Leserdienst Hinweise · Anregungen
REISESkiurlaub südlich des Monte Rosa
ln Biella, einer kleinen, noblen Stadt westlich von Mailand, treten die er- sten Südabdachungen der Alpen- kette ins Gesichtsfeld; bei Roma- gnano öffnet sich dann der Eintritt in das Valsesia, ein tiefeingeschnitte- nes Bergtal, das aus der Ebene in Richtung Monte Rosa hinaufzieht. ln dieser Region geht das Wort um:
Biella- das Wollzentrum -liefert die Kleidung, Vercelli die Nahrung, Val- sesia die Erholung.
Nach Varallo, wegen seines milden Klimas als Urlaubsort viel besucht, werden die das Tal begleitenden Bergzüge höher, rücken näher an die Straße heran. Scopello ist für den Skiläufer der erste Halt, man schwingt sich in einen Sessellift und schwebt in eine weich kupierte Mulde mitten hinein in den Skibe- trieb von Mera. Die Skistation Mera besteht aus fünf, sechs Hotels, eini- gen verkauzten Bauernhöfen sowie acht Skiliften, deren Abfahrten vor allem auf die Skifamilie zugeschnit- ten sind.
Bergdorf Alagna im Walserland Der nächste Schritt führt nach Alagna im Talschluß des Valsesia.
Trotz seines vielgerühmten Skige- biets hat sich Alagna den natürli- chen Charme eines Bergdorfes be- wahrt. Um die Kirche stehen Häuser, die zum Teil noch aus dem 13. Jahr- hundert stammen, von jenen deutschsprachigen Walsern erbaut, die, 1253 aus dem Wallis kommend, die südlichen Monte-Rosa-Täler be- siedelten. Weniger als die Hälfte der Bewohner Alagnas spricht noch das eigentümliche Walserdeutsch, das seit Einführung der italienischen Sprache in den Schulen um 1880 langsam ausstirbt.
Über die Hänge verstreut stehen die alten Berghöfe, Speicher und Lau- ben der Walser mit von Jahrhunder- ten schwarz-braun gegerbtem Holz- werk. Das Erdgeschoß diente gleich- zeitig als Stall, Küche und Aufent-
haltsraum. Wäre nicht der Ruf der Pisten, man könnte hier auch den Urlaub verbringen, nur um diese Siedlungen mit ihren reichen volks- kundlichen Schätzen zu studieren. Alagna und sein Skigebiet stehen ganz im Zeichen des Monte Rosa. ln drei Etappen führt eine Seilbahn auf Punta lndren (3260 Meter), Aus- gangspunkt für eine der großen Skiabfahrten der Alpen: 2000 Hö- henmeter sind zu bewältigen. Die Abfahrt erschließt zwar hochalpines Terrain, das sollte den Mann mit durchschnittlichem Können aber nicht abhalten; die Pisten -zügig, jedoch keinesfalls supersteil - sind ohne Kniffe und Probleme zu schaf-
fen. Zwei Schlepplifte auf Punta ln-
dren, die über skifreundliche Glet- scherhänge auf 3500 Meter führen, vervollständigen Alagnas Pisten- und Liftnetz.
Letzter und brandheißer Tip der Monte-Rosa-Skidörfer: Macugnaga, 1330 Meter. Wie Alagna ist auch Ma- cugnaga im Anzascatal eine Walser- siedlung. Auch hier vereinzelt Wal- serdeutsch, stark gefördert von Don Sisto, Partisanenkaplan, Bergführer, heute Pfarrer der Gemeinde und Lei- ter der örtlichen Hotelfachschule. ln Macugnaga zeigt der Monte Rosa sein stolzestes Gesicht, spektakulär genug, um die Pisten völlig zu ver- gessen.
Trotzdem, Macugnagas Kurdirektor meint, auf dem Monte Moro Ski zu laufen sei geradezu ein Ereignis - wer hier gefahren ist, stimmt dem
zu: auf 2900 Meter Höhe breitet sich
eine weitläufige Skilandschaft, be- stückt mit einer Seilbahn, drei Liften und acht Pisten, darunter eine Ab- fahrt von beachtlichen 7,5 Kilome- tern Länge. Zusammen mit dem Be:- vedere-Lift am Fuß des Monte Rosa ist Macugnagas Pistenangebot ma- kellos.
Macugnaga ist ein Ort, den es ge- naugenommen gar nicht gibt, es ist der Sammelname für zehn Fraktio-
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12. bis 24. März 1977
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DEUTSCHES ARZTEBLATT
Heft 8 vom 24. Februar 1977 551Leserdienst
Hinweise • Anregungen
REISE
Routen und Ziele
Reiterferien im Himmerland
—Dauer: eine Woche, Gesamtstrecke 150 bis 180 Kilometer. Der Weg folgt hauptsächlich Naturpfaden, Bachtä- lern und Schluchten, die es in dieser Vielfalt nur im Himmerland in der Gegend am Mariager Fjord in Däne- mark gibt. Die Teilnehmer erleben steppenähnliche Landschaften, wo die Pferde ausgreifen können, sie passieren Schmelzwassertäler und erfahren eine Natur, die man in Dä- nemark nicht zu finden glaubt. Die Ritte werden für Geübte und weni- ger Geübte veranstaltet. Das Gepäck wird auf Pferdewagen im Stil der Jahrhundertwende mitgeführt. Auf ihnen können auch Nicht-Reiter mit- fahren. Übernachtet wird in Zeltdör- fern. Bettzeug und Schlafsack müs- sen mitgebracht werden. Wer will, kann sein Pferd mitbringen. Aus- kunft: Reisebüro Norden, Ost-West- Straße 70, 2000 Hamburg 11. RNo/H
Per „Linie" in den Urlaub — Bei fast gleichbleibendem Angebot von rund 400 Zielen in über 30 Ländern hat Airtours für 1977 vor allem das An- gebot an verbilligten „Flieg-mit"-Ar- rangements erweitert. Neu in diesen Bereich aufgenommen wurden die
Costa da Sol und die Costa Verde, die Azoren, der Golf von Neapel, die Cöte d'Azur, Korsika, Marokko, Me- norca, Formentera, die spanische Atlantikküste und Großbritannien;
hinzu kommen Städte wie Sevilla, Lissabon, Palermo, Saloniki und Tu- nis. Ganz neu im Programm sind die Bretagne, Island und eine Reihe von Skandinavienreisen. Daneben bietet Airtours ein großes Kreuzfahrten- Programm, Arrangements für Flug + Auto und Kurzflüge zu über 100 Städten. Wichtig: alle Flüge werden mit Linienmaschinen absolviert.
Auskunft: alle Reisebüros mit Air- tours-Vertretung. ati/H Im Omnibus zum Spreewald
—Neuntägige Omnibus-Fahrten durch die Deutsche Demokratische Repu- blik veranstalten die „Frankfurter Studienreisen", Neuenheimer Weg 2 bis 4, 6238 Hofheim/Taunus, zu sechs Terminen ab 9. April. Ziele sind unter anderen Eisenach, Erfurt, Weimar, Naumburg, Dresden, Pots- dam, Magdeburg, Halberstadt, Quedlinburg, Gernrode und Werni- gerode. Als Einlage ist eine Kahn- fahrt durch den Spreewald vorgese- hen. RDDR/H nen, die sich unter der Bezeichnung
Macugnaga zusammengeschlossen haben. Zum Dorfmittelpunkt entwik- kelte sich eine Piazza im Ortsteil Staffa, bunt und belebt, mit Al- bergos, Sportgeschäften, Espresso- bars, Häusern und Stadeln, die zum Schutz vor Schnee und Kälte eng aneinandergerückt sind — eine selt- same Mischung aus Italienischem und Alpinem. Sehenswert ist das Al- pine Museum, hier liest man in ei- nem Bergführerbuch von 1891:
„Vom Führer mitzunehmen ist ein Pickel, 18 Meter Seil, Rucksack, La- terne, eine Wein- und Likörflasche.
Auf einfachen Wegen hat er hinter dem Reisenden zu gehen, er hat gut gekleidet und nicht schmutzig zu sein, er soll lesen und schreiben können und gutes Benehmen ha- ben" — Knigge für Monte-Rosa- Touren.
Weitere Auskünfte erteilt das Italie- nische Fremdenverkehrsamt in Frankfurt, Kaiserstraße 65; weitere Büros in München und Düssel- dorf. Rainer Deglmann-Schwarz
Studien- und Kongreßreisen
Studien- und Kongreßreisen nach Ost und West — Vier Reisen schreibt der Internationale ärztliche Kon- greß-Reisedienst des Deutschen Reisebüros, Postfach 26 71, 6000 Frankfurt 1, aus. Die erste, 9. bis 17.
April, Titel „Ostern bei den Großmo- gulen", gilt als kunsthistorische In- formationsreise für Ärzte; Agra, Delhi, Fatehpur Sikri, Jaipur und Bombay. Ziel der zweiten Reise ist der Weltkongreß für Fertilität und Sterilität vom 12. bis 16. April in Miami Beach; drei Anschlußpro- gramme stehen zur Wahl; eines von ihnen bringt auch Mittelamerika. Die dritte Reise gilt dem Internationalen Kongreß für Rheumatologie in San Francisco, 26. Juni bis 1. Juli. Auch hier werden drei Anschlußprogram- me angeboten. Ziel der vierten Reise ist der Weltkongreß für Kinderheil- kunde vom 23. bis 29. Oktober in New Delhi. Das Beiprogramm sieht vier Möglichkeiten vor. DER/H
Kein Bild aus dem Wilden Westen, nur eine Reitergruppe, die im Himmerland, Dänemark, einen Ritt im Stil der großen Trecks unternimmt. Das Gepäck wird auf Wagen aus der Zeit der Jahrhundertwende nachgefahren. Auf den Wagen haben auch
Nichtreiter Platz Foto: Privat
552 Heft 8 vom 24. Februar 1977
