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DOG 2021 online Vorab-Online-Pressekonferenz

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DOG 2021 online

Vorab-Online-Pressekonferenz

Termin: Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr Link zur Anmeldung:

https://attendee.gotowebinar.com/register/585594812846889229

Themen und Referierende:

Highlights der DOG 2021 online plus

Neue Operationsverfahren beim Grünen Star Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg Mythos Blaulichtschaden:

Sind Bildschirme und Handydisplays für unsere Augen ungesund?

Professor em. Dr. rer. nat. Michael Bach

Sehforscher, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg i. Br.

Können wir die Hornhaut bald mit Stammzellen reparieren?

Zum Stand der Forschung

Professor Dr. rer. nat. Ursula Schlötzer-Schrehardt

Akademische Direktorin und Leiterin der Forschungsabteilung an der Augenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg

Künstliche Intelligenz: Was bringen Augenregister?

Professor Dr. med. Nicole Eter

Direktorin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Münster; Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft DOG IT, Sprecherin

Lenkungsausschuss OREGIS – Nationales Register für Augenheilkunde der DOG Macht der Lockdown uns zu Brillenträgern?

Pandemie und Kurzsichtigkeit

Professor Dr. med. Wolf Alexander Lagrèze Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung,

Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg Moderation:

Kerstin Ullrich, Pressestelle DOG, Berlin

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DOG 2021 online

30. September bis 3. Oktober 2021

Grüner Star

Neuer Chip misst Augeninnendruck sicher und präzise

Berlin, 23. September 2021 – In der Therapie des Grünen Stars zeichnen sich Fortschritte ab. So liefert ein

implantierter Chip im Auge berührungslos zu jeder Tages- und Nachtzeit präzise Messdaten des Augeninnendrucks, der die Grundlage der Behandlung mit medikamentösen Augentropfen bildet. Zugleich prüfen Glaukomchirurginnen und -chirurgen weltweit neue minimalinvasive

Operationstechniken, welche die bewährte Tropfentherapie in absehbarer Zukunft teilweise ersetzen könnten. DOG- Präsident Professor Dr. med. Hagen Thieme stellt die

Neuerungen in der Glaukombehandlung auf der Vorab- und Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online vor. Auf dem virtuellen Kongress, der vom 30. September bis 3. Oktober 2021 stattfindet, diskutieren Augenärzte und Augenärztinnen in internationalen Symposien über die neuen Entwicklungen.

Die häufigste Form des Grünen Stars ist das primäre

Offenwinkelglaukom. Dabei sterben die Nervenfasern des Sehnerven langsam ab, im schlimmsten Fall führt das zur Erblindung. Ein

wichtiger Faktor bei diesem Prozess ist der Augeninnendruck, der durch den Abfluss des Augenkammerwassers im sogenannten Trabekelwerk des Auges reguliert wird: Ist der Abfluss dort gestört, erhöht sich der Augeninnendruck und fördert so die

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Nervenschädigung. Um das Fortschreiten des Augenleidens aufzuhalten, werden meistens Augentropfen eingesetzt. Etwa eine Million Menschen leiden hierzulande an der Erkrankung, jedes Jahr verlieren 1.000 Deutsche aufgrund eines Glaukoms ihr Augenlicht.

Helfen Medikamente nicht, muss operiert werden. „Dafür steht uns seit 50 Jahren die Trabekulektomie zur Verfügung“, erläutert DOG-Präsident Thieme. Mit der Standardoperation werden Strukturen am Auge so umgestaltet, dass ein künstlicher Abfluss für überschüssiges Kammerwasser entsteht. „Mit der Trabekulektomie können wir eine starke Drucksenkung erreichen“, erläutert der Direktor der Augenklinik am Universitätsklinikum Magdeburg. „Zu den Nachteilen zählen

Komplikationen wie Blutungen, Sehverschlechterung und Vernarbung.“

Die neuen minimalinvasiven Methoden mit Mini-Implantaten sollen den Eingriff vereinfachen. Diesem Zweck dienen haardünne Röhrchen, die Glaukomchirurginnen und -chirurgen mithilfe eines Mikroskops durch einen kleinen Schnitt in die Abflusskanäle des Kammerwassersystems einsetzen, um das gestaute Wasser aus dem Auge herauszuleiten. „Die Wissenschaft evaluiert diese neuen Verfahren derzeit weltweit“, berichtet Thieme. „Länge und Durchmesser der Röhrchen, aber auch der

Implantationsort sind noch Gegenstand von Diskussionen.“ Dennoch sei jetzt schon absehbar, dass die Augenheilkunde in Zukunft eine

patientenindividuelle Glaukomchirurgie mit mehreren Eingriffsmethoden anbieten werde, prognostiziert der Magdeburger Ophthalmologe.

Auch für die Messung des Augeninnendrucks entwickeln sich neue Techniken. So wurde in einer Studie ein wenige Millimeter großer Messsensor getestet, der in einen Silikonring eingearbeitet ist und bei einer Operation des Grauen Stars mit der neuen Kunstlinse implantiert werden kann. Der Chip verbleibt dauerhaft im Auge und ermöglicht berührungslos eine Messung des Augeninnendrucks zu jeder Tages- und Nachtzeit. Dafür halten die Patientinnen und Patienten ein

Messgerät vor das Auge, das die Werte abruft, speichert und nebenbei

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den Chip mit Strom versorgt. Die Werte können telemedizinisch an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte übermittelt werden.

„Der Chip lässt sich gut implantieren, wird gut vertragen und generiert eine Fülle an Messdaten, die jenseits unserer Vorstellungskraft gewesen ist“, berichtet Studienleiter Thieme. Bei keinem der 22 Studienteilnehmenden waren Komplikationen zu beobachten, kein Chip musste entfernt werden. „Die Studie zeigte auch, dass dieses intensive Augeninnendruckmonitoring in einigen Fällen zu einer Korrektur der medizinischen Tropfentherapie führte“, so Thieme. Der Sensor könnte eine Option für Patienten und Patientinnen sein, die sich mit Messungen schwertun und ohnehin vor einer

Kataraktoperation stehen. „Der Chip ist ein Beispiel für die Entwicklung digitaler Anwendungen in der Augenheilkunde, die in Zukunft noch rasant Fahrt aufnehmen wird“, resümiert der DOG-Präsident.

Auf den Kongress-Pressekonferenzen am 23. und 30. September 2021 wird Professor Hagen Thieme über die neuen Entwicklungen in der Therapie des Grauen Stares berichten. Die Anmeldung erfolgt mit dem untenstehenden Formular.

Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

Terminhinweise:

Online-Kongress-Pressekonferenz

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr Link zur Anmeldung:

https://attendee.gotowebinar.com/register/7974862707315799565

Keynote Lecture von Professor Keith Barton: „The evolution of glaucoma surgery.”

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, ganztägig abrufbar e - DFG-geförderte Projekte

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DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für

Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln.

Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscherinnen und Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

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DOG 2021 online

30. September bis 3. Oktober 2021

Mythos Blaulichtschaden

Experten geben Entwarnung: LED-Displays sind keine Gefahr für Augen oder Schlaf

Berlin, 23. September 2021 – Filter für Smartphones, Computerbrillen für Kinder, Kontaktlinsen für PC-Arbeit:

Viele Produkte werben mit dem Schutz vor Blaulicht, das von Bildschirmen und Handydisplays ausgeht. Doch ist blaues Licht wirklich schädlich für unsere Augen,

beeinträchtigt es den Schlaf? Nein, sagen Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Warum wir vor dem Einschlafen die Helligkeit elektronischer Geräte dennoch reduzieren sollten und welches Licht tatsächlich Netzhautschäden verursachen kann, erläutern

Ophthalmologen auf der heutigen Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online. Der Kongress findet vom

30. September bis 3. Oktober 2021 virtuell statt.

Blaues Licht gehört zum sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums und zeichnet sich durch Energiereichtum aus. „Dennoch ist die Lichtstärke bei der Nutzung elektronischer Geräte viel zu gering, um Netzhautschäden an den Augen hervorzurufen“, sagt Professor em. Dr. rer. nat. Michael Bach vom Universitätsklinikum Freiburg. Dies zeigt der Vergleich: Die natürliche Beleuchtungsstärke im Freien bei bedecktem Winterhimmel beträgt in unseren Breitengraden etwa 5.000 lux, an einem Sonnentag bis zu 100.000 lux. Ein Computer-Bildschirm, sehr hell eingestellt, bleibt in 50 Zentimeter Abstand jedoch unter 500 lux. „Auch wenn Kinder durch coronabedingten Fernunterricht

stundenlang vor Bildschirmen sitzen, sind zumindest Blaulicht-

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Augenschäden dadurch nicht zu befürchten“, stellt der Sehforscher fest. Weitere Erkenntnis zu vermeintlichen Beeinträchtigungen:

Kontaktlinsen, die Blaulicht blockieren, schützen einer aktuellen Studie zufolge nicht besser vor einer Ermüdung der Augen bei der

Bildschirmarbeit als Standardkontaktlinsen (1).

Entwarnung gibt DOG-Experte Bach auch in Bezug auf mögliche Schlafstörungen, die das Blaulicht durch abendliches Lesen an elektronischen Geräten verursachen könnte. Diese Annahme ist

inzwischen durch eine Studie mit 167 Probanden widerlegt, die erst vor wenigen Monaten erschien (2). Forscher hatten die Wirkung der „Night Shift“-Einstellung am iPhone untersucht – die Funktion dimmt bei Apple-Geräten den Blauanteil vom Displaylicht, um die behauptete Wirkung auf den Schlaf zu reduzieren. Ergebnis der dreiarmigen Studie: „Es gab keinen Unterschied in Bezug auf die Schlafqualität zwischen der Gruppe, die die „Night Shift“-Einstellung aktiviert hatte, und der Gruppe, die keine „Night Shift“-Funktion aktiviert hatte, oder der Gruppe derer, die gar kein iPhone genutzt hatten“, berichtet Bach.

Der Tipp des Freiburger Sehforschers lautet daher: „Wer vor dem Einschlafen auf einem elektronischen Gerät lesen möchte, sollte eine maximale Helligkeit vermeiden – diese Empfehlung klingt trivial, ist aber richtig.“

DOG-Präsident Professor Dr. med. Hagen Thieme findet es wichtig, diese Forschungserkenntnisse in die breite Öffentlichkeit zu tragen.

„Sie dienen der Aufklärung und schützen Verbraucherinnen und Verbraucher vor irreführender Werbung und verunsichernden Falschmeldungen, die rein kommerzielle Interessen verfolgen“, sagt der Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg.

Auf der Online-Vorab-Pressekonferenz wird Professor Michael Bach Studienergebnisse zur Wirkung des blauen Lichts erläutern und auch auf Netzhautschäden eingehen, die sich Jugendliche beim

gefährlichen Spiel mit Laserpointern zuziehen.

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Quellen:

(1) Singh S, Downie LE, Anderson AJ (2021) Do Blue-blocking Lenses Reduce Eye Strain From Extended Screen Time? A Double-Masked Randomized Controlled Trial. Am J Ophthal- mol 226:243–251.

https://doi.org/10.1016/j.ajo.2021.02.010

(2) Duraccio KM, Zaugg KK, Blackburn RC, Jensen CD (2021) Does iPhone night shift mitigate negative effects of smartphone use on sleep

outcomes in emerging adults? Sleep Health.

https://doi.org/10.1016/j.sleh.2021.03.005

Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

Terminhinweise:

Online-Kongress-Pressekonferenz

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr Link zur Anmeldung:

https://attendee.gotowebinar.com/register/7974862707315799565

Symposium: „Mythos Blaulichtschaden?“

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, 17.00 bis 17.45 Uhr, Channel 3

e - DFG-geförderte Projekte

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für

Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln.

Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscherinnen und Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

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DOG 2021 online

30. September bis 3. Oktober 2021

Weltkindertag

Leichter Anstieg der kindlichen Kurzsichtigkeit flacht nach dem Lockdown wieder ab

Berlin, 23. September 2021 – In China ist die Kurzsichtigkeit bei Kindern während des strengen Lockdowns leicht

angestiegen, wie eine großangelegte Untersuchung ergab.

Ursachen waren Tageslichtmangel und verstärktes Sehen im Nahbereich. Eine neue Studie zeigt nun, dass dieser Trend in der Volksrepublik nach dem Lockdown wieder rückläufig ist – der Aufenthalt im Freien bei Tageslicht bremst die Entwicklung kindlicher Kurzsichtigkeit ab. Darauf machte die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) aus Anlass des Weltkindertages am 20. September 2021

aufmerksam. Wie sich die Situation in Deutschland darstellt und was Eltern gegen die Kurzsichtigkeit ihrer Kinder

unternehmen können, diskutieren DOG-Experten auf der heutigen Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online. Der Kongress findet vom 30. September bis 3. Oktober 2021 virtuell statt.

Kurzsichtigkeit entwickelt sich meist im Alter zwischen acht und 12 Jahren und hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten weltweit zugenommen. In asiatischen Ländern wie Singapur und China liegt die Rate der Myopie, wie der Fachausdruck für Kurzsichtigkeit lautet, unter jungen Erwachsenen bei über 80 Prozent, in Europa knapp unter 50 Prozent. Vor allem zwei Faktoren fördern Kurzsichtigkeit:

Tageslichtmangel und langes Nahsehen. „In Asien verbringen Kinder

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sehr viel Zeit in geschlossenen Räumen, um zu lernen. Dies ist der Hauptgrund für die stark verbreitete Myopie in Fernost“, sagt Professor Dr. med. Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion

Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung an der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Während des strengen Lockdowns in China mit

Ausgangsbeschränkungen und lang andauernden Schulschließungen haben sich Tageslichtmangel und Nahsehen weiter intensiviert. In der Folge stieg die Kurzsichtigkeit gerade bei jüngeren Kindern an, wie eine chinesische Studie mit hoher Fallzahl belegt (1). „Der Unterschied bei den Brillenwerten zu den Vorjahren war zwar gering, aber

statistisch signifikant“, erläutert Lagrèze.

Eine weitere Studie aus China zeigt unterdessen, dass die Myopierate nach dem Lockdown wieder rückläufig ist (2). „Dies ist ein Beweis, dass Lichtmenge und Sehgewohnheiten einen Einfluss auf die Myopisierung haben“, konstatiert der Freiburger DOG-Experte.

Hinweise, dass man den Lockdown-Effekt auf Deutschland übertragen kann, gibt es jedoch nicht. „Uns liegen leider keine vergleichbaren Daten vor“, erklärt Lagrèze. „Zudem war der Lockdown in China deutlich strenger als bei uns.“

Dass die intensive Nutzung von PC, Tablets oder Smartphones

Kurzsichtigkeit fördert, erscheint unwahrscheinlich: Laut KIGGS-Studie hat die Myopierate unter deutschen Kindern in den zurückliegenden 11 Jahren nicht zugenommen (3); auch der relative Anteil an Brillen, die wegen Kurzsichtigkeit verordnet werden, blieb in den vergangenen 16 Jahren unverändert (4). „Es gibt bislang keine kontrollierte Studie, die einen Einfluss von Smartphones, PCs oder Tablets auf die

Kurzsichtigkeit belegt“, sagt Lagrèze. Erwiesen ist jedoch, dass Tageslicht vor Kurzsichtigkeit schützt. „Kinder sollten deshalb täglich zwei Stunden im Freien verbringen“, fügt der DOG-Experte hinzu.

Studien belegten zudem einen negativen Einfluss der Nutzung digitaler

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Geräte auf die psychosoziale Entwicklung und Konzentrationsfähigkeit der Kinder. „Eltern sind in jedem Fall gut beraten, die digitale

Bildschirmzeit ihrer Kinder zu begrenzen“, so Lagrèze.

Setzt die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit ein, sollte das Fortschreiten abgebremst werden – mit hochverdünnten Atropinaugentropfen, speziellen Brillen oder Kontaktlinsen. „Starke Kurzsichtigkeit ist neben dem Faktor Lebensalter der Hauptrisikofaktor für teils gravierende Augenerkrankungen wie Makuladegeneration, Netzhautablösung oder Glaukom“, betont DOG-Präsident Professor Dr. med. Hagen Thieme.

„Wir erwarten daher mit Spannung die Ergebnisse einer Studie zur Therapie der Kurzsichtigkeit mit Atropintropfen, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert.“

Auf der heutigen Online-Vorab-Pressekonferenz berichtet Professor Wolf Lagrèze auch über den aktuellen Stand zur Therapie kindlicher Kurzsichtigkeit mit Atropinaugentropfen.

Quellen:

(1) Wang J, Li Y, Musch DC, et al. Progression of Myopia in School-Aged Children After COVID-19 Home Confinement. JAMA

Ophthalmol. 2021;139(3):293–300.

doi:10.1001/jamaophthalmol.2020.6239 (2) Chang P et al. Ophthalmology 2021; epub

(3) Schuster, Alexander et al. Prävalenz von Kurzsichtigkeit und deren Veränderung bei Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse der

deutschen KiGGS-Studie. Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 855-60; DOI:

10.3238/arztebl.2020.0855

(4) Wesemann, W. Häufigkeit der Brillenträger in Deutschland. Ophthalmologe 115, 421–423 (2018).

https://doi.org/10.1007/s00347-018-0698-9

Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

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Terminhinweise:

Online-Kongress-Pressekonferenz

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr Link zur Anmeldung:

https://attendee.gotowebinar.com/register/7974862707315799565

International Expert Talk: „Myopia: treatment options beyond atropine eyedrops?!“

Termin: Samstag, 2. Oktober 2021, 10.00 bis 10.45 Uhr, Channel 4 e - DFG-geförderte Projekte

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für

Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln.

Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscherinnen und Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

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Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

STATEMENT

Highlights der DOG 2021 online Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg

Der diesjährige DOG-Kongress wird bestechen durch ein fein ausgewogenes Online- Programm, welches sich auf der Basis des letzten Kongresses, der ebenfalls online

stattfand, entwickelt hat. So sind beispielsweise die Highlights wie die keynote lectures, die Präsidentenrede, aber auch die international expert talks sowie die Updates im weiteren Verlauf online abrufbar (DOG on Demand), so dass es den Teilnehmerinnen und

Teilnehmern möglich ist, das gesamte Programm auch im Nachgang noch einmal anzuschauen und zu vertiefen.

Des Weiteren ist das Publikum eingeladen, über die Chat-Funktion an den Vortragssitzungen teilzunehmen; hier ist den Moderatoren auch durch die Zur-Seite-Stellung von technischem Hilfspersonal die Möglichkeit gegeben, die Moderation und die Betreuung der Chat-Funktion entspannter zu gestalten und zu verfolgen. In virtuellen Chat-Rooms ist es möglich, dass nach den Vortragssitzungen die Teilnehmer noch einmal die Offerte erhalten, sich virtuell zu treffen und auszutauschen und – was viel wichtiger ist – den einen oder anderen Kontakt untereinander herzustellen.

Mit Frau Professor Schlötzer-Schrehardt und Herrn Professor Bach haben wir nationale Experten für die keynote lectures gewinnen können. Frau Schlötzer-Schrehardt wird im Rahmen ihrer Von-Graefe-Vorlesung über innovative Stammzellforschung sprechen und Herr Bach über das Kontrastsehen. Die weiteren keynote lectures sind uns aus dem Ausland

„zugeschaltet“. Hier konnten wir mit Herrn Professor Keith Barton aus dem Moorfields Eye Hospital einen versierten Experten gewinnen, der für die innovative Glaukomchirurgie steht und uns diese darstellen wird. Im gleichen Atemzug wird er allerdings auch über die

Schwierigkeiten, in die ein Glaukomchirurg gelangen kann, ausführlich berichten. Aus der Schweiz wird Professor Rafael Sznitman aus Bern als erwiesener Experte für die Künstliche Intelligenz und Augenheilkunde versuchen, uns die Ängste vor dieser zu nehmen. Die Ängste sind subtil und gehen in die Richtung, dass Ärztinnen und Ärzte fürchten, KI könnte sie in Zukunft einmal ersetzen. Es ist vielmehr so, dass KI als Instrument der Zukunft uns Augenärztinnen und Augenärzten helfen wird, die Patienten besser und intensiver zu betreuen, und wir dürfen in den nächsten zehn bis 20 Jahren einen starken Zuwachs an altersbedingten Augenerkrankungen erwarten, allein schon wegen der Demografie. Ich halte deshalb diesen Vortrag für sehr wichtig. Das Thema „Digitale Ophthalmologie“ betrifft den

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Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

gesamten Kongress, und es gibt einige weitere Impulse in den Vortragssitzungen genau zu diesem Thema.

Auch für das Wohl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen den Sitzungen oder auch am Ende ist gesorgt. Wir versuchen durch eine virtuelle Kunstausstellung einerseits wie aber auch das Yoga vor dem PC Anreize zu schaffen, einmal abzuschalten und „die Seele

baumeln zu lassen“.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Magdeburg, September 2021

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Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

STATEMENT

Neue Operationsverfahren bei Grünem Star

Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg

Hier hat sich in den letzten Jahren ganz deutlich herauskristallisiert, dass die minimalinvasive Glaukomchirurgie auf dem Vormarsch ist (MIGS = minimally invasive glaucoma surgery). Im Wesentlichen kommen bei dieser Technik kleine Stents zum Einsatz, die auch im Rahmen einer Kataraktoperation implantierbar sind und vielversprechende Ergebnisse in Aussicht stellen. Die Glaukomchirurginnen und -chirurgen sind weltweit dabei, diese neuen Verfahren zu evaluieren, wobei eine abschließende Beurteilung, welches dieser Verfahren das

geeignetste wäre, ist noch nicht erfolgt ist. Auch die technische Entwicklung dieser kleinen Röhrchen (Stents) ist noch nicht am Ende. Gerade die Länge und der Durchmesser dieser Röhrchen sowie der Implantationsort sind im Moment noch Gegenstand intensiver

wissenschaftlicher Diskussionen und werden derzeit durch klinische Studien evaluiert. Ob diese neuen Verfahren in Zukunft die Trabekulektomie, die uns in der Glaukomchirurgie mehr als 50 Jahre mit gutem Erfolg begleitet, abzulösen vermag, ist noch nicht ganz sicher.

Insbesondere die zu erzielenden Druckwerte sind für die minimalinvasive Glaukomchirurgie nicht so niedrig, wie es mit einer guten Trabekulektomie erreichbar wäre. Allerdings bleibt anzumerken, dass die Trabekulektomie in schweren Fällen zum Einsatz kommt, bei dem eine starke Drucksenkung notwendig ist. Selbst wenn in Zukunft Glaukompatienten früher erkannt werden und dementsprechend auch früher operiert werden können, weil aufgrund neuerer Methoden die Operation einfacher durchzuführen ist, so bleibt doch abzuwarten, ob die durch MIGS zu erzielende Drucksenkung für einen großen Teil der Patienten vielleicht ausreichend wäre.

Gleichwohl sind auch die neuen Methoden teilweise komplikationsbehaftet, über die es zu sprechen gilt. Insbesondere in der keynote lecture von Professor Keith Barton wird dies adressiert werden. Das im Vorfeld mit ihm geführte Interview hat ganz deutlich gezeigt, dass wir auf dem Weg sein müssen, eine patientenindividuelle Glaukomchirurgie anbieten zu können, was bedeutet, dass in einem chirurgischen Setup nicht nur eine einzige Methode angeboten werden sollte, sondern mehrere, um eine individuelle Entscheidung je nach Drucklage, Gesichtsfelddefekt und Patientenanamnese sowie die Umstände, in denen der Patient lebt, treffen zu können. Für das Glaukom gilt als altersbedingte Erkrankung wie für die Makuladegeneration oder auch diabetische Retinopathie gleichermaßen, dass wir durch die demografische Entwicklung in der Zukunft eine starke Zunahme dieser Erkrankungsbilder sehen werden. Gerade das Glaukom ist bei bestehender Compliance-Problematik in Bezug auf die Tropfentherapie durchaus ein Feld, das chirurgisch angegangen werden kann und

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Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

sollte. Hier müssen in Zukunft geeignete Maßnahmen auch in Bezug auf die Ausbildungen junger Chirurginnen und Chirurgen getroffen werden, um der anstehenden starken Zunahme der glaukomchirurgischen Eingriffe zu begegnen.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Magdeburg, September 2021

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Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

STATEMENT

Mythos Blaulichtschaden:

Sind Bildschirme und Handydisplays für unsere Augen ungesund?

Professor em. Dr. rer. nat. Michael Bach

Sehforscher, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg i. Br.

Mit dem Wort “Mythos” wird schon angedeutet, dass be- hauptete Augenschäden skeptisch zu beurteilen sind. Dies bleibt ein relevantes Thema, weil die Bevölkerung durch einschlägige Falschmeldungen verunsichert werden kann (siehe zum Beispiel nebenstehendes Beispiel aus einem Prospekt von “Real” Dezember 2020: “Kinder-Computerbrille – dient dem Schutz der Augen vor überhöhtem Blaulicht während der Nutzung von Smartphone etc.”). Auch wenn Kinder durch Corona-bedingten Fernunterricht stundenlang vor Bildschirmen sitzen, sind Blaulichtaugenschäden dadurch nicht zu befürchten.

Zu unterscheiden sind zwei mögliche Probleme:

1. direkte Netzhautschäden 2. Schlafstörungen

Mögliche direkte Netzhautschäden

Die Sachlage bezüglich der Bestrahlungsstärke

Ja, Blaulicht kann schaden, wie sichtbares Licht + UV + IR insgesamt; Blau etwas mehr, weil es energiereicher ist. Aber es hängt vollkommen von der Intensität ab, “die Dosis ist das Gift”.

Dies gilt sowohl für direkte Netzhautschäden als auch für Schlafstörungen.

Abbildungen der spektralen Verteilung von LED-Bildschirmen, die den “schädlichen” Blau- gipfel zeigen, sind auf 100 Prozent normiert – daher ist die absolute Höhe des Gipfels

irrelevant (siehe Animation hier <https://michaelbach.de/2020/04/07/blauer-bloedsinn.html>).

Absolute Helligkeiten sind im Freien bei bedecktem Winterhimmel in unseren Breiten zum Beispiel ≈5000 lux (eigene Messung), bei einem Sonnentag gibt es Beleuchtungsstärken von 100.000 lux.

<https://de.wikipedia.org/wiki/Tageslicht>.

Realistische Beispiele von LEDs in unserer Umgebung:

• Ein Wohnzimmer-LED-Strahler von 12 W beleuchtet in 2 m Abstand mit ca. 150 lux.

• Ein Computer-Bildschirm, sehr hell eingestellt, hat in 50 cm Abstand unter 500 lux.

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Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

Damit ist ein direkter Netzhautschaden ausgeschlossen. O’Hagan et al. (2016): “None of the sources assessed approached the exposure limits, even for extended viewing times.”

Anschauliche Darstellung in diesem BBC-Film:

https://www.bbc.co.uk/programmes/articles/45CHnYvpk9ZlGKjLGLCt399/blue-light Firma Zeiss: “Fakt ist, dass eine einstündige Einstrahlung des blauen Lichts an einem normalen bedeckten Tag auf unsere Augen draußen 30 mal höher ist, als wenn wir eine Stunde drinnen an einem Display arbeiten.”

Schlussfolgerung: Die Lichtstärken sind um Größenordnungen zu gering, als dass Schäden zu befürchten wären.

Zwei Beispiele, wo Licht Netzhautschäden auslösen kann:

• Wenn man direkt aus der Nähe länger in einen starken blauen Bühnenscheinwerfer schaut.

• Wenn Jugendliche darum wetteifern, wer länger in einen Laser schauen kann – das gibt es leider (Linton et al. 2019).

Einflüsse auf das Schlafverhalten

Chang et al. (2015) fanden, dass das Lesen mit iPads et cetera vor dem Einschlafen etwas den Schlaf beeinträchtigt. Es erscheint auch plausibel, dass helles Licht vor dem

Einschlafen den Melatonin-Rhythmus beeinflusst. In der Arbeit von Chang wurde Raumbeleuchtung (nicht Blau-betont) mit Blau-betontem iPad verglichen, und bei der

"normalen" Raumbeleuchtung wurden die Beeinträchtigungen des Schlafverhaltens nicht gefunden. Allerdings war das iPad auf höchster Helligkeit, 50 mal heller als die Vergleichs- Raumbeleuchtung! Damit ist die Schlussfolgerung nicht berechtigt, dass der blaue LED- Peak im Spektrum schädlich sei.

Dies wird unterstützt durch eine vor wenigen Monaten erschienene Studie mit 167

Probanden, die die Wirkungen der "night shift"-Einstellung am iPhone untersucht hat. "Night shift" dimmt bei Apple-Geräten abends den Blauanteil vom Displaylicht, um die (zum

Beispiel von Chang 2015 behaupteten) Auswirkungen auf den Schlaf zu reduzieren.

Ergebnis: “There were no significant differences in sleep outcomes across the three experimental groups [iPhone use with Night Shift enabled; iPhone use with Night Shift disabled; and no phone use].”

Nicht direkt auf den Schlaf bezogen, aber verwandt: Die Untersuchung von Singh et al.

(2021) fand: “Blue-blocking lenses did not alter signs or symptoms of eye strain with computer use relative to standard clear lenses.” Auch damit ist eine Entwarnung von möglichen Blaulichtschäden gegeben.

Schlussfolgerung: Wer vor dem Einschlafen auf einem elektronischen Gerät lesen

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Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

möchte, sollte es auf möglichst niedrige Helligkeit einstellen – trivial, aber richtig.

Referenzen

Chang A-M, Aeschbach D, Duffy JF, Czeisler CA (2015) Evening use of light-emitting eReaders negatively affects sleep, circadian timing, and next-morning alertness. Proc Natl Acad Sci USA 112:1232–1237. <https://doi.org/10.1073/pnas.1418490112>

Drösser C (2021) Das Licht von Handys und Computern ist schädlich. Stimmt’s? (Zeit 2021-01-21) <https://www.zeit.de/2021/04/blaues-licht-display-handy-computer- augen>

Duraccio KM, Zaugg KK, Blackburn RC, Jensen CD (2021) Does iPhone night shift mitigate negative effects of smartphone use on sleep outcomes in emerging adults?

Sleep Health.

<https://doi.org/10.1016/j.sleh.2021.03.005>

Linton E, Walkden A, Steeples LR, et al (2019) Retinal burns from laser pointers: a risk in children with behavioural problems. Eye (Lond) 33:492–504.

<https://doi.org/10.1038/s41433-018-0276-z>

O’Hagan JB, Khazova M & Price LLA (2016) Low-energy light bulbs, computers, tablets and the blue light hazard. Eye 30:230–233

<https://www.nature.com/articles/eye2015261>

Singh S, Downie LE, Anderson AJ (2021) Do Blue-blocking Lenses Reduce Eye Strain From Extended Screen Time? A Double-Masked Randomized Controlled Trial. Am J Ophthal- mol 226:243–251. <https://doi.org/10.1016/j.ajo.2021.02.010>

(Es gilt das gesprochene Wort!) Freiburg, September 2021

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STATEMENT

Können wir die Hornhaut bald mit Stammzellen reparieren?

Zum Stand der Forschung

Professor Dr. rer. nat. Ursula Schlötzer-Schrehardt

Akademische Direktorin und Leiterin der Forschungsabteilung an der Augenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg

1. Hintergrund

Angesichts eines weltweiten Mangels an Spendergewebe werden große

Forschungsbemühungen in die Entwicklung einer künstlichen Hornhaut mithilfe von Stammzellen gesteckt. In der klinischen Anwendung befinden sich momentan aber nur Behandlungsansätze zum Ersatz der äußersten Zellschicht der Hornhaut, des

Hornhautepithels, dessen Schädigung zum Verlust der Sehfunktion führen und das mit Hilfe von Stammzellen regeneriert werden kann.

2. Was sind Stammzellen?

Stammzellen sind bei jedem Menschen ein Leben lang kontinuierlich im Einsatz. Sie teilen und vermehren sich unbegrenzt und sind maßgeblich an den ständigen

Erneuerungsprozessen im Körper beteiligt, indem sie verbrauchtes oder verletztes Gewebe regenerieren. Diese einzigartige Fähigkeit wird von modernen Stammzelltherapien genutzt, um einzelne Gewebe oder eines Tages vielleicht auch ganze Organe regenerieren zu können.

3. Stammzellen in der Hornhaut

Stammzellen sind auch in der Limbusregion des Auges, am Rand der Hornhaut, vorhanden, wo sie ein Leben lang für die kontinuierliche Erneuerung des Hornhautepithels und somit für die Aufrechterhaltung der Sehfunktion verantwortlich sind. Sind diese sogenannten limbalen Stammzellen durch Verletzungen oder Erkrankungen nicht mehr funktionstüchtig, kann eine reguläre Hornhautregeneration nicht mehr stattfinden und es kommt zur Eintrübung der Hornhaut durch Überwachsen der Bindehaut („Konjunktivalisierung“). Das daraus

resultierende Krankheitsbild der Limbusstammzellinsuffizienz ist eine zwar relativ seltene, aber schwere Erkrankung der Augenoberfläche mit einer geschätzten Häufigkeit von 20/100.000 (www.orphanet.net). Sie kann nicht nur nach Verletzungen oder im Rahmen verschiedener Erkrankungen, sondern auch bei chronischem Trockenem Auge oder nach langjährigem Tragen von Kontaktlinsen auftreten. Die Betroffenen klagen über

schmerzhaften Sehverlust bis hin zur vollständigen Erblindung.

4. Therapie der Limbusstammzellinsuffizienz

Zur Therapie der Limbusstammzellinsuffizienz und Rekonstruktion der Hornhautoberfläche ist eine Übertragung gesunder Stammzellen in einem Transplantat notwendig. Hierfür stehen

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verschiedene Verfahren der Stammzelltransplantation zur Verfügung, wobei sich die Kultivierung von limbalen Stammzellen, die aus einem kleinen Gewebebiopsat gewonnen werden, seit Ende der 1990er-Jahre zu einer gewebeschonenden, weit verbreiteten Behandlungsoption entwickelt hat. Hierfür werden limbale Stammzellen vom gesunden Partnerauge des Patienten (autologe Transplantation) oder vom Hornhautspender (allogene Transplantation) entnommen, im Zellkulturlabor auf unterschiedlichen Trägern (zum Beispiel Fibringel, Amnionmembran) vermehrt und anschließend auf das erkrankte Auge

transplantiert. Mittlerweile liegen Erfahrungen aus über 20 Jahren klinischer Anwendung mit Erfolgsraten zwischen 60 und 70 Prozent nach autologer Stammzelltransplantation vor, während die Ergebnisse nach allogener Limbusstammzelltransplantation allerdings wesentlich ungünstiger ausfallen. Dem daraus entwickelten Gewebeprodukt Holoclar®

(Chiesi Farmaceutici), bestehend aus einem Fibringel als Träger und autologen kultivierten Limbusstammzellen, wurde bereits 2015 eine bedingte EU-Zulassung als Arzneimittel für die Behandlung einer einseitigen Limbusstammzellinsuffizienz nach Verätzung oder

Verbrennung erteilt. Damit repräsentiert Holoclar® die erste kommerzielle Stammzelltherapie in der Europäischen Union. Die Zahl der behandelbaren Patienten ist allerdings gering - in ganz Europa kommen jährlich kaum mehr als tausend Fälle in Frage. Die finale Auswertung der multizentrischen, multinationalen, prospektiven klinischen Studie wird Ende 2021

erwartet. Mittlerweile wurde 2020 in Japan ein ähnliches zellbasiertes Medizinprodukt,

„Nepic“ („Autologous Cultured Corneal Epidermis“; J-TEC), zur Behandlung einer einseitigen Limbusstammzellerkrankung zugelassen.

Nicht immer steht jedoch ein gesundes Partnerauge zur Entnahme einer Limbusbiopsie zur Verfügung. Sind beide Augen in Mitleidenschaft gezogen, muss man auf Limbusstammzellen aus Spenderhornhäuten oder, um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, auf Stammzellen aus anderen patienteneigenen Geweben zurückgreifen. In der klinischen Anwendung sind patienteneigene Stammzellen aus dem Epithel der Mundschleimhaut, die in der Kulturschale in ein Hornhautepithel-Äquivalent zur Rekonstruktion der Augenoberfläche gezüchtet

werden. Erst kürzlich wurde das daraus resultierende Medizinprodukt „Ocural“ („Autologous Cultured Oral Mucosal Epithelium“; J-TEC) für die Behandlung einer beidseitigen

Limbusstammzellerkrankung in Japan zugelassen. Ganz aktuell wurde ein weiteres Stammzell-basiertes Zelltherapeutikum, bestehend aus ABCB5-positiven allogenen Limbusstammzellen, die aus einer Spenderhornhaut isoliert und unter GMP-Bedingungen kontrolliert angereichert werden, vorgestellt. „ABCB5“ steht dabei für ein Membranprotein, das ATP binden und Moleküle aktiv durch die Zellmembran der Stammzellen transportieren kann. Nach der Zulassung des neuen Arzneimittelprodukts durch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) und die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wird es zurzeit in einer internationalen, multizentrischen klinischen Studie geprüft und könnte bald als neue

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Therapieoption für Patienten mit beidseitiger Limbusstammzellinsuffizienz zur Verfügung stehen.

Insgesamt gilt die Transplantation von aus Stammzellen gezüchtetem Limbus- oder Mundschleimhautepithel als ein etabliertes und sicheres klinisches Verfahren mit hohen Erfolgsraten für eine transiente Stabilisierung der Augenoberfläche. Die Langzeitergebnisse der aktuellen Therapieansätze sind jedoch noch nicht gänzlich zufriedenstellend, was die Notwendigkeit zur Neu- und Weiterentwicklung regenerativer Stammzelltherapien

unterstreicht.

5. Neue Therapieansätze

Mögliche Ursachen für die Limitationen der aktuellen Behandlungsansätze könnten in der zu geringen Anzahl der transplantierten Stamm- und Vorläuferzellen liegen, da angenommen wird, dass der langfristige klinische Erfolg vom Erhalt der Stammzellen im Transplantat bestimmt wird. Stammzellen befinden sich in vivo an geschützten Orten, den

Stammzellnischen, wo sie vor Differenzierung und Alterung geschützt und in einem teilungs- fähigen Zustand erhalten werden. Sobald sie aber aus ihrer physiologischen Nische entfernt werden, wie es im Rahmen der gängigen Therapieansätze geschieht, können sie im

Transplantat nicht langfristig überleben und gehen verloren. Ihre Differenzierung zu

Gewebezellen setzt unwiderruflich ein, so dass das Regenerationspotenzial bald erschöpft ist. Ein primäres Ziel moderner regenerativer Stammzelltherapien ist es demnach, die physiologische Stammzellnische in der Kulturschale nachzuahmen, um die Stammzell- funktionen im Transplantat aufrechtzuerhalten. Daher zielen unsere aktuellen

Forschungsaktivitäten darauf ab, die Zusammensetzung der Limbusstammzellnische zu analysieren, um Schlüsselfaktoren der Nische, wie beispielsweise Extrazellulärmatrix oder unterstützende Nischenzellen, im Transplantat nachzubilden. Ein Beispiel hierfür: Wir entwickeln aktuell biotechnologisch standardisierte Zellträger, sogenannte Hydrogele, basierend auf Fibrin und Hyaluronsäure, die eine wichtige Komponente der physiologischen Nische bildet. In diese Hydrogele inkorporieren wir neben den eigentlichen Stammzellen auch verschiedene Nischenzellen, die die Stammzellen unterstützen und am Leben erhalten.

Die auf diese Weise gezüchteten „biomimetischen“ Epithelkonstrukte können nicht nur die Stammzellen bewahren, sondern zeigen auch eine verbesserte strukturelle Organisation als herkömmliche Transplantate.

Für Patienten mit beidseitiger Erkrankung ohne eigene intakte Limbusstammzellen

untersuchen Forscher derzeit die Eignung von Stammzellen aus Haarfollikeln oder aus der Zahnpulpa, von embryonalen Stammzellen sowie von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS), um daraus im Labor Hornhautepithelkonstrukte zu generieren. Auch hierbei können Schlüsselfaktoren der Limbusnische die Transformation in Limbusstammzellen unterstützen.

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In Japan haben Mediziner erstmals Hornhautepithelgewebe transplantiert, das aus allogenen iPS-Zellen gezüchtet wurde. iPS-Zellen sind ausgereifte Körperzellen, zum Beispiel aus der Haut, die in der Kulturschale zu Stammzellen zurückprogrammiert und in

Hornhautepithelzellen umprogrammiert wurden. In einer laufenden klinischen Studie werden Wirksamkeit und Sicherheit dieses neuen Behandlungskonzepts untersucht. Im Falle eines Erfolges hätte man mit den iPS-Zellen eine theoretisch unerschöpfliche Quelle von

Stammzellen für den Hornhautepithelersatz zur Verfügung.

6. Ausblick

Seit Jahren schon gelten Stammzellen als die Hoffnungsträger in der regenerativen Medizin. Auch den limbalen Stammzellen der Hornhaut wurde ein großes Potenzial für die Rekonstruktion der Augenoberfläche zugeschrieben, was zur Entwicklung der ersten in Europa zugelassenen und kommerziell verfügbaren Stammzelltherapie (Holoclar®) geführt hat. Allerdings steht sie nur einer kleinen Anzahl von ausgewählten Patienten zur Verfügung;

auch steht der endgültige Studienbericht noch aus. Leider sind aktuell auch keine guten Therapieoptionen für die weitaus größere Gruppe von Patienten mit beidseitiger

Limbusstammzellerkrankung verfügbar, denn nach Transplantation von kultiviertem Mundschleimhautepithel bleibt das Wiederauftreten von Hornhautvaskularisationen ein Problem. Auch chronische Begleiterkrankungen, wie Tränenfilmstörungen und

Entzündungen, machen einen Transplantationserfolg häufig zunichte. Das Warten auf den großen Durchbruch zur Wiederherstellung einer gesunden Augenoberfläche ist demnach noch lange nicht zu Ende und an realistische Alternativen für Hornhautspenden für Gewebetransplantationen ist noch lange nicht zu denken.

Daher besteht nach wie vor großer Bedarf an einer Weiterentwicklung der bestehenden Therapieverfahren, wobei das Konzept der Stammzellnische immer mehr an Bedeutung gewinnt, nicht nur für den Erhalt der Stammzellen im Transplantat, sondern auch für die Regeneration des geschädigten Mikromilieus nach der Transplantation. Entscheidend für zukünftige Entwicklungen wird sein, die Regulation der Stammzellen und ihrer Nische besser zu verstehen, um die regenerativen Zelltherapien und die klinischen Langzeitergebnisse nachhaltig zu verbessern.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Erlangen, September 2021

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STATEMENT

Künstliche Intelligenz: Was bringen Augenregister?

Professor Dr. med. Nicole Eter

Direktorin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Münster;

Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft DOG IT, Sprecherin Lenkungsausschuss OREGIS – Nationales Register für Augenheilkunde der DOG

Die Nutzung klinischer Register zur Qualitätsverbesserung und Forschung hat in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen, und dieser Trend wird sich mit der Entwicklung der IT- Infrastrukturen fortsetzen. Eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen besteht jedoch darin, dass etwa 80 Prozent der erfassten Daten unstrukturiert und ungenutzt bleiben. Da es schwierig ist, unstrukturierte Daten aus elektronischen medizinischen Akten zu verarbeiten, werden sie in den meisten Krankenhäusern und medizinischen Zentren für Analysen vernachlässigt. Dabei wäre es sehr sinnvoll, gerade diese „real world“-Daten auszuwerten.

Wir haben derzeit noch immer keinen Überblick über die Anzahl und Verteilung der

Augenerkrankungen in Deutschland, können nicht sagen, wie viele ambulante Operationen welcher Art pro Jahr in der Augenheilkunde in Deutschland durchgeführt werden und müssen mühsam nicht-interventionelle Phase-4-Studien aufsetzen, um an „real life“-Daten zu kommen.

Für die Versorgungsforschung, aber auch zur Qualitätssicherung müssen wir als

Fachgesellschaft einen Überblick über unser Fach haben. Gerade im Zeitalter von Google und Apple machen profitorientierte Firmen den ersten Vorstoß, Daten zu sammeln.

Die DOG hat diesen Trend erkannt und 2018 mit oregis ein Real-World-Register gegründet, an das jetzt sieben Pilotzentren angeschlossen sind und automatisierte Datenübertragung stattfindet. Weitere Zentren sind derzeit in der Anschlussphase. Ziel ist es, möglichst flächendeckend und möglichst viele Praxen und Kliniken in Deutschland an oregis

anzuschließen. So haben wir als Fachgesellschaft die Verantwortung, unsere Daten selbst zu beherbergen und zu analysieren, übernommen. Zunächst wurde ein mit dem TMF in Berlin abgestimmtes Datenschutzkonzept entwickelt und ein Ethikvotum der

Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe eingeholt. Weitere Ethikvoten anderer Bundesländer liegen inzwischen ebenfalls vor. Die Datenbankstruktur wurde etabliert.

Konnektoren zur automatisierten Übertragung wurden bereits für zwei

Praxisverwaltungssysteme programmiert, zu weiteren wurden erste Kontakte hergestellt.

Erste Auswertungen zu Visus, Brillenwerten, Augeninnendruck, Diagnosen, Eingriffen und der Altersstruktur von Patienten mit Augenerkrankungen sind bereits möglich. Der Anschluss weiterer Zentren, die Implementierung weiteren Konnektoren zu elektronischer

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Praxissoftware und die Etablierung einer Vertrauensstelle zum Record Linkage sind die nächsten Schritte. Bereits jetzt können Forschungsanfragen an oregis gestellt werden.

Zukünftig wäre es wünschenswert, einen nationalen Standard für elektronische Akten einzuführen, um die Datenakquise zu erleichtern, das Mapping zu präzisieren und die Datenqualität zu verbessern.

Deep Learning (DL) ist eine Sammlung von Algorithmen, die im Bereich des maschinellen Lernens verwendet werden, um hochgradige Abstraktionen in Daten mithilfe von

Modellarchitekturen zu modellieren, die aus mehreren nicht-linearen Transformationen bestehen. Deep Lerning kann gerade bei großen Datenmengen Zusammenhänge

herausarbeiten, die mit einfachen Auswertungen nur mühsam gefunden würden. Gerade im Bereich der Bilddatenauswertung im Hinblick auf Biomarker kommen DL-Algorithmen eine große Bedeutung zu.

Literatur:

• Cheng, Ching-Yu et al. “Big Data in Ophthalmology.” Asia-Pacific journal of ophthalmology (Philadelphia, Pa.) vol. 9,4 (2020): 291-298.

doi:10.1097/APO.0000000000000304

• Rampat, Radhika et al. “Artificial Intelligence in Cornea, Refractive Surgery, and Cataract:

Basic Principles, Clinical Applications, and Future Directions.” Asia-Pacific journal of ophthalmology (Philadelphia, Pa.), 10.1097/APO.0000000000000394. 1 Jul. 2021, doi:10.1097/APO.0000000000000394

• Balyen, Lokman, and Tunde Peto. “Promising Artificial Intelligence-Machine Learning- Deep Learning Algorithms in Ophthalmology.” Asia-Pacific journal of ophthalmology (Philadelphia, Pa.) vol. 8,3 (2019): 264-272. doi:10.22608/APO.2018479

• Sai Prashanthi, Gumpili et al. “Automated Categorization of Systemic Disease and Duration From Electronic Medical Record System Data Using Finite-State Machine Modeling: Prospective Validation Study.” JMIR formative research vol. 4,12 e24490. 17 Dec. 2020, doi:10.2196/24490

• Honavar, Vasant G. “Machine learning in clinical care: Quo vadis?.” Indian journal of ophthalmology vol. 67,7 (2019): 985-986. doi:10.4103/ijo.IJO_1167_19

• Roth, M et al. “Stand und Perspektiven registerbasierter Studien in der deutschen Augenheilkunde” [Status and perspectives of registry-based studies in German

ophthalmology]. Der Ophthalmologe: vol. 117,1 (2020): 36-43. doi:10.1007/s00347-019- 0931-1

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• Li, J et al. “Registerstudien in der Ophthalmologie” [Registry-based research in ophthalmology]. Der Ophthalmologe: Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vol. 115,10 (2018): 826-831. doi:10.1007/s00347-018-0719-8

(Es gilt das gesprochene Wort!) Münster, September 2021

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STATEMENT

Macht der Lockdown uns zu Brillenträgern? Pandemie und Kurzsichtigkeit Professor Dr. med. Wolf Alexander Lagrèze

Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung, Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg

Gleich vorab: Die Antwort ist nein. Dennoch gibt es einige Aspekte des Lockdowns, die relevant sind für die Augengesundheit im Allgemeinen und Kursichtigkeit (Myopie) im Speziellen. Myopie beginnt meist im Alter zwischen acht und 12 Jahren und ist somit ein Thema der Kindergesundheit.

Zum Hintergrund: In den letzten Jahren wurde immer wieder berichtet, dass die Myopie weltweit zunimmt. Es betrifft in erster Linie die Länder, die sich rasch von einer ländlichen Struktur zu hochtechnisierten Gesellschaften entwickelt haben, also asiatische Zentren wie China, Singapur und so weiter. Dort liegt die Rate der Myopie unter jungen Erwachsenen über 80 Prozent. In Europa liegt diese Rate knapp unter 50 Prozent und war in vorherigen Generationen geringer. Somit sehen wir in Europa über lange Zeiträume betrachtet ebenfalls eine Zunahme der Myopie, allerdings weniger als in Asien. In den letzten 11 Jahren hat jedoch die Rate der Myopie unter deutschen Kindern nicht zugenommen, wie in der KIGGS- Studie gezeigt wurde [Schuster A et al. Dtsch Arztebl Int 2020]. Ferner hat zuletzt über einen Zeitraum von 16 Jahren der relative Anteil der für Myopie verordneten Brillen in Deutschland nicht zugenommen [Wesemann W Ophthalmologe 2018].

Welche Risiken birgt Myopie? Hohe Myopie mit Dioptrienzahlen von mehr als 6 dpt. ist neben dem Faktor Lebensalter der Hauptrisikofaktor für teils gravierende

Augenerkrankungen wie zum Beispiel Makuladegeneration, Netzhautablösung oder Glaukom. Daher ist es ein Ziel, das Myopierisiko im Kindesalter zu mindern und das Fortschreiten einer Myopie zu mindern, beispielsweise mit hochverdünnten

Atropinaugentropfen. Aktuell beginnt gerade in Deutschland eine DFG-finanzierte Studie zu dieser Therapie (www.aim-studie.de). Spezielle Optiken in Kontaktlinsen oder Brillengläsern haben vergleichbare Effekte.

Zum Effekt der Corona-Lockdowns auf Myopie: Es ist seit Langem etabliert, dass

Tageslichtmangel und langes Sehen beziehungsweise Lesen im Nahbereich das Risiko für Myopie und ihrer Progression steigern. Darin liegt auch die Zunahme der Myopie in Asien begründet. Genetische Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle. Daher ist die Frage, welchen Einfluss der Lockdown auf die Myopierate hat, sehr interessant. 2021 wurden die Refraktionsdaten (Brillenwerte) einer chinesischen Kohorte mit 124.000 Schulkindern veröffentlicht. Es zeigte sich unter den jüngeren Kindern, dass nach dem Lockdown mehr Myopie bestand als in den Jahren davor [Wang J et al. JAMA Ophthalmol 2021]. Der

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Unterschied zu den Vorjahren ist mit 0,3 dpt zwar statistisch signifikant, vom Ausmaß her aber gering und somit klinisch kaum relevant. Die Stärke der Studie liegt in ihrer hohen Fallzahl, eine Schwäche darin, dass die Refraktionsdaten nicht unter Ausschaltung der Akkommodation erhoben wurden. Zwischenzeitlich wurde bereits erneut aus China berichtet, dass die Myopierate nach dem Lockdown wieder rückläufig ist [Chang P et al. Am J

Ophthalmol 2021]. Auf alle Fälle ist die Studie ein weiterer Beweis dafür, dass Lichtmenge und Sehgewohnheiten einen Einfluss auf die Myopisierung haben.

Kann man den Lockdown-Effekt auf Deutschland übertragen: Wahrscheinlich nicht, denn der Lockdown war in China strenger als bei uns (Abb. 1). Leider gibt es aus Deutschland kaum vergleichbare Daten. Die Gründe liegen darin, dass es in Deutschland diesbezüglich kaum Krankheitsregister und zu wenig belastbare Strukturen für augenheilkundliche,

epidemiologische Verbundforschung gibt.

Welche anderen Konsequenzen hat der Lockdown für die angesprochene Altersgruppe?

Weitaus gravierender sind die psychosozialen Konsequenzen des Lockdowns – besonders für Kinder und Jugendliche, eine von der Politik wenig beachtete Gruppe unserer

Gesellschaft ohne Interessensvertretung. So wurden im Lockdown viele Lerninhalte auf digitale Medien ausgelagert. Die eh schon hohe Bildschirmzeit hat damit im letzten Jahr noch einmal zugenommen (Abb. 2).

Bisher gibt es keine kontrollierten Studien, die belegen, dass die Nutzung von PC, Tablets und vor allem Smartphones Myopie induziert. Vermutlich wäre eine solche Studie auch schwer durchzuführen, weil sich keine Kontrollgruppe mehr ohne digitale Mediennutzung realisieren lässt und es schwierig ist, solche Alltagsgewohnheiten genau zu quantifizieren.

Was hingegen in Studien belegt wurde, ist, dass digital vermittelte Lerninhalte weniger haften bleiben als im Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern vermittelte Inhalte [Nida-Rümelin J und Zierer K, NZZ 08.06.2020; Zierer K, ZEIT 22.12.2020]. In einer evidenzbasierten,

systematischen Übersichtsarbeit wurde jüngst berichtet, dass Lockdown und

Schulschließungen gravierende Bildungsdefizite bedingen und digitaler Fernunterricht insuffizient sei [Hammerstein S et al. Psyarxiv 06.06.2021].

Zusammenfassend ist der Effekt des Lockdowns auf Kurzsichtigkeit nur in Asien

nachgewiesen worden und dort vom Ausmaß her gering (0,3 dpt mehr Myopie bei jüngeren Kindern im Vergleich zu den Vorjahren). Er belegt jedoch erneut den Einfluss moderner Lebensgewohnheiten auf die Myopie. Der Fokus sollte aktuell jedoch vielmehr auf die

psychosozialen Folgen des Lockdowns und die damit verbundenen Bildungsdefizite gerichtet werden, das Kinderrecht auf Bildung gestärkt und Bildschirmzeit reglementiert werden.

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Abb. 1. Dauer der Schulschließungen weltweit nach Daten der UNESCO: Deutschland 11 – 20 Wochen, China 21 – 30 Wochen [Spitzer M. Trends in Neuroscience and Education 2021]

Abb. 2. Tägliche Bildschirmzeit in Social media und Computergames vor und während des Lockdowns [Spitzer M.

Trends in Neuroscience and Education 2021]

(Es gilt das gesprochene Wort!) Freiburg, September 2021

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DOG 2021 online

Online-Kongress-Pressekonferenz

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr Link zur Anmeldung:

https://attendee.gotowebinar.com/register/7974862707315799565

Themen und Referierende:

Highlights der DOG 2021 online plus

High-Tech-Medizin: Was leisten implantierte Sensoren zur Druckmessung beim Grünen Star im Auge?

Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg Was können Sonderlinsen bei Grauem Star leisten?

Professor Dr. med. Anja Liekfeld

Chefärztin der Klinik für Augenheilkunde, Ernst von Bergmann Klinikum, Potsdam Rote Augen: Banalität oder Notfall?

Professor Dr. med. Uwe Pleyer

Sprecher der Sektion DOG-Uveitis, Klinik für Augenheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin

COVID-19 und das Auge:

Auswirkungen der Pandemie auf die Patientenversorgung Professor Dr. med. Gerd Geerling

Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf Plötzlich schielen – was steckt dahinter?

Professor Dr. med. Anja K. Eckstein

Stellvertretende Klinikdirektorin; Leiterin der Sektion Strabologie, Neuroophthalmologie, okuloplastisch rekonstruktive Chirurgie,

Orbitazentrum, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen Moderation:

Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DOG, Stuttgart

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Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg

Beruflicher Werdegang

1988–1995 Universität / Studium: Freie Universität Berlin

1995 Staatsexamen

1996 Promotion

1990–1993 Doktorand: Institut für Klinische Physiologie, Freie Universität Berlin (Prof. Dr. M. Wiederholt)

1993–1994 DAAD-Stipendiat: Joslin Diabetes Centre and Eye Clinic, Harvard Medical School, Boston, USA

(Prof. G. King MD / Prof. L.P. Aiello MD, PhD)

1996–1997 AiP / Approbation: Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) Freie Universität Berlin, Augenklinik (Prof. Dr. M. Foerster)

1997–2000 Forschungsassistent: Institut für Klinische Physiologie (Prof. Dr. M.

Wiederholt) UKBF, Freie Universität Berlin

2001–2004 Assistenzzeit / Facharzt: Charité – Universitätsmedizin Berlin

Campus Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin, Augenheilkunde 01/2005 Oberarzt Augenklinik (Prof. Dr. M. Foerster)

ab 07/2005 Oberarzt Augenklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Prof. Dr. N. Pfeiffer)

20.07.2006 Habilitation Johannes Gutenberg-Universität, Mainz ab 2007 Geschäftsführender Oberarzt

ab 2008 Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor ab 2008 Sprecher der BiomaTiCS Forschergruppe

10/2009 Master of Health and Business Administration (MHBA) Tertio loco 08/2011 Bewerbung W3 Professur Uni Frankfurt

Primo loco 04/201 Bewerbung W3 Professur Uni Magdeburg zum 01.12.2012 Berufung W3 Professur Uni Magdeburg

Seit 12/2012 Ordinarius für Augenheilkunde Otto-von-Guericke-Universität Sonstige Positionen

Seit 12.10.2020 Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) Seit 10/2017 Mitglied des Gesamtpräsidiums der Deutschen Ophthalmologischen

Gesellschaft (DOG)

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Seit 01.01.2013 Im Vorstand der Sektion Glaukom der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG)

Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen- Anhalts und Thüringens e. V. (SATh)

Organisator einer Vielzahl von Glaukom-Symposien und Live Surgery („Glaukom Live Surgery Mainz“ 2008, 2010 und 2012, Magdeburg 2013 bis 2019)

Seit 2005/2006 Organisator von zahlreichen Kursen („Anfertigen von Publikationen und Schreiben von Drittmittelanträgen“) und Wet Labs

(„Glaukomoperationen für Anfänger, Fortgeschrittene und

Glaukomdrainageimplantaten“, Microinzisions Kataraktchirurgie) auf der DOG, DOC (Deutsche Ophthalmochirurgen) und AAD

(Augenärztliche Akademie Deutschlands)

- Reviewer bei zahlreichen nationalen und internationalen Journalen (Der

Ophthalmologe, European Journal of Ophthalmology, Investivative Ophthalmology and Visual Science, British Journal of Ophthalmology, Experimental Eye Research,

Graefes Archives for Clinical and Experimental Ophthalmology)

- Section Editor (Section Glaucoma) bei Ophthalmic Research Mitgliedschaften

Seit 1997 Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO) Seit 1997 Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

Seit 2000 EVER (European Association for Vision and Eye Research)

Seit 2003 American Academy of Ophthalmology – International member (AAO) Seit 2005 World Glaucoma Society

Seit 2005 Vereinigung Rhein-Mainische Augenärzte Seit 2005 European Glaucoma Society (EGS)

Seit 2009 Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA)

Chirurgisches Spektrum

- gesamte Augenheilkunde mit Schwerpunkt auf kindliche Glaukome sowie Katarakte - Abdecken aller glaukomchirurgischen Maßnahmen im Kindes- und Erwachsenenalter - Hornhautchirurgie: DMEK und perforierende Keratoplastik

- Notfallversorgung inklusive Vitrektomien

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Curriculum Vitae

Professor em. Dr. rer. nat. Michael Bach Sehforscher, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg i. Br.

Beruflicher Werdegang

1970 Studied Physics at the “Ruhr-Universität Bochum”

1972 Vordiplom (Undergraduate Degree), transferred to the University of Freiburg

1975–1978 Ran the Electronic workshop in the Dept. of Psychology (part-time affiliation)

1977 Diploma (Masters Degree) in Physics, thesis: “Measurement of differential scattering cross sections of ion-molecule-reactions at low energies”

1978–1981 Research assistant in the special research unit SFB 93 “Brain research and sensory physiology” at the Dept. of Neurology, University of

Freiburg

1978–1981 Dissertation, supervised by Prof. Burkhart Fischer & Prof. Jürgen

Krüger. Title of thesis: “Interaction between neurones in the visual cortex based on recordings with a multi-microelectrode”

1979 Participation in the course “Central Nervous System” (Cold Spring Harbor Laboratories, Long Island, USA) held by Carla Shatz and Michael Stryker

1981 Doctorate in Physics (PhD); Full time Research Assistant in the Department of Ophthalmology of the University of Freiburg

1983 Appointed as Director of the Electrophysiological Laboratory in the Department of Ophthalmology, University of Freiburg (tenured position) 1987 Project leader of “Modulation der musterevozierten Potentiale von

Retina und Kortex” in the special research unit SFB 325 “Modulation und Lernen in Neuronensystemen” with PD Dr. Jens Röver

1989 Project leader of “Elektrophysiologie und Psychophysik der Sehbahn” in the special research unit SFB 325

1991 Habilitation and venia legendi for ‘Neurobiophysik’

1992 Project leader of “Das magno- und parvozelluläre System in der Sehbahn des Menschen” in the special research unit SFB 325;

appointed as ‘Akademischer Oberrat’

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1994 Organised the International Neuroophthalmological Society meeting with Prof. Guntram Kommerell

1996 Elected as “Member at Large” by the International Society for Clinical Electrophysiology (ISCEV); created the websites for the Ophthalmology Dept Freiburg and for ISCEV

1997 Organised the 6th meeting of the “Ophthalmic Optics” group 1998 Appointed as Professor (APL); co-organised the 7th meeting of

the “Ophthalmic Optics” group

1999–2015 Head of Section Visual Function / Electrophysiology, University Eye Hospital, University of Freiburg

1999 Professional appointment as “Akademischer Direktor”; chaired the PERG Standardisation Committee of the International Society for Clinical Electrophysiology of Vision (ISCEV); Editorial Board of

“Documenta Ophthalmologica”

2000 Appointed as “Director of International Communications” by the ISCEV board; re-elected as “Member at Large” by the ISCEV membership 2001 Co-organised the Interdisciplinary College IK2001

2002–2017 Associate Editor for Documenta Ophthalmologica 2002–2009 International Editorial Advisory Board for OPO

2003 Co-organised the Interdisciplinary College IK2003. Course “Visual Perception – Function and Malfunction” received the highest students’

score; co-organised the symposium “Adaptation: the psychophysicist’s microelectrode” with Nikolaus Troje at the 29th Göttingen Neurobiology Conference

2004–2011 President of ISCEV

2004 Editorial Board of “Der Ophthalmologe”; “Optical Illusions”: highlighted in Science (2006) 206:383, received “Ten Cool Sites” award by the Exploratorium museum

2006 Elfriede Aulhorn award

2007 Deputy Chair of Kommission Qualitätssicherung bei

sinnesphysiologischen Untersuchungen of the DOG; re-elected as President of ISCEV (2nd term until end of 2011); visiting Professor at Children’s Hospital Boston, Dept. of Ophthalmology; organised the department's open house day

2008– Scientific Board of “The Barn”

2009– Secretary Kunstverein Gundelfingen (local art society) 2010 Organised “Sehtag im Seepark” (open house day) 2012 Organised the department's '“Sehtag” (open house day) 2013– Director of International Communications at ISCEV

(35)

Virtuelle Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 23. September 2021, 11.00 bis 12.00 Uhr

2013– Scientific Board of GWUP

2015– Scientist (emeritus), Eye Center, University Medical Center Freiburg 2018 Honorary Member of ISCEV, von Graefe award der DOG

2020 Part-time contract with Eye Center, University Medical Center Freiburg 2021 Invited for the Elfriede Aulhorn Keynote at the DOG 2021 Congress

Publications

>300 peer-reviewed papers, >830 oral presentations, >20 book chapters, H-index: 63, Website visual phenomena.

Funding

22 DFG + 1 BMBF grants (each covering 2–3 yrs of funding), Grimmke-Stiftung 63 supervised theses

9 PhD (physics, biology), 32 MD, 13 diploma (physics, biology, informatics), 1 MSc optometry, 8 BSc

Membership in professional organizations

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

International Society for Clinical Electrophysiology (ISCEV)

Vision Sciences Society (VSS)

Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO)

Kommission für Qualitätssicherung bei sinnesphysiologischen Untersuchungen und Geräten der DOG (deputy chair)

AK Klinische Fragen des wissenschaftlichen Beirats der Pro-Retina e. V.

Associate Editor, Documenta Ophthalmologica, 2002–2017

IOVS guest editor

International Editorial Advisory Board, Ophthalmic and Physiological Optics (OPO) 2002–2009

Editorial Board, Der Ophthalmologe

Wissenschaftlicher Beirat, “Lingelbachs Scheune – Optische Phänomene e. V.”, Aalen

Awards, Recognition

1998 Reisestipendium der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft 2006 Elfriede Aulhorn award

2008 Portrayed in ‘Die Zeit’

2012 “Exceptionally good review”, IOVS

2013 ECVP Tom Troscianko Prize (for the most outrageous presentation)

Referenzen

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