ist eine Bakterie?
Bakterien sind winzige Lebewesen, die fast überall vorkommen. Es gibt kaum einen Ort auf der Welt, wo keine Bakte- rien leben. Man findet sie in den heißes- ten Wüsten, aber auch in der Antarktis, wo sie unter extrem kalten Bedingungen leben. Bakterien kommen im Boden, im
Wasser und auch in der Luft vor. Andere Bakterienarten leben auf unserer Haut, im Mund oder in der Nase.
Oder anders gesagt, Bakterien sind praktisch überall. Trotzdem haben nur wenige Menschen diese winzigen Lebewesen je gesehen, denn sie sind oft nur einen Tau- sendstelmillimeter groß und nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Ein Tausendstel- millimeter ist noch viel kleiner als ein i-Punkt.
Wenn man das Wort Bakterien hört, denken die meisten sofort an Quälgeister, die unserem Körper nicht guttun. Das stimmt so aber nicht ganz, denn ohne Bakterien könnten wir Menschen und auch die Tiere nicht leben.
Bakterien sind also für den Menschen nützlich und von großer Bedeutung. Am besten wachsen sie, wenn die Umgebung die Temperatur des menschlichen Körpers hat, das ist etwa bei 37 Grad Celsius. Ist es kälter oder wärmer, wird das Wachstum verlang- samt, ist jedoch noch möglich. Damit Bakterien besonders gut wachsen, brauchen sie viel Feuchtigkeit und Dunkelheit.
Bakterien sehen nicht alle gleich aus, es lassen sich vor allem drei verschiedene For- men unterscheiden.
Kugelförmige Bakterien werden Kokken genannt, stäbchenförmige Bakterien be- zeichnet man auch als Bazillen, und spiralförmige Bakterien werden auch als Spirel- len (Schraubenbakterien) bezeichnet.
Es gibt verschiedene Arten von Bakterien. Sie können für den Menschen nützlich (ge- sundheitsfördernd), aber auch schädlich (krankheitserregend) sein.
Schädliche Bakterien sind Krankheitserreger, die Menschen und auch Tiere krank ma- chen können. Krankheiten, die beim Menschen durch Bakterien verursacht werden, sind zum Beispiel Lungenentzündung und Halsentzündung.
Krankheitserregende Bakterien können wir aber auch über die Nahrung aufnehmen.
In Hühnerfleisch und Eiern, die nicht gekühlt werden, können sich Salmonellen ver- mehren und unseren Körper schwächen.
Die nützlichen Bakterien kommen aber zum Glück häufiger vor. Sie schützen uns vor den schädlichen Bakterien und halten unseren Körper gesund. Auch Wissenschaftler nehmen Bakterien zu Hilfe. Sie verwenden die nützlichen Bakterien zur Herstellung von Joghurt, Essig und Käse. Ein Beispiel für nützliche Bakterien sind die Milchsäure- bakterien. Milchsäurebakterien befinden sich in Milchprodukten wie Joghurt und Käse und gelangen durch ihre Einnahme in den Darm. Auf dem Weg zum Darm über- stehen aber die meisten den Angriff der Magensäure nicht. Nur die überlebenden Bakterien nehmen in der Darmwand ihren Platz ein und übernehmen dort wichtige Aufgaben. Sie unterstützen die Darmfunktion, helfen dadurch bei der Verdauung und verhindern das Wachstum von schädlichen Bakterien, die unseren Körper schwächen.
Im Darm leben etwa 100' 000 Milliarden Bakterien, von denen die meisten nützlich sind. Die Forscher bezeichnen diese Bakterien im Darm als Darmflora. Damit wir uns gesund fühlen, ist es wichtig, dass die Darmflora im Gleichgewicht ist. Durch Alltags- stress, die Einnahme von Medikamenten, scharfes oder fettiges Essen wird das Gleichgewicht im Darm gestört, und deine Verdauung funktioniert nicht mehr ideal.
Es gibt aber auch noch andere wichtige Bakterien, auf deren Hilfe wir angewiesen sind. Würden die Fäulnisbakterien nicht ständig organisches Material abbauen, wäre die Erde schon bald mit den toten Körpern von Pflanzen und Tieren bedeckt.
Was ist ein Pilz?
Im Innern der steinernen Pyramide ruhte der Pharao in seiner Grabkammer. Sein to- ter Körper war einbalsamiert und in Binden eingewickelt worden. Tausende Jahre später zerrten Grabräuber den goldenen Sarkophag (den Sarg) ans Tageslicht. Kurze Zeit später starben die Grabräuber. So entstand die Legende von der Rache des Pha- rao. Erst vor wenigen Jahren haben Wissenschaftler die Ursache für den schnellen Tod der Grabräuber herausgefunden. Der Pilz Aspergillus flavushat den Körper des Pharao zersetzt. Die Grabräuber hatten während ihrer Arbeit die tödlichen Pilzsporen eingeatmet und starben daran. Heute untersuchen selbst Wissenschaftler die Pilze nur unter größten Vorsichtsmaßnahem, damit sie keine giftigen Sporen einatmen.
Pilze findet man überall, beispielsweise als Schimmel auf dem Brot oder auf anderen Lebensmitteln, aber auch als Verursacher von Hauterkrankungen und Fußpilzen – oder ganz einfach im Wald. Pilze können Krankheiten wie Hautpilze verursachen und sind deshalb für den Menschen schädlich. Die meisten Schimmelpilze sind jedoch für die Menschen unschädlich, trotzdem ist es besser, wenn man verschimmelte Esswa- ren nicht mehr isst. Schimmelpilze können aber auch nützlich sein, indem sie zum Bei- spiel einigen Käsesorten den Geschmack geben. Pilze brauchen im Gegensatz zu Pflanzen kein Licht zum Leben, sie wachsen im Dunkeln. Sie kommen nur ans Tages- licht, um ihre Sporen zu verteilen, damit ihre Vermehrung gesichert ist. Wenn Cham- pignons den Weg ans Licht suchen, ist es sogar möglich, dass sie eine Straße aus As- phalt aufbrechen.
Was sind Viren?
.Viren sind keine eigenständigen Lebewesen, obwohl sie aus Erbmaterial und Protei- nen bestehen. Sie können sich jedoch nicht selbstständig vermehren und auch nicht wachsen, da sie hierfür eine Wirtszelle benötigen
Der stark vereinfachte Bauplan einer Zelle, die Viren, lassen sie umso resistenter gegen Medikamente und das Immunsystem sein. Sie dringen in gesunde menschliche Zellen ein, um ihr Erbmaterial dort einzubauen. Nun haben sie die gesamte Steuerungsgewalt und lassen von der Zelle immer neue Viren bilden, bis diese platzt und die neuen Viren in den Körper entlässt. Diese Vermehrung hat zwei große Vorteile, erstens werden so ohne Energie zu verschwenden Viren produziert und zweitens tarnt sich das Virus durch das Einschleusen seines Erbmaterials.
Ist das Immunsystem intakt, bildet dieses entweder sofort Zellen, um die Viren zuer- kennen und durch Phagocytose zu bekämpfen oder Antigene, die durch die spezifische Abwehr die Viren unschädlich machen.
Durch das ständige Einschleusen und Verändern des Erbmaterials erkennt das Immun- system trotz einer spezifischen Abwehr
häufig die Viren nicht als Fremdkörper.
Dadurch kann eine Grippe auch heute noch gefährlich sein und in Einzelfällen zum Tod führen.
1.
Ein Virus schlüpft in eine neue Zelle.
2.
In der Zelle werden neue Viren produ- ziert.
3.
Die Zelle bricht auf und die Viren können sich ausbreiten.
Arbeitsblatt: Bakterien, Pilze und Viren
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Klasse:
1. Beschreibe den Lebensraum der Bakterien.
2. Erkläre, inwiefern folgendes Vorgehen sinnvoll ist: Lebensmittel werden zum Auf- bewahren in den Kühlschrank gestellt, damit die Speisen nicht so rasch verderben.
3.Nenne die 3 möglichen Formen der Bakterien sowie ihre Fachbezeichnungen und ordne die Abbildungen korrekt zu.
4. Erkläre folgende Aussage:
Unsere Welt wäre nicht dieselbe ohne die Welt der Bakterien.
5.Erkläre den Begriff Darmflora.
6. Beschreibe, wo Pilze überall vorkommen können! Welche Pilze sind schädlich und welche nicht?
7. Wie wachsen Pilze und wofür kommen sie ans Tageslicht?
8. Was benötigen Viren um sich zu vermehren?
9.Beschreibe die Vermehrung von Viren!
9- Welchen zwei großen Vorteile für die Viren hat ihre Vermehrung?
10. Wie bekämpft ein intaktes Immunsystem Viren?
