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Archiv "Südlich vom Wendekreis des Steinbocks" (27.03.1975)

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Leserdienst Hinweise· Anregungen REISE

Südlich vom Wendekreis des Steinbocks

Zwischen lguazu und Feuerland

"Argentina" - Silberland - nann- ten die Spanier die Ebenen rechts und links des mächtigen Stromes, den sie "Rio de Ia Plata" oder Sil- berfluß getauft hatten. Motiv war offenbar der Wunsch, Silber zu fin- den. Von Silber aber findet sich

weit urid breit keine Spur, weder

als Metall noch als Farbe: Der Rio

de Ia Plata wälzt rotbraune Fluten

in den Südatlantik, und die Pampa rings um seine Mündung ist das ganze Jahr über üppig grün. Auch sonst widerfuhr den spanischen Entdeckern Übles: Die im "Silber- land" nomadisierenden Guarani-In- dianer bemächtigten sich ihrer, schlugen sie tot und fraßen sie auf.

Bei Vino tlnto in Buenos Aires Heute droht Besuchern Argentini- ens lediglich von den Automobili- sten - vor allem der Acht-Millio- nen-Stadt Buenos Aires - Gefahr, die offensichtlich auf ihre Art zur Reduzierung des Geburtenüber- schusses beitragen. Davon abgese- hen, kommt man dem Fremden in Buenos Aires, der größten Stadt der südlichen Hemisphäre, freund- lich entgegen. Zwar wird er ange- sichts der Mixtur von spanischen, englischen, amerikanischen, italie- nischen und klassizistischen Stil- elementen zunächst kaum in einen Begeisterungstaumel verfallen, mit Sicherheit aber ändert sich das, wenn er sich erst einmal durch die Speisekarte eines der vielen äußer- lich vielleicht ganz unscheinbaren Restaurants mitalldem Bife (Steak), Parilla (Gegrilltem), Asado (Rostbra- ten) mit Hilfe eines vorzüglichen einheimischen Vino tinto aus Men- doza hindurchgearbeitet hat. Seine Begeisterung dürfte sich noch ver- stärken, wenn der als Kellner ver-

kleidete Caballero ihm die Rech- nung präsentiert: Sie ist niedriger als anderswo für das monotonste

"Schnitzel, Pommes frites und ge- mischter Salat".

Danach wird er vielleicht über die kilometerlange, elegante - und verkehrsfreie Einkaufsstraße Florida flanieren, überrascht sein von Fülle, Qualität und Preiswür- digkeit dessen, was die Schaufen- ster zeigen, und vor allem von der Schönheit der Frauen, die diese Auslagen betrachten. Es sind Frau- en, die sich weniger exotisch-her- ausfordernd geben als im benach- barten Brasilien, und die eine durchaus emanzipierte Mixtur ro- manisch-lateinischer Weiblichkeit mit einem guten Schuß parisari- schen Charmes verbinden.

ln den Tango-Lokalen der Boca Am Abend fühlt man sich vielleicht eher zu einem Spezialitäten-Re- staurant hingezogen, probiert

"Frutta del Mar", Leckereien aus

dem Südatlantik: Langustinos oder Pulpos (Octopi), Scampis oder Es- cabeche (Pfahlmuscheln) und trinkt dazu Vino blanco - aus Mendoza versteht sich. Selbst wenn einem dieses Abendessen noch so schwer im Magen liegt, sollte man noch einen Bummel durch die Tango-Lokale der Boca, des ältesten Viertels der Stadt, oder durch die Cabarets der Vor- rientes oder über den Bajo an- schließen. Trotzdem: Buenos Aires ist nicht Argentinien, das immerhin elfmal so groß ist wie die Bundes- republik und das sich über alle Kli- mazonen, von den Tropen im Nor- den bis hin zum antarktischen, ewi- gen Winter im Süden erstreckt. [>

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Südafrika-Rundreise

17. Oktober bis 2. November 1975 Exklusiv für Ärzte

~ Diamanten, Gold, Straußenfar- men, pulsierende Großstädte, Ban- tudörfer, in denen alte Stammesri- ten noch lebendig sind, wild leben- de Tiere in den Nationalparks und die farbenprächtige Schönheit der Gartenroute bestimmen das Bild von Südafrika.

~ Einige Stationen der großen Rundreise: von Kapstadt geht es entlang der Gartenstraße nach Port Elizabeth; weiter werden besucht:

Durban, Johannisburg, Salisbury und die Victoria-Fälle; hinzu kom- men Bootsfahrten auf dem Sambe- si, Safaris und Pirschfahrten.

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hier abtrennen einsenden an ÄRZTE-REISE-ZENTRUM HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH

5 Köln 1, Hohenzollernring 1-3 Telefon 02 21 I 2 00 21 Ich bitte um Zusendung des Son- derprospekts "Große Südafrika-

seine Gäste. Parallel dem Highway

Rundreise".

Arztstempel/Telefon

DEUTSCHES ARZTEBLA'IT Heft 13 vom 27. März 1975 929

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Leserdienst

Hinweise • Anregungen

Südlich vom Wendekreis des Steinbocks

Damit der Tourist das alles sehen kann, hat die Aerolineas Argenti- nas, die argentinische Fluggesell- schaft, eine einmalige Sache insze- niert: für 130 US-$ kann man vier Wochen lang mit dem Ausgangs- bzw. Endpunkt Buenos Aires alle interessanten Plätze des Landes anfliegen: das Weltwunder der Wasserfälle von Iguazü an der bra- silianischen Grenze bewundern;

den Paranä besuchen, wo das Do- radofischen eine Art Nonplusultra für den Angelsport darstellt; in die argentinische Schweiz im Anden- gebiet um Bariloche fahren; die farbenverrückten Schluchten und Bergterrassen um Jujuy erleben; in den mondänen Badeort Mar del Plata gelangen; oder ganz hinunter nach Ushuaia in Feuerland, nach Patagonien und nach Trelew in der Provinz Chubut kommen.

Durch die Steppe Patagoniens Die patagonische Steppe ist eine fremdartige, eindrucksvolle Erfah- rung: eine trockene, dornig-stache- lig-staubige Landschaft mit einer nicht minder fremdartigen Tierwelt, mit Guanacos, einer Art kleiner, wilder Lamas, mit Nandus — Strau- ßenvögeln —, mit känguruhähnli- chen patagonischen Hasen und mit unzähligen Schafen, dem einzigen Reichtum dieses Landes. Nur Men- schen sieht man kaum.

Bei Seelöwen und See-Elefanten

Einmaliges, um nicht zu sagen

„Sensationelles", trifft man auch am äußersten westlichen bzw. öst- lichen Rand Patagoniens: im Osten, an den Küsten der Valdez- Peninsula, liegen die Lebensräume der großen Meeressäuger, der Wale, See-Elefanten, Seelöwen, Seewölfe. Da liegen die grauen, tonnenschweren Fleischberge, die

„Elephantos" heißen, faul und phlegmatisch im grobkörnigen Sand. Nur in den freundlichen, dunklen Kugelaugen ist Bewegung;

nur ab und zu flappt einer mit der Vorderflosse, wirft sich einen

Schauer feinen Kies über die Haut

— oder reißt einer mächtig das Maul auf. Es ist nicht herauszufin- den, ob es ein Gähnen oder eine Drohgebärde gegenüber dem zwei- beinigen Besucher ist.

Die Seelöwen sind zwar etwas klei- ner, aber wie die braunen Bullen mit ihren wilden Schnauzbärten und haarigen Halskrausen mit hochgerecktem Haupt inmitten ih- res Harems glatthäutiger Weibchen für „law and order" sorgen, das ist doch eindrucksvoll und imponie- rend. Die Seewölfe wieder halten unzugängliche Terrassen an der Steilküste besetzt, jumpen von dort ins Wasser, watscheln wieder her- auf, balgen herum, scheinen all die Beweglichkeit und das Tempera- ment zu haben, das ihren Vettern, den See-Elefanten, abgeht.

Ganz im Westen ist das Einma- lige geographisch-botanischer Art:

„Los Alerces", ein Nationalpark in der Alpenlandschaft der südargen- tinischen Anden, mit prächtigen grün-klaren Seen, in denen sich wuchtige, vergletscherte Felspyra- miden spiegeln und mit einer Ve- getation, die auf wenigen Kilome- tern von der einer trockenen Dor- nensteppe bis hin zum subtropi- schen Regenwald mutiert.

Den Regenwald am Lago Menen- dez beherrschen neben engver- schlungenen Myrtenbäumen die Alercen, vierzig bis sechzig Meter

hohe Baumriesen, nach den Se- quoien Kaliforniens die ältesten und mächtigsten heute noch exi- stierenden Pflanzen der Welt. Sie sind es, die diesem Park den Na- men gegeben haben.

Zu den Gauchos der Pampa Selbstverständlich ist da noch viel mehr, was man sehen müßte: die Gletscher der Provinz Santa Cruz und Feuerland, die grandiosen Schluchten und Berge von Puenta del Inca; die „Petrificados", die versteinerten Wälder im südlichen Chubut oder Mendoza, um den Wein einmal da zu probieren, wo

er wächst. Und irgendwo in der Pampa soll man sogar noch richti- ge Gauchos finden. Elmar Engel Massentourismus gibt es in Argen- tinien nicht. Einziger deutscher Charterflugveranstalter ist „Schwa- ben-International", 7000 Stuttgart, Charlottenplatz 8. Beste Reisemo- nate sind März, April und Mai, je nach geographischer Breite, also der argentinische Herbst. Weitere Auskünfte. Aerolineas Argentinas, 7 Stuttgart, Rotebühlplatz, und Ärz- te-Reise-Zentrum Köln.

Reisen in Deutschland

Mannheim — Stadt der Bundesgar- tenschau 1975 — Mannheim, Schauplatz der Bundesgarten- schau vom 18. April bis zum 19.

Oktober, offeriert preisgünstige Pauschalarrangements. Zum Ange- bot gehören Übernachtung mit Halbpension, Stadtrundfahrt mit Besichtigung des Kurfürstlichen Residenzschlosses, freier Eintritt für eine Vorstellung im National- theater, in das Reiß-Museum im Zeughaus und in die Städtische Kunsthalle sowie eine Mannheim- Sammelmappe. Anbieter: Verkehrs- verein 68 Mannheim 1, Postfach- Nr. 25 60.

Weinschule Deidesheim — Frem- denverkehrsverband, Volksbil- dungswerk und Weinbauverein ha- ben sich in Deidesheim, einem der bekanntesten Orte an der Deut- schen Weinstraße, zusammengetan und eine Weinschule gegründet. Es werden Wochenend- und Wochen- kurse veranstaltet. Der Lehrplan umfaßt unter anderem Kellerbe- sichtigungen, Weinproben mit Schulung in der Weinbeurteilung und Unterricht darüber, wie man sich einen Weinkeller einrichtet.

Auch eine Besichtigungsreise durch die Pfalz entlang der Wein- straße in den Naturpark Pfälzer- wald und nach Speyer zum Kaiser- dom und zum Deutschen Weinmu- seum stehen auf dem Stundenplan.

Auskunft: Amt für Fremdenverkehr, 6705 Deidesheim. DW/H

930 Heft 13 vom 27. März 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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