Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 47|
22. November 2013 A 2283 Das neue Jahr naht – höchste Zeit,darüber nachzudenken, ob man sein Heim, seine Praxis oder das Kran- kenhaus mit einem Kunstkalender schmücken möchte. Diese Ent- scheidung erleichtern könnte ein Angebot der Regionalgruppe Nürn- berg-Erlangen-Fürth der IPPNW.
Diese konnte sechs renommierte fränkische Künstler (Béla Faragó, Clemens Heinl, Hubertus Hess, Udo Kaller, Tobias Loemke, Ger- hard Rießbeck) für die Gestaltung eines großformatigen (49 × 49 cm) Kunstkalenders gewinnen. Die Künstler stellten je zwei ihrer
Aussichten – der IPPNW- Kunstkalender 2014.
Format 49 × 49 cm, 25 Euro zzgl. Porto, Einzelbestellungen über den webshop der IPPNW:
www.ippnw.de,
Sammelbestellung (ab zehn Exemplaren) bei Dr. med. Helmut Rießbeck: www.psychotherapie- riessbeck.de
KUNSTKALENDER
Schöne Aussichten
Kunstwerke zur Verfügung und ver- zichteten auf ein Honorar.
Auf den Kalenderblättern findet man in kurzen Sätzen Hinweise auf Arbeitsfelder der IPPNW sowie entsprechende Weblinks, die eine tiefere Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen ermöglichen.
Das finanzielle Risiko des Projekts wird ausschließlich von Sponsoren aus der Regionalgruppe getragen.
Die entstehenden Überschüsse kommen dem Hilfsprojekt „Famu- lieren und Engagieren“ der IPPNW in voller Höhe zugute. Mit dem Hilfsprojekt sollen Medizinstudie- renden neben einer Auslandsfamu- latur inhaltliche und praktische Er- fahrungen in Sozialprojekten jen- seits der klassischen Medizinwelt vermittelt werden. Dabei stehen die Auswirkungen politischer, sozialer und ökologischer Bedingungen auf die Gesundheit von Menschen im
Mittelpunkt. TG
Ärztliche Kunst – was geschieht im Zusammenwirken von Arzt und Patient, wenn die etablierten Dia - gnose- und Therapieschemata nicht mehr weiterhelfen? Der Arzt und Journalist Bernhard Albrecht greift Fälle auf, bei denen die Schulme- dizin mit ihren Möglichkeiten am Ende war und ärztliche Kunst oder ärztlicher Wagemut notwendig war, um mit dem Patienten zu ei- ner neuen Therapie zu finden. Da ist der Fußchirurg, der mit einer neuen Operationsmethode die Kor- rektur komplexer Fußdeformitäten ermöglicht; der Onkologe, der bei einem Aids-Patienten mit einer Stammzelltherapie das HI-Virus zum Verschwinden bringt; oder das Arztteam, das eine künstliche Luftröhre heranzüchtet und im- plantiert.
MEDIZINISCHER FORTSCHRITT
Von Ärzten, die alles wagen
Albrecht erzählt die Geschichten hinter den mitunter reißerischen Sen- sationsmeldungen. Neun Fälle hat er ausgewählt. Er nimmt sich Zeit, spricht mit den Beteiligten, insbe- sondere auch mit den Patienten. Was heißt es, als Kind mit deformierten Füßen, Morbus Charcot-Marie- Tooth, aufzuwachsen? Wie setzt man sich mit dem Wagnis einer neuen Operationsmethode auseinander?
Selbst wenn Operation oder Thera- pie erfolgreich gewesen sind, steht danach nicht immer alles zum Bes- ten, denn das Privatleben der Patien- ten war zuvor enormen Belastungen ausgesetzt – das kommt ebenfalls in dem Buch deutlich zur Sprache.
Auch die Ärzte, die alles wagen, sind mitunter auf ihrem mutigen Weg in die Grenzsituationen medizinischen Handelns Anfeindungen ausgesetzt.
Es ist ein neuer Ansatz, den Albrecht hier versucht, um dieses komplexe Geschehen einzufangen. Kenntnis- reich und fesselnd geschrieben – Do- cutainment im Buchformat, mitunter eine Spur zu trivial im Bestreben, die Gefühlswelt der betroffenen Perso- nen einzufangen. Thomas Gerst
Bernhard Albrecht:
Patient meines Lebens. Von Ärzten, die alles wagen.
Droemer, München 2013, 272 Seiten, gebunden, 19,99 Euro