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Dalang, T. (1994). Wie lässt sich der Vegetationstypenatlas für die neue Trockenstandortinventarisierung nutzen? Informationsblatt Landschaft, 24, 1-3.

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Informationsblatt des Forschungsbereiches Landschaftsökologie

Nr. 24 / Dezember 1994

Informations du secteur de recherche ecologie du paysage

No. 24 / decembre 1994

. Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.

Forschungsbereich Landschaftsökologie

CH-8903 Birmensdorf

~

Institut federal de recherches sur Ja foret,

la neige et le paysage. · Secteur dl:) recherche ecologie du paysage

CH-8903 Birmensdorf

Wie lässt sich der Vegetationstypenatlas für die neue Trockenstandortinventarisierung nutzen?

Thomas Dal:rng

Die Frage

Bei den Vorarbeiten für das «Bundes- inventar der Trockenstandorte von na- tionaler Bedeutung» stellte sich die Frage, ob für jene Kantone, in denen.

keine kantonalen Inventare greifbar sind, aufgrund anderer Quellen prü- -· fenswerte Örtlichkeiten zu eruieren

seien.

Die Idee

Der «Atlas schutzwürdiger Vegeta- tionstypen der Schweiz» (HEGG et al.

1993) stellt hierfür eine brauchbare Grundlage dar. Er listet für jede km2-_

Fläche der Schweiz Vegetationstypen auf, die dort vorkommen könnten. Für jeden Vegetationstyp dieses Atlas lässt sich berechnen, welcher Anteil ge- meinsam mit bereits bekannten Trockenstandorten vorkommt (für De- tails vgl. Kästchen und Tabelle). Die' Verbr;itungskarten der api oesten mit den bekannten Trockenstandorten korrelierenden Vegetationstypen wer- den «übereinander gelegt» und mit der Trockenstandortkarte gemäss den kantonalen Inventaren «verschnitten».

Die auf diese Weise hergestellte kom- binierte Karte zeigt die gesuchten prüfenswerten Örtlichkeiten.

Das Resultat

Die Abbildungen zeigen derartige kom- binierte Karten, die auf den 21 Vege- tationstypen beruhen, die am besten mit den inventarisierten Trockenstandorten korrelieren (Details vgl. Kästchen). Drei Fäl.Ie werden in den Abbildungen unter- schieden:

:l) Inventare und Atlas stimmen über- ein: Indiesenkrn2-Flächenkommen

mindestens ein Objekt aus einem kantonalen Inventar sowie minde- stens einer der 21 Vegetationstypen aus dem Atlas vor. (z.B. Pfeil CD, dunkel gerasterte Fläche, insgesamt 3290 km2)

@ Nur Hinweis aus dem Atlas: Min- destens ein Atlas-Vegetationstyp wird für diese km2-Flächen genannt, jedoch kein einziges Inventarobjekt.

In den Regionen, für die kein In- ventar existiert, sind dies die ge- suchten prüfenswerten km 2-Flächen (z.B. Pfeil@'. schwarz, 9906 km2).

@ Nur Inventarnachweis. Mindestens ein Inventarobjekt kommt pro km2-

Fläche vor, aber keiner der Atlas- Vegetationstypen. In den Regio- nen,·wo dieser Fall häufig auftritt, wurden abweichende Inventa- . risierungskriterien angewandt, z.B.

auch feuchte Magerstandorte erfasst. (Pfeil@, hellgrau, 1567 km2)

Drei Antworten

1. Benutzt man anstelle der gemeinsam mit den Inventarobjekten vorkom-_ menden Vegetationstypen jene Typen, die von den Atlasautoren ausdrücklich als Trockenvegetation bezeichnet wer- den (a.a.O.S.101), so zeichnen sich vor:- wiegend die nationalen Verbreitungs- zentren ab. Für das Bundesinventar be- absichtigt man aber, ähnlich wie bei · den bereits bestehenden kantonalen In- ventaren, auch Trockenstandorte ausserhalb ihrer Verbreitungszentren zu bezeichnen. Daher ist zu erwarten, dass das hier benutzte Verfahren, das sich auf die räumliche Korrelation zwischen Inventarobjekten und Atlastypen stützt, die nützlicheren Resulate liefert.

fnf.bl. Forsch.bereich L::mdsch.ökol WSL Nr. 24, 1994

Dans l'objecrif de dresser un inventaire nationa1 des milieux secs, nous avons localise !es lieux meritant d'etre examines en mettant en correlation !es types de - vegetation eniJnces dans «!'Atlas de la vegetation o. proteger en Suisse» et !es objets figurant aux lnventaires cantoiwux des milieux secs. Les types de vigetation apparaissant le plus souvent (plus de 20%) o.proximite des objets recensis par.les cantons ont iti utilises pour simuler la presence potentielle d' autres milieux secs dans notre pays. Dans !es lieux non inventories, !'Atlas constitue un' excellent tableau· synoptique . des inilieux secs potentiels.

2. Abbildung 2 zeigt, dass der Atlas auch für bereits inventaris·ierte Gegen- den Ergänzungen liefern kann. Am_

-schatthang des Vorderrheintals kön- nen ebenfalls Trockenstandorte erwar- tet werden. Möglicherweise wurden beim Bündner Inventar die Nordhänge nicht berücksichtigt, da sie aus der Per- spektive des Naturschutzes weniger wichtig sind als die benachbarten Süd- hänge.

3. Der Atlas beruht zu·m grössten Teil auf einer Auswertung von Kartenwer- ken, Luftbildern und der vegetations- kundlichen Literatur bis , 1981. Die meisten kantonalen Trockenstandort- inventar~ entstanden erst später (Über- sicht bei D . .\LA.c'iG 1993). Wo keine Inventardaten vorliegen, stellen die Atlasdaten deshalb die beste synoptische Datenquelle dar, und es lohnt sieb, sie

· für die Planung eines neuen Inventars beizuziehen.

(2)

50 km

Abb. 1: Kombination eines Auszugs aus dem «Atla.s schutzwürdiger Vegetationstypen der Schweiz» mit den Daten der kantonalen Trocken- standortinventare. (Bedeutung der Punkte siehe Abb. 2)

Fig. 1: Combinaison de donnees extraites de «l' Atlas de la vegetation i'i proteger en Suisse» avec !es donnees des inventaires cantonaux des milieux secs siguification des points est indiquee

a

la fig. 2).

Anzahl Flächen Zeile Vegetations~;p Total I ei TSI-Objekten

% Cytiso-Pinion, · Geissk!ee-Föhrenwälder 37 24 65%

2 , XerObrnmion, Trespen-Trockenrasen 391 226 58%

3 ISUpo-Poion molinerii, Engadiner Steppemasen. 422 56%

4 Ononido-Pinion,Hauhechel-Föhrenwälder 308 54%

5 IOnopordion acan!hii, Esel-Distettluren 634 6 Quercion pubescentis, Raumeichenwälder . . 1267 606 48%

7 Juniperelum sabinae, Sevistrauchheide 257 106 41%

8 Cephalanthero-Fagion, Orcl1ideen-Buchenwäl9er 2573 951 37%

g Mesobromion (erecti), Trespen-Halbtrockenr. 5658 2087 37%

10 'ßerberidion, Berberitzengebusche 5961 2188 37%

11 · Waldtöl1ren/orst 791 285 36%

12 Birkenhain 1418 498 35%

13 635 213 34%,

14 Erico-Pinion sylvestris, Erika-Föhrenwald i740 580 33~/o 15 Centrantho-Parietarion, Mauertugen-Ges. 1337 445 t"l•)O/

,j~ 10

·15 Melico-Piceion, Perlgras-Fichtenwälder 2484 788 32%

17 Tilion, linden-Mischwälder 824 242 29%

18 Calluno-Pinetum, Heidekraut-Föhrenwald 210 59 28%

½) 19. Rebberge 1702 475 28%

20 Molinio-Pinetum, Pferrengras-Föhrenwald 660 180 . 27%

21 Dentario-Fagion, Zahnwurz-Buchenwälder 4914 1302 26%

22 Agropyro-Rumicion, Flutrasen. Kiesbänke 1422 338 24%

23 «Pteridietum», Adlertarnflur 1490 352 24%

24 Edelkastanien-Selva 647 150 23%

25 Feldgehölze 7617 1753 23%

26 Sed o-Scleranthion, Mauerpfeffe rtlu ren 2550 576 23%

27 Lärchenforst 1083 242 22%

2

Abb. 2: Detail Vorderrheintal

Dunkelgraue Punkte (CD) : Übereinstimmung zwischen kartierten Standorten und Simulation

Schwarze Punkte (@) .: nur simuliertes Vorkommen hellgr2.ue Pun.kte (@) : nur kartiertes Vorkommen

2: Quadrillage de b val!ee du Rhin anterieur:

Points gris fonce ((D) : ]es milieux c:irtographies concordent avec la simubtion

Points noirs Points gris c!air

: clonnees simulees : donnees w1iquement

Tab. 1: Vegetationstypen aus dem Vegetationstypen- atb.s, die in über 20 % der Fälle in der Nähe von Objekten der kantonakn Trockenstandortinventare (TSI) vorkommen.

Tab!. 1: Extuits de ,d' Atlas de la vegetalion a proteger en Suisse». ces ty~s de vegetation se trouvent dans plus de 20% des c::is

a

proximite des milieux secs inventories par !es cantons.

Inf.bl. Forsch.bereicb L::indsch.ökol.WSL Nr. 2-+. 1994

(3)

Literatur Technische Details Dalang, Tbomas; 1993: Wo steht die

Inventarisierung der Trockenstand- orte·J fnf.bl.Forsch.bereich Landsch.

WSL. Nr.16.

Hegg. Otto; Beguin, Claude: Zoller, Heinricb; 1993: Atlas schutzwürdiger Vegetationstypen der.Schweiz. Bern Bundes=t für Umwelt, Wald und Landschaft. 160 S. Bezug: EDl\1Z.

Berechmmgsweise am Beispiel «Rebberg>> (c;> i.n der Tabelle): In. 475 km2-F!Lichen.

kommen TrockenstandDrte gemtiss den Inventaren vor und der Allas nennt den Vegerationst;,p «Rebberg». Gtsamtlwft werdenfi.ir 1702 km2 Rebberge aujgefiihrt.

Der Aflleil betragt somit 475/1702

=

28%.

Schönenberger. Peter (Hrsg.): 1994:

Rohdaten zum «Atlas schutzwürdiger Vegetationstypen der Schweiz,, (Hegg et ai. 1993) in EDV-Form.

Are/Info-, Ascii-Dateien. Bezug:

Warum 21 Vegetationst;,pen? Je mehr Vegetationst}penhlrten übereinander gelegt werden, desto mehr km2-Fltichen des Typus CD Ll!ld @ resultieren. Far äe beiden Abbildungen wurden so viele Vegerationst}pen ge,vühit. do.ss sich nicht nur äe /Jekllnnten nmionalen Verbreitu.ngszentrenabzeichnen, sondemdass sichwsützlich eine pra1<1ikable A.nwhl neuer StandDrte (Typus@) ergeben Diese beiden Kriterien werden bei etwa 21 Vegetationst:,pen erfiillt. Nühme rrwn al!w viele Vegetations- typen, würde äe Plausibilitüt der schwarzen Punkle (T}Pus g:,; w gering.

P.Scbönenberger, WSL, Birmensdorf.

_ Datengnmdlnge: Hier werden Daten benwzt, die mit den im Atlfls do.rgestellten weitgehend übereinstimmen. (Schänenberger 1994)

Rote Listen

Die neuerschienene Sammlung der Roten Listen der gefährdeten Tierarten der Schweiz:

ein recht wirksames rechtswirksames Instrument für die Biotopbewertung!

Peter Duelli

Der ursprüngliche Zweck der Roten Listen war, anhand der weltweit am stärksten gefährdeten Arten zu zeigen, wie stark unsere Natur durch die Ein- griffedesMenschen bedroht ist. Gleich0

· ~eitig sollte damit eine Grundlage ge- schaffen werden, um mfr gezielten Massnabmen die unmittelbar vom Aussterben bedrohten Arten zu retten.

Heute sind die Roten Listen stark regionalisiert und der Anwendungs- bereich hat sich etwas geändert. Zwar steht die Gefährdungsstatistik für die

· Medien und die Öffentlichkeit immer noch im Vordergrund: wieviel Prozent der Tagfalter oder der Reptilien sind in der Schweiz gefährdet? Werden die Roten Listen immer länger?

Doch mit dem Einbezug vieler wirbelloser Tiere in die Roten Listen sind diese Listen in der Naturschutz- praxis in erster Linie zu einem Instru- ment· der Biotopbewertung geworden:

Fachleute können damit die unüberseh- bare Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt etwas besser in den Griff bekommen.

Die Gefährdung wird quantifizierbar!

In der Verordnung zum Natur- und Heimatschutzgesetz ·werden die vom BUW AL herausgegebenen Roten Listen als rechtswirksame Instrumente für den Naturschutz bezeichnet.

Bisher wurde bei Biotopbewertun- gen aus Kostengründen fast aus- schliesslicb die Vegetation berücksich- • tigt, da die B iodiversität bei Tieren etwa

«Rote-Listen»-Arten in der Biotopbewertung

- Indikatoren.für den Gefcthrdungsgrad eines Lebensraumes - Kennartenffir die Schutzwürdigkeit eines Lebensraumes

Achtung: Die Z<lhlen der RL-Arten oder RL-Individuen einer Erhebungsind ein relarives iW ass, nicht ein absolutes. Je mehr Tiergrnppen erfasst werden, und je intensiver gesucht wird, desto mehr RL-Arten werden gefunden.

Angaben über RL -Arten oder RL-Individuen müssen daher immer auf eine Vergleichbasis bezogen werden können, wm Beispiel:

- Anteil RL-Arten (oder RL-Individuen) an der Gesamtfauna der e,fassten ·

Tiergrnppen. ·

Dieser Ansatz ist einfacher bei Wirbeltieren als bei Vlirbellosen, Standardisiert_e Inventurmethoden sind erforderlich.

- Sinwltanvergleich der Anzahl RL-A.rten oder RL-Individuen in zwe.i oder mehreren Varianten, z.B. in einer UVP.

Auf,vand- und i',fethodensymmetrie sind wichtig_!

Bei standardisierten }dethoden können auch Erfahrnngswerte fls Vergleichsgrössen dienen.

Sulc:.essivvergleich in Umgzeitswdien wie Dauerbeobachtungsflächen oder

!n Vorher-Nachher-Vergleichen (E1folgskon1rollen. impact srudies, etc.).

Methoden und Aufwand müssen auch da vergleichbar sein.

lnf.bl. Forscb.bereich La□dsch.ökol WSL Nr. 24. 1994

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zehnmal höher ist als bei Gefäss- pflanzen. - Tiere sind zudem oft un- scheinbar, klein und sehr beweglich.

Sie verstecken sieb gerne und ihre Erfassbarkeit ist witterungsabhängig.

Für viele Tiergruppen fehlen uns in der Schweiz auch einfach die Fachleute.

Damit die Tierwelt bei Biotopbe- wertungen besser berücksichtigt wer- den kann, muss ihre enorme Vielfalt gezielt reduziert werden. Eine der Mög- lichkeiten is tdas Fokussieren aufRo te- Liste-Arten. Sie sind Indikatoren für die Gefährdung, Kennarten für die Schutzwürdigkeit eines Lebensraumes.

Sie ergänzen in dieser Hinsicht die geschützten Arten, die ja aufgrund ih- res Schutzstatus bei Inventuren nicht . als Belegexemplare gesammelt wer- den. dürfen.

Neben den Roten Listen gibt es noch . andere Bewertungsmöglichkeiten, bei denen die VieU-alt der Tierarten stu"k eingeschränkt wird, zum Beispiel

Les premieres listes rouges des especes anin:ales menacees de Suisse ont indique !es dangers menarant !es especes. Celles d'aujourd'fwi sont deve,wes wr

precieux instrument permettant d'evaluer !es biotopes. de quan- tifier l'ample,tr des dangers, de recenser !es milieux

a

proteger et de /egifirer Jans ie domaine de la protection de !a nature. Or, la reussite de ces opirations passe par 11ne standardisation des methodes.

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