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Archiv "Strahlenwirkungen, Strahlenrisiko, Strahlenschutz" (18.08.1988)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ARZTEBLATT

Die Bundesministerin für Ju- gend, Familie, Frauen und Gesund- heit, Professor Dr. Rita Süssmuth, nutzte die Gelegenheit ihres Besu- ches in Neuherberg am 6. Juli 1988, um der Öffentlichkeit Aufgaben und Aktivitäten des in der Nähe von München ansässigen Instituts für Strahlenhygiene auf dem Gebiet des gesundheitlichen Verbraucher- und Strahlenschutzes darzulegen. Als Bestandteil des Bundesgesundheits- amtes orientiert das Institut seine Arbeit an den Leitgedanken „Ver- besserung des Schutzes der Gesund- heit` „Verminderung von Umwelt- risiken" und „Krankheitsverhü- tung` wobei die Begriffe „Strah- lenwirkungen` „Strahlenrisiko`

„Strahlenschutz" die wissen- schaftlichen Grundthemen beschrei- ben. Zu ihrer Bearbeitung verfügt das Institut über vier Abteilungen, die jeweils in fünf oder sechs Fach- gebiete untergliedert sind.

Strahlenhygiene

Das Institut berät den Gesetzge- ber bei der Konzeption von Verord- nungen und Richtlinien auf dem Ge- biete des Strahlenschutzes, zum Bei- spiel der seit dem 1. Januar 1988 gel- tenden Röntgenverordnung, die mit ihren Vorschriften über die Quali- tätssicherung eine hohe Bildqualität bei niedriger Strahlenexposition des Patienten anstrebt. Aus den vom In- stitut regelmäßig durchgeführten Untersuchungen in Kliniken und Praxen über Art und Umfang der medizinischen Strahlenanwendung wird im Hinblick auf den zunehmen- den Einsatz bildgebender Verfahren ohne Anwendung ionisierender Strahlung gefolgert, daß sich der bis- lang angegebene Wert der genetisch signifikanten Dosis für die Bevölke-

rung der Bundesrepublik Deutsch- land, resultierend aus röntgendia- gnostischen Untersuchungen, ver- ringern wird. Von neuen röntgeno- logischen Verfahren mit besonde- rem Informationsgehalt (CT, DSA) wird wegen ihres begrenzten Einsat- zes kein nennenswerter Einfluß auf die Höhe der Strahlenexposition der Bevölkerung erwartet.

Folgen von Tschernobyl

Im Zusammenhang mit der Er- fassung und Dokumentation der in der Bundesrepublik vorliegenden Meßdaten als Folge des Reaktorun- falls in Tschernobyl führt das Institut federführend seit 1987 eine epide- miologische Untersuchung „Gebur- ten 1987 — Belastungen in der Schwangerschaft und frühkindlichen Entwicklung" durch. In Neuherberg wurde mitgeteilt, daß bei dieser Stu- die, die etwa 5000 Schwangerschaf- ten erfaßt, bisher kein Hinweis auf eine Häufung von Frühgeburten oder Totgeburten an Orten erhöhter Strahlenexposition gefunden wurde.

Es ist beabsichtigt, diese Studie als Kohortenstudie weiterzuführen, um die Entwicklung der aus diesen Schwangerschaften hervorgegange- nen Kinder weiter zu beobachten.

Nicht ionisierende Strahlenarten

In den vergangenen Jahren hat sich das Institut verstärkt mit den Wirkungen nicht ionisierender Strahlenarten befaßt, die in der Me- dizin — Ultraschall, Hochfrequenz- strahlung, Laser, Kernspintomogra- phie — oder im täglichen Leben — So- larien und Heimsonnen, Soft- und

Mid-Laser für kosmetische Zwecke, Mikrowellenkochgeräte u. a. — ange- wandt werden. Das Bundesgesund- heitsamt hat 1984 Empfehlungen zur Überwachung und Dokumentation des Untersuchungsablaufs bei der Kernspintomographie mit Grenzwer- ten zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken veröffentlicht, die entspre- chend dem Fortschritt von Wissen- schaft und praktischer Anwendung überarbeitet werden. Auch zu den ge- nannten, sonstigen Strahlenarten hat das BGA in seinem Pressedienst auf- grund von Untersuchungen des Insti- tuts für Strahlenhygiene Empfehlun- gen publiziert.

Im Rahmen der Überwachung der Kontamination von Lebensmit- teln ist das Institut als Leitstelle und Zentralstelle des Bundes an der Er- arbeitung von Routine- und Störfall- meßprogrammen für Lebensmittel beteiligt, wobei es selbst umfassende Sondermessungen durchführt. Als Leitstelle „Überwachung der Bevöl- kerung" hat das Institut auch die Aufgabe, die von anderen Ganzkör- perzählern in der Bundesrepublik Deutschland ermittelten Daten für die regelmäßige Berichterstattung

„Umweltradioaktivität und Strah- lenbelastung" zu sammeln, auszu- werten und strahlenhygienisch zu bewerten. Vor kurzem konnte die Entwicklung von praxisreifen Test- verfahren abgeschlossen werden, die zur Überwachung des für die Bun- desrepublik Deutschland geltenden Importverbotes für strahlenbehan- delte Lebensmittel eingesetzt wer- den sollen.

Das Institut für Strahlenhygiene ist zur Bearbeitung seiner vielfälti- gen Aufgaben auf den kontinuier- lichen Wissens- und Erfahrungsaus- tausch mit den anderen Instituten des BGA angewiesen. Aus langer Kenntnis des auch im Ausland hoch- angesehenen Instituts für Strahlen- hygiene — sein Direktor, Professor Dr. Alexander Kaul, wertete das ihm von Frau Süssmuth überreichte Bundesverdienstkreuz 1. Klasse als Anerkennung der Qualität des ge- samten Instituts — fällt es nicht schwer, für seinen Verbleib ohne Abstriche oder Einschränkungen beim Bundesgesundheitsamt zu plä- dieren. ED

Strahlenwirkungen,

Strahlenrisiko, Strahlenschutz

Institut für Strahlenhygiene des Bundesgesundheitsamtes

Dt. Ärztebl. 85, Heft 33, 18. August 1988 (37) A-2279

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