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DOG 2021 online Online-Kongress-Pressekonferenz

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Academic year: 2022

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DOG 2021 online

Online-Kongress-Pressekonferenz

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr Link zur Anmeldung:

https://attendee.gotowebinar.com/register/7974862707315799565

Themen und Referierende:

Highlights der DOG 2021 online plus

High-Tech-Medizin: Was leisten implantierte Sensoren zur Druckmessung beim Grünen Star im Auge?

Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg Was können Sonderlinsen bei Grauem Star leisten?

Professor Dr. med. Anja Liekfeld

Chefärztin der Klinik für Augenheilkunde, Ernst von Bergmann Klinikum, Potsdam Rote Augen: Banalität oder Notfall?

Professor Dr. med. Uwe Pleyer

Sprecher der Sektion DOG-Uveitis, Klinik für Augenheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin

COVID-19 und das Auge:

Auswirkungen der Pandemie auf die Patientenversorgung Professor Dr. med. Gerd Geerling

Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf Plötzlich schielen – was steckt dahinter?

Professor Dr. med. Anja K. Eckstein

Stellvertretende Klinikdirektorin; Leiterin der Sektion Strabologie, Neuroophthalmologie, okuloplastisch rekonstruktive Chirurgie,

Orbitazentrum, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen Moderation:

Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DOG, Stuttgart

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DOG 2021 online

30. September bis 3. Oktober 2021

Grauer Star

Wer nach der Operation ohne Brille auskommt

Berlin, 30. September 2021 – Mit einer Operation des Grauen Stars können heute durch die Implantation moderner

Kunstlinsen alle Fehlsichtigkeiten auf einen Schlag beseitigt werden. Hoffnung auf vollkommene Brillenfreiheit dürfen sich Patientinnen und Patienten mit ansonsten gesunden Augen machen, die Kompromisse eingehen wollen und können. Wie diese Kompromisse aussehen und weshalb dafür ausführliche ärztliche Gespräche und sorgfältige Voruntersuchungen erforderlich sind, erläutert eine Expertin der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) auf der heutigen Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online. Auf dem virtuellen Kongress, der vom 30. September bis 3. Oktober 2021 stattfindet, diskutieren Augenärzte und Augenärztinnen auch über neue Kunstlinsen.

Der Graue Star entwickelt sich meist ab dem 50. Lebensjahr.

Allmählich trübt sich die Augenlinse ein, was zu nachlassendem Sehvermögen führt. „Man sieht zunehmend unscharf und

verschwommen und reagiert auf Blendungen empfindlicher“, erläutert Professor Dr. med. Anja Liekfeld, Chefärztin der Klinik für

Augenheilkunde am Ernst von Bergmann Klinikum in Postdam. Eine Operation, bei der die trübe Augenlinse entfernt und eine Kunstlinse implantiert wird, stellt das Sehvermögen wieder her. Die Staroperation gehört zu den häufigsten Eingriffen überhaupt in Deutschland, etwa 800.000 Katarakte werden jährlich operativ korrigiert.

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Die gesetzlichen Krankenkassen kommen für die Implantation einer Standardkunstlinse auf, die nur eine Entfernung scharf abbildet – die meisten wählen die Ferne. „Für alle anderen Abstände benötigt man dann nach der Operation eine Brille“, erläutert Liekfeld. Besteht der Wunsch nach weitergehender Brillenunabhängigkeit, müssen Sonderlinsen herangezogen werden, die teurer sind. Dazu zählen verschiedene Mehrstärkenlinsen, die mehrere Brennpunkte oder einen erweiterten Fokus generieren und dadurch ein Sehen in

unterschiedlichen Entfernungen ermöglichen. Im Fall einer

Hornhautkrümmung kommen sogenannte torische Linsen zum Einsatz.

Da die gesetzlichen Versicherer nur einen Eingriff mit Standardlinsen übernehmen, müssen Patientinnen und Patienten die Differenz für Sonderlinsen aus eigener Tasche zuzahlen. „Auch vor diesem

Hintergrund ist es entscheidend, im Vorfeld einer Kataraktoperation mit den Patientinnen und Patienten sorgfältig zu klären, für welche

Bedingungen auf eine Brille verzichtet werden soll: für die Ferne, den mittleren Abstand – wie bei der PC-Arbeit –, die Nähe oder alle Abstände gleichermaßen“, betont die Potsdamer Ophthalmologin.

Dabei gilt: Wer auf allen Distanzen ohne Brille auskommen möchte, muss zunächst einmal gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen.

„Mehrstärkenlinsen kommen nur in Frage, wenn das Auge – abgesehen vom Grauen Star – ansonsten gesund und nicht etwa durch altersabhängige Makuladegeneration oder den Grünen Star vorgeschädigt ist“, erklärt Liekfeld. Dies müsse durch entsprechende Voruntersuchungen geklärt werden. Darüber hinaus müssten die Patienten und Patientinnen auch über die Nachteile der Sonderlinsen informiert werden, fügt die DOG-Expertin hinzu.

„Mehrstärkenlinsen stellen immer einen Kompromiss dar“, erläutert die Chefärztin. „Beispielsweise ist das Lesen eines Buches oder einer Speisekarte nur bei guter Beleuchtung möglich, nicht etwa bei Kerzenschein“, so Liekfeld. Auch das Kontrastsehen ist weniger

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ausgeprägt. Zu den Nachteilen gehören darüber hinaus erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit bei Dämmerung und Dunkelheit – es können Phänomene wie Lichtringe (Halos) oder Sterne (Starburst) auftreten.

„Daher muss vor der Operation sorgfältig mit dem Patienten

besprochen werden, ob die individuellen Anforderungen an das Sehen durch eine Sonderlinse erfüllt werden können“, betont Liekfeld.

Trotz aller Einschränkungen, meint die Augenexpertin, könne man festhalten: „Die große Vielfalt an Kunstlinsen mit unterschiedlichen optischen Prinzipien und Schwerpunkten ermöglicht es heute, in vielen Fällen Fehlsichtigkeiten auszugleichen und eine Brillenunabhängigkeit zu erreichen.“ Angesichts dieses Potenzials rät DOG-Präsident

Professor Dr. med. Hagen Thieme: „Das ausführliche ärztliche Gespräch und gründliche Untersuchungen sind sehr wichtig, um realistische Ziele zu setzen und die richtigen Linsen zu wählen. Vorab sollten Patientinnen und Patienten zudem die Kostenübernahme durch ihre Kasse klären und sich Zusatzkosten darlegen lassen.“

Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

Terminhinweise:

Symposium: „The art of presbyopia correction 2021”

Termin: Donnerstag, 30. September 2021, 15.00 bis 15.45 Uhr, Channel 4

International Expert Talk: „Presbyopia correction with intraocular lenses: where are we in 2021?”

Termin: Freitag, 1. Oktober 2021, 14.00 bis 14.45 Uhr, Channel 4 DFG-geförderte Projekte

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für

Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln.

Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscherinnen und Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

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DOG 2021 online

30. September bis 3. Oktober 2021

Warnzeichen

Wann rote Augen bedrohlich sind

Berlin, 30. September 2021 – Rote Augen zählen zu den häufigsten Gründen für das Aufsuchen von

Notfallambulanzen und nehmen in Folge der Pandemie zu, wie Experten registrieren. Sie können auf vergleichsweise harmlose Ursachen wie trockene Augen oder Lidrand- und Bindehautentzündungen hinweisen, aber auch Anzeichen ernster und bedrohlicher Erkrankungen sein. Welche

Alarmsignale unbedingt beachtet werden müssen, erläutert Professor Dr. med. Uwe Pleyer auf der Kongress-Online- Pressekonferenz der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) am Donnerstag, den 30. September 2021.

Ein rotes Auge entsteht, wenn sich die Gefäße der Bindehaut oder der Lederhaut erweitern und verstärkt füllen. „Passiert das scheinbar plötzlich, ohne äußere Einwirkung, ist dieser Anblick für Betroffene beunruhigend und schwer einzuschätzen“, erklärt Professor Dr. med.

Uwe Pleyer von der Klinik für Augenheilkunde an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Deshalb ist das rote Auge einer der häufigsten Gründe, eine Notfallambulanz aufzusuchen“, fügt der Sprecher der Sektion DOG-Uveitis hinzu.

Zu den ernsten Fällen, die sich zuerst in roten Augen äußern können, zählen Entzündungen tiefer liegender Augenstrukturen wie der

Lederhaut und der Regenbogenhaut, denen eine autoimmunologische Störung zugrunde liegt. „Bei 40 Prozent der Patientinnen und Patienten

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mit einer Lederhautentzündung stoßen wir beispielsweise auf eine rheumatologische Grunderkrankung“, berichtet Pleyer.

„Autoimmunstörungen machen sich zu Beginn oft mit einem roten Auge bemerkbar und erfordern eine fachärztliche Abklärung sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit“, so Pleyer. Betroffen sind überwiegend junge Menschen im erwerbsfähigen Alter.

So ist bei jungen Männern Aufmerksamkeit geboten, die an einem roten Auge in Folge einer Entzündung der Regenbogenhaut leiden.

„Solch eine sogenannte vordere Uveitis ist nicht selten ein frühes Zeichen für einen Morbus Bechterew, der noch nicht bekannt ist“, erklärt der DOG-Experte. Augenärztliche Expertise könne in solchen Fällen dazu beitragen, rheumatologische Erkrankungen früher zu erkennen, so dass eine frühe Therapie die Krankheitsprognose erheblich verbessern kann.

Unverzügliches ärztliches Handeln ist angezeigt, wenn folgende Alarmzeichen mit einem roten Auge einhergehen: deutliche Lidschwellung, Sehminderung, Doppelbilder, eitriges Sekret und Allgemeinbeschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

„Diese Symptome können in Kombination mit roten Augen eine Notfallsituation anzeigen, etwa einen erhöhten Augeninnendruck bei einem Glaukomanfall, der bis zur Erblindung führen kann“, erläutert Pleyer. Ferner könne sich eine dringend behandlungsbedürftige Schilddrüsenfunktionsstörung, die Basedow-Krankheit, so äußern. „Zu guter Letzt muss eine Hirnvenenthrombose mitbedacht werden, die als sehr seltene Komplikation einer COVID-19-Impfung auftreten kann“, ergänzt der Ophthalmologe.

Auch eine COVID-19-Infektion kann sich als Erstes mit roten Augen in Form einer Bindehautentzündung bemerkbar machen, die meist in den ersten drei Tagen nach Beginn der Infektion einsetzt. Überhaupt habe die Pandemie das Auftreten roter Augen verstärkt, bemerken DOG- Experten. „Ursachen dafür sind die vermehrte Bildschirmarbeit im

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Homeoffice und das Maskentragen, was die Augen austrocknet und reizt“, so Pleyer. Zwar sei das Sehvermögen dabei selten bedroht, fügt DOG-Präsident Professor Dr. med. Hagen Thieme hinzu. „Dennoch entstehen erhebliche subjektive Beschwerden, wenn nicht adäquat behandelt wird“, gibt der Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg zu bedenken.

Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

Terminhinweis:

Symposium: „Intraokulare Infektionen – Notfallsituationen, die Sie nicht verkennen dürfen…”

Termin: Samstag, 2. Oktober 2021, 17.00 bis 17.45 Uhr, Channel 1 e - DFG-geförderte Projekte

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für

Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln.

Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscherinnen und Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

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DOG 2021 online

30. September bis 3. Oktober 2021

Erster Lockdown

Augenärztliche Notfallpatienten blieben Kliniken vorübergehend fern

Berlin, 30. September 2021 – In den ersten vier Wochen des Lockdowns im Jahr 2020 wurden nicht nur geplante

Eingriffe in der Augenheilkunde stark reduziert. Es gab auch weniger augenärztliche Notfalloperationen, wie Daten

zeigen. Die Hintergründe dazu erläutert Professor Dr. med.

Gerd Geerling von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) auf der heutigen Kongress-

Pressekonferenz zur DOG 2021 online. Auf dem virtuellen Kongress, der vom 30. September bis 3. Oktober 2021 stattfindet, diskutieren Augenärztinnen und Augenärzte unter anderem über Auswirkungen der Pandemie auf die Patientenversorgung.

Zu Beginn der Pandemie waren die deutschen Kliniken angewiesen, Behandlungskapazitäten für schwere COVID-Verläufe freizuhalten. In der Folge konzentrierten sich die Augenkliniken auf augenärztliche Notfälle und dringliche Erkrankungen und stellten geplante Eingriffe weitestgehend zurück. „Diese Beschränkungen spiegeln sich in einer Befragung von 1190 Augenärztinnen und Augenärzten für den Zeitraum vom 15. März bis 15. April 2020 wider“, berichtet Professor Dr. med. Gerd Geerling.

Dort gaben 91 Prozent der Praxen und Kliniken an, ihre

Sprechstundentätigkeit zu reduzieren beziehungsweise sich auf die Notfallversorgung zu beschränken. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich

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bei den Eingriffen. „Ambulante Operationen wurden von der Hälfte, stationäre Operationen von 70 Prozent der Befragten auf

notfallchirurgische Eingriffe beschränkt“, fügt der Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Düsseldorf hinzu.

Weniger Unfälle, Angst vor Ansteckung

Obwohl Augenärztinnen und Augenärzte Notfälle somit klar

priorisierten, ging die Zahl der Notfallbehandlungen in den ersten vier Wochen des Shutdowns deutlich zurück, wie Daten belegen. In Prozentangaben sah dieser Rückgang wie folgt aus:

Netzhautablösungen minus 34 Prozent, Augapfelverletzungen minus sieben Prozent, Glaukomanfälle minus 17 Prozent, Gefäßverschlüsse minus 31 Prozent, Hornhauttransplantationen minus 59 Prozent. „Das sind sehr deutliche Rückgänge“, sagt Geerling. „Man mag spekulieren, ob ein Lockdown-bedingter anderer ‚Lifestyle‘ mit weniger Unfällen im Beruf und in der Freizeit zu dieser Reduktion beigetragen hat. Offenbar haben die Patienten aber Arztbesuche auch aus Angst vor einer COVID-19-Ansteckung vermieden“, schlussfolgert der DOG-Experte.

Eine weitere Zahl untermauert diese Annahme. So stieg in dem untersuchten Monat die Rate von Operationen aufgrund schwerster Infektionen des Augeninneren um acht Prozent an. „Infektionen des Augeninneren behandeln wir zunächst mit Medikamenten“, erläutert Geerling. Der Anstieg bei den Eingriffen erkläre sich daher vermutlich mit verspäteten Arztbesuchen, die ein radikaleres Vorgehen

erforderlich machten. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass einige Patientinnen und Patienten damit zu Beginn des Lockdowns

gesundheitliche Nachteile erlitten haben“, bilanziert der DOG-Experte.

Rasche Normalisierung

Allerdings normalisierte sich die Situation nach kurzer Zeit wieder. Wie eine Umfrage unter allen deutschen Hornhautbanken belegt, ging die Zahl der Hornhauttransplantationen im Jahr 2020 gegenüber 2019 um

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insgesamt nur drei Prozent zurück. „Das ist die gute Nachricht:

Versäumte Operationen wurden rasch nachgeholt“, so Geerling. Auch dringliche Behandlungen wie die operative Medikamenteneingabe bei Makuladegeneration hätten trotz Pandemie jederzeit weiter

stattgefunden.

Dass sich die Situation in der Augenheilkunde schnell wieder normalisierte, führen die DOG-Experten auch auf die

Schutzmaßnahmen zurück, die umgehend ergriffen wurden. „Durch Abstandsregelungen, Maskenpflicht, Zugangsbegrenzungen für Begleitpersonen zu Warte- und Behandlungsräumen sowie Schutzschilde bei Spaltlampen-Untersuchungen haben wir das Infektionsrisiko erfolgreich minimiert“, betont Geerling.

Effektive Schutzmaßnahmen und hohe Impfbereitschaft

So fand sich einer Untersuchung der Universitätsaugenklinik Köln aus der Zeit des Shutdowns im Frühjahr 2020 zufolge unter 1145

Patienten, die stationär behandelt wurden, kein einziger mit einer SARS-CoV-2-Infektion. „Dies, obwohl 84 Prozent von 1162 befragten Augenärztinnen und Augenärzten das Infektionsrisiko in ihrem Fach aufgrund des geringen Abstands zum Patienten vergleichsweise höher als in anderen medizinischen Disziplinen einschätzen“, berichtet der Düsseldorfer Augenarzt. Bei einer Online-Befragung gaben 93 Prozent der Ärzteschaft an, sich impfen lassen zu wollen.

„Sowohl die augenärztliche Versorgung von Notfallpatienten als auch die Behandlung der von Erblindung bedrohten Patienten wurde in Deutschland während der Coronapandemie auf hohem Niveau

aufrechterhalten“, so das Fazit von DOG-Präsident Professor Dr. med.

Hagen Thieme. „Eine Lehre aus dieser Zeit lautet: Patienten sollten sich in einer Pandemie aus Angst vor Ansteckung nicht davon abhalten lassen, bei neu auftretenden Symptomen zum Arzt zu gehen“, betonen Geerling und Thieme.

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Quellen:

Hattenbach et al; Der Ophthalmologe; 7/2020 https://doi.org/10.1007/s00347-020-01162-x Framme et al; Der Ophthalmologe; 7/2021 https://doi.org/10.1007/s00347-021-01374-9 Rokohl et al; Graefe’s Archive; 6/2021

https://link.springer.com/article/10.1007/s00417-021-05086-3 Hattenbach et al; Der Ophthalmologe; 9/2020

https://doi.org/10.1007/s00347-020-01220-4 Kaupke N et al.; Der Ophthalmologe 7/2021 https://doi.org/10.1007/s00347-020-01248-6 Deutsches Keratoplastikregister, Stand 3.8.21 Trigaux et al; Current Eye Research 2020 https://doi.org/10.1080/02713683.2020.1828487 Roth et al., Der Ophthalmologe 7/2021

https://doi.org/10.1007/s00347-021-01425-1

Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

Terminhinweis:

Symposium: „Aktuelle Informationen zur Rolle der Augenheilkunde in der COVID-19-Pandemie”

Termin: Freitag, 1. Oktober 2021, 12.00 bis 12.45 Uhr, Channel 1 e - DFG-geförderte Projekte

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für

Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln.

Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscherinnen und Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

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DOG 2021 online

30. September bis 3. Oktober 2021

Plötzliches Schielen

Bei ungleichmäßigen Augenbewegungen sofort den Arzt aufsuchen

Berlin, 30. September 2021 – Bei jedem vierten Kind, das plötzlich schielt oder Doppelbilder sieht, diagnostizieren Ärztinnen und Ärzte in der Notaufnahme eine

lebensbedrohliche Erkrankung. Bei Erwachsenen, die älter als 65 Jahre sind, ist die Ursache für neu aufgetretenes Schielen hingegen meist eine vorübergehende

Durchblutungsstörung im Gehirn. Was in solchen Fällen zu tun ist und woran man einen Notfall erkennt, erläutert eine Expertin der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) auf der heutigen Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online. Auch auf dem virtuellen Kongress, der bis zum 3. Oktober 2021 stattfindet, diskutieren Augenärzte und Augenärztinnen über das Schielen als Krankheitsindiz.

Menschen, die zu viel Alkohol getrunken haben oder sehr müde sind, fangen mitunter plötzlich zu schielen an – in solchen Fällen sind die Auslöser bekannt und im Prinzip harmlos. „Hinter neu aufgetretenem Schielen oder Doppelbilder-Sehen kann aber auch eine ernsthafte Erkrankung stecken“, erläutert Professor Dr. med. Anja Eckstein, die unter anderem als Leiterin der Sektion Strabologie und

Neuroophthalmologie an der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Essen tätig ist.

Bei der Einschätzung, wie dringlich es ist, hilft zunächst die Unterscheidung, ob sich die Augen normal bewegen oder nicht.

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„Bewegen sich die Augen nicht symmetrisch-gleichmäßig, handelt es sich oft um einen Notfall“, erklärt die DOG-Expertin. „Denn dann sind häufig die Hirnnerven gelähmt, die die Augenmuskeln steuern.“ Ursache einer solchen Lähmung können Hirnblutungen, Hirntumoren, Hirndruck oder ein Schlaganfall sein. „So wissen wir, dass Kinder, die mit akutem Schielen infolge einer Augenbewegungsstörung in die Notaufnahme kommen, am häufigsten an einem Hirntumor leiden“, berichtet Eckstein.

„Aufgrund ihres Volumens können Tumoren den Hirndruck erhöhen, und das können wir beim Blick ins Auge am geschwollenen Sehnerv

erkennen“, fügt die Spezialistin für Schielerkrankungen hinzu.

Anders verhält es sich bei Erwachsenen über 65 Jahren, die akut schielen und auffällige Augenbewegungen zeigen. „Bei dieser

Altersgruppe ist die Lähmung der Hirnnerven am häufigsten durch eine kleinere Durchblutungsstörung im Gehirn bedingt“, so Eckstein. Liegen keine zusätzlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schwindel vor, dafür aber Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Übergewicht, werden die Betroffenen zunächst zum Internisten oder Hausarzt geschickt.

„Meistens bessern sich diese Hirnnervenlähmungen innerhalb von vier bis sechs Wochen von allein“, erläutert die DOG-Expertin. „Wichtig ist, durch entsprechende Vorsorge weitere Durchblutungsstörungen zu verhindern.“ Sind die Betroffenen jedoch unter 65 Jahre alt und leiden neben Doppelbildern und Augenbewegungsstörungen zugleich unter Kopfschmerzen, Schwindel oder Erbrechen, besteht unter anderem der Verdacht auf einen Hirntumor. „Dann muss sofort eine Bildgebung des Gehirns erfolgen“, sagt die Neuroophthalmologin.

Akuter Handlungsbedarf besteht ebenfalls, wenn Doppelbilder nach Unfällen auftreten, etwa einem Sturz von einem Trampolin. „Zeigt sich dann auch noch ein blaues Auge, liegt wahrscheinlich eine

Augenhöhlenfraktur vor, die bei Kindern innerhalb von 24 Stunden operiert werden muss“, betont Eckstein. „Sonst vernarbt das Gewebe,

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und es können dauerhafte Schäden zurückbleiben.“ Auch wenn sich nach einem Schlag aufs Auge Doppelbilder einstellen, müsse sofort die augenärztliche Notfallambulanz aufgesucht werden. „Dann besteht der Verdacht auf eine Blow-out-Fraktur, die bei Erwachsenen innerhalb von ein paar Tagen operiert werden sollte, wenn die Doppelbilder anhalten“, so Eckstein. Schielen mit hervortretenden Augäpfeln kann darüber hinaus Folge einer Schilddrüsenerkrankung sein, des Morbus Basedow. In diesem Fall sind die Augenmuskeln entzündet und verkürzt, was zum Schielen führt.

„In allen Fällen gilt: Ist die Grunderkrankung behandelt und bilden sich die Doppelbilder nicht zurück, kann die Schielstellung durch eine Operation der Augenmuskeln korrigiert werden“, betont Eckstein. Für eine solche Schieloperation sei großes Erfahrungswissen notwendig, um die Symmetrie der Beweglichkeit beider Augen wiederherzustellen, da sich diese dreidimensional bewegen. „Wer schielt, wendet sich am besten an Augenärztinnen und Augenärzte, die Erfahrung auf dem Gebiet der Strabologie und Neuroophthalmologie besitzen“, rät DOG- Präsident Professor Dr. med. Hagen Thieme.“

Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

Terminhinweis:

Symposium: „Schielen als Indiz für eine andere Grunderkrankung”

Termin: Samstag, 2. Oktober 2021, 16.00 bis 16.45 Uhr, Channel 1

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für

Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln.

Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscherinnen und Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

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Virtuelle Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr

STATEMENT

Highlights der DOG 2021 online Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg

Der diesjährige DOG-Kongress wird bestechen durch ein fein ausgewogenes Online- Programm, welches sich auf der Basis des letzten Kongresses, der ebenfalls online

stattfand, entwickelt hat. So sind beispielsweise die Highlights wie die keynote lectures, die Präsidentenrede, aber auch die international expert talks sowie die Updates im weiteren Verlauf online abrufbar (DOG on Demand), so dass es den Teilnehmerinnen und

Teilnehmern möglich ist, das gesamte Programm auch im Nachgang noch einmal anzuschauen und zu vertiefen.

Des Weiteren ist das Publikum eingeladen, über die Chat-Funktion an den Vortragssitzungen teilzunehmen; hier ist den Moderatoren auch durch die Zur-Seite-Stellung von technischem Hilfspersonal die Möglichkeit gegeben, die Moderation und die Betreuung der Chat-Funktion entspannter zu gestalten und zu verfolgen. In virtuellen Chat-Rooms ist es möglich, dass nach den Vortragssitzungen die Teilnehmer noch einmal die Offerte erhalten, sich virtuell zu treffen und auszutauschen und – was viel wichtiger ist – den einen oder anderen Kontakt untereinander herzustellen.

Mit Frau Professor Schlötzer-Schrehardt und Herrn Professor Bach haben wir nationale Experten für die keynote lectures gewinnen können. Frau Schlötzer-Schrehardt wird im Rahmen ihrer Von-Graefe-Vorlesung über innovative Stammzellforschung sprechen und Herr Bach über das Kontrastsehen. Die weiteren keynote lectures sind uns aus dem Ausland

„zugeschaltet“. Hier konnten wir mit Herrn Professor Keith Barton aus dem Moorfields Eye Hospital einen versierten Experten gewinnen, der für die innovative Glaukomchirurgie steht und uns diese darstellen wird. Im gleichen Atemzug wird er allerdings auch über die

Schwierigkeiten, in die ein Glaukomchirurg gelangen kann, ausführlich berichten. Aus der Schweiz wird Professor Rafael Sznitman aus Bern als erwiesener Experte für die Künstliche Intelligenz und Augenheilkunde versuchen, uns die Ängste vor dieser zu nehmen. Die Ängste sind subtil und gehen in die Richtung, dass Ärztinnen und Ärzte fürchten, KI könnte sie in Zukunft einmal ersetzen. Es ist vielmehr so, dass KI als Instrument der Zukunft uns Augenärztinnen und Augenärzten helfen wird, die Patienten besser und intensiver zu betreuen, und wir dürfen in den nächsten zehn bis 20 Jahren einen starken Zuwachs an altersbedingten Augenerkrankungen erwarten, allein schon wegen der Demografie. Ich halte deshalb diesen Vortrag für sehr wichtig. Das Thema „Digitale Ophthalmologie“ betrifft den

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Virtuelle Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr

gesamten Kongress, und es gibt einige weitere Impulse in den Vortragssitzungen genau zu diesem Thema.

Auch für das Wohl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen den Sitzungen oder auch am Ende ist gesorgt. Wir versuchen durch eine virtuelle Kunstausstellung einerseits wie aber auch das Yoga vor dem PC Anreize zu schaffen, einmal abzuschalten und „die Seele

baumeln zu lassen“.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Magdeburg, September 2021

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Virtuelle Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr

STATEMENT

High-Tech-Medizin: Was leisten implantierte Sensoren zur Druckmessung beim Grünen Star im Auge?

Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg

Die Sensorentechnik sowie das Ableiten von Vitalparametern bei Patienten hat in den letzten Jahren rasant Fahrt aufgenommen. Denken wir zum Beispiel an die Chiptechnik, die heute eingesetzt wird, mit deren Hilfe ein diabetischer Patient seinen HBA1C-Wert jederzeit

abrufen kann. Dieses Selbstmonitoring betrifft nicht nur die Zuckerkranken, sondern, wie Sie wissen, auch viele andere Techniken, bei denen zum Beispiel auch smartphonegestützte Messmethoden für Blutdruck, Puls und so weiter zum Einsatz kommen. Das heißt, dass in Zukunft zu erwarten ist, dass Ärzte durch ihre Patienten mit Vitalparametern und Daten versorgt werden, die normalerweise der Arzt früher erhoben hat, die jetzt aber dem Arzt vom Patienten zur Verfügung gestellt werden. Diese Datenfülle und -dichte ermöglicht ein

engeres Screening und Monitoring von Krankheiten, und demzufolge kann dann auch entsprechend früher reagiert werden, um zum Beispiel medikamentöse Therapien

umzustellen oder anzusetzen. Die Patienten wünschen mittlerweile diese Techniken selbst, um sich selber zu führen und „über sich selbst gut Bescheid“ zu wissen. Diese Entwicklung wird sich noch verstärken, weil die digital aufgewachsene Bevölkerung irgendwann einmal in das Alter kommen wird, in dem Krankheiten relevant werden sowie das Bewusstsein für dieselben entsteht.

Für den Grünen Star wissen wir seit Langem, dass die Messung des Augeninnendrucks in der Praxis nur eine grobe Annäherung an die wirklichen Augeninnendruckwerte darstellen kann. Die diagnostischen Lücken sind riesig, und für die Senkung des Augeninnendrucks, der als einziger Parameter für die Therapie dieser Erkrankung zur Verfügung steht

(neuroprotektive Maßnahmen sind zurzeit noch nicht wirklich entwickelt), ist das Wissen um den wahren Augeninnendruck von großer Wichtigkeit. Die Selbsttonometrie durch

entsprechende Geräte hat in den letzten Jahren schon Einzug gehalten und viele Patienten sind schon längst dabei, den Augeninnendruck zu Hause zu messen, diese Werte zu dokumentieren und ihren Augenärztinnen und -ärzten zur Verfügung zu stellen. Diese

wiederum können dann Therapieoptionen abwägen oder bei Progression des Gesichtsfeldes oder Veränderungen der Papille auch frühzeitig zur Operation raten oder diese in die Wege leiten. In den letzten Jahren hat die Firma Implandata einen Chip entwickelt, der eine berührungslose Messung des Augeninnendrucks zu jeder Tages- und Nachtzeit durch den Patienten selbst ermöglicht. Das Chipdesign ist dergestalt, dass der Messsensor elektrisch und elektronisch autark ist, das heißt, der für die Messungen benötigte Strom wird über ein Messgerät in die Spule eingelesen, zum Messen benutzt und für das Heraussenden des

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Virtuelle Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr

Signals zur Verfügung gestellt. Danach ist der Chip elektronisch ruhig und verbleibt ein Leben lang im Auge. Die ARGOS-Studie, an der sich auch Magdeburg als führendes Zentrum beteiligt hat, hat deutlich gezeigt, dass der Chip gut vertragen wird, sich gut

implantieren lässt und Messdaten generiert, die jenseits unserer Vorstellungskraft gewesen sind. Der Chip ist in einen Silikonring eingebettet, der im Rahmen einer Kataraktoperation in den Sulcus ciliaris (das heißt, in den Bereich vor der Kunstlinse und hinter der Iris)

implantiert wird. Komplikationen waren bei keinem an der Studie teilnehmenden Patienten zu beobachten. Auch musste keiner dieser Chips wieder explantiert werden. Die Datenmengen sind außerordentlich groß und können vom Patienten über ein Lesegerät direkt an den Arzt übermittelt werden. Das bedeutet, dass ein intensives Augeninnendrucksmonitoring durch den Patienten selbst durchgeführt und über telemedizinische Techniken an den Arzt übermittelt werden kann. Auch diese Techniken versprechen natürlich ein genaueres Monitoring des Augeninnendrucks, und im Rahmen der Studie wurde bereits gezeigt, dass ein Angleichen der medizinischen Therapie durch Tropfen bei einigen Patienten

vorgenommen werden konnte, weil die Lage des Augeninnendrucks engmaschig bekannt gewesen ist. So steht auch dieser augeninnendruckmessende Chip im Kreis der Entwicklung für eine digitale Augenheilkunde, die in Zukunft noch rasant Fahrt aufnehmen wird.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Magdeburg, September 2021

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Virtuelle Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr

STATEMENT

Was können Sonderlinsen bei Grauem Star leisten?

Professor Dr. med. Anja Liekfeld

Chefärztin der Klinik für Augenheilkunde, Ernst von Bergmann Klinikum, Potsdam

Der Graue Star entwickelt sich meist ab dem 50. Lebenjahr. Allmählich trübt sich die

Augenlinse ein, was zu nachlassendem Sehvermögen oder vermehrter Blendempfindlichkeit führt. Eine Operation, bei der die trübe Augenlinse entfernt und eine Kunstlinse implantiert wird, kann das Sehvermögen wieder herstellen. Die Operation des grauen Stars gehört zu den häufigsten Eingriffen überhaupt in Deutschland, etwa 800.000 Katarakte werden jährlich operativ versorgt.

Für den Erfolg einer Operation und für die Zufriedenheit der Patient:innen ist nach einer Operation des grauen Stars entscheidend, welchen Seheindruck der oder die Patient:in hat.

Dieser wird vor allem durch die Kunstlinse im Auge, die während der Operation eingesetzt wird, bestimmt. Eine Standardkunstlinse, die dennoch von sehr hoher Abbildungsqualität ist, kann dabei als starre Linse lediglich eine Entfernung für die Patient:innen scharf abbilden. In der Regel wird dabei die Ferne als Ziel des schärfsten Bildes gewählt, kann aber auch variiert werden, indem zum Beispiel die Berechnung der Kunstlinse auf die Nähe zielt. Für alle anderen Abstände wird dann nach der Operation eine Brille benötigt. Bei einigen Patient:innen besteht der Wunsch nach Brillenunabhängigkeit nach einer Grauer-Star- Operation. Für diese Patient:innen gibt es „Sonderlinsen“, die jenseits der medizinischen Notwendigkeit eine Brillenunabhängigkeit gewährleisten können. Dabei handelt es sich um Kunstlinsen, die mehrere Brennpunkte oder einen „erweiterten Fokus“ generieren,

sogenannte „Multifokallinsen“ oder „EDOF“-Linsen („EDOF“ = „extended depth of focus“, übersetzt: „erweiterte Tiefenschärfe“). Inzwischen sind vielfache Varianten dieser

Kunstlinsen mit unterschiedlichen optischen Prinzipien und Schwerpunkten auf dem Markt, so dass sehr individuell auf die konkreten Bedürfnisse eines jeden Patienten eingegangen werden kann. So ist es entscheidend, im Vorfeld einer Grauer-Star-Operation mit den

Patient:innen zu klären, für welche Bedingungen auf eine Brille verzichtet werden soll: für die Ferne, den mittleren Abstand (zum Beispiel PC-Arbeit), die Nähe (zum Beispiel für längeres Lesen) oder alle Abstände gleichermaßen. Ebenso muss abgeklärt werden, wie die

konkreten Bedingungen bei den einzelnen Tätigkeiten aussehen: Lichtverhältnisse,

Abstände, Positionen. Dann gilt es, die jeweiligen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Sonderlinsen individuell abzuwägen. Mehrstärkenlinsen stellen immer einen optischen Kompromiss dar. Zu den Nachteilen gehören ein eventuell verminderter Kontrast und erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit bei Dämmerung, wie mögliche Phänomene um

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Lichtquellen herum – z.B. bei entgegenkommenden Scheinwerfern - in Form von Lichtringen (Halos) oder Lichtstrahlen (Starburst).

Außerdem bedarf es einer gründlichen Voruntersuchung der zu operierenden Augen, da Mehrstärkenlinsen nur in Frage kommen, wenn das Auge – abgesehen vom Grauen Star – ansonsten gesund und nicht etwa durch eine altersabhängige Makuladegeneration oder den Grünen Star vorgeschädigt ist.

Zusätzlich zu oder unabhängig von den Mehrstärken-Sonderlinsen, die die fehlende Akkommodationsfähigkeit im Alter (Alterssichtigkeit) durch mehrere oder erweiterte

Brennpunkte ausgleichen können, sind auch andere Fehlsichtigkeiten durch die Kunstlinsen ausgleichbar. So werden in Kombination oder unabhängig von den Multifokallinsen auch Linsen angeboten, die einen vorbestehenden Astigmatismus („Hornhautverkrümmung“) ausgleichen können. Diese Linsen werden „torische“ Linsen genannt.

Insgesamt sind heute eine Vielfalt an Kunstlinsen auf dem Markt, die es Arzt und Patient gemeinsam ermöglichen, die ideale Linse für die individuellen Bedürfnisse zu finden, wobei inzwischen in vielen Fällen vorliegende Fehlsichtigkeiten durch die Kunstlinse ausgeglichen werden können und eine Brillenunabhängigkeit erreicht werden kann.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Potsdam, September 2021

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STATEMENT

Rote Augen: Banalität oder Notfall?

Professor Dr. med. Uwe Pleyer

Sprecher der Sektion DOG-Uveitis, Klinik für Augenheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Einführung

Beim Blick in den Spiegel ist es für den Betroffenen oft beunruhigend und schwer

einschätzbar: das „rote Auge“. Mit einer Prävalenz von 14-80/1000/Jahr ist es einer der häufigsten Gründe für das Aufsuchen von Notfallambulanzen. Für die korrekte Diagnose und Behandlung ist zu berücksichtigen, dass häufige (banale) Krankheitsbilder von weniger häufigen, aber oft bedrohlichen Verläufen zu trennen sind. Erstes Ziel ist es daher, rasch eine Einschätzung vorzunehmen. Das „rote Auge“ wird reaktiv durch verstärkte Füllung und Dilation der Gefäße von Bindehaut (Konjunktivitis) oder Lederhaut (Skleritis) durch eine entzündliche Reaktion (infektassoziiert), immunmediiert (allergisch, autoimmun) oder exogen (traumatisch) verursacht.

Im Rahmen der aktuellen Pandemie haben Studien eine Assoziation des Coronavirus (COVID-19) mit einer Konjunktivitis bei ein bis 30 Prozent der Betroffenen gezeigt. Die Augensymptome treten meist in den ersten drei Tagen nach Beginn der Infektion auf, können Erstsymptom einer Infektion sein und verlaufen eher mild. Ein ursprünglich bestehender Verdacht, dass eine systemische Infektion über die Augen-Nasen-Wege erfolgen könne, hat sich nicht bestätigt. Das Übertragungsrisiko durch Tränenflüssigkeit ist bei asymptomatischen Patienten und milden Krankheitsverläufen gering, steigt aber bei intensivpflichtigen Patienten deutlich an.

Ebenfalls im Rahmen der Pandemie werden rote Augen verstärkt durch äußere Faktoren wie

„Home-Office“ und „maskenassoziierte trockene Augen“ berichtet. Erfolgt keine adäquate Behandlung, können sie erhebliche subjektive Beschwerden verursachen, obgleich sie das Sehvermögen nur selten bedrohen.

Bedrohlich sind dagegen Entzündungen tiefer gelegene Augenstrukturen, vor allem der Lederhaut und der Regenbogenhaut. Häufig liegen autoimmunologische Störungen vor, die auch als erstes Zeichen einer gegebenenfalls (lebens-)bedrohlichen systemischen

Erkrankung auftreten können. Es sind überwiegend junge Patienten im erwerbsfähigen Alter betroffen, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kinderärzten, Rheumatologen und anderen Fachbereichen erfordern.

So liegen bei circa 40 Prozent der Skleritis Patienten rheumatologische Grunderkrankungen vor. Bei jungen Männern mit Uveitis wird das „rote Auge“ nicht selten zum

frühdiagnostischen Zeichen bisher nicht bekannter Spondylarthropathie („Morbus

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Bechterew“), kann die Diagnose um Jahre verkürzen und damit die Prognose der rheumatologischen Erkrankung verbessern.

Wichtige Hinweise für die Ursache des roten Auges lassen sich häufig bereits in der Vorgeschichte erheben und stützen sich im Wesentlichen darauf, ob ein oder beide Augen betroffen sind, akute oder länger bestehender Beschwerden vorliegen.

• Trauma? Fremdkörper? Kontaktlinse?

• Schmerz?

• Sehminderung (Keratitis, Iritis, Skleritis)?

• Saisonales (Allergie), wiederkehrendes Auftreten (Iritis, Episkleritis)?

• Begleitbefunde: Bindehautsekret, Allgemeinbeschwerden, Lymphnotenschwellung

Bereits makroskopisch (mit bloßem Auge) lässt sich die anatomische Lokalisation

eingrenzen und sollte den Entzündungsschwerpunkt eingrenzen (Lidbeteiligung, Bindehaut, Hornhaut, Lederhaut). Weitere Hinweise bieten Begleitbeschwerden: Schmerz, Lichtscheu, Juckreiz und als Begleitbefunde Blepharospasmus, Konsistenz des Bindehautsekrets.

Alarmzeichen

Alarmierend sind deutliche Lidschwellung, Sehminderung, Doppelbilder, eitriges Sekret und begleitende Allgemeinbeschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen. Diese

Symptome können eine Notfallsituation anzeigen, beispielsweise einen erhöhten

Augeninnendruck (akutes Glaukom). Als ernste Situationen, die stets von einem Facharzt beurteilt werden müssen, sind die unter 5 bis 10 aufgeführten Krankheitsbilder zu nennen. In Zusammenhang mit der kürzlich beschriebenen – sehr seltenen! – Impfkomplikation sollte der Verdacht auf eine Hirnvenenthrombose mit beurteilt werden.

„TOP TEN“: Rotes Auge - Die wichtigsten Ursachen 1. Blutung unter die Bindehaut (Hyposphagma)

2. Trockenes Auge (zunehmend: „Office eye“)

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3. Bindehautentzündung (Allergie, nicht/-infektiös*) 4. Lidhaut- und Lidrandentzündung

5. Hornhautentzündung (Herpesinfektion des Auges!, Kontaktlinse!) 6. Lederhautentzündung (Skleritis und Episkleritis)

7. Iritis/Iridozyklitis (vordere Uveitis) 8. Glaukomanfall („Hartes Auge“)

9. Hirnvenenthrombose (Sinus-cavernosus-Thrombose)**

10. Endokrine Orbitopathie (Schilddrüsenfunktionsstörung)

Bildmaterial „Rotes Auge“

Copyright: U. Pleyer, Charité, Berlin

Rotes Auge im Rahmen der aktuellen Pandemie

* Die Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus kann assoziiert sein.

** Zu den sehr seltenen Impfungskomplikationen zählt die Hirnvenenthrombose. Hier kann ein rotes Auge mit Hirndruckproblematik symptomatisch werden und der

Augenarzt gegebenenfalls wertvolle Hilfestellung für die Diagnose leisten.

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Bal S, Chodosh J, Venkateswaran N. Impact of SARS-CoV-2 on Ocular Surface Pathology and Treatment Practices: a Review. Curr Ophthalmol Rep. 2021 Aug 5:1-6.

DOG-Pressemitteilung Übertragung von COVID-19

Aerosole deutlich infektiöser als Tränenflüssigkeit oder Bindehaut https://www.dog.org/wp- content/uploads/2020/01/PM-DOG-2020-online_Corona_und_Auge_Oktober_F.pdf Frings A, Geerling G, Schargus M. Red Eye: A Guide for Non-specialists.

Dtsch Arztebl Int. 2017 Apr 28;114(17):302-312.

Hirnvenenthrombose: Auch Augenärzte können Anzeichen erkennen | PZ – Pharmazeutische Zeitung (pharmazeutische-zeitung.de) https://www.pharmazeutische-zeitung.de/auch-

augenaerzte-koennen-anzeichen-erkennen-125090/

Kitazawa K, Deinhardt-Emmer S, Inomata T, Deshpande S, Sotozono C. The Transmission of SARS-CoV-2 Infection on the Ocular Surface and Prevention Strategies.

Cells. 2021 Apr 2;10(4):796.

Muir KW, Perry RJ. The International Cerebral Venous Thrombosis Consortium report on cerebral venous thrombosis following vaccination against SARS-CoV-2.

Eur J Neurol. 2021 Aug 30.

Paul-Ehrlich-Institut – Aktuelles – 20.08.2021 (pei.de)

https://www.pei.de/DE/service/presse/aktuelles/aktuelles-inhalt.html

Pleyer U. Entzündliche Augenerkrankungen. 2. Aufl. 2021.

Springer. ISBN 978-3-662-60398-7

Pleyer U, Geerling G, Schrader S, Jacobi C, Kimmich F, Messmer E. Wenn

Tränenersatzmittel nicht mehr ausreichen: die Bedeutung von Entzündungsprozessen beim Trockenen Auge. Praktische Aspekte einer antientzündlichen Therapie des Trockenen Auges.

Klin Monbl Augenheilkd. 2020; 237(5):655-668.

Rademacher J, Poddubnyy D, Pleyer U.

Uveitis in spondyloarthritis.

Ther Adv Musculoskelet Dis. 2020 Sep 12;12:1759720X20951733.

Rokohl AC, Grajewski RS, Wawer Matos PA, Koch HL, Dewald F, Klein F, Fätkenheuer G, Lehmann C, Cursiefen C, Heindl LM. No secret hiding place? Absence of SARS-CoV-2 on the ocular surface of 1145 hospitalized patients in a pandemic area.

Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2021 Jun; 259(6):1605-1608.

Wu P, Duan F, Luo C. et al. Characteristics of Ocular Findings of Patients With Coronavirus

Disease 2019 (COVID-19) in Hubei Province, China.

JAMA Ophthalmol 2020; 138: 575-578.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, September 2021

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STATEMENT

COVID-19: Auswirkungen der Pandemie auf die Krankenversorgung Professor Dr. med. Gerd Geerling

Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf

Auf Grund der SARS-CoV2-Pandemie wurde das öffentliche Leben in den Jahren 2020 und 2021 mehrfach deutlich eingeschränkt. Insbesondere von Mitte März bis Anfang Mai 2020 wurden die Krankenhäuser – unter dem Eindruck der italienischen Erfahrungen –

angewiesen, Behandlungskapazitäten für schwere COVID-Verläufe freizuhalten.

Andererseits vermieden viele Menschen während der Hochinzidenzphasen selbst bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall aus Angst vor einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus Arztkontakte.

Wie haben Augenärzte auf die Pandemie reagiert (Schutzmaßnahmen)?

Hygienemaßnahmen und Handlungsanleitungen, wie zum Beispiel die

Gesichtsfelduntersuchung, wurden zur Minimierung des Infektionsrisikos zügig angepasst.

Abstandsregeln und Maskenpflicht wurden umgehend umgesetzt, der Zugang für Begleitpersonen zu Warte- und Behandlungsräumen begrenzt und zum Beispiel Spaltlampen-Untersuchungseinheiten durch Schutzschilde ertüchtigt. Die

Behandlungskapazitäten wurden auf augenärztliche Notfälle und dringliche Indikationen konzentriert. Insbesondere elektive Untersuchungen und Eingriffe wurden zurückgestellt.

Ergebnisse einer Befragung von 1190 Augenärzten bestätigten, dass die

Sprechstundentätigkeit in der Zeit vom 15.03. bis 15.04.2020 in Augenpraxen und -kliniken in 91 Prozent reduziert beziehungsweise auf die Notfallversorgung beschränkt war. Im

Ergebnis waren Diagnostikzeiten für ambulante Patienten zwar aufgrund von

Hygienevorschriften verlängert, die Gesamtanwesenheitszeit in den Kliniken jedoch verkürzt.

Für eine stationäre Behandlung wurden Abstrichtests verpflichtend eingeführt. Eine

Untersuchung der Universität Köln – aus der Zeit des Frühjahrs-Shutdown 2020 – bestätigt, dass Patienten in einer Augenklinik keinem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt waren.

Unter 1145 Patienten, die bei Symptom- und Fieberfreiheit stationär behandelt wurden, fand sich kein einziger Patient mit einer SARS-CoV-2-Infektion (untersucht mit Nasen-, Rachen- und Augenabstrich).

Hattenbach et al; Der Ophthalmologe; 7/2020 Framme et al; Der Ophthalmologe; 7/2021 Rokohl et al; Graefe’s Archive; 6/2021

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Wie haben sich diese Vorgaben auf die Patientenzahlen in der Augenheilkunde ausgewirkt?

Ambulante Operationen wurden von etwa der Hälfte und stationäre von über 70 Prozent der befragten Augenärzte auf notfallchirurgische Eingriffe beschränkt. Aber auch die Zahl der Notfallbehandlungen war in den Wochen des Shutdown reduziert:

• Netzhautablösung (minus 34,8 Prozent)

• Bulbusperforation (minus 7,3 Prozent)

• Glaukomanfall (minus 17,8 Prozent)

• Gefäßverschlüsse (minus 31 Prozent)

• Perforierende Keratoplastik und Amnionmembrantransplantation (minus 59,1 Prozent)

Einzig die Zahl der operativ versorgten schwersten Infektionen des Augeninneren (plus 8 Prozent) nahm zu. Neben der Selbstbeschränkung durch die Krankenhäuser und Praxen (76 Prozent) waren insbesondere patientenseitige Terminabsagen (84 Prozent) Grund für diese Entwicklung. Dringliche Behandlungen, zum Beispiel die operative Medikamenteneingabe in Augen mit Makuladegeneration, fanden jedoch weiter statt, so dass die

Versorgungsmöglichkeiten für solche Fälle zu jedem Zeitpunkt im Zusammenspiel von ambulanter und stationärer Versorgung aufrechterhalten war.

Hattenbach et al; Der Ophthalmologe; 9/2020 Framme et al; Der Ophthalmologe; 7/2021

Anmerkung: In den USA und Italien sank die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen eines Herzinfarkts um circa 50 Prozent. Die behandelten Fälle waren deutlich schwerer erkrankt.

Die bessere Situation der augenärztlichen Notfallsituation in Deutschland könnte durch den vergleichsweise geringeren Pandemieverlauf (im März bis Mai 2020), aber auch durch eine größere Sorge der betroffenen Patienten vor einem Sehverlust erklärt werden.

Kaupke N et al.; Der Ophthalmologe 7/2021

Beispiel Hornhauttransplantation

Ein Beispiel für den Einfluss der Pandemie auf die stationäre Versorgung stellt die Hornhauttransplantation dar, der ältesten, häufigsten und erfolgreichsten

Gewebetransplantation weltweit überhaupt. Die Hornhaut des Auges ist das klare Fenster des Auges, dass einen Lichteinfall auf die Netzhaut erlaubt. Eine dauerhafte Trübung der Hornhaut kann bei Sehverlust durch Transplantation einer Spenderhornhaut geheilt werden.

Das dafür erforderliche Transplantationsgewebe wird von Hornhautbanken bereitgestellt. In einer Umfrage der Universitätsaugenklinik Düsseldorf unter den 26 deutschen

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Hornhautbanken zeigte sich, dass im März und April 2020 im Vergleich zum Vorjahr 18 Banken ihre Arbeit einschränkten und so 17 Prozent weniger Transplantate zur Verfügung standen. Insgesamt ging die Zahl der Transplantationen aber gemessen am

Gesamtjahreszeitraum von 9197 im Jahr 2019 nur um drei Prozent zurück auf 8912 (Deutsches Keratoplastikregister, Stand 3.8.21).

Trigaux et al; Current Eye Research 2020

Deutsches Keratoplastikregister, geführt von der Universitätsaugenklinik Homburg/Saar

Sowohl die augenärztliche Versorgung von Notfallpatienten als auch die Behandlung der von Erblindung bedrohten Patienten wurde damit in Deutschland auch während der

Coronapandemie auf hohem Niveau erhalten.

Wie sehen Augenärzte die Infektionsgefahr in einer Praxis oder Klinik und wie impfwillig sind sie?

Wie Augenärztinnen und Augenärzte das Infektionsrisiko in Augenkliniken und -praxen subjektiv bewerten und wie groß die Impfbereitschaft in dieser Berufsgruppe ist, wurde von Roth et al. im Rahmen einer Online-Umfrage des Berufsverbands der Augenärzte

Deutschlands (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) unter Federführung der Universitätsaugenklinik Düsseldorf im Januar/Februar 2021 untersucht.

Von den 1162 antwortenden Augenärzten wurde das Risiko mit 7,5 ± 1,9 (1 = sehr geringes Risiko, 10 = sehr hohes Risiko) als hoch eingeschätzt; 84 Prozent bewerteten das

Infektionsrisiko im Vergleich zu anderen ärztlichen Fachrichtungen aufgrund des bei der Untersuchung geringen Abstands zwischen Arzt und Patient als höher. 93 Prozent gaben an, sich impfen lassen zu wollen. Die Bereitschaft für Schutzmaßnahmen für Patienten und Mitarbeiter ist damit in Deutschland überdurchschnittlich hoch.

Roth et al., Der Ophthalmologe 7/2021

(Es gilt das gesprochene Wort!) Düsseldorf, September 2021

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STATEMENT

Neu aufgetretenes Schielen/Doppelbilder – was steckt dahinter?

Professor Dr. med. Anja K. Eckstein

Stellvertretende Klinikdirektorin; Leiterin der Sektion Strabologie, Neuroophthalmologie, okuloplastisch rekonstruktive Chirurgie, Orbitazentrum, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen

Nicht selten melden sich Patienten mit neu aufgetretenem Schielen oder Doppelbildern in der Notaufnahme einer Neurologie oder in der Augenheilkunde. Insbesondere bei Kindern handelt es sich dabei in 25 Prozent der Fälle um einen lebensbedrohlichen Notfall, da als häufigste Ursache Hirntumoren dahinterstecken. Bei Erwachsenen ist es seltener eine akute Notfallsituation (zwischen drei bis 16 Prozent), zum Beispiel eine bedrohliche

Gefäßerweiterung (Aneurysma) oder eine akute Hirndruckerhöhung.

Um die Symptome richtig einzuschätzen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht, untersucht im besten Fall ein Augenarzt mit Erfahrung auf dem Gebiet der

Strabologie/Neuroophthalmologie den Patienten.

Ganz wichtig beim neu aufgetretenen Schielen ist die Unterscheidung, ob sich die Augen normal bewegen oder nicht. Bewegen sich die Augen normal, handelt es sich in den allermeisten Fällen um die Dekompensation eines schon vorbestehenden Schielens und damit nicht um eine Notfallsituation. In diesem Fall kann der Augenarzt mit einer

Brillenkorrektur und Prismen helfen und gegebenenfalls im Verlauf eine Schieloperation durchführen.

Bewegen sich die Augen nicht normal, kann die Augenbewegungsstörung durch eine Störung der Hirnfunktion genauer gesagt einiger Hirnnerven, ihrer Kerne oder deren

Steuerung verursacht sein. Die Augenmuskeln werden von drei Hirnnerven innerviert. Diese Nerven können durch Tumoren gelähmt werden, die direkt auf den Nerv drücken. Sie können auch akut geschädigt werden, wenn ein großer Tumor oder eine Hirnblutung direkt oder indirekt (durch Störung der Hirnwasserzirkulation) den Hirndruck erhöhen. Dann werden die Nerven auf die knöcherne Schädelbasis gepresst und können oft das erste Symptom der für den Patienten lebensbedrohlichen Situation sein. Der Augenarzt kann bei einem Blick ins Auge zusätzlich den geschwollenen Sehnerv und damit sofort die Notfallsituation erkennen.

Ist der Hirndruck erhöht, wird der Blutfluss aus dem Auge gedrosselt und der Sehnerv ist angeschwollen, was man an dem Augenhintergrund erkennen kann.

Bei Kindern mit einem neu aufgetretenen Strabismus infolge einer Augenbewegungsstörung sind wie oben erwähnt Tumoren die häufigste Ursache und deshalb benötigen alle diese Kinder sofort eine Bildgebung des Gehirns.

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Bei Erwachsenen ist das anders - da ist die Lähmung der Hirnnerven am häufigsten durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn bedingt, insbesondere bei Patienten älter als 65 Jahre.

Dabei ist die minderdurchblutete Region im Gehirn so klein, das man keine Veränderungen im CT oder MRT sieht, somit werden diese Patienten, wenn keinerlei Begleitsymptome da sind auch nicht auf eine so genannte stroke unit verlegt. Hier ist die sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte und die körperliche Untersuchung entscheidend. Ältere Patienten, die ein kardiovaskuläres Risikoprofil aufweisen (Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht) und keine Zusatzsymptome haben werden umgehend zunächst ohne Bildgebung zur kardiovaskulären Abklärung zum Internisten/Hausarzt geschickt. Damit wird die bestmögliche Vorsorge

angestrebt, weitere Durchblutungsstörungen in zusätzlichen Hirnregionen oder anderen Organen zu vermeiden. Bei den meisten älteren Patienten bessern sich isolierte

Hirnnervenlähmungen, die durch Durchblutungsstörungen bedingt werden, innerhalb von vier bis sechs Wochen. Bleibt diese Besserung aus, sollte eine Bildgebung erfolgen.

Handelt es sich bei den erwachsenen Patienten mit akutem Strabismus und

Augenbewegungsstörungen aber um Patienten unter 65 Jahre oder fehlen kardiovaskuläre Risikofaktoren, oder bestehen noch zusätzliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel und andere, muss sofort eine Bildgebung des Gehirns erfolgen. Eine Lähmung des dritten Hirnnervs bildet eine Ausnahme. Hier muss immer eine Bildgebung erfolgen, da diese Lähmung signifikant häufiger von Notfallsituationen verursacht wird.

Manchmal können auch Erkrankungen in der Augenhöhle mit Beeinträchtigungen der

Augenmuskeln ganz akut zum Strabismus führen. Das kann durch ein Trauma, zum Beispiel einem Schlag auf das Auge, passieren. Es können aber auch Entzündungen oder

eingeblutete Tumoren dafür verantwortlich sein. Die Erkrankungen der Augenhöhle erkennt man schnell anhand der Zusatzsymptome. Bei einem Trauma hat der Patient oft ein blaues Auge. Weiterhin wird bei Augenhöhlenerkrankungen der Augapfel verlagert, er steht meist vor, der Patient hat ein „Glubschauge“.

Ein neu aufgetretenes Schielen ist oft mit der Wahrnehmung von Doppelbildern assoziiert.

Dies ist für die Betroffenen sehr unangenehm und führt bei Erwachsenen in den meisten Fällen zunächst zur Arbeitsunfähigkeit und Fahruntauglichkeit.

Auch anhand des wahrgenommenen Doppelbildabstandes in verschiedenen Blickrichtungen kann man beurteilen, ob es sich um die Dekompensation eines angeborenen Schielens oder um eine erworbene Augenbewegungsstörung handelt. Bei der Patientin mit einer

umschriebenen Lähmung des sechsten Hirnnervs (Abbildung 1) kann man beispielweise erkennen, dass sie mit dem rechten Auge nicht nach rechts schauen kann.

Dementsprechend ist der Doppelbildabstand beim Blick nach rechts am größten. Bei Blick in

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die gesunde Blickrichtung nach links werden keine Doppelbilder wahrgenommen. Die Ursache war ein Tumor der Schädelbasis.

Abbildung 1: Abduzensparese rechtes Auge (Auto: Quelle: Pixabay. 2021). Links: PET CT und MRT

Noch direkter verständlich ist Ursache von Doppelbildern bei einer Augenhöhlenfraktur.

Gerade bei Kindern handelt es sich, wenn Doppelbilder zum Beispiel nach einem Sturz von einem Trampolin auftreten, um einen Notfall der innerhalb von 24 Stunden operativ versorgt werden muss. Geschieht dieses nicht, vernarbt das Gewebe sehr schnell und es können irreversible Schäden zurückbleiben.

Abbildung 2: Orbitafraktur nach Sturz vom Trampolin. Schema: Doppelbildentstehung durch Einklemmung der Gewebe des unteren Augenmuskels. Mitte: CT mit Fraktur (Pfeil) und Kind mit Senkungsdefizit des linken Auges (Bild aus: Strabismus Thieme 4.

Auflage)

Wenn die Grunderkrankung behandelt ist und sich die Doppelbilder nicht zurückgebildet haben, kann auch hier die Schielstellung durch eine Operation der Augenmuskeln korrigiert werden. Es ist jedoch ein sehr hohes Erfahrungswissen notwendig, um die Symmetrie der Beweglichkeit beider Augen wiederherzustellen, da sich diese dreidimensional bewegen.

Grundsätzlich gilt: Je stärker die Augenbeweglichkeit eingeschränkt ist, desto

anspruchsvoller die Operation und umso schwieriger ist es, das beidäugige Sehen in den wichtigen Blickrichtungen des Alltags, Geradeausblick und Leseposition, wieder zu normalisieren.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Essen, September 2021

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Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Hagen Thieme

Präsident der DOG; Direktor der Universitätsaugenklinik Magdeburg

Beruflicher Werdegang

1988–1995 Universität / Studium: Freie Universität Berlin

1995 Staatsexamen

1996 Promotion

1990–1993 Doktorand: Institut für Klinische Physiologie, Freie Universität Berlin (Prof. Dr. M. Wiederholt)

1993–1994 DAAD-Stipendiat: Joslin Diabetes Centre and Eye Clinic, Harvard Medical School, Boston, USA

(Prof. G. King MD / Prof. L.P. Aiello MD, PhD)

1996–1997 AiP / Approbation: Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) Freie Universität Berlin, Augenklinik (Prof. Dr. M. Foerster)

1997–2000 Forschungsassistent: Institut für Klinische Physiologie (Prof. Dr. M.

Wiederholt) UKBF, Freie Universität Berlin

2001–2004 Assistenzzeit / Facharzt: Charité – Universitätsmedizin Berlin

Campus Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin, Augenheilkunde 01/2005 Oberarzt Augenklinik (Prof. Dr. M. Foerster)

ab 07/2005 Oberarzt Augenklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Prof. Dr. N. Pfeiffer)

20.07.2006 Habilitation Johannes Gutenberg-Universität, Mainz ab 2007 Geschäftsführender Oberarzt

ab 2008 Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor ab 2008 Sprecher der BiomaTiCS Forschergruppe

10/2009 Master of Health and Business Administration (MHBA) Tertio loco 08/2011 Bewerbung W3 Professur Uni Frankfurt

Primo loco 04/201 Bewerbung W3 Professur Uni Magdeburg zum 01.12.2012 Berufung W3 Professur Uni Magdeburg

Seit 12/2012 Ordinarius für Augenheilkunde Otto-von-Guericke-Universität

Sonstige Positionen

Seit 12.10.2020 Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) Seit 10/2017 Mitglied des Gesamtpräsidiums der Deutschen Ophthalmologischen

Gesellschaft (DOG)

Seit 01.01.2013 Im Vorstand der Sektion Glaukom der Deutschen Ophthalmologischen

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Gesellschaft (DOG)

Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen- Anhalts und Thüringens e. V. (SATh)

Organisator einer Vielzahl von Glaukom-Symposien und Live Surgery („Glaukom Live Surgery Mainz“ 2008, 2010 und 2012, Magdeburg 2013 bis 2019)

Seit 2005/2006 Organisator von zahlreichen Kursen („Anfertigen von Publikationen und Schreiben von Drittmittelanträgen“) und Wet Labs

(„Glaukomoperationen für Anfänger, Fortgeschrittene und

Glaukomdrainageimplantaten“, Microinzisions Kataraktchirurgie) auf der DOG, DOC (Deutsche Ophthalmochirurgen) und AAD

(Augenärztliche Akademie Deutschlands)

- Reviewer bei zahlreichen nationalen und internationalen Journalen (Der

Ophthalmologe, European Journal of Ophthalmology, Investivative Ophthalmology and Visual Science, British Journal of Ophthalmology, Experimental Eye Research,

Graefes Archives for Clinical and Experimental Ophthalmology)

- Section Editor (Section Glaucoma) bei Ophthalmic Research

Mitgliedschaften

Seit 1997 Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO) Seit 1997 Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

Seit 2000 EVER (European Association for Vision and Eye Research)

Seit 2003 American Academy of Ophthalmology – International member (AAO) Seit 2005 World Glaucoma Society

Seit 2005 Vereinigung Rhein-Mainische Augenärzte Seit 2005 European Glaucoma Society (EGS)

Seit 2009 Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA)

Chirurgisches Spektrum

- gesamte Augenheilkunde mit Schwerpunkt auf kindliche Glaukome sowie Katarakte - Abdecken aller glaukomchirurgischen Maßnahmen im Kindes- und Erwachsenenalter - Hornhautchirurgie: DMEK und perforierende Keratoplastik

- Notfallversorgung inklusive Vitrektomien

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Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Anja Liekfeld

Chefärztin der Klinik für Augenheilkunde, Ernst von Bergmann Klinikum, Potsdam

Beruflicher Werdegang

Seit 01/2009 Chefärztin der Augenklinik des Ernst von BergmannKlinikums Potsdam Seit 09/2018 Honorarprofessorin Technische Hochschule Brandenburg

Studiengang „Augenoptik/Optische Gerätetechnik“

01/2007 Habilitation

07/2001 Oberärztin in der Augenklinik der Charité, Campus Virchow-Klinikum, Humboldt-Universität

05/1998 Europäische Facharztprüfung für Augenheilkunde (FEBO)

09/1997 Fachärztin für Augenheilkunde in der Augenklinik der Charité, Campus Virchow-Klinikum, Humboldt-Universität

09/1997 Facharztprüfung Augenheilkunde

03/1996 Promotion

05/1994–09/1997 Assistenzärztin der Augenklinik des Virchow-Klinikums der FU bzw. HU 11/1992–05/1994 ÄiP in der Augenklinik des Universitätsklinikums Rudolf Virchow

05/1994 Approbation als Ärztin 1992 Ärztliche Prüfung

Universitärer Werdegang

10/86–10/1992 Studium der Medizin an den Universitäten Essen und Berlin 10/88–10/1990 zusätzliches Studium der Publizistik (FU Berlin) bis zur

Zwischenprüfung (Magister)

Zusätzliche Qualifikationen

- Trainerin der Kommission für refraktive Chirurgie (KRC) - Arbeitskreis Botulinumtoxin (Qualitätsnachweis erforderlich) - Hochschuldidaktische Weiterbildung der Charité

- GCP-Zertifizierung

- Gütesiegel Augenchirurgie BDOC

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Virtuelle Kongress-Pressekonferenz zur DOG 2021 online Donnerstag, 30. September 2021, 11.30 bis 12.30 Uhr

Gutachtertätigkeit - Der Ophthalmologe

- Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde - Experimental Eye Research

- Journal of Cataract and Refractive Surgery - Ophthalmic Research

- Optometry & Contact Lenses (Mitglied im Scientific Advisory Board seit 2021)

Herausgebertätigkeit/Betreuung Internet-Forum

- Mitherausgeberin und Fach-Beirat Karger Kompass Ophthalmologie (seit 2017) - Mitherausgeberin für Concept (Zeitschrift für Augenärzte) (2010–2013)

- Betreuung Internet-Forum (Onmeda) (2007–2020)

Auszeichnungen

2000 Reise- und Aufenthaltsstipendium der Kooperation DOG/SFO 2008 Preis für besten Vortrag („BOS“) auf der DGII (Heidelberg)

2011 DOC-Goldmedaille (Heidelberg) 2013–2021 Focus Ärzteliste „Top Mediziner“

Mitgliedschaften in Fachgesellschaften, Arbeitskreisen und Ausschüssen - ARVO (Association for Research in Vision and Ophthalmology)

- ESCRS (European Society of Cataract and Refractive Surgeons)

- DGII (Deutsche Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation und refraktive Chirurgie - DOG (Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft)

- BBAG (Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft) Arbeitskreis Botulinumtoxin - BDOC (Bundesverband deutscher Ophthalmochirurgen)

- Mitbegründerin des Netzwerkes „Die Augenchirurginnen“ (2012) - Mitbegründerin des Vereins „Die Augenchirurginnen e. V.“ (2018)

- Vorstandstätigkeit im Verein „Die Augenchirurginnen e. V.“ (seit 2018; 2018–2021 als Vorsitzende)

- Mitglied des Prüfungsausschusses Augenheilkunde der Landesärztekammer Brandenburg (seit 2009; seit 2016: stellvertretende Vorsitzende; seit 2021: Vorsitzende)

Referenzen

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