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Archiv "Flugmedizin: Enttäuschend" (06.02.1998)

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A-250 (6) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 6, 6. Februar 1998

Naturheilkunde

Zu dem Akut-Beitrag „Homöopathi- sche Präparate: Schulmedizin in der Zwickmühle“ von Klaus Koch in Heft 43/1997:

Eher statistische Plazebowirkung

Die Frage nach der Wirk- samkeit homöopathischer Präparate gleicht der nach transzendenten Gegebenhei- ten. Die persönliche Position von Therapeut und Patient beeinflußt die Effizienz maß- geblich.

Die Idee von Hahnemann ging von Monotherapien aus.

Dilutionen bis D 4 sind so- wieso der allopathischen Do- sierung zuzurechnen. Bei höheren Dilutionen wird die Wahrscheinlichkeit, ein Mo- lekül des verordneten Agens zu „erwischen“, immer un- wahrscheinlicher. Bei der ri- tuellen Herstellerpraxis in der Homöopathie ist es reali- stisch anzunehmen, daß aus Lösungsmitteln, Hilfsstoffen, Gefäßmaterialien und der Luft undefiniert Stoffe in meßbarer Größe in ein Präparat eingearbeitet wer- den, so daß es schwer nach- vollziehbar ist, wenn behaup- tet wird, der postulierte Wirkstoff, der durch poten- zierte Dilution eliminiert wird, sei die wirksame Kom- ponente einer homöopathi- schen Zubereitung. Abwei- chend von Hahnemanns

Theorie werden heute zum Teil „üppige“ Kombinatio- nen verschiedenster Dilutio- nen verordnet, wobei die Herleitung einer definierten Indikation noch mehr Fanta- sie erfordert.

Wenn man den Aufwand, der für die Zulassung eines Präparats der Schulmedizin aufzubringen ist, in Relation setzt zur Entstehung und Dokumentation von Arznei- stoffcharakteristika in der Er- fahrungsmedizin, die eine In- dikation auch schon aus der Morphologie von Pflanzen- teilen hergeleitet hat, dann tut man sich schwer, bei Heil- erfolgen mehr als statistische Plazebowirkung zu interpre- tieren.

Dr. rer. nat. Claus Einberger, Klinikum der Stadt Mann- heim, Apotheke, 68135 Mannheim

Flugmedizin

Zu dem Beitrag „Luftqualität an Bord von Verkehrsflugzeugen“ von Dr.

med. Lutz Bergau, Leitender Arzt der Deutschen Lufthansa AG, in Heft 49/1997:

Enttäuschend

Die Ausführungen von Herrn Dr. Bergau mögen zu- treffen für Leute, die einmal im Jahr in Urlaub fliegen oder einmal im Monat eine Geschäftsreise tätigen. Aber – und jetzt kommt wirklich das große Aber – was ist mit sogenannten Vielfliegern und vor allem den Besatzungsmit- gliedern? Da ist das Problem der ständig gereizten Augen und ausgetrockneten Nasen- schleimhäute alltäglich.

Ich selbst bin 20 Jahre geflogen und weiß es aus allernächster Nähe: Augen- und Nasentropfen sind bei je- dem Langstreckenflug im Einsatz. Auch die bei Flugbe- gleitern häufigen Bronchiti- den – mit und ohne Krank- meldung – müßten zumindest einem langjährigen erfahre- nen Fliegerarzt geläufig sein.

Meine eigene diesbezügliche

„Anfälligkeit“ war übrigens nach Beendigung meiner flie-

Anonym

Die Redaktion veröf- fentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fin- gierten Adressen. Alle Leserbriefe werden viel- mehr mit vollem Namen und voller Anschrift ge- bracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe oh- ne Namensnennung publi- ziert werden – aber nur dann, wenn intern be- kannt ist, wer geschrieben

hat. DÄ

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gerischen Tätigkeit schlagar- tig verschwunden. Es grenzt für meine Begriffe an Men- schenverachtung, nichts da- gegen zu tun. Man muß die rotgeätzten Augen mancher Besatzungsmitglieder nach einem Zwölfstundenflug in dieser total trockenen Luft gesehen haben, um das Ganze wirklich begreifen zu können.

Dabei wäre es technisch eben nicht so schwierig oder gar unmöglich, so die Aussa- ge eines Cheftechnikers und das Allgemeinwissen von

„Insidern“, eine Befeuch- tungsanlage mit Wassertank einzubauen. Das würde aber bedeuten, je nach Flugzeug- typ eine entsprechende An- zahl von Passagieren weniger befördern zu können, aus Ge- wichtsgründen, versteht sich.

Also läßt man’s. Das ist küh- les Management-Kalkül, sie-

he Stichwort „Menschenver- achtung“, und sonst gar nichts.

Zweitens glaube ich nicht, daß die Filter der Klimaanla- ge stets in korrekten Abstän- den ausgewechselt werden.

Hierzu muß man auch erst die braune „Sauce“ gesehen haben, die aus den Auslässen der Klimaanlage tropfen kann, wenn sie, zum Beispiel, um zu kühlen, auf Volleistung arbeitet. Wir nannten solche Klimaanlagen generell „Bak- terienschleudern“.

. . . Gesamt-Fazit für mich zu dem Artikel: Ich bin sehr enttäuscht, daß ein Flieger- arzt das Thema so herunter- spielt. Ich halte ihm nur zu- gute, daß er nicht unabhängig ist und das Sprachrohr seiner Fluggesellschaft sein muß.

Heike Schönberger, Brau- nenbergerstraße 19, 78359 Nenzingen

DDR

Zu dem Beitrag „Welten trennen uns vom real existierenden Sozialismus“

von Prof. Dr. med. Walter Brand- städter in Heft 45/1997:

Bitte kleinlautere Töne

Wenn auch durch die wirt- schaftliche Verflechtung der DDR im Kommikon es zu- nehmend zu einer Mangel- verwaltung gegen Ende der- selben kam, die Apotheken- versorgung mit ihren teils vierwöchigen Belieferungen und die Medikamentensplit- tung in A- bis D-Gruppen ei- ne Crux war, hat dieses jet- zige bundesrepublikanische System für meine ärztliche Arbeit starke Schlagseiten.

Ich finde es frustrierend, daß ein bis auf Ausnahmen

funktionierendes Poliklinik- system erst zerschlagen wer- den mußte und jetzt Ärztehäuser und vernetzte Praxissysteme mit Mühe kon- struiert werden oder daß man einen Arzt zum Medikamen- tenhändler degradiert, indem man ihn zwingt, Billigpräpa- rate aus einer unsinnig großen Vielfalt gleicher Präparate herauszusuchen.

Keiner der Ärzte wird sich die Medizin, die er seinen Pa- tienten notwendigerweise und überlegt verschreibt, selbst auf das Butterbrot streichen.

Es ist nicht einfach, der überanspruchsvollen Bevöl- kerung Westdeutschlands klarzumachen, daß es sich bei der Verordnung von Medika- menten um einen Griff in die Solidarkasse handelt und nicht in das eigene Spar- schwein. Dann den Arzt aber,

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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A-252 (8) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 6, 6. Februar 1998

der aufgrund der Morbidität seiner Patienten vermehrt Medikamente verbrauchte, mit Regressen und Geldfor- derungen zu bestrafen, ist ein Widersinn. Wurde ein Arzt in der DDR für gute fachliche Arbeit – nicht immer nur aus politischen Gründen – belo- bigt, wird er hier für seinen guten Willen und sein gutes Tun sogar abgezockt. (Sollten nicht die Kassenbosse für ihr in letzter Zeit in eini- gen Bereichen offensichtli- ches Mißmanagement auch zur Kasse gebeten werden?)

Ich habe die Worte unse- res Sozialhygienikers Profes- sor Neubert noch in den Oh- ren, der sagte, daß bei der Gründung des sozialistischen Gesundheitswesens man be- wußt den Arzt unabhängig von dem Zugriff der Kas- sen halten wolle, was in da- vorliegenden Staatssystemen Deutschlands sich sehr nega- tiv für die Patienten ausge- wirkt hatte. Die Kassen ha- ben uns heute ganz schön im Griff. Meine Erfahrungen mit diesem System haben mir drei Lügen aufgedeckt:

l Der Arzt ist frei in sei- nem Handeln;

lder Patient bekommt al- les, was er braucht;

lder Arzt wird nach sei- ner Leistung bezahlt.

Wir werden uns dem Man- gelsystem Gesundheitswesen West stellen müssen. Aber dann bitte kleinlautere Töne und nicht unter Ausnutzung der ethischen Einstellung ei- nes Ärztestandes.

Dr. med. G. Götzinger, Eil- per Straße 101, 58091 Hagen

Verunglimpfung

Die Einschätzung von Vergangenheit und Gegen- wart ist völlig falsch.

Heute werden die Nieder- gelassenen in den Ruin ge- trieben, mit wechselnden Ab- rechnungsmodi ständig über- lastet. Das ist die Freiheit!

Ein Arzt in der ehemaligen DDR, der sich politisch neu- tral verhielt unter den gege- benen Umständen, hatte mehr Therapiefreiheit als heute oh-

ne Existenzgefährdung! Ich erwarte von einem führen- den Vertreter der Ärzte- schaft Objektivität, Sachlich- keit, Ehrlichkeit und Kri- tikfähigkeit. Nichts davon ist hier vorhanden. Indirekt war nach diesem Artikel jeder Arzt in der DDR ein System- festiger und -träger und schi- zophren. Dieses gemalte Bild der Halbwahrheiten und da- mit Halb-Lügen ist eine Dis- kriminierung aller derjenigen Ärzte, die mehr gearbeitet haben unter ungünstigeren Bedingungen als anderswo.

Ich verlange von dem Herrn, der sich „Arzt“ nennt und Kollegen beleidigt, eine offi- zielle Entschuldigung für sei- ne Verunglimpfungen. Ich ha- be nicht in der DDR auf vie- les verzichten müssen, um mir so einen Schwachsinn zu Gemüte führen zu müssen.

Statt dessen sollten sich die Vertreter der Bundesärzte- kammer lieber um die Exi- stenzgefährdungen der Kolle- gen im Osten und Westen Deutschlands kümmern und darum, daß endlich den Ärz- ten im Osten die 80-Prozent- Gerechtigkeit zuteil wird . . .

Dr. med. Christian Höver, Am Danewend 7, 13125 Ber- lin-Karow

Klinische Prüfung

Zu der Mitteilung der Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzte- schaft in Heft 41/1997: „Anforde- rungsprofil des Leiters der Klinischen Prüfung“:

Weitere wichtige Punkte

Eine zentrale Aufgabe des ärztlichen Leiters einer klini- schen Prüfung muß sein, sei- ne Kollegen gegenüber dem Sponsor und gegebenenfalls auch dem Monitorunterneh- men zu vertreten. Die ein- deutige Interessenlage der pharmazeutischen Hersteller wie der Monitorunternehmen kann dazu führen, daß eine Studie von Beginn an oder im weiteren Verlauf ohne hinrei- chende Rücksichtnahme auf ärztliche Belange durchge-

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führt wird. In solchen Fällen sollte es Pflicht und vor allem Recht des ärztlichen Leiters der klinischen Prüfung sein, sich schützend vor die Kolle- gen zu stellen.

Eine gleiche Aufgabe wie gegenüber den Prüfärzten hat nach meiner Auffassung der ärztliche Leiter der klini- schen Prüfung auch hinsicht- lich der Patienten. Es müßte sehr klar geregelt sein, daß er der Letztverantwortliche ist, der beispielsweise über Ein- und Ausschluß von Patienten zu entscheiden hat und der auch über alle unerwünsch- ten Ereignisse sofort zu infor- mieren ist. Er müßte auch ex- plizit die letztendliche Ent- scheidung über den Abbruch der Studie haben. Er müßte aber auch gegenüber dem Sponsor so weit unabhängig sein, daß er auf einer Fort- führung der Studie bestehen

kann, wenn der Sponsor sie abbrechen möchte, da die Ergebnisse möglicherweise nicht in die erwünschte Rich- tung gehen.

Ein Mißstand, der den gesamten Bereich der Arz- neimittelprüfungen wissen- schaftlich und politisch in Mißkredit bringt, ist, daß ein Großteil der Studien nicht publiziert wird, weil die Er- gebnisse dem Auftraggeber nicht genehm sind. Der ärztliche Studienleiter sollte den wirtschaftlichen Interes- sen des Sponsors gegenüber die wissenschaftlichen und klinischen Interessen vertre- ten. Er sollte hierin etwa glei- chermaßen unabhängig sein wie ein Stufenplanbeauftrag- ter. Der ärztliche Studienlei- ter sollte damit auch persön- lich verantwortlich sein für eine angemessene Publikati- on der zentralen Studiener-

gebnisse, und dies vor allem, wenn die Nullhypothese nicht zurückgewiesen wer- den kann.

Die vorgenannten Punkte sind in Zukunft von noch größerer Bedeutung, da im- mer mehr internationale Konzerne Studien durch- führen, die dann auch auf na- tionale Gegebenheiten kei- nerlei Rücksicht mehr neh- men. Hier muß deutlich ge- macht werden, daß ein na- tionaler ärztlicher Studienlei- ter die Studiendurchführung nach den nationalen ethi- schen und gesetzlichen Vor- gaben durchzuführen hat und diesbezüglich auch dem inter- nationalen Mutterhaus ge- genüber eine unabhängige Position einnehmen kann.

Prof. Dr. med. Michael Lin- den, Psychiatrische Klinik, FU Berlin, Eschenallee 3, 14050 Berlin

Schlußwort

Ich bin dankbar für diesen Leserbrief, der von unbefan- gener Seite die Argumente akzentuiert, die für die Bei- behaltung des Leiters der Kli- nischen Prüfung (LKP) spre- chen. Wie keine andere In- stanz ist der LKP der Sach- walter sowohl des Prüfarz- tes als auch des Patienten.

Auch wenn die Rolle des Sponsors in diesem Brief et- was negativ überzeichnet ist, so werden hier keine völlig utopischen Szenarien be- schrieben.

Dem „Monitorunterneh- men“ wird man noch am we- nigsten Interessen unterstel- len können, die den Beginn oder Verlauf einer Studie un- ter Vernachlässigung ärztli- cher Belange beeinflussen.

Aber wer könnte so naiv sein, außer acht zu lassen, daß der

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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Sponsor – meist nach voraus- gegangenen immensen Inve- stitionen in die Forschung – ein primäres Interesse an dem erfolgreichen Abschluß einer Studie hat. Dabei ist nicht anzunehmen, daß ein Sponsor bewußt gegen ethi- sche Bedenken eine Studie vorantreibt, aber genausowe- nig ist davon auszugehen, daß er in völliger Neutralität und wissenschaftlicher Nüchtern- heit abseits steht. Unver- ständlich ist es deshalb, wes- halb im EU-Recht die zentra- le Verantwortung über Be- ginn und Fortführung einer Studie alleine dem Sponsor zugesprochen werden soll – ohne vorgeschriebene Ein- schaltung einer zentralen Entscheidungsinstanz.

Selbst die Institution des LKP bietet keine absolute Si- cherheit dafür, daß die Belan- ge des Prüfarztes und der Pa- tienten in jedem Falle vor den Interessen des Unterneh- mens gesehen werden, da selbstverständlich der LKP aus dem Unternehmen kom- men kann. Aber auch dann hat er ein hohes Maß an Un- abhängigkeit und wird hierin

von den Ethikkommissionen gestützt. Die Publikation auch für den Unternehmer ungünstiger Studienergebnis- se ist unbedingt zu fordern, doch kann dieser Akt nicht in den Verantwortungsbereich des LKP fallen, da ihm die zur Durchsetzung erforderli- chen Instrumente fehlen.

Diese Forderung könnte nur über eine Verpflichtungser- klärung aller pharmazeuti- schen Unternehmer erfüllt werden.

Betrachtet man das Kon- sensuspapier im Lichte dieser Argumente, so mag man das Ergebnis bescheiden finden.

Dabei ist zu berücksichtigen, daß alle Beteiligten der Kon- ferenz zur Erreichung des Kompromisses Zugeständ- nisse gemacht haben, für die ihnen zu danken ist, da es sich um einen freiwilligen Akt handelte – vielleicht um dem Gesetz- beziehungswei- se Verordnungsgeber zuvor- zukommen.

Prof. Dr. med. Roland Gug- ler, Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Städtisches Klinikum, 76133 Karlsruhe

A-254 (10) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 6, 6. Februar 1998

3D-Ultraschall

Zu dem Varia-Beitrag „Die dritte Di- mension im Ultraschall hat begonnen“

von Renate Leinmüller in Heft 50/1997:

Schwachpunkte

Keine Frage, dem dreidi- mensionalen Ultraschall ge- hört die Zukunft . . . Nur sel- ten werden die Schwachpunk- te der 3D-Methode verdeut- licht oder gar kritisch bewer- tet. Damit werden – wie schon so oft! – bei allen unbedarften Ärzten, Patienten und An- gehörigen unrealistische Er- wartungen „herangezüch- tet“ . . . Das große Problem der 3D-Technik – vor allem in der Pränataldiagnostik – ist, daß man zur Darstellung eines 3D-Bildes Bilddaten aus min- destens zwei unterschiedli- chen Blickwinkeln braucht;

wobei erschwerend hinzu- kommt, daß sich das „Unter-

suchungsobjekt“ nicht bewe- gen darf. Dabei ist alles per- manent in Bewegung: Der Untersucher bewegt sich un- bewußt, die Schwangere kann auch nicht anders, und das Ungeborene zappelt garan- tiert während des Untersu- chungsganges. Von daher kommen zu den Meßunge- nauigkeiten der herkömmli- chen US-Technik bei der 3D- Darstellung noch unvermeid- bare Bewegungsartefakte hin- zu. Sind die Bilddaten dann im Computer, tut sich ein weite- res Problem auf: Wer entschei- det, welche der Bilddatensät- ze im sogenannten post-pro- cessing weiterverarbeitet wer- den? Eine absolut realitätsge- treue, millimetergenaue, drei- dimensionale Darstellung – wie sich dies viele Leute erhof- fen – ist zur Zeit noch eine Il- lusion aus dem Reich eines David Copperfield . . .

Günter R. Rau, Ölbergstraße 15, 51375 Leverkusen

Psychiatrie

Profund

Bruno Müller-Oerlinghau- sen, Waldemar Greil, Anne Berghöfer (Hrsg.): Die Lithium- therapie. Nutzen, Risiken, Alter- nativen, 2. Auflage, Springer-Ver- lag, Berlin, Heidelberg u. a., 1997, XV, 600 Seiten, 29 Abbildungen, 68 Tabellen, gebunden, 128 DM

1949 entdeckte der austra- lische Psychiater John Cade die antimanische Wirkung des Lithiums, in den sechzi- ger Jahren wurde seine pro- phylaktische Potenz sowohl gegen manische als auch de- pressive Rückfälle gefunden.

Heute werden in der Bundes- republik etwa 44 000 Patien- ten mit Lithiumsalzen behan- delt. Nach Ansicht der Auto- ren könnten es bis zu zehn- mal so viele sein, wenn nicht meist unbegründete Vorur- teile auf seiten von Ärzten und Patienten dem entgegen- stünden. Sicher war dies auch ein gewichtiger Grund, um die ausführliche deutschspra- chige Monographie über die Lithiumtherapie in nunmehr zweiter Auflage herauszu- bringen (die erste datiert von 1986).

Nach einer kurzen histori- schen Reminiszenz und ein- gehender Betrachtung der Wirkungsweise von Lithium im Organismus werden seine klinischen Effekte und Indi- kationen erörtert: dabei ste- hen die Therapie der Manie, die Phasenprophylaxe und die antisuizidale Wirkung im Vordergrund.

Infolge der relativ gerin- gen therapeutischen Breite des Lithiums tritt anderer- seits auch eine Reihe von un- erwünschten Wirkungen und Risiken auf, wie etwa Tremor, Rigor und Nystagmus sowie die gefürchtete Lithium-In- toxikation. Trotz dieser mög- lichen Einschränkungen fällt die Kosten-Nutzen-Analyse einer Lithium-Langzeitpro- phylaxe eindeutig positiv aus, errechnete sich doch für das Jahr 1991 ein Einsparvolu- men von etwa 220 Millionen DM für das deutsche Brutto- sozialprodukt.

Gleichwohl verdienen auch alternative Therapien eine nähere Betrachtung, wie die prophylaktische Wirkung von Antidepressiva auf pha- sisch verlaufende Depressio- nen und die Effekte von Anti- konvulsiva auf bipolar-affek- tive Psychosen.

Praktische Ratschläge zur sachgerechten Durchführung und Kontrolle einer Lithium- behandlung schließen das profunde Werk ab, an dem 42 Autoren mitgewirkt haben.

Wolfgang Schweizer, Neuenmarkt

Videokassette

Guter Zweck

Eine Video-Leerkassette mit künstlerisch gestalteter Hülle vertreibt die RAKS Electronic GmbH aus Frank- furt/M. Ein Teil des Ver- kaufserlöses

fließt an die Deutsche Krebshilfe. Die Auflage der Premium-E-240- High-Grade-Kassetten ist li- mitiert. Auf der Vorderseite der Hülle ist das Gemälde

„Immunabwehrsystem“ des Hamburger Künstlers Carl W. Röhrig zu sehen. Aus- künfte erteilt: RAKS, Leyla Yavuz, Tel 0 69/17 43 62. Der Preis der Kassette liegt bei

4,99 DM. EB

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