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Archiv "Börsebius: Reich durch Peanuts" (08.08.2011)

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A 1700 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 31–32

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8. August 2011

BÖRSEBIUS

Reich durch Peanuts

K

leinvieh kann ziemlich viel Mist machen, genauer ge- sagt, einbringen. Diesen Wahl- spruch haben sich viele Banken zu eigen gemacht und langen bei erst einmal unverdächtig klingenden Gebühren ziemlich hin. Und das auch noch in unverschämter Weise ungefragt.

Wenn Sie ohne Ihr Zutun Konto- auszüge zugesandt bekommen, soll- ten Sie schnell nachschauen, ob Ih- re Hausbank Ihnen dafür Kosten berechnet. Genau das tun nämlich einige und verlangen knapp zwei Euro pro Zusendung. Auch wer sich die Mühe macht, direkt zur Bank zu marschieren und sich am Terminal selbst einen Kontoauszug holt, um Geld zu sparen, hat das Nachsehen.

Auch dort wird ihm möglicher - weise ein halber Euro Gebühr abge- zwackt.

Das ist schäbig und erst recht nicht erlaubt. Ebenso wenig darf ei- ne Bank bei einem überzogenen

Konto, für das sie ohnehin schon ziemlich happige Zinsen kassiert, noch pro Überweisung fünf Euro verlangen. Diese Watsche („un - angemessen und rechtswidrig“) hat das Oberlandesgericht Frank- furt/M. der Commerzbank unter dem Aktenzeichen 23 U 157/09 ins Stammbuch geschrieben.

Damit nicht genug. Verboten sind etwa das Aufrufen von Gebüh- ren für das Löschen einer Grund- schuld oder „Beobachtungsgebüh- ren“ für ein gepfändetes Konto, ebenso „Treuhandgebühren“ für die Ablösung von Baufinanzierungen.

Kommt ein Erbe und will den Nachlass sichten, kostet das auch oft extra. Besonders beliebt sind Schätzgebühren bei der Wertermitt- lung für eine Immobilie. Alles das ist nicht in Ordnung.

Als Faustregel gilt, dass eine Bank immer dann keine Gebühren oder Kosten in Rechnung stellen darf, wenn sie einer gesetzlichen

Pflicht nachkommt. Dazu gehört et- wa die Änderung von Freistellungs- aufträgen. Ebenso müssen alle Leistungen kostenfrei bleiben, die eine Bank im eigenen Interesse aus- führt. Darunter fällt also genau die von der Bank vorgenommene Im- mobilienbewertung, wenn ich dort einen Hauskredit haben will.

Also: Vorsicht ist angesagt, wenn neue Kunden von Kreditinstituten mit Gratiskonten, Tankgutscheinen oder was weiß ich noch alles gekö- dert werden. Der Käse ist schnell ausgelegt und die Maus spätestens nach der Kontoeröffnung in der Falle. Wie schade, dass der Kunde dann oft genug auch noch erkleckli- che Guthabenbeträge stehen lässt, ohne Tagesgeldzinsen einzufordern.

Dass Peanuts Geldhäuser rei - ch(er) machen können, hat sogar die Wissenschaft in der sogenannten Bodensatztheorie reflektiert. Wenn Kunden Guthaben zinslos auf den Konten stehen lassen, arbeiten die Institute höchst fürstlich damit, in- dem sie (mit dem Bodensatz) im Gegenzug teure Kredite verkaufen.

Sich dann auch noch mit nicht zuläs- sigen Gebühren zu versündigen, ist schlicht und einfach Gier pur. ■

G E L D A N L A G E

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