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Übungsblatt 10 zur Vorlesung “Wahrscheinlichkeitstheorie”

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Übungsblatt 10 zur Vorlesung “Wahrscheinlichkeitstheorie” Seite 1 von??

Übungsblatt 10 zur Vorlesung “Wahrscheinlichkeitstheorie”

Olivier Warin 10. Mai 2014

Aufgabe 52 (P[X ∈(−∞,∞)] = 1 undE[X] =∞)

Wir betrachten den Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,A, P) = ((0,1],B((0,1]), λ), wobei λ das Lebesque- Mass auf (0,1] bezeichnet. Weiter definieren wir X : (0,1] → R durch X(ω) = 1/ω. Nun gilt klar P[X ∈(−∞,∞)] =P[Ω] = 1 und füra>1haben wir

FX(a) =P[X 6a] = P[{ω∈Ω|ω>1/a}] = P[[1/a,1]] = 1−1/a.

Weiter gilt füra <1 klarFX(a) = 0. Durch ableiten erhalten wir mit fX(a) =

(0, a <1 1/a2, a>1 eine Dichtefunktion vonX. Wir schliessen (mit der Vorlesung WTS)

E[X] = Z

−∞

xfX(x)dx = Z

1

x1 x2dx =

Z

1

1

xdx = ∞, wie gewünscht.

Aufgabe 53 (Wohldefiniertheit von E[X] bei einfachen Zufallsgrössen) Es seiX eine einfache Zufallsgrösse.

Behauptung: Die Definition des ErwartungswertesE[X] hängtnicht von der Darstellung vonX ab.

Beweis: Seien

X=

n

X

i=1

ai1Ai =

m

X

j=1

bj1Bj

zwei Darstellungen vonX. ((Ai)ni=1und(Bj)mj=1sind beides Partitionen vonΩunda1, . . . , an, b1, . . . , bm

sind reelle Zahlen).

Nun gilt:

n

X

i=1

aiP[Ai] =

n

X

i=1

aiP[Ai∩Ω] =

n

X

i=1

aiP[Ai∩Sm j=1Bj] =

n

X

i=1

aiP[Sm

j=1(Ai∩Bj)]

=X

i,j

aiP[Ai∩Bj].

Falls es einω∈Ai∩Bjgibt, so folgtX(ω) =ai=bj. Somit gilt in jedem FallaiP[Ai∩Bj] =bjP[Ai∩Bj].

Wir schliessen somit aus Symmetriegründen

n

X

i=1

aiP[Ai] =X

i,j

bjP[Ai∩Bj] =

m

X

j=1

bjP[Bj].

Aufgabe 54 (Mit Kanonen auf Spatzen geschossen I, II und -III) Es sei(An)n∈N eine Folge von Ereignissen.

a) Behauptung: Es giltP[lim infnAn]6lim infnP[An].

Frühjahrsemester 2012 Olivier Warin Seite 1 von??

(2)

Übungsblatt 10 zur Vorlesung “Wahrscheinlichkeitstheorie” Seite 2 von??

Beweis: Wie auf Seite 5 des Skriptes gesehen gilt1lim infnAn= lim infn1An und nach dem Lemma von Fatou (Satz 4.6) gilt

P[lim inf

n An] =E[1lim infnAn] = E[lim inf

n 1An] 6 lim inf

n E[1An] = lim inf

n P[An].

b) Behauptung: FallsAn ↑A gilt auchP[An]↑P[A].

Beweis: Es gilt klar1An↑1A und damit nach Satz 4.7:

n→∞lim P[An] = lim

n→∞E[1An] = E[ lim

n→∞1An] = E[1A] = P[A].

Ausserdem ist die Folge (P[An])n∈N klar monoton wachsend. Zusammengefasst haben wir also P[An]↑P[A] gezeigt.

c) Behauptung: Falls die Folge(An)n∈N paarweise disjunkt ist, so giltP[S

n=1An] =

X

n=1

P[An].

Beweis: Fürk∈NdefiniereYk=1Ak. Nun gilt klar für allek Yk>0. Da weiter(Ak)k∈Npaarweise disjunkt ist, folgt

X

k=1

Yk=1S

k=1Ak 6 1 < ∞.

Wir schliessen mit Satz 4.8

P[S

k=1Ak] =E[1S

k=1Ak] = E[

X

k=1

Yk] =

X

k=1

E[Yk] =

X

k=1

P[Ak].

Aufgabe 55 (Kontrast zur Positivität von Erwartungswerten) Es seiX eine Zufallsgrösse mitX >0undE[X] = 0.

Behauptung: Es giltP[X = 0] = 1.

Beweis: Nehmen wir an, dassP[X = 0]<1gilt.

DaX >0folgt

FX(0) =P[X 60] = P[X = 0] < 1.

Damit gibt es aufgrund der Rechtsstetigkeit vonFX einε >0 mitFX(ε)<1und damit P[X >ε]>0.

Weil offenbarX >ε1X>ε gilt, schliessen wir damit (mit Aufgabe 56 b)) 0 =E[X] > E[ε1X>ε] = εP[X>ε] > 0.

Dies ist ein Widerspruch. Also mussP[X = 0] = 1gelten.

Aufgabe 56 (Betrag innen und aussen; Monotonie inL1) a) SeiX ∈L1.

Behauptung: Es gilt|E[X]|6E[|X|].

Beweis: Mit den aus der Vorlesung bekannten NotationenX+= max{0, X}undX =−min{0, X}

folgt

|E[X]|=|E[X+]−E[X]| 6 |E[X+]|+|E[X]| = E[X+] +E[X] = E[|X|].

Frühjahrsemester 2012 Olivier Warin Seite 2 von??

(3)

Übungsblatt 10 zur Vorlesung “Wahrscheinlichkeitstheorie” Seite 3 von??

b) SeienX, Y ∈L1 mitX 6Y.

Behauptung: Es giltE[X]6E[Y].

Beweis: Definiere Z = Y −X > 0. Aufgrund der Positivität von Erwartungswerten, haben wir E[Z]>0und damit

E[Y]−E[X] =E[Y −X] = E[Z] > 0, womit die Behauptung folgt.

Aufgabe 57 (Fatou, volles Programm)

SeiY ∈L1und sei(Xn)n∈N eine Folge von Zufallsgrössen mit|Xn|6Y für allen.

Behauptung: Es gilt E[lim inf

n Xn]6lim inf

n E[Xn] 6 lim sup

n

E[Xn]6E[lim sup

n

Xn].

Beweis: Für alle n ∈ N gilt Xn+Y > 0, da |Xn| 6 Y. Ausserdem ist |Xn+Y| 6 2|Y| und damit E[|Xn+Y|]<∞, alsoXn+Y ∈L1. Mit dem Lemma von Fatou (Satz 4.6) können wir schliessen:

E[lim inf

n Xn] =E[lim inf

n (Xn+Y −Y)] = E[lim inf

n (Xn+Y)]−E[Y] 6lim inf

n E[Xn+Y]−E[Y] = lim inf

n E[Xn].

Mit−Xn stattXn folgt aus Obigem:

lim sup

n

E[Xn] =−lim inf

n E[−Xn] 6 −E[lim inf

n −Xn] = E[lim sup

n

Xn].

Da die Unlgeichunglim infnE[Xn]6lim supnE[Xn]klar ist, haben wir damit die Behauptung bewiesen.

Bemerkung: MitXn =1An für eine Folge von Ereignissen(An)n∈N erhalten wir damit P[lim inf

n An]6lim inf

n P[An] 6 lim sup

n

P[An]6P[lim sup

n

An], also Satz 1.10.

Frühjahrsemester 2012 Olivier Warin Seite 3 von??

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