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ntibiotika greifen an verschiedenen Stellen in den Stoffwechsel oder den Aufbau von Bakte- rien ein. Manche Wirkstoffe haben von vorne herein eine Wirkungslücke bei bestimmten Spezies, man spricht

von einer primären Resistenz. An- dere sind zunächst wirksam, verlie- ren aber dann ihre Wirksamkeit bei einem primär nicht resistenten Keim.

Diese sekundäre Resistenz kann spontan durch eine Veränderung der Erbinformation entstehen. Solche Mutationen finden ständig statt, ihr Ergebnis ist rein zufällig. Entsteht dabei die Fähigkeit, ein bestimmtes Antibiotikum abzuwehren, so haben diese Bakterien einen Selektionsvor- teil, sofern sie gerade mit diesem Wirkstoff bekämpft werden. Das heißt, sie können sich unter der The- rapie weiter vermehren, während ihre Stammesgenossen ohne diese Fähigkeit absterben oder sich zumin- dest nicht mehr teilen können. Zu allem Überfluss können die Resis- tenzgene nun auch noch von einer Bakterienzelle auf eine andere über- tragen und damit die Resistenz wei- tergegeben werden.

Resistenzmechanismen Manche Bakterien haben die Fähigkeit, inak- tivierende Enzyme zu bilden. Be- kannt sind beta-Lactamase-bildende Keime, die gegen beta-Lactam-Anti- biotika, also Penicilline und Cepha- losporine, resistent sind. Andere Er- reger verändern die Zielstruktur, also den Angriffspunkt des Antibioti- kums, sodass die Bindungsfähigkeit des Wirkstoffs nachlässt. Dieser Me- chanismus ist bei Resistenzen gegen Makrolidantibiotika bekannt. Wieder

andere verändern die Permeabilität der Zellmembran, dadurch können Antibiotika, wie Sulfonamide, nicht mehr in ausreichender Konzentra- tion in die Zelle eindringen.

Ausreichend dosiert und lange genug Ein großzügiger Antibiotika- gebrauch geht mit einer hohen Resis- tenzrate einher, ein gezielter Einsatz mit einer geringen. Das weiß man aus dem europäischen Vergleich. Auch bei uns werden häufig Antibiotika verordnet, wo es nicht unbedingt nö- tig wäre. Bakterien, die das Immun- system eines ansonsten gesunden Or- ganismus selbst abgewehrt hätte, können nun unter dem Selektions- druck des Antibiotikums Resistenzen ausbilden. Dies passiert vor allem dann, wenn nicht ausreichend hoch dosiert oder die Therapie vorzeitig abgebrochen wird. Auf die Verord- nung des Arztes haben Sie in der Apo- theke keinen Einfluss. Es ist Sache eines Mediziners, zu entscheiden, ob ein Antibiotikum nötig ist oder nicht.

An der Compliance dagegen können Sie mitarbeiten. Manche Kunden re- duzieren aus Angst vor Nebenwir- kungen eigenmächtig die Dosis. Sie riskieren damit nicht nur Therapie- versagen, sondern auch die Entste- hung resistenter Stämme. Beliebt ist auch das vorzeitige Absetzen, sobald die Krankheitssymptome nachlassen.

Auch dies begünstigt die Resistenz- entwicklung. Weisen Sie ihre Kunden stets darauf hin, dass Sie ihr Antibio- tikum unbedingt nach Vorschrift ein- nehmen nehmen müssen.

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Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

Resistenzen gegen Antibiotika sind ein ernst zu nehmendes Problem.

Doch wie schaffen es die Bakterien, den für sie giftigen Arzneistoffen zu entkommen? Und was können Sie in der Apotheke dagegen tun?

Wenn das Imperium zurückschlägt

PRAXIS TOP IM JOB

© jvdwolf / 123rf.com

72 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2013 | www.pta-aktuell.de

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