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Archiv "Bundesfreiwillige: Zur Bedingung für ein Medizinstudium" (11.11.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 45

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11. November 2011 A 2403

BUNDE SFREIWILLIGE

In Krankenhäusern sollen die Zivis von den Bufdis (Bundes- freiwilligen) ersetzt werden (DÄ 39/

2011: „Bundesfrei- willigendienst: Zivis vermisst, Bufdis gesucht“ von Johanna Protschka).

Überzeugung gefragt

Es war schon lange Jahre klar, dass der Zivildienst ohne Zukunft sein

würde. Das Ende des Zwangsdiens- tes war keine Frage des Ob, son- dern nur des Wann. Jene Dienststel- len, die die verbliebene Zeit genutzt haben, haben nun die Probleme von Katharina Seiler nicht: Sie konnten die Zivi-Stellen Stück für Stück und ohne den Druck der Personal- not durch das Freiwillige Soziale Jahr oder durch hauptberufliche Kräfte ersetzen – und dem Ende des Zivildienstes nun gelassen entge- gensehen.

Aber es war ja so schön einfach:

Der Staat hat die jungen Männer

unter Strafandrohung zum Dienst gezwungen, Nachschub war immer da, vorzeitig aussteigen konnten sie auch nicht – wie bequem. Seit Jah- resmitte muss die Jugend erst ein- mal vom Freiwilligendienst im Ge- nerellen und vom eigenen Haus im Besonderen überzeugt werden. Es ist schon fragwürdig, sich die Fak- ten nun schönzureden, es hätte frü- her nie Mangel an „Interessenten“

bestanden . . .

Markus Wedemeyer, 27578 Bremerhaven

Zur Bedingung für ein Medizinstudium

Auf die Gefahr hin, mir das Miss- fallen einiger Kollegen zuzuzie- hen, erlaube ich mir vorzuschla- gen, die Ableistung eines Sozialen Jahres in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung zur Bedin- gung für die Aufnahme eines Me- dizinstudiums zu machen und da-

U S

I s d f w 2 w vermisst Bufdis ges

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B R I E F E

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A 2404 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 45

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11. November 2011 mit dem Mangel an Bufdis entge-

genzuwirken. Die künftigen Ärzte würden durch ein solches Soziales Jahr die Arbeit des Pflegeperso- nals kennen- und schätzen lernen, zahlreiche nützliche Erfahrungen im Umgang mit kranken Men- schen gewinnen und mit den Ab- läufen des Krankenhausalltags be- kannt werden. Auch würde sich durch ein solches Soziales Jahr rasch die Spreu vom Weizen tren- nen. Wer einmal beim Magenspü- len geholfen, einen gelähmten Pa- tienten von der Bettschüssel be- freit oder einen Polytraumatisier- ten gelagert hat, weiß, was im Be- rufsleben auf ihn zukommen kann und wird seine Entscheidung, Me- dizin zu studieren, aus dieser Sicht noch einmal überdenken, es sei denn, er hat ohnehin vor, später am sauberen Schreibtisch einer Versicherung zu landen. Aber auch in diesem Falle hätte der künftige Verwaltungsmediziner wenigstens ein Jahr lang kranken Menschen unmittelbar geholfen, was ja auch von Wert sein kann. Ich selbst habe ein solches Pflegepraktikum auf einer Station einer Chirurgi- schen Universitätsklinik absolviert und dieses Jahr immer als Berei- cherung, als Periode der Reifung nach dem Abitur und nie als verlo- rene Zeit empfunden.

Priv.-Doz. Dr. med. Wilfried Stoll, 59519 Möhnesee

INTERVIEW

Psychologische Psy- chotherapeuten be- fürchten über den Aufkauf von Praxis- sitzen einen Verlust an Therapieplätzen (DÄ 28–29/2011:

„Interview mit Dieter Best und Jürgen Doebert: ‚Wir hätten uns von dem Gesetz mehr Schutz gewünscht‘“ von Petra Bühring und Sabine Rieser).

Keine Zunahme

psychischer Störungen

Die Psychologischen Psychothera- peuten Dieter Best und Jürgen Doe- bert nehmen im Interview Stellung zu den vermuteten Auswirkungen

des Versorgungsstrukturgesetzes und der Vergütungsreform.

Best behauptet, dass die Prävalenz von psychischen Erkrankungen ge- stiegen sei und einen Mehrbedarf an Psychotherapie begründe. Dafür gibt es aber keine Evidenz. Im Ge- genteil, aus manchen Studien könn- te auch der Schluss gezogen wer- den, dass die Prävalenz psychischer Erkrankungen gesunken ist, zum Beispiel weil die schwer kriegstrau- matisierten (Zweiter Weltkrieg) Menschen sterben. Die Auswertung von 44 epidemiologischen Arbei- ten, die die Inzidenz und Prävalenz psychischer Störungen von Kin- dern, Jugendlichen und Erwachse- nen im Längsschnitt untersuchten, ergab, dass weder bei allgemeinen psychischen Störungen noch bei spezifischen Störungsbildern – au- ßer bei der Demenz – ein eindeuti- ger anhaltender Trend in Richtung Anstieg belegt werden kann (Rich- ter, D. et al, Nehmen psychische Störungen zu? Eine systematische Literaturübersicht, Psychiat Prax 2008; 35: 321–30, DOI = 10.1055/

s-2008–1067570). Die zuweilen un- terstellte Zunahme psychischer Stö- rungen, zum Beispiel aufgrund des sozialen Wandels der Gesellschaft, konnte nicht bestätigt werden.

Auch die unterstellten langen War- tezeiten (Doebert: „Bis zu einem Jahr“) kann ich nicht bestätigen.

Die durchschnittliche Wartezeit meiner Patienten auf einen Thera- pieplatz in Wiesbaden beträgt 14 Tage.

Derzeit gebe es 11 000 Psychothe- rapeuten in Ausbildung, die in den nächsten Jahren alle in den Beruf drängen. Für diese sollen offenbar Kapazitäten geschaffen werden, was auf eine Verdoppelung der am- bulanten Zulassungen hinauslaufen würde.

Rat und Hilfe finden Patienten mit psychischen Beschwerden aber in erster Linie beim Hausarzt, der sie auch – oftmals seit Jahrzehnten – am besten kennt. Das Budget für entsprechende hausärztliche Leis- tungen sollte deswegen aufgewertet werden. Hausärzte sind für ihre Pa- tienten jederzeit da, und sei es über den Notfalldienst . . .

Dr. med. Dieter Wettig, 65199 Wiesbaden P

c f A s a ( Interview mit Diete

KR A NKENHÄ U SER

Familienfreundlich- keit kann auch für Krankenhäuser ein wichtiger Image- und Standortfaktor sein (DÄ 37/2011:

„Krankenhäuser im Wettbewerb: Flexibilität als Erfolgsfak- tor“ von Petra Spielberg).

Widerspruch

Der Artikel beginnt mit einem Zitat von Prof. Dr. med. Frieder Hesse- nauer: „Flexible Arbeitszeitmodelle und verlässliche Kinderbetreuungen sind einfach wichtig, damit Ärztin- nen und Ärzte sich nicht zwischen Beruf und Familie zerreißen und verschleißen . . .“

Wie recht er hat! Wenige Zeilen später allerdings packt mich das blanke Entsetzen, wenn Frau Dr.

Schoeller aus der Popularität von

„Vereinbarkeit von Beruf und Fa- milie“ den komplett falschen Schluss zieht, dass die Teilzeitarbeit zurückgedrängt werden muss.

„Sinnvoller wäre der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten, um die Teilzeitarbeit zurückzudrängen und das Fachkräftepotenzial bei Frauen besser auszuschöpfen.“ . . .

Keine Mutter oder kein Vater dieser Welt wünscht sich eine 24-Stunden- Fremdbetreuung für ihr/sein Kind!

Als 1996 mein erstes Kind geboren wurde, war Teilzeitbeschäftigung tabu, schon gar nicht in der Fach- arztausbildung.

Meine Frau hat 14 Jahre lang diese Möglichkeit gehabt und entspre- chend mehr Zeit mit unseren mitt- lerweile drei Kindern verbringen können.

Ein Fehltag wegen Erkrankung eines Kindes, und man stand die nächsten 14 Tage nicht mehr auf dem OP-Plan.

Diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei. Die Möglichkeit der Teil- zeitarbeit muss ausgebaut werden, es muss flexible Arbeitszeitmodelle geben – nur so profitieren Kinder und Krankenhäuser –, denn zufrie- dene Eltern sind auch zufriedene und motivierte Arbeitnehmer!

Dr. Andreas Marx, Hellmuth-Ulrici-Kliniken, 16766 Kremmen/Sommerfeld

F k K w u s

„ Wettbewerb: Flexibil

B R I E F E

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