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Die Inka - eine Hochkultur in den Anden

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Academic year: 2022

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Rund um die Reihe

Warum wir das Thema behandeln

Die Beschäftigung mit den Inka lenkt den Blick weg von einer eurozentrischen Perspektive auf die Geschichte hin zur Multiperspektivität. Daher werden bewusst Materialien angeboten, die die Lebensbedingungen, die Reli- gion, das politische System und die Gesellschaft der Inka sowie die Auswirkungen der Ankunft der Spanier in den Fokus nehmen. Es werden bewusst keine Quellen untersucht, die von den europäischen Eroberern stam- men.

Vielmehr soll Verständnis für eine außereuropäische Zivilisation geschaffen werden, indem die Perspektive der Inka eingenommen wird und ihre Leistungen untersucht werden. Auf diese Weise wird deutlich, welcher Bruch durch die Eroberung Südamerikas entstand, dessen Folgen selbst heute noch auf dem Doppelkontinent sichtbar sind.

Was Sie zum Thema wissen müssen

Die Zivilisation der Inka

Die Inka waren ein südamerikanisches Volk, das ab ca. 1000 n. Chr. in den Anden bei Cusco siedelte. Ihr Sied- lungsgebiet erstreckte sich vom Süden Kolumbiens über Ecuador, Peru, Bolivien bis nach Argentinien und Chile.

Es besaß eine Ausdehnung von ca. 4700 km Länge und 900 km Breite.

Die Inka nutzten die zum Teil kargen Naturbedingungen mit Umsicht. So wurden Terrassenfelder an den Berg- hängen der Anden und Wasserleitungen angelegt, um Ackerland zu gewinnen. Durch Vorratswirtschaft konn- ten Missernten aufgefangen werden. Angebaut wurden vor allem Mais, Kartoffeln, Bohnen, Tomaten und Gur- ken – Lebensmittel, die bis zur Ankunft der Spanier in Europa unbekannt waren. Kameliden wie Lamas und Al- pakas wurden als Nutzvieh gehalten und lieferten Fleisch, Leder und Wolle und dienten als Transporttiere.

Meerschweinchen wurden ebenfalls als Haustiere gehalten, da sie in den Anden auch heute noch als Delikates- se gelten.

Besonders berühmt wurden die Inka durch ihre Stadtanlangen wie Cusco und Machu Picchu sowie ihre Steinbe- arbeitung. Das Gold der Inka lockte nicht zuletzt Pizarro und seine Soldaten an. Dabei besaß es für die Anden- bewohner keinen materiellen Wert. Sie brachten es mit ihrem Sonnengott Inti in Verbindung und nutzten es aus- schließlich für kultische Zwecke. Da die meisten Goldgegenstände von den Spaniern geraubt und eingeschmol- zen wurden, sind heute nur wenige Kultobjekte erhalten.

Die Sonne war die höchste Gottheit der Inka. Der Inka-Herrscher wurde als Sohn der Sonne verehrt und war somit ein Gottkönig. Ein wichtiger Bestandteil war der Glaube an ein Leben nach dem Tod. Deshalb wurde ein Inka nach seinem Tod mumifiziert und erhielt weiterhin Speisen.

Das Reich der Inka wurde von einem absolutistischen Herrscher, dem Inka, regiert. Erst viel später wurde „Inka“

zum Namen für die gesamte Bevölkerung und Kultur. Über die Größe des Volkes bei Ankunft der Spanier gibt es unterschiedliche Schätzungen: Die Zahlen reichen von 7 000 000 bis 10 000 000 Einwohner. Im Jahr 1583 sol- len es nur noch 500 000 gewesen sein.

Eroberung und Fremdherrschaft der Spanier

Bei ihrem Vormarsch durch Mittel- und Südamerika unterwarfen die Spanier ab 1492 zuerst die Antillen. Dort starben die meisten Einwohner durch aus Europa eingeschleppte unbekannte Krankheiten wie Masern und Po- cken und aufgrund von Zwangsarbeit. Nachdem die größten Edelmetallvorräte ausgebeutet waren, betrieb man seit 1519 die Eroberung des Festlands. Hernando Cortés nutzte Spannungen unter den einheimischen Völ- kern in Mexiko aus und konnte so mit einer weit geringeren Truppenstärke bis zur Hauptstadt der Azteken vor- dringen. Mithilfe verbündeter Indigener konnte er das Aztekenreich besiegen. Im April 1532 landete Francisco Pizarro mit ca. 200 Soldaten an der peruanischen Küste, nahm nach wenigen Monaten den Inkaherrscher Ata-

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Die Inka (Klasse 7/8)

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sche Krone die eroberten Gebiete unter Kontrolle, indem sie diese durch loyale Beamte verwalten ließ. Dabei entstanden unter anderem das Vizekönigreich Neu-Spanien in Mexiko und das Vizekönigreich Peru.

In Potosí im heutigen Bolivien und in anderen Gegenden wurden reiche Silbervorkommen entdeckt und von den Spaniern ausgebeutet. Insgesamt wurden zwischen 1503 und 1660 etwa 17 000 Tonnen Silber nach Spanien transportiert, was schließlich eine Inflation in Europa auslöste.

Unter Vertretern der Kirche wurde die Behandlung der Ureinwohner kontrovers diskutiert. Der Geistliche Barto- lomé de Las Casas sprach sich gegen die Sklavenhaltung und die gewaltsame Missionierung aus, während Ju- an Ginés de Sepúlveda diese rechtfertigte, mit der Begründung, die Indios seien von Natur aus Barbaren. Trotz dieser Kontroverse änderte sich die Kolonialpolitik vorerst nicht.

Im Jahr 1780 kam es zu einem letzten Versuch der Inka, die spanische Fremdherrschaft zu beseitigen. José Ga- briel Condorcanqui, ein christlich erzogener Inka, der sich nach einem königlichen Vorfahren Túpac Amaru II.

nannte, führte 70 000 Krieger an. Da diese gegen die spanischen Soldaten jedoch schlecht bewaffnet waren, konnten sie rasch besiegt werden. Túpac Amaru II. wurde 1781 hingerichtet.

Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung

Voraussetzungen in der Lerngruppe

Inhaltlich sollten sich die Lernenden mit der Neuentdeckung des amerikanischen Kontinents durch Christoph Co- lumbus befasst haben, um die Auseinandersetzung mit einer außereuropäischen Zivilisation leichter nachvoll- ziehen zu können. Methodisch sollten die Schülerinnen und Schüler bereits Kartenarbeit betrieben haben.

Außerdem sollten sie bereits einfachere Schaubilder untersucht haben, um Grafiken zu den Höhenstufen der Anden und zur Inka-Gesellschaft vervollständigen zu können. Darüber hinaus sollten die Kinder relativ selbst- ständig arbeiten können, um eine einfache Internetrecherche durchzuführen, und im Umgang mit Bildmaterial vertraut sein.

Aufbau der Reihe

Mithilfe einer Farbfolie (M 1) und einer Landkarte (M 2) erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Aspekte der In- ka-Kultur und die geografischen Voraussetzungen des Inka-Reiches. Anschließend informieren sie sich über Flo- ra und Fauna der Höhenstufen der Anden und somit über die Lebensbedingungen der Andenbewohner (M 3).

Das Material M 4 stellt Ihrer Klasse zentrale Gottheiten der Inka vor. Dabei reflektieren die Lernenden die Na- turabhängigkeit der indigenen Zivilisation und die Mumifizierung der Inka-Herrscher. Anhand von M 5 lernen die Schülerinnen und Schüler den Herrscher Pachacútec Inca Yupanqui kennen und vergleichen ihn mit europä- ischen Herrschergestalten. In der folgenden Stunde entwickeln die Lernenden ein einfaches Schaubild zur Ge- sellschaftsstruktur der Inka (M 6). Zu Begriffen auf dem Arbeitsblatt M 7 halten die Schülerinnen und Schüler Kurzreferate zur Eroberung und Unterdrückung der Inka durch die Spanier. Im Text auf M 8 werden der Klasse die Reaktionen der Inka auf die Spanier am Beispiel der Rede eines Inka-Herrschers vor Augen geführt. An- hand eines Darstellungstexts (M 9) erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Informationen zu den Silberminen des Cerro Rico bei Potosí einerseits als Beispiel für die ausbeuterische Kolonialpolitik der Spanier, andererseits als Ursache einer Inflation in Europa.

Tipps zur Differenzierung

Die Arbeitsblätter M 3 und M 6 können vorab auf Folie kopiert werden. So können besonders leistungsstarken Kindern die Elemente der jeweiligen Schaubilder in Umschlägen als Folienschnipsel gegeben werden, die sie am Overheadprojektor sichtbar zum Vergleich für alle den entsprechenden Ebenen zuordnen. Die Kurzreferate (M 7) können auch im Helfersystem durchgeführt werden, indem ein leistungsschwaches Kind mit einem leis- tungsstärkeren zusammenarbeitet, sodass beide gemeinsam recherchieren und den Vortrag vorbereiten.

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Von Norden bis Süden – das Reich der Inka M 2

Das Reich der Inka war in seiner größten Ausdehnung unter dem Herrscher Huayna Cápac (1493–1525) das flächengrößte und mächtigste Reich Nord- und Südamerikas bis zur Eroberung durch die Spanier.

Die Inka hatten über 250 unterschiedliche indigene Volksstämme unterworfen. Mit einer straffen Verwaltung konnte das Riesenreich regiert werden. Diese wurde durch eine ausgefeilte Kommunikation zwischen der Hauptstadt Cusco und den entlegensten Winkeln des Herrschaftsgebietes mithilfe von Botengängern aufrecht - erhalten. Die unten abgebildete Karte zeigt die größte Ausdehnung des Inkareiches.

Begriff:

indigen= eingeboren, einheimisch

Aufgaben

1. Bestimme die Länder, die heute auf dem früheren Gebiet der Inka liegen. Nutze deinen Atlas als Hilfe.

2. Suche die markierten Bereiche in deinem Atlas. Treffe Aussagen zum Klima, zur Vegetation sowie zur Ober-

Bild: picture-alliance/dpa-infografik

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Aufgaben

Arbeite in Einzelarbeit.

1. Ordne die Pflanzen und Tiere den jeweiligen Vegetationszonen zu.

Arbeitet in Partnerarbeit.

2. Vergleicht eure Ergebnisse.

3. Überlegt, welche Vorteile beispielsweise die Transportmöglichkeit des Popcorns und die Haltbar- keit der Kartoffeln hatten.

4. Welche Schwierigkeiten kann der Anbau von Pflanzen im Gebirge bereiten? Die letzte Abbildung bei den Pflanzen und Tieren hilft dir, eine Antwort zu finden. Beschrifte diese Abbildung.

Sardelle: Der kleine Fisch lebt in Schwärmen in den Ozeanen gemäßigter und tropischer Breiten. Die meisten Arten kom-

men vor allem in der Nähe der Küsten vor, insbesondere vor

Südamerika.

Mais: Laut Forschung stammt er ursprünglich aus Mexiko. Vorge- schichtliche Reste von Mais hat man aber auch in Peru gefun- den. Die Inka bauten ihn von Küstengebieten bis in Höhe des

Titicacasees (3812 m ü. M.) an.

Er war ihr Hauptnahrungsmittel.

Um ihn besser transportieren zu können, erfanden die Inka das, was wir heute Popcorn nennen.

Kondor: Er sieht aus wie ein Geier und spielt im Naturhaus-

halt auch eine ähnliche Rolle:

So frisst er fast ausschließlich Tierleichen. Der Anden-Kondor

ist mit einer Flügelspannweite von 2,90 bis 3,20 Metern einer

der größten Vögel Südameri- kas. Er bewohnt das Hochge- birge, kommt gebietsweise auch

an der Küste vor.

Jaguar:Der Jaguar ist die größte Raubkatze Südameri-

kas. Er jagt meist am Boden und ist ein ausgezeichneter Schwimmer, sodass nicht nur Säugetiere, sondern auch Fi- sche zu seiner Beute zählen.

Der Jaguar lebt in offenen Wäldern im niedrigen Berg- land, aber auch im Regenwald.

Kartoffel: Die bei uns häufig gegessene Kartoffel stammt von

verschiedenen Sorten ab, die in den Anden vorkommen. In Peru gibt es mehr als 3000 Kartoffel - sorten. Die meisten können nur dort in Höhe von 2000 bis 3000 Metern angebaut werden, weil sie in anderen Weltgegenden nicht gedeihen. Indem die Inka

Kartoffeln gefriertrockneten, blieben diese lange haltbar.

Meerschweinchen: Sie sind in weiten Teilen Südamerikas ver- breitet, wo sie unterschiedlichste

Lebensräume besiedeln, von flachen Grasländern bis Ge- birgsregionen von über 4000 Metern Höhe. Im dichten Re- genwald gibt es sie nicht. Echte

Meerschweinchen werden in Südamerika insbesondere als

Fleischlieferant genutzt.

Anakonda:Die Anakonda ist eine der größten Schlangen der

Erde. Sie kann bis zu 9 Meter lang werden. Die Schlange lebt in den Urwaldflüssen Südame- rikas und jagt vor allem Säuge- tiere, Vögel, aber auch junge

Kaimane.

Tomate: Das Ursprungsgebiet der Tomate ist Mittel- und Süd- amerika. Sie wächst besonders gut bei einer kontinuierlichen Nährstoffversorgung, bei viel Licht, ausreichend Wärme und

bei warmen Böden (mehr als 14 °C). Außerdem ist eine gleichmäßige Bewässerung für ein gutes Wachstum notwendig.

Lama:Lamas sind typische südamerikanische Haustiere und dienen in erster Linie als Lastentiere. Sie fressen Laub und Gras. Deshalb werden sie

meist frei weidend auf Gras- und Buschland in Höhen zwi- schen 2300 und 4000 Metern in

den Anden von Peru, Bolivien

Ichu-Gras:Das Gras findet sich in den Hochanden. Es wächst auf kargen, trockenen, steinigen oder sandigen Böden.

Charakteristisch für das Anden- gras ist seine Härte und Wider- standsfähigkeit. Mit dem Gras werden die Dächer der Stein- häuser gedeckt oder Hänge- brücken gebaut, es dient aber

Puma:Diese Raubkatze besie- delt ganz unterschiedliche Le- bensräume von der Wüste bis zum Regenwald, vom Tiefland

Terrassenfelder:

Bild: iStock/AnkNetBild: iStock/GlobalP Bild: iStock/OSTILL

Bild: iStock/PicturePartners Bild: Thinkstock/ iStockphoto/T Bild: iStock/anankkml

Bild: iSTock/cellistka Bild: Thinkstock/ Hemera/NK_ts

Bild: iStock/ VadimZakirov Bild: Thinkstock/ Hemera

Bild: iStock/Ruslana- Quispe Bild: Thinkstock/ iStockphoto/KP_CK

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M 6 „Oben“ und „unten“ in den Anden – die Gesellschaft im Reich der Inka

Das Volk der Inka lebte im Dienste des Staates. Jeder musste seinen Anteil dazu beitragen, damit Sicherheit und Versorgung gesichert waren. Zwar hatten alle Einwohner ihre Pflichten, doch nicht die gleichen Rechte, wie du feststellen wirst.

Aufgaben

Arbeitet in Partnerarbeit.

1. Ordne die Personen a–h sinnvoll den Stufen 1–3 des Inka-Tempels zu.

2. Worüber gibt solch ein Schaubild Aufschluss? Schreibt eure Überlegungen auf.

3. Wonach werden die Menschen in diesem Tempel unterschieden? Notiert eure Ideen.

Bild: iStock/ijsendoorn

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Weber:Die Wolle der Lamas und Al- pakas wurde sowohl von Frauen als auch Männern versponnen und ge-

webt.

Der Inkawar alleiniger Herr- scher. Er war ein Gottkönig und

der Sonnengott sein Vater. Der Herrscher zeigte sich in prächti- gen Gewändern mit kostbarem Schmuck: Die Stirn war mit Fran-

sen aus roter golddurchwirkter Wolle und die Ohren waren mit

goldenen Ringen geschmückt.

Die Adligendurften besonders kunstvolle Stoffe tragen. Da- durch unterschieden sich vom

Wichtig für den Inka-Staat war das Militär. Mithilfe der

Soldaten wurde das Reich gebaut und kontrolliert. Die Soldatenwaren Adelssöhne.

Die Priesterlebten in den Tem- peln. Sie erfüllten auch Aufgaben

als Wahrsager, Zauberer und Medizinmann. Der oberste Pries-

ter war in der Regel ein Bruder oder Vetter des Inka. Er übte sein Amt lebenslang aus, überwachte den Sonnenkult, krönte den je- weils neuen Herrscher und führte

die Trauung des Inka durch.

Herrscher der unterworfenen Völker dienten als Beamte des Inka. Dafür wurden sie mit

Sonderrechten und Geschen- ken belohnt.

Die Straßen wurden von Inkasoldaten kontrolliert und wa- ren daher für die Kaufleutesicher. Indem die Inka die Wege kontrollierten, hatten sie auch Handel und Hand-

Bauern:Das Leben in den Anden war hart. Aber die Bauern halfen sich gegenseitig bei der Bewirtschaftung

des Bodens.

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Von einem Berg, der zur Inflation führte M 9

Die Stadt Potosí im heutigen Bolivien gilt als ein Beispiel für die Unterdrückung, Versklavung und massenhafte Ver- nichtung der Inka durch die Spanier. Allerdings steht die Stadt auch für negative Auswirkungen, die die Unterdrü- ckung auf Europa hatte.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts stießen die Spanier auf riesige Silbervorkommen, von denen sie bis zu 220 Tonnen im Jahr über den Atlantik brachten. Mehr als die Hälfte davon stammte aus dem Cerro Rico, dem „rei- chen Berg“, der 4824 Meter hoch am Rande der Stadt Potosí im heutigen Bolivien aufragt.

Etwa 8 Millionen Indios starben dort in den Silberminen an Erschöpfung und Krankheiten oder am giftigen Quecksilber, das man einsetzte, um das Silber aus dem Gestein zu lösen. Ganze Dörfer und Täler wurden für die Arbeit in den Minen zwangsverpflichtet und mit Peitschen in den dunklen Stollen zur Arbeit angetrieben.

Die Eroberungen in Lateinamerika wurden auch deshalb durchgeführt, weil Gold und Silber in Europa die Zah- lungsmittel waren und Geldknappheit herrschte. In Potosí errichteten die Spanier sogar eine Münzpresse, so- dass sie gleich die fertigen Geldstücke in ihre Heimat schaffen konnten. Mit dem Geld finanzierten die spani- schen Könige die Kriegsschiffe und Kanonen ihrer Armada. Außerdem bezahlten sie damit Paläste, Feste und kauften Stoffe und Schmuck für ihren Hofstaat. Manche Waren wurden in Spanien produziert, die meisten aber wurden in Italien, Frankreich, England oder Deutschland gekauft. So floss das Geld von Potosí nicht nur in die spanische, sondern in die gesamte europäische Wirtschaft.

Bild: iStock/Rafael Cichawa

Potosí und der „Cerro Rico“. Auch heute noch leben dort viele Leute vom Bergbau.

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