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Kupferschmid, A. D. (2019). Verjüngungskontrolle St. Gallen: Auswertungen zur Piloterhebung 2018 in den Wildräumen 2 und 8. https://doi.org/10.13140/RG.2.2.33154.02242

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Academic year: 2022

Aktie "Kupferschmid, A. D. (2019). Verjüngungskontrolle St. Gallen: Auswertungen zur Piloterhebung 2018 in den Wildräumen 2 und 8. https://doi.org/10.13140/RG.2.2.33154.02242"

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Verjüngungskontrolle St. Gallen:

Auswertungen zur Piloterhebung 2018 in den Wildräumen 2 und 8

Andrea D. Kupferschmid

Überarbeitete und ergänzte Version vom 4. Juli 2019

Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf

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2 Zitiervorschlag:

Kupferschmid Andrea D. (2019) Verjüngungskontrolle St. Gallen: Auswertungen zur Piloterhebung 2018 in den Wildräumen 2 und 8. Überarbeitete und ergänzte Version vom 4. Juli 2019, Eidg.

Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf. 103 S.

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3

Inhalt

Zusammenfassung ... 4

1. Ziel und Struktur des Berichtes ... 6

2. Vorbemerkungen zum Verbisseinfluss ... 7

3. Merkmale zur Erfassung der Situation im Probekreis (Formular 1) ... 8

3.1 Informationen zum Stichprobennetz ... 8

3.2 Erhebungsverhinderungsgründe ... 10

3.3 Probeflächen mit Erhebung 2018 ... 15

3.4 Probeflächen mit minimalen „Verjüngungskriterien“ ... 20

4 Auswertungen der nächsten Bäume (Formular 2) ... 24

4.1 Informationen zur Anzahl gemessener Bäumchen ... 24

4.2 Verjüngungsdichte anhand nächster Bäumchen ... 28

4.3 Flächenanteile der mit Pflanzen besetzten Fläche ... 36

4.4 Flächenanteile der verbissenen Bäume ... 37

4.5 Räumliche Verteilung der Verbissstärke ... 42

4.6 Zuwachs je Verbissstärke ... 44

4.7 Regressionsmodelle zum Einfluss des Verbisses auf das Wachstum ... 45

4.8 Rel. Zuwachs der Baumarten untereinander ... 48

4.9 Durchwuchszeit  Verjüngungszeitraum ... 55

4.10 Weitere „Schäden“ ... 60

4.11 Saison des Verbisses ... 61

4.12 Fazit Auswertung nächste Bäumchen ... 62

5 Auswertungen der 2m-Kreise ... 65

5.1 Anzahl Verjüngungspflanzen im 2m-Kreis ... 65

5.2 Verjüngungsdichte mittels Flächenerhebung im 2m-Kreis ... 68

5.3 Räumliche Verteilung der Verjüngung mittels 2m-Kreis ... 74

5.4 Verbissintensität mittels 2m-Kreis ... 78

5.5 Verbissstärke beobachtet im 2m-Kreis ... 84

6 Vergleich der Methoden im 2m-Kreis und der nächsten Bäumchen ... 89

7 Tabellarische Übersicht über den Verbisseinfluss je Baumart ... 94

8 Literaturverzeichnis ... 98

9 Anhang: Erhebungsformulare ... 99

(4)

4

Zusammenfassung

Im Frühjahr 2018 wurde in den Wildräumen 2 und 8 des Kantons St. Gallen eine Piloterhebung zur Abschätzung des Einflusses durch wildlebende Huftiere auf die Waldverjüngung durchgeführt. Bei dieser Erhebung wurden total 903 Probeflächen untersucht, 324 Probeflächen in einem 500 x 500 m Netz im Wildraum 2 und 579 Probeflächen in einem 353 x 353 m Netz (erweitertes 500 x 500 m Netz) im Wildraum 8.

Auf einem Viertel der Probeflächen konnte keine Erhebung durchgeführt werden. Die wichtigsten Erhebungsverhinderungsgründe waren Gebüschwald, „unproduktive“ Flächen, Waldrand und Unzugänglichkeit. Für Folgeerhebungen oder Erhebungen in anderen Wildräumen wird empfohlen keine Probeflächen anzulaufen, die mit Hilfe von Luftbildern (kantonale GIS Auswertungen) als

„Gebüschwald“ oder „unproduktiv“ kartiert sind.

Eine Aufnahme fand in 684 Probeflächen statt, 288 in Wildraum 2 und 396 in Wildraum 8. Damit ein Einfluss der wildlebenden Huftiere auf die Baumverjüngung abgeschätzt werden kann, sollten die Probeflächen aber minimale Bedingungen erfüllen. Es wurden sechs minimale Verjüngungskriterien verwendet:

1) „Verjüngung erwünscht oder erforderlich“ (d.h. Flächen, auf denen waldbauliche Massnahmen zur Förderung der Verjüngung eingeleitet wurden oder die Verhältnisse aus natürlichen Gründen (z.B. Sturmloch o.ä.) stimmten),

2) Beschattung <91%,

3) keine frischen Pflegeeingriffe im Winter 2017/2018, 4) Deckung der verdämmenden Vegetation <90%, 5) Waldweide auf <90% und

6) Neophyten auf <100% der Probefläche des maximalen Suchradiuses von 8 m.

Total entsprachen 437 Probeflächen diesen minimalen Verjüngungskriterien: 214 im Wildraum 2 und 223 im Wildraum 8. Für die detaillierten Auswertungen wurden nur diese Probeflächen verwendet.

Zwei Erhebungsverfahren kamen für die Baumverjüngung je Probeflächen zum Einsatz:

1. hangneigungskorrigierte 2m-Kreise in denen alle Baumarten je Verbissstärke am Endtrieb und je nach Höhenklasse (HK1: 10 - 39.5cm, HK2: 40 - 69.5cm, HK3: 70 - 99.5cm, HK4: 100 - 129cm, HK5: 130cm bis < 4cm BHD) gezählt wurden,

2. die nächsten 2 Bäumchen je Baumart und Höhenklasse für die Baumarten Fichten, Weisstannen und Föhren mit 8 m maximaler Suchdistanz und für Buchen, Ahorne, Eichen und Linden mit 5 m maximaler Suchdistanz. Falls keine Tannen der HK1 bis HK4 vorhanden waren, mussten die nächsten zwei 1-jährigen bis 9.5 cm grossen Tannen vermessen werden (HK0). Je erhobenes Bäumchen wurde die Distanz zum Probeflächenzentrum, die Baumhöhe und die Endtrieblänge gemessen und die Verbissstärke (in den Kategorien kein Verbiss, leichter Verbiss, starker Verbiss, weitere Schäden oder kein Endtrieb vorhanden) am Endtrieb getrennt nach Sommer- und Winterverbiss notiert werden.

Die Resultate zur Verjüngungsdichte unterschieden sich nur bezüglich der Genauigkeit bei tiefen Dichten, infolge des 2 m Radius vs. der 5 m resp. 8 m Suchdistanz. Zur Abschätzung des Verbisseinflusses sollten nebst den Informationen zur Endtriebverbiss-Stärke und zur Dichte der Baumverjüngung - die mittels beider Methoden erhoben werden können - zusätzlich der Höhenzuwachs der Bäumchen (Verjüngungszeitraum), die verbissbedingte Änderung im relativem Zuwachs der verschiedenen Baumarten untereinander, und die verbissbedingte Mortalität der Bäumchen vorhanden sein. Deshalb werden im Folgenden nur die Resultate der nächsten Bäumchen zusammengefasst und diskutiert (vgl. auch Kapitel 4.12). Für Folgeerhebungen oder Erhebungen in anderen Wildräumen empfehle ich auf die Aufnahmen in den 2m-Kreisen vollständig zu verzichten.

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5 Wildraum 2:

Im Wildraum 2 konnten im Buchenwaldgürtel (< 900 m ü.M) und Tannenwaldgürtel (900 – 1500 m ü.M.) pro Baumart genügend Bäume der Hauptbaumarten vermessen werden, um eine Abschätzung des Einflusses des Verbisses durchzuführen. Für Fichte, Tanne und Buche ist momentan nicht mit einem waldbaulich relevanten Einfluss des Verbisses durch wildlebende Huftiere zu rechnen. Der grössere Zuwachs der leicht verbissenen Tannen und auch der Ahorne gegenüber unverbissenen Bäumchen zeigt aber, dass Verbiss die Wuchsleistung dieser bei den wildlebenden Huftieren beliebten Baumarten beeinflusst. Im Buchenwaldgürtel wuchsen stark verbissene Ahorne deutlich schlechter als Buchen. Da die Stammzahl beim Ahorn etwa halb so gross war wie bei der Buche und Ahorne weniger Schatten tolerant sind, könnte sich der Verbisseinfluss deshalb beim Ahorn im Buchenwaldgürtel längerfristig in einer leichten Abnahme manifestieren. Dies infolge des verbissbedingten leichten Konkurrenzvorteils der Buchen. Mit einem erheblichen Verbisseinfluss auf den Ahorn ist allerdings unter den heutigen Bedingungen auch im Buchenwaldgürtel nicht zu rechnen.

Zu Linden, Eichen und Föhren kann in beiden Wildräumen keine einigermassen sinnvolle Aussage zum Verbisseinfluss gemacht werden, da nicht genügend Bäume dieser Baumarten vermessen wurden.

Wildraum 8:

Es gibt auch für den Wildraum 8 keine direkten Hinweise, dass der Verbiss das Aufwachsen der Fichten waldbaulich relevant behindern würde. Eine Beurteilung der Baumarten, die bei den wildlebenden Huftieren bevorzugt verbissen werden, ist hingegen schwierig: i) wurden rel. wenig Bäumchen vermessen, obwohl das Netz gegenüber dem Wildraum 2 verdichtet wurde und ii) traten die Probeflächen mit Verjüngung der entsprechenden Baumarten „geklumpt“ auf.

Nur gerade in ungefähr jeder sechsten Probefläche, welche den minimalen Verjüngungskriterien entsprach, resp. auf jeder achten Probefläche mit einer Erhebung im 2018 konnte eine Tanne vermessen werden. Der Flächenanteil der mit Tannen besetzten Flächen war selbst im Tannenwaldgürtel nur 16%. Zudem lagen alle Probeflächen mit Tannen im Tannenwaldgürtel in der näheren Umgebung des Chapfensees und sind deshalb nicht wirklich repräsentativ für den gesamten Tannenwaldgürtel. Der Flächenanteil der verbissenen Tannen an der mit Tannen besetzten „kleinen“

Fläche lag bei 42% für HK 1 bis 4 und 43% für HK 0. Obwohl der Zuwachs von unverbissenen Tannen im Wildraum 8 vergleichbar war mit demjenigen im Wildraum 2, lag die errechnete Durchwuchszeit für Tanne im Wildraum 8 verbissbedingt deutlich höher als im Wildraum 2 und war deutlich höher als derjenige der Fichten. Zudem führte im Wildraum 8 bereits leichter Verbiss an der Tanne zu einer klaren Verschiebung des Höhenzuwachs-Verhältnisses zu Gunsten der Fichte. Im Wildraum 8 muss deshalb mit einem waldbaulich relevanten Einfluss des Verbisses auf die spärliche Tannenverjüngung gerechnet werden.

Beim Ahorn gibt es im Tannenwaldgürtel des Wildraumes 8 keinen direkten Hinweis auf einen verbissbedingten waldbaulich relevanten Einfluss. Im Buchenwaldgürtel dürfte der Ahorn in Konkurrenz zur Buche Mühe haben mit Aufwachsen und Verbiss verstärkt diese Tatsache.

Im Kapitel 4.12 werden einige mögliche Gründe für die spärliche Baumverjüngung der bei den wildlebenden Huftieren beliebten Baumarten im Wildraum 8 diskutiert. Im Wildraum 8 dürften einerseits die allgemeinen Verjüngungsbedingungen schlechter sein und andererseits setzt der Verbisseinfluss früher ein - d.h. bei kleineren Bäumchen und bereits bei leichtem Verbiss - und ist höher als im Wildraum 2. Es ist damit wahrscheinlich, dass die geringere Stammzahl von Tannen und Ahornen im Wildraum 8 auch durch Todverbiss bedingt ist. Die verbissbedingte Mortalität kann aber mittels der Methode mit den nächsten Bäumchen nicht eruiert werden (ausser man würde sie markieren und regelmässig mehrmals im Jahr besuchen). Ich empfehle deshalb zur Überprüfung von einer erhöhten durch Verbiss bedingten Mortalität das Auswerten bisheriger und Erstellen neuer Zaun – nicht Zaun Flächenpaare im Tannenwaldgürtel des Wildraumes 8.

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1. Ziel und Struktur des Berichtes

Ziel:

Das Hauptziel der Auswertung der Piloterhebung 2018 in den Wildräumen 2 (8'164 ha Wald) und 8 (7'004 ha Wald) sind Aussagen zum Verbisseinfluss auf die Baumverjüngung je Wildraum für:

 den gesamten Wald des Wildraumes

 Flächen die «Verjüngung benötigen»

 die drei Höhenstufen resp. Waldgürtel

 die wichtigsten Baumarten

Speziell soll aber analysiert werden, ob sich die Ergebnisse unterscheiden zwischen Flächen die

«Verjüngung benötigen» und der Gesamtfläche die aufgenommen werden konnte. Dies im Hinblick auf eine Optimierung des Erhebungsverfahrens.

Die Gründe für keine Erhebung auf den Probeflächen sollen aufgeschlüsselt werden, so dass bei nächsten Erhebungen evtl. mehr Flächen mit objektiven Kriterien ausgeschlossen werden können.

Dies betrifft speziell den Gebüschwald und Waldrand-Flächen. Hätten diese bereits anhand der GIS Daten hinreichend ausgeschlossen werden können?

Weiter soll eruiert werden, ob dieselben Resultate erzielt worden wären, wenn weniger Probeflächen aufgenommen worden wären. Es soll analysiert werden, welches Stichprobenraster bei der angetroffenen Verjüngungsdichte und -verteilung eine hinreichende Genauigkeit ergeben hätte.

Schlussendlich soll ergründet werden, ob Aufnahmen im Vollkreis und der nächsten Bäumchen zwingend nötig sind, oder ob allenfalls die Aufnahme im Vollkreis zur Reduzierung des Arbeitsaufwandes pro Probefläche weggelassen werden könnte.

Struktur des Berichtes:

In Kapitel 2 werden ein paar wichtige Punkte zur Abschätzung des Einflusses von Verbiss auf die Baumverjüngung aufgegriffen. Damit werden die Grenzen einer möglichen Beurteilung der Piloterhebung bereits zu Beginn des Berichtes klar dargelegt.

Die Erhebungen wurden mit Hilfe von 3 Erhebungsformularen durchgeführt (siehe Anhang). In den Kapitel 3 bis 5 wurden jeweils die Daten eines Formulars ausgewertet. Im Formular 1 wurden Bestandes- und Probeflächeninformationen erhoben, d.h. Merkmale zur Erfassung der Situation in den jeweiligen Probekreisen. Damit wurde eine detaillierte Auswertung zu den Erhebungs- verhinderungsgründen durchgeführt. Weiter wurden diese Daten zur Festlegung von Probeflächen benutzt, auf denen ein Einfluss der wildlebenden Huftiere auf die Baumverjüngung grundsätzlich abgeschätzt werden kann. Ist im Kapitel 4 (Formulare 2), 5 (Formular 3) und 6 (Methodenvergleich) nichts anderes vermerkt, beziehen sich die Auswertungen immer nur auf Daten aus Probeflächen, welche diesen minimalen Verjüngungskriterien entsprachen.

Im Kapitel 3 werden die Daten die mittels Formular 2 erhoben wurden ausgewertet. Während der Erhebung mussten auf den Probeflächen jeweils die zwei zum Probeflächenzentrum nächst gelegen Bäumchen je Baumart und Höhenklasse beurteilt resp. vermessen werden. Bei der Auswertung gehe ich zuerst auf die Anzahl vorgefundener Bäumchen ein, berechne dann Verjüngungsdichten inklusive räumlicher Verteilung. Danach werden die Flächenanteile betrachtet. Kapitel 4.5 geht auf die räumliche Verteilung der Verbissstärke ein. Dann folgen Kapitel zur Abschätzung des Zuwachses und des Einflusses des Verbisses auf den Zuwachs. In Kapitel 4.8 findet sich die Kernanalyse zum Vergleich der relativen Zuwächse der Baumarten untereinander. Dies ist der zentrale Punkt bei der Beurteilung des Verbisseinflusses. Mittels der Zuwächse wurde dann auf verschiedene Arten die Durchwuchszeit von 10 cm bis 130 cm Baumhöhe berechnet. Dann folgen noch Kapitel zu weiteren

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Schäden und zur Saison des Verbisses. Im Kapitel 4.12 befindet sich das Fazit der Auswertung des Formulars 2 und damit auch das Fazit zum Einfluss des Verbisses. Es wurde explizit darauf verzichtet am Ende des Berichtes alle diese Punkte nochmals aufzugreifen respektive zu repetieren. Es wird für Folgeerhebungen klar empfohlen nur noch die nächsten Bäumchen je Probeflächenzentrum zu erheben und auf Erhebungen im 2m-Kreis zu verzichten. Dies bedeutet, dass in Zukunft nur noch Formular 1 und 2 zur Anwendung kämen. Deshalb wurde der Bericht so verfasst, dass Kapitel 3 und 4 unabhängig von den Kapitel 5 und 6 stehen und damit das Fazit aus dem Kapitel 4.12 mit Folgeerhebungen direkt verglichen werden könnte.

Im Kapitel 5 werden die Auswertungen zu Formular 3 präsentiert, also die Erhebungen aller Baumverjüngung in den 2m-Kreisen. Dabei wird wieder zuerst die Anzahl und Dichte besprochen, danach die räumliche Verteilung der Baumverjüngung. Die klassische Verbissintensität und weitere abgeleitete Merkmale werden berechnet. Schlussendlich folgen Auswertungen zur Verbissstärke mittels der Bäumchen in den 2m-Kreisen.

Ein Ziel des Berichtes war zu eruieren, ob Aufnahmen sowohl im 2m-Kreis wie auch der nächsten zwei Bäumchen pro Baumart und Höhenklasse zwingend nötig sind. Im Kapitel 6 werden die zwei Methoden verglichen und es folgt das Fazit zum Methodenvergleich.

Im Kapitel 7 steht eine tabellarische Übersicht über den Einfluss des Verbisses auf die Baumverjüngung. Ich fasse also alle wichtigen Punkte zur Abschätzung des Verbisseinflusses kurz zusammen. Diese Übersicht basiert fast vollständig auf dem Fazit der nächsten Bäumchen im Kapitel 4.12. Die Daten aus den 2m-Kreisen wurden nur für die Baumarten genutzt, für welche keine nächsten Bäumchen betrachtet wurden, d.h. für Eschen, Vogelbeeren, Ulmen und Erlen.

Der Bericht wird abgeschlossen durch Literaturangaben und im Anhang sind die drei Erhebungsformulare gedruckt.

2. Vorbemerkungen zum Verbisseinfluss

Damit Verbisseinfluss auf die Baumverjüngung abgeschätzt werden kann sind gemäss Kupferschmid et al. (2019a) Informationen nötig zu:

• Endtriebverbiss-Stärke und deren Häufigkeit

• Höhenzuwachs der Bäumchen (Verjüngungszeitraum)

• Höhen- und Zuwachsverlust durch Verbiss und damit der Änderung im relativem Zuwachs der verschiedenen Baumarten untereinander

• Dichte der Baumverjüngung

• Verbissbedingte Mortalität der Bäumchen

Mit der Piloterhebung 2018 wurden keine Ermittlungen zur Bestimmung der durch Verbiss bedingten Mortalität durchgeführt. Alle weiteren Aussagen zum Verbisseinfluss in diesem Bericht klammern deshalb die verbissbedingte Mortalität explizit aus.

Neuste Untersuchungen mittels Triebschnittexperiment haben gezeigt, dass Weisstannen aus Hochlagenprovenienzen zeitlich verzögert reagieren, Provenienzen aus Tieflagen (Mittelland) hingegen nicht (Kupferschmid & Heiri 2019). Die Reaktionsgeschwindigkeit resp. diese zeitliche Verzögerung wurde ebenfalls nicht berücksichtigt bei den Erhebungen. Es kann deshalb keine direkte Aussage gemacht werden, ob sich die Wildräume resp. Waldgürtel diesbezüglich unterscheiden.

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8

Die Auswertungen im Rahmen des BAFU finanzierten Projektes "Herleitung von Merkmalen zur Beurteilung des Wildeinflusses auf die Waldverjüngung" ergaben für die 17 detailliert untersuchten Indikatorflächen im Kanton St. Gallen klare Unterschiede zwischen Buchenwäldern und Tannen- Buchenwäldern bezüglich des Verbisseinflusses auf die Tannenverjüngung (Kupferschmid 2018). In diesen 17 Indikatorflächen lagen Buchenwälder im Schnitt klar unterhalb von 900 m über Meer, die Tannen-Buchenwälder über 900 m über Meer. Daraus habe ich in meinen Empfehlungen zur Merkmalserhebung an den Kanton St. Gallen (Kupferschmid 2017) eine Aufteilung in die folgenden 3 Höhenstufen empfohlen:

• „Buchenwaldgürtel“: < 900 m über Meer,

• „Tannenwaldgürtel“: 900 bis < 1500 m über Meer und

• „subalpiner Fichten-Föhrenwald-Gürtel“: 1500 m über Meer bis Waldgrenze.

Diese Einteilung in 3 Höhenstufen wurde für die vorliegende Piloterhebung so übernommen. Es fanden keine weiteren Abklärungen bezüglich einer Optimierung dieser Höhenstufen statt.

Insbesondere wird deshalb implizit davon ausgegangen, dass sich die zwei Wildräume hinsichtlich der Höhenzonierung nicht unterscheiden.

3. Merkmale zur Erfassung der Situation im Probekreis (Formular 1) 3.1 Informationen zum Stichprobennetz

Damit möglichst wenig Probeflächen je Wildraum und Höhenstufe aufgenommen werden mussten, wurde ein 500 m x 500 m Raster als Basis verwendet. Sofern zu wenig Baumverjüngung in diesen Probeflächen vorkam, wurde das Netz erweitert auf das Erw. 500 m Raster (= 353 m x 353 m Raster, was einer Verdoppelung der Anzahl Probeflächen entspricht) oder allenfalls auf ein 250 x 250 m Raster. Bei Verdichtung des Netzes musste jeweils die gesamte Höhenstufe eines Wildraumes im verdichteten Raster erfasst werden.

Abbildung 1: Stichproben-Design

500 m x 500 m Raster

«Erweitertes 500 m Raster»

250 m

250 m

250 m x 250 m Raster

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9

Im Wildraum 2 wurde in allen 3 Höhenstufen ein 500 x 500 m Raster verwendet, im Wildraum 8 ein Erw. 500 m Raster. Dies ergab total 324 Probeflächen im Wildraum 2 und 579 Probeflächen im Wildraum 8.

Tabelle 1: Anzahl Probeflächen je Höhenstufe, Wildraum und Erhebungsraster.

Raster Buchenwald Tannenwald Fichten-

Föhrenwald Total

Wildraum 2 8 2 8 2 8 2 8 2+8

500 m 85 59 232 127 7 92 324 278 602

Erw. 500 m 56 143 102 301 301

Total 85 115 232 270 7 194 324 579 903

Abbildung 2: Räumliche Verteilung aller Probeflächen in den 2 Wildräumen je Höhenstufe. Beachte, dass die Punkte in Wildraum 8 infolge des Erw. 500 m Rasters näher beieinanderliegen als im 500 m x 500 m Raster des Wildraumes 2.

2720000 2725000 2730000 2735000 2740000 2745000 2750000

1205000 1210000 1215000 1220000 1225000 1230000 1235000

Probeflächen nach Höehnstufen

X

Y

Wildraum 2

Wildraum 8

Bu-Wald Ta-Wald Fi-Fö-Wald

(10)

10

3.2 Erhebungsverhinderungsgründe

Auf 219 Probeflächen konnte keine Erhebung im Frühjahr 2018 stattfinden, d.h. auf ca. ¼ aller Probeflächen. 84% davon lagen im Wildraum 8. Im Wildraum 2 fand auf 11% der Probeflächen keine Erhebung statt, im Wildraum 8 auf 32%.

Die Gründe für keine Erhebung waren vielfältig. Einerseits wurden Gründe angegeben gemäss der Tabelle mit den Erhebungsverhinderungsgründen in der Anleitung, andererseits notierten die Erhebungspersonen aber auch eigene Gründe. Zu letzteren zählten z.B. Hochstauden oder die Zugänglichkeit selber infolge zu steilem Gelände etc. Bei einigen Probeflächen wurden mehrere Gründe angegeben, welche als „Kombination aus obigen Gründen“ zusammengefasst wurden. Der Erhebungsverhinderungsgrund „Weg oder Rückegasse“ führte nie zu keiner Aufnahme der Probe- fläche.

Auf der Buchenwald – Stufe beider Wildräume wurden nur wenige Probeflächen nicht aufgenommen und es dominierte kein einzelner Erhebungsverhinderungsgrund. In der Tannenwaldstufe waren in beiden Wildräumen einige Probeflächen „unproduktiv“. Im Fichten-Föhrenwald konnte in den meisten Probeflächen infolge Gebüschwaldes keine Aufnahme stattfinden. Einige Probeflächen lagen aber auch auf Wiesen oder waren nicht zugänglich.

Tabelle 2: Anzahl Probeflächen mit Erhebungsverhinderungsgründen. Eine Definition der Erhebungsverhinderungsgründe findet sich in der Anleitung.

Erhebungs-

verhinderungsgründe Buchenwald Tannenwald Fichten-

Föhrenwald Total

Wildraum 2 8 2 8 2 8 2 8 2+8

Gewässer 2 4 1 2 0 1 3 7 10

Vorübergehend

unbestockt 1 4 0 1 0 0 1 5 6

unproduktiv 3 7 9 14 2 6 14 27 41

Gebüschwald 0 0 2 5 1 72 3 77 80

Waldstrasse 1 2 0 3 0 0 1 5 6

Waldrand 1 4 3 9 0 18 4 31 35

Kombination aus

obigen Gründen 1 1 0 1 0 1 1 3 4

Hochstauden 0 0 0 0 0 2 0 2 2

unzugänglich 1 7 4 9 1 10 6 26 32

Keine Angabe 0 0 2 0 1 0 3 0 3

Total 10 29 21 44 5 110 36 183 219

Abbildung 3: Erhebungsverhinderungsgründe. Je Wildraum ist die Anzahl Erhebungsverhinderungsgründe in Kategorien angegeben.

Gewässer VorUnbestockt unproduktiv Gebüschwald Waldstrasse Waldrand Kombination unzunglich Hochstauden keineAngabe 0

20 40 60

80 Wildraum 2

Gewässer VorUnbestockt unproduktiv Gebüschwald Waldstrasse Waldrand Kombination unzunglich Hochstauden keineAngabe 0

20 40 60

80 Wildraum 8

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11

Abbildung 4: Anteil der einzelnen Erhebungsverhinderungsgründen je Wildraum.

Abbildung 5: Räumliche Verteilung der Erhebungsverhinderungsgründe.

Gewässer VorUnbestockt unproduktiv

Gebüschwald Waldstrasse

Waldrand

Kombination unzugänglich

keineAngabe Wildraum 2

Gewässer VorUnbestockt unproduktiv Gebüschwald

Waldstrasse

Waldrand

Kombination unzugänglich

Hochstauden Wildraum 8

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Die Variablen „bestockbar“ und „zugänglich“ wurden in rund der Hälfte der Probeflächen auf denen keine Erhebung stattfand in Widerspruch mit den Erhebungsverhinderungsgründen angegeben. Es wurde z.B. bestockbar „ja“ und zugänglich „ja“ notiert, aber „keine Aufnahme“ vermerkt. Oder bestockbar wurde mit „nein“ bewertet, aber es wurde keiner der vorgegebenen Erhebungs- verhinderungsgründe geschätzt.

Was bestockbar ist resp. nicht, habe ich nicht anhand der Erhebungsverhinderungsgründe oder der Bemerkungen nachträglich in den Formularen korrigiert, weswegen nur 124 Flächen nicht bestockbar oder nicht zugänglich oder beides nicht waren. Hingegen wurden in 219 Probeflächen keine Aufnahmen gemacht.

Tabelle 3: Bestockbar vs. zugänglich nach Angaben der Erhebungspersonen

bestockbar

zugänglich

2 8 2+8

ja nein ja nein ja nein

ja 295 6 484 37 779 43

nein 12 11 27 31 39 42

Bemerkung für weitere Erhebungen: Hier wird empfohlen das Formular 1 anzupassen. 1) Sollte notiert werden, ob eine Aufnahme stattfindet, 2) ob die Fläche zugänglich ist und 3) sollten die Gründe, die zu keiner Aufnahme führen und solche, die die Flächenbeschreibung der nächsten Bäumchen betreffen, getrennt werden. Es wird vorgeschlagen, im oberen Teil zu eruieren, ob eine Aufnahme stattfand resp. die Gründe weswegen keine Aufnahme stattfand, inkl. allfälliger Bemerkungen.

In einem mittleren Teil erfolgt dann die Versicherung und in einem unteren Teil die Charakterisierung der Fläche basierend auf der maximalen Suchdistanz. Bei keiner Aufnahme müsste dann nur der obere Teil des Formulars 1 ausgefüllt werden.

Dies wäre viel schneller und einfacher zu kontrollieren.

Weiter sollte die Liste mit Erhebungsverhinderungsgründen bei weiteren Erhebungen mindestens mit „Zugänglichkeit“

ergänzt werden oder klar definiert werden, dass es sich dann „immer“ um z.B. unproduktive Wälder handelt. Nicht zugänglich ist insofern „unproduktiv“, als dass auf diesen Flächen auch für die Holznutzung nicht zugegangen werden kann.

„Zu steil“, „zu rutschig“, „Aufnahme zu gefährlich“, etc. kamen in sehr vielen Bemerkungen als Erhebungsverhinderungs- grund vor, weswegen für diesen Bericht „unzugänglich“ als Grund ergänzt wurde.

Da 219 von total 903 Probeflächen ein erheblicher Anteil ist (ca. ¼), soll im Folgenden betrachtet werden, ob anhand der Angaben aus dem GIS einige dieser Flächen zuverlässig und objektiv hätten ausgeschlossen werden können. Betrachtet man die Entwicklungsstufe 7 „vorübergehend unbestockt“, dann wurden 4 Probeflächen trotzdem erhoben, 2 nicht. Es wäre also nicht ratsam gewesen, diese auszuschliessen. Allerdings muss dann auch noch betrachtet werden, ob auf diesen Flächen Baumverjüngung gefunden wurde. Ebenso verhält es sich mit der Entwicklungsstufe 0 =

„ausserhalb der Bestandeskarte“ (aber innerhalb des Basiswaldes), wo in 6 Probeflächen keine Aufnahme stattfand und in 11 Probeflächen erhoben wurde. Hingegen für die Entwicklungsstufe 8

„unproduktiv“ wurde in 6 Probeflächen keine Aufnahme gemacht und nur eine erhoben. Bei à priori Ausschluss von unproduktiven Probeflächen wäre der Verlust an Probeflächen deshalb gering gewesen. Ähnlich sieht es aus für den „Gebüschwald“, in 63 Probeflächen wurde keine Erhebung gemacht (wobei dies oft auch Büroentscheide waren) und nur in 4 Fällen fand eine Erhebung statt.

Fazit: der Arbeitsaufwand könnte verkleinert werden, wenn Probeflächen, die im GIS unter den Entwicklungsstufen „unproduktiv“ oder „Gebüschwald“ kartiert sind, weggelassen würden.

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13

Tabelle 4: Zusammenstellung der Anzahl Probeflächen mit Erhebungsverhinderungsgründen gegenüber der

Entwicklungsstufe gemäss GIS Angaben für die beiden Wildräume separat und total. Zum Vergleich sind in kursiv das Total der Flächen mit Erhebungen angegeben. Relevant hier sind die Entwicklungsstufe 0 = ausserhalb der

Bestandeskarte, 7 = vorübergehend unbestockt, 8 = unproduktiv, 9 = Gebüschwald (und 10 = Nichtwald).

Entwicklungsstufe gemäss GIS

Erhebungsverhinderungsgründe 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Wildraum 2

Total mit Erhebung 5 22 26 29 105 77 22 1 0 1

Gebüschwald 0 0 1 0 0 0 0 0 0 2

Gewässer 0 0 0 1 2 0 0 0 0 0

Hochstauden 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Keine Angabe 0 0 0 1 2 0 0 0 0 0

Kombination 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0

unproduktiv 0 1 0 3 1 1 5 1 0 2

unzugänglich 0 0 0 0 4 0 2 0 0 0

Vorübergehend unbestockt 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0

Waldrand 1 1 0 0 1 0 1 0 0 0

Waldstrasse 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0

Wildraum 8

Total mit Erhebung 6 31 65 46 99 29 113 3 1 3

Gebüschwald 2 3 3 0 0 0 12 0 1 56

Gewässer 0 0 1 1 1 0 4 0 0 0

Hochstauden 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0

Keine Angabe 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Kombination 0 0 0 0 2 0 0 0 0 1

unproduktiv 0 0 2 2 4 5 7 1 5 1

unzugänglich 0 0 2 1 6 1 16 0 0 0

Vorübergehend unbestockt 0 1 0 1 2 1 0 0 0 0

Waldrand 2 0 1 5 1 2 19 0 0 1

Waldstrasse 1 1 0 0 1 0 2 0 0 0

Total mit Erhebung beide Wildräume 11 53 91 75 204 106 135 4 1 4 Total ohne Erhebung beide Wildräume 6 7 11 15 29 10 70 2 6 63

Anhand der Nais Typen kann hingegen „9999 unbestockt“ nicht à priori ausgeschlossen werden, da in deutlich mehr Probeflächen eine Erhebung stattfand. Gemäss Tabelle 5 könnte man sich aber überlegen, die Nais Typen „9901 nicht in Nais, keine Massnahmen wegen Schutzwald“ und „1600 Bergföhrenwälder“ wegzulassen, da die allermeisten dieser Probeflächen offenbar als Gebüschwald taxiert wurden.

(14)

14

Tabelle 5: Zusammenstellung der Anzahl Probeflächen mit resp. ohne Erhebung je nach Nais Typen und Wildraum. Nais Typen gemäss GIS Angaben. In der Spalte „keine Erhebung nur Gebüschwald“ sind diejenigen Probeflächen

ausgeschieden, bei denen „Gebüschwald“ als Erhebungsverhinderungsgrund angegeben wurde.

Nais Typ Erhebung

stattgefunden keine Erhebung

alle nur Gebüschwald nur Waldrand

Wildraum 2 8 2 8 2 8 2 8

0 Standort ausserhalb Nais Typen 10 11 6 17 1 6 3 4

100 bis 1500 259 289 22 86 1 17 1 22

1600 Bergföhrenwälder 1 6 0 5

1700 Sonderwaldstandorte 11 69 4 16 0 7 0 3

9901 nicht im Nais, keine

Massnahmen wegen Schutzwald 2 8 1 52 1 42

9902 nicht im Nais,

Zugänglichkeit erschwert 4 6 0 1

9903 nicht im Nais 1 0 0 1

9999 unbestockt 1 13 2 4 0 2

Total 288 396 36 183 3 77 4 31

684 219 80 35

Weder in Tabelle 4 mit den GIS Entwicklungsstufen noch in der Tabelle 5 mit den Nais Typen gibt es einen Hinweis um die Probeflächen mit Erhebungsverhinderungsgrund „Waldrand“ (Wiese) objektiv à priori zu minimieren. Die meisten Probeflächen befanden sich in der Entwicklungsstufe 6 resp. Nais Typ „100-1500“. Für einen à priori Ausschluss müssten also andere Mittel wie Luftbilder hinzugezogen werden.

(15)

15

3.3 Probeflächen mit Erhebung 2018

Eine Aufnahme fand in 684 Probeflächen statt, 288 in Wildraum 2 und 396 in Wildraum 8.

Tabelle 6: Anzahl Probeflächen mit einer Erhebung im 2018.

Raster Buchenwald Tannenwald Fichten-

Föhrenwald Total

Wildraum 2 8 2 8 2 8 2 8 2+8

500 m 75 46 211 107 2 43 288 196 484

Erw. 500 m 0 40 0 119 0 41 0 200 200

Total 75 86 211 226 2 84 288 396 684

Der Deckungsgrad war sehr unterschiedlich, aber im Wildraum 2 dominierten Wälder mit 70% bis 90% Beschattung und im Wildraum 8 zwischen 50 bis 100% Beschattung (Abb. 6). Total offene Bestände gab es nur in 7 resp. 6 Probeflächen (Tab. 7). Eine Beschattung von 100% kam in 12.6% der Probeflächen des Wildraumes 8 vor, wohingegen nur in 4.5% des Wildraumes 2.

Tabelle 7: Anzahl Probeflächen mit unterschiedlichem Deckungsgrad (% Beschattung) in den Probeflächen mit Erhebung im 2018.

Deckungsgrad [%]

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Wildraum 2

Bu-Wald 2 0 1 1 1 5 5 12 16 23 9

Ta-Wald 5 3 9 12 20 10 23 41 44 40 4

Fi-Fö-Wald 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0

Total 7 4 10 13 21 15 28 54 60 63 13 Wildraum 8

Bu-Wald 2 1 2 2 3 11 6 15 12 12 20 Ta-Wald 4 8 7 16 8 25 25 28 28 50 27 Fi-Fö-Wald 0 8 8 7 4 10 13 15 7 9 3 Total 6 17 17 25 15 46 44 58 47 71 50

Abbildung 6: Häufigkeitsverteilung der Beschattung in den Probeflächen mit Erhebung 2018.

Wildraum 2

Beschattung [%]

Frequenz

0 20 40 60 80 100

0 10 20 30 40 50 60 70

Wildraum 8

Beschattung [%]

Frequenz

0 20 40 60 80 100

0 10 20 30 40 50 60 70

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16

Einschichtige Wälder dominierten beide Wildräume, aber prozentual kamen mehr mehrschichtige, rottenförmige oder stufige Bestände im Wildraum 2 (48.2%) als im Wildraum 8 (21.2%) vor. Dies gilt besonders auch für den Tannenwaldgürtel (Tab. 8).

Tabelle 8: Anzahl resp. prozentuale Verteilung der Probeflächen je Struktur-Kategorie.

Höhenstufe Anzahl je Struktur % je Struktur

ein-

schichtig mehr-

schichtig rotten-

förmig stufig ein-

schichtig mehr-

schichtig rotten-

förmig stufig Wildraum 2

Bu-Wald 42 19 0 14 56.0 25.3 0.0 18.7

Ta-Wald 107 63 7 34 50.7 29.9 3.3 16.1

Fi-Fö-Wald 0 1 1 0 0.0 50.0 50.0 0.0

Total 149 83 8 48 51.7 28.8 2.8 16.7

Wildraum 8

Bu-Wald 61 24 0 1 70.9 27.9 0.0 1.2

Ta-Wald 179 39 0 8 79.2 17.3 0.0 3.5

Fi-Fö-Wald 72 5 0 7 85.7 6.0 0.0 8.3

Total 312 68 0 16 78.8 17.2 0.0 4.0

Die meisten Probeflächen lagen in mittlerem bis starkem Baumholz (beurteilt auf der Probefläche).

Nur sehr wenig Probeflächen waren Jungwuchs (2.4% im Wildraum 2 und 4.8% im Wildraum 8).

Ungleichaltrige oder stufige Bestände (Entwicklungsstufe 6) machten in beiden Wildräumen ca.

11.5% der Probeflächen aus und waren auch im Tannenwaldgürtel des Wildraumes 2 nicht sign.

häufiger (10.9%) als im Tannenwaldgürtel des Wildraumes 8 (9.7%, vgl. Tab. 9).

Tabelle 9: Anzahl resp. prozentuale Verteilung der Probeflächen mit unterschiedlicher Entwicklungsstufe (auf der Probefläche beurteilt). 1a = Jungwuchs, 1b = Dickung, 2 = Stangenholz, 3 bis 5 = Baumholz 1-3 und 6 = ungleichaltriger oder stufiger Bestand.

Anzahl je Entwicklungsstufe % je Entwicklungsstufe

1a 1b 2 3 4 5 6 1a 1b 2 3 4 5 6

Wildraum 2

Bu-Wald 1 4 5 5 32 18 10 1.3 5.3 6.7 6.7 42.7 24.0 13.3 Ta-Wald 6 9 21 19 56 77 23 2.8 4.3 10.0 9.0 26.5 36.5 10.9 Fi-Fö-Wald 0 0 1 0 1 0 0 0.0 0.0 50.0 0.0 50.0 0.0 0.0 Total 7 13 27 24 89 95 33 2.4 4.5 9.4 8.3 30.9 33.0 11.5

Wildraum 8

Bu-Wald 4 4 11 8 22 25 12 4.7 4.7 12.8 9.3 25.6 29.1 14.0 Ta-Wald 11 15 21 32 51 74 22 4.9 6.6 9.3 14.2 22.6 32.7 9.7 Fi-Fö-Wald 4 8 4 4 14 38 12 4.8 9.5 4.8 4.8 16.7 45.2 14.3 Total 19 27 36 44 87 137 46 4.8 6.8 9.1 11.1 22.0 34.6 11.6

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17

In 87% der Probeflächen im Wildraum 2 und 70% im Wildraum 8 war aus waldbaulicher Sicht Baumverjüngung erwünscht resp. erforderlich. Dazu gehören jene Flächen, auf denen waldbauliche Massnahmen zur Förderung der Verjüngung eingeleitet wurden oder die Verhältnisse aus natürlichen Gründen (z.B. Sturmloch o.ä.) stimmten. Diese ca. 70% fand sich im Wildraum 8 in allen Höhenstufen mit Erhebung im 2018 (Tab. 10).

Tabelle 10: Anzahl Probeflächen mit „Verjüngung erwünscht resp. erforderlich“ und Anteil dieser Probeflächen an der totalen Anzahl erhobener Probeflächen.

Verjüngung erwünscht resp. erforderlich

ja nein % ja

Wildraum 2

Bu-Wald 69 6 92.0

Ta-Wald 180 31 85.3

Fi-Fö-Wald 2 0 100.0

Total 251 37 87.2

Wildraum 8

Bu-Wald 62 24 72.1

Ta-Wald 156 70 69.0

Fi-Fö-Wald 58 26 69.0

Total 276 120 69.7

Verdämmende Vegetation bedeckte in den Probeflächen mit einer Erhebung im 2018 im Wildraum 2 nie die ganze Fläche (100% Deckung). Im Wildraum 8 hatten total 22 Probeflächen 100%

verdämmende Vegetation. Hinzu kamen einige Probeflächen mit 90% Anteil mit verdämmender Bodenvegetation, speziell im Tannenwaldgürtel.

Tabelle 11: Anzahl Probeflächen mit verschiedenen Anteilen an verdämmender Vegetation, NA = keine Angabe.

Anteil mit verdämmender Vegetation

0 5 10 15 20 25 30 35 40 50 60 70 75 80 90 100 NA Wildraum 2

Bu-Wald 63 2 1 0 1 0 3 0 1 1 0 0 0 0 0 0 3

Ta-Wald 143 2 12 3 11 2 8 3 3 6 3 3 0 4 1 0 7

Fi-Fö-Wald 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1

Total 207 4 13 3 12 2 11 3 4 7 3 3 0 4 1 0 11

Wildraum 8

Bu-Wald 57 3 3 1 6 0 5 0 1 3 0 0 0 2 1 0 4

Ta-Wald 109 3 16 3 18 8 12 3 8 8 8 4 1 6 5 14 0

Fi-Fö-Wald 27 1 11 0 10 1 5 1 3 2 5 3 0 5 1 8 1

Total 193 7 30 4 34 9 22 4 12 13 13 7 1 13 7 22 5

Bemerkung für weitere Erhebungen: Auf Probeflächen mit 100% verdämmender Vegetation könnte man entscheiden à priori keine Erhebung durchzuführen und „Verdämmende Vegetation“ als Erhebungsverhinderungsgrund neu aufnehmen.

Allerdings handelt es ich dabei um «bestockbare» Flächen, welche langfristig wiederbewaldet sein werden. Zudem könnten Analysen gemacht werden, wo sich diese Flächen befinden und welche Charakteristiken sie haben. Also ob z.B. zu viel Licht in gewissen Waldtypen eine verdämmende Vegetation bewirkt. Solche Analysen wurden hier nicht durchgeführt.

(18)

18

Bei den Neophyten kann davon ausgegangen werden, dass wenn nichts angegeben wurde, keine Neophyten vorkamen. Unter dieser Annahme hatten total 3 Probeflächen Neophyten. Eine einzige Probefläche (2727000/1230000) war zu 100% bedeckt mit Neophyten. Die Pflanzenart wurde leider nicht vermerkt. Bei der anderen Probefläche im Wildraum 2 wurde „Buddleja“ notiert.

Bemerkung für weitere Erhebungen: Es wäre sinnvoll, bei Folgeaufnahmen die Pflanzenart der Neophyten zu vermerken.

Tabelle 12: Anzahl Probeflächen mit verschiedenen Anteilen an Neophyten [%]. NA = keine Angabe.

Anteilen an Neophyten [%]

0 5-10 100 NA

Wildraum 2

Bu-Wald 71 0 0 4

Ta-Wald 201 1 1 8

Fi-Fö-Wald 1 0 0 1

Total 273 1 1 13

Wildraum 8

Bu-Wald 81 1 0 4

Ta-Wald 226 0 0 0

Fi-Fö-Wald 82 0 0 2

Total 389 1 0 6

In rund 7% resp. 10% der Probeflächen in den Wildräumen 2 und 8 wurde angegeben, dass 15-100%

der Probefläche mindestens teilweise beweidet waren (> 0, NA zu unbeweidet gezählt, Tab. 13). Da bei dieser Schätzung die Fläche des maximalen Suchradius von 8 m hangkorrigiert (also 8-11.3m) berücksichtigt wurde, dürfte der Einfluss der Beweidung besonders in den Probeflächen ≥ 90% zu gross sein um einen Wildeinfluss abschätzen zu können.

Tabelle 13: Anzahl Probeflächen mit Waldweide. NA = keine Angabe.

Waldweide [%]

0 15 20 25 30 40 50 60 90 100 NA >0 Wildraum 2

Bu-Wald 69 1 0 0 0 0 0 0 0 1 4 2

Ta-Wald 188 0 3 2 1 0 2 1 0 7 7 16

Fi-Fö-Wald 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1

Total 258 1 3 2 1 0 2 1 0 9 11 19

Wildraum 8

Bu-Wald 80 0 0 0 0 0 0 0 0 2 4 2

Ta-Wald 213 0 0 0 1 0 1 0 0 11 0 13

Fi-Fö-Wald 60 0 0 0 1 1 0 0 2 20 0 24

Total 353 0 0 0 2 1 1 0 2 33 4 39

(19)

19

Im Wildraum 8 wurden mehr sehr steile Neigungen gemessen als im Wildraum 2. Zudem waren flachere Bestände deutlich häufiger im Wildraum 2. Die mittlere Neigung lag im Wildraum 2 bei 44%

im Wildraum 8 bei 54%.

Abbildung 7: Häufigkeitsverteilung der Neigung in den Probeflächen mit Erhebung 2018.

Anhand der GIS Daten wurde jeder Probefläche ein Waldtyp zugeordnet. Im Wildraum 2 dominierten Tannen-Buchenwaldgesellschaften, gefolgt von Buchenwaldgesellschaften. Im Wildraum 8 hingegen waren Tannen-Fichtenwaldgesellschaften, Tannen-Buchenwaldgesellschaften und Buchenwaldgesell- schaften häufig.

Tabelle 14: Anzahl Probeflächen mit Erhebung im 2018 je Waldtyp.

Waldtyp

Bu TaBu AhEsLi Sonstige TaFi Fi Gruenerle Wildraum 2

Bu-Wald 58 5 8 3 1 0 0

Ta-Wald 9 152 10 8 32 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 2 0 0

Total 67 157 18 11 35 0 0

Wildraum 8

Bu-Wald 61 5 14 2 4 0 0

Ta-Wald 15 74 25 18 81 11 2

Fi-Fö-Wald 0 0 1 9 30 44 0

Total 76 79 40 29 115 55 2

Wildraum 2

Neigung [%]

Frequenz

0 20 40 60 80 100

0 10 20 30 40 50

Wildraum 8

Neigung [%]

Frequenz

0 20 40 60 80 100

0 10 20 30 40 50 60 70

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20

3.4 Probeflächen mit minimalen „Verjüngungskriterien“

Die Probeflächen, auf denen eine Aufnahme stattfand, wurden weiter eingeteilt in solche, auf denen die Verjüngung erwünscht ist und auch Bedingungen vorkommen, so dass vermutlich Verjüngung von mindestens schattentoleranten Baumarten aufkommen könnte. Auf diesen Probeflächen kann davon ausgegangen werden, dass wildlebende Huftiere grundsätzlich einen Einfluss haben könnten.

Diese Probeflächen mussten folgenden Kriterien entsprechen:

 mehr als 10% Wald (hatten alle Probeflächen mit Erhebung 2018),

 „Verjüngung erwünscht oder erforderlich“ (d.h. Flächen, auf denen waldbauliche Massnahmen zur Förderung der Verjüngung eingeleitet wurden oder die Verhältnisse aus natürlichen Gründen (z.B. Sturmloch o.ä.) stimmten, siehe Anleitung),

 Beschattung / Deckungsgrad < 91%,

 keine frischen Pflegeeingriffe im Winter 2017/2018 (d.h. ältere oder wiederholte Eingriffe wurden nicht ausgeschlossen),

 Deckung mit verdämmender Vegetation < 90%,

 Waldweide auf < 90%, und

 Neophyten auf < 100% des maximalen Suchradius.

Man hätte hier noch viel „restriktiver“ sein können, und z.B. gewisse Entwicklungsstufen ausschliessen können oder den Deckungsgrad besonders in den oberen Höhenstufen reduzieren können, oder alle Flächen mit Waldweide ausschliessen können. Aber obwohl hier zurückhaltend gefiltert wurde, fielen 51.6% aller Probeflächen weg resp. 36.1% der Probeflächen mit einer Erhebung im 2018. Konkret entsprachen diesen minimalen „Verjüngungskriterien“ 437 Probeflächen (vgl. Tabelle 15): 214 in Wildraum 2 (=66% aller resp. 74.3% der Probeflächen mit Erhebung) und 223 in Wildraum 8 (38.5% aller resp. 56.3% der Probeflächen mit Erhebung).

Tabelle 15: Anzahl Probeflächen je Waldgürtel, Raster und Wildraum, welche die minimalen „Verjüngungskriterien“

erfüllten.

Raster Buchenwald Tannenwald Fichten-

Föhrenwald Total

Wildraum 2 8 2 8 2 8 2 8 2+8

500 m 59 29 154 63 1 24 214 116 330

Erw. 500 m 0 20 0 67 0 20 0 107 107

Total 59 49 154 130 1 44 214 223 437

Im Wildraum 2 können bezüglich Verbisseinfluss keine Aussagen für den Fichten-Föhrenwaldgürtel gemacht werden. Es lagen ja total nur 7 Probeflächen im 500 m Raster in dieser Höhenstufe und davon blieb genau eine übrig, auf welcher der Einfluss des Verbisses hätte abgeschätzt werden können. Ich habe deshalb verzichtet, diese eine einzige Probefläche zum Tannenwaldgürtel zu rechnen.

Bemerkung für weitere Erhebungen: Zur Minimierung des Aufwandes wird empfohlen keine Erhebungen auf Höhenstufen durchzuführen, die „begrenzt“ in einem Wildraum vorkommen. Da im Durchschnitt in der Hälfte aller Probeflächen keine Abschätzung des Wildeinfluss gemacht werden kann, liegt „begrenztes vorkommen“ bei ungefähr 20 Probeflächen. Falls eine Erhebung trotzdem gewünscht wird, müsste das Raster klar verdichtet werden.

(21)

21

Abbildung 8: Räumliche Verteilung der Probeflächen mit Erhebungsverhinderungsgründen und deshalb keiner Aufnahme (rot), Probeflächen mit Erhebung 2018 (schwarz und blau) und Probeflächen die den minimalen Verjüngungskriterien entsprachen (blau), also auf denen ein Verbisseinfluss abgeschätzt werden kann.

Die Probeflächen welche die minimalen Verjüngungskriterien erfüllten verteilten sich in beiden Wildräumen über den gesamten Wildraum. Es sind also keine „grossen“ Lücken in der räumlichen Verteilung sichtbar. Es fällt aber auf, dass im Wildraum 8 viele der im 2018 erhobenen Probeflächen die in tieferen Tallagen liegen diese minimalen Verjüngungskriterien nicht erfüllen. Trotzdem dürfen die verbleibenden Probeflächen als repräsentativ für die gesamte Fläche, die den minimalen

„Verjüngungskriterien“ entspricht, betrachtet werden.

2720000 2725000 2730000 2735000 2740000 2745000 2750000

1205000 1210000 1215000 1220000 1225000 1230000 1235000

Probeflächen mit und ohne Erhebung im 2018

X

Y

Wildraum 2

Wildraum 8

keine Erhebung Erhebung 2018

Min. Verj. Kriterien erfüllt

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22

Abbildung 9: Räumliche Verteilung der Probeflächen, welche den minimalen „Verjüngungskriterien“ entsprachen (farbig eingekreist) je nach Höhenstufen. Zur besseren Übersichtlichkeit sind alle Probeflächen in Graustufen gezeichnet.

Im Wildraum 8 resultierte die Verdichtung vom 500 m Raster zum Erw. 500 m Raster in allen 3 Höhenstufen ungefähr in einer Verdoppelung der Probeflächen. Wird die Lage der zusätzlichen Probeflächen im Erw. 500 m Raster welche die minimalen Verjüngungskriterien erfüllten mit denen des 500 m Rasters verglichen, dann resultierten in allen Höhenstufen einzelne «Kleinregionen» die mehr Probeflächen des 500 m Rasters besitzen und andere die mehr von den zusätzlichen Probeflächen aufwiesen. Alles in allem ist die Verteilung aber recht ausgeglichen, womit sich prima abschätzen liesse, inwieweit die Lage (Platzierung) des Stichprobenrasters einen Einfluss auf die Resultate hat. Zudem wäre es optimal für die Analysen bezüglich der Stichprobengrösse (aber siehe später die Anzahl Verjüngungspflanzen).

2720000 2725000 2730000 2735000 2740000 2745000 2750000

1205000 1210000 1215000 1220000 1225000 1230000 1235000

Probeflächen welche die minimalen Verjüngungskriterien erfüllen

X

Y

Wildraum 2

Wildraum 8

Bu-Wald Ta-Wald Fi-Fö-Wald Bu-Wald Ta-Wald Fi-Fö-Wald

(23)

23

Abbildung 10: Räumliche Verteilung der Probeflächen, welche den minimalen „Verjüngungskriterien“ entsprachen (farbig eingekreist) je nach Stichproben-Raster im Wildraum 8. Zur besseren Übersichtlichkeit sind alle Probeflächen in Graustufen gezeichnet.

500 x 500 m Raster

(24)

24

4 Auswertungen der nächsten Bäume (Formular 2) 4.1 Informationen zur Anzahl gemessener Bäumchen

Total wurden 5‘761 Bäumchen in den 684 Probeflächen mit einer Erhebung im 2018 beurteilt, also durchschnittlich 8.4 Bäumchen pro Probefläche. Aber im Wildraum 2 wurden trotz weniger Probeflächen (288 mit Erhebung) mehr Bäumchen vermessen als im Wildraum 8 (396 Probeflächen mit Erhebung). Dies gilt auch für die Höhenstufen des Buchenwaldes (75 vs. 86 Probeflächen) und des Tannenwaldes (211 vs. 226 Probeflächen mit Erhebung, vgl. Tabelle 6 und 16).

Tabelle 16: Anzahl Bäumchen, die mittels Formular 2 in den 684 Probeflächen mit einer Erhebung im 2018 vermessen und beurteilt wurden.

Fichte Tanne Föhre Buche Ahorn Eiche Linde Total Wildraum 2

Bu-Wald 141 118 0 370 231 3 54 917

Ta-Wald 677 529 0 719 371 1 1 2298

Fi-Fö-Wald 4 0 0 0 1 0 0 5

Total 822 647 0 1089 603 4 55 3220

Wildraum 8

Bu-Wald 150 45 0 328 106 21 60 710

Ta-Wald 855 116 2 200 226 0 0 1399

Fi-Fö-Wald 396 1 1 3 31 0 0 432

Total 1401 162 3 531 363 21 60 2541

Bei der Methode mit den nächsten Bäumchen wird eigentlich nur das nächste Bäumchen zum Probeflächenzentrum je Höhenklasse und Baumart betrachtet und vom zweit-nächsten wird nur die Distanz benötigt. Betrachtet man also nur das nächste Bäumchen zum Probeflächenzentrum pro Höhenklasse und Baumart, dann wurden total noch 1‘895 im Wildraum 2 und 1‘522 im Wildraum 8 beurteilt. Das entspricht 58% resp. 59% aller gemessenen Bäumchen.

Bemerkung für weitere Erhebungen um den Arbeitsaufwand auf der Probefläche eventuell zu minimieren: Würde jeweils nur das „allernächste“ zum Probeflächenzentrum stehende Bäumchen pro Höhenklasse und Baumart genauer betrachtet und vom zweit-nächsten nur die Baumart, Höhenklasse und Distanz notiert, könnte bei ca. 40% der Bäumchen auf die Messung der Höhe, des Endtriebes und die Ansprache des Verbisses verzichtet werden. Da aber die zweit-nächsten Bäumchen trotzdem gesucht werden müssen, ist die Reduktion des Arbeitsaufwandes deutlich geringer als 40%. Da einige Bäumchen falsch klassiert wurden (Höhe entsprach nicht Höhenklasse) konnte mit den zweit-nächsten Bäumchen diese „Lücke“ gefüllt werden. Zudem ist das Formular übersichtlicher, wenn für beide – also nächste und zweit-nächste Bäumchen- dasselbe ausgefüllt werden muss. Ich würde deshalb trotz allem keine Reduktion empfehlen.

(25)

25

Tabelle 17: Anzahl Bäumchen die je Baumart und Höhenklasse als das am nächsten stehende beurteilt wurden in allen Probeflächen mit einer Erhebung im 2018. Die maximale Anzahl pro Baumart für Wildraum 2 = 1440 (288 Probeflächen mit Erhebung * 5 Höhenklassen) und für Wildraum 8 = 1980 (396*5).

Fichte Tanne Föhre Buche Ahorn Eiche Linde Total Wildraum 2

Bu-Wald 86 69 0 206 129 3 33 526

Ta-Wald 407 309 0 420 227 1 1 1365

Fi-Fö-Wald 3 0 0 0 1 0 0 4

Total 496 378 0 626 357 4 34 1895

Wildraum 8

Bu-Wald 88 30 0 188 69 13 43 431

Ta-Wald 497 74 2 125 139 0 0 837

Fi-Fö-Wald 229 1 1 2 21 0 0 254

Total 814 105 3 315 229 13 43 1522

In den 437 Probeflächen, welche den minimalen Verjüngungskriterien entsprachen, fanden sich total 2‘550 nächste Bäumchen zum Probeflächenzentrum. Im Wildraum 2 fanden sich am meisten Buchen, gefolgt von Fichten, Tannen und Ahorn. Im Wildraum 8 hingegen dominierte die Fichte deutlich (53%), dann Buche, Ahorn und Tanne. Föhren kamen nur gerade 2 x als nächste Bäumchen vor, Eichen 4 resp. 10 und Linde 33 resp. 22 x je nach Wildraum.

Von Fichte, Tanne, Buche und Ahorn wurde eine genügende Anzahl Bäumchen vermessen, um damit grundsätzlich (aber siehe später die räumliche Verteilung) einen Einfluss des Verbisses auf Ebene Wildraum abschätzen zu können.

Tabelle 18: Anzahl Bäumchen, die je Baumart und Höhenklasse als das am nächsten stehende, beurteilt wurden in den Probeflächen, welche den minimalen Verjüngungskriterien entsprachen. Die maximale Anzahl pro Baumart für Wildraum 2 = 1070 (214 Probeflächen mit Erhebung * 5 Höhenklassen) und für Wildraum 8 = 1115 (223*5).

Fichte Tanne Föhre Buche Ahorn Eiche Linde Total Wildraum 2

Bu-Wald 76 62 0 183 109 3 32 465

Ta-Wald 321 249 0 350 188 1 1 1110

Fi-Fö-Wald 2 0 0 0 0 0 0 2

Total (Anzahl) 399 311 0 533 297 4 33 1577

Total % 25% 20% 0% 34% 19% 0% 2% 100%

Wildraum 8

Bu-Wald 59 19 0 119 40 10 22 269

Ta-Wald 322 53 2 96 81 0 0 554

Fi-Fö-Wald 131 1 0 2 16 0 0 150

Total (Anzahl) 512 73 2 217 137 10 22 973

Total % 53% 8% 0% 22% 14% 1% 2% 100%

Wird dies auf die einzelnen Höhenklassen aufgeschlüsselt, sinken die Zahlen rasch (vgl. Tab. 19). In den Analysen wurden deshalb weitestgehend auf Höhenklassen spezifische Auswertungen verzichtet.

Es soll hier allerdings vermerkt sein, dass Verbiss ein möglicher Grund sein kann, dass einzelne Baumarten nicht in höhere Höhenklassen aufwachsen können (siehe Kapitel 4.9 Durchwuchszeit).

(26)

26

Tabelle 19: Anzahl Bäumchen je Baumart und Höhenklasse, welche als am nächsten stehende beurteilt wurden in den Probeflächen, welche den minimalen Verjüngungskriterien entsprachen, aufgeschlüsselt nach Höhenklassen. Beachte, dass die Höhenklasse 0 nur bei Weisstannen erhoben werden musste, sofern keine Bäumchen der Höhenklassen 1-4 vorhanden waren.

Wildraum 2 je Höhenklasse Wildraum 8 je Höhenklasse Baumart Höhen-

stufen 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5

Fichte Bu-Wald 24 17 13 8 14 19 12 9 11 8

Ta-Wald 96 79 56 45 45 82 68 59 46 67

Fi-Fö-Wald 0 1 1 0 0 32 32 23 20 24

Tanne Bu-Wald 3 29 15 4 5 6 8 8 1 0 0 2

Ta-Wald 4 118 57 31 15 24 12 19 6 5 5 6

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0

Föhre Bu-Wald 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Ta-Wald 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Buche Bu-Wald 39 43 34 30 37 29 29 21 17 23

Ta-Wald 77 79 65 56 73 27 20 18 12 19

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0

Ahorn Bu-Wald 45 25 16 10 13 19 8 5 3 5

Ta-Wald 76 45 31 14 22 41 16 5 6 13

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 10 4 0 1 1

Eiche Bu-Wald 2 0 1 0 0 2 2 1 3 2

Ta-Wald 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Linde Bu-Wald 7 5 7 4 9 4 6 4 3 5

Ta-Wald 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Total Bu-Wald 3 146 105 75 57 79 8 81 58 40 37 45

Ta-Wald 4 368 260 184 130 164 12 169 110 88 69 106

Fi-Fö-Wald 0 0 1 1 0 0 0 44 37 23 21 25

Total 7 514 366 260 187 243 20 294 205 151 127 176

Für einzelne Entwicklungsstufen fanden sich selbst in Wildraum 2 pro Baumart nur sehr wenig Verjüngung, so z.B. in 1a = Jungwuchs bis 1.5 m Baumhöhe. Dies liegt darin begründet, dass total nur 7 Probeflächen mit Erhebung 2018 in die Entwicklungsstufe 1a eingestuft wurden. Die Entwicklungsstufe wird deshalb als Variable in die Regressionsmodelle eingebaut, es werden aber keine Analysen separat je Entwicklungsstufe durchgeführt.

(27)

27

Tabelle 20: Anzahl Bäumchen, welche je Baumart und Höhenklasse als das am nächsten stehende beurteilt wurden in den Probeflächen, welche den minimalen Verjüngungskriterien entsprachen, aufgeschlüsselt nach Entwicklungsstufen.

Wildraum 2 Entwicklungsstufen

Baumart Höhenstufen 1a 1b 2 3 4 5 6

Fichte Bu-Wald 0 9 5 5 32 7 18

Ta-Wald 9 20 23 18 77 109 65

Fi-Fö-Wald 0 0 2 0 0 0 0

Tanne Bu-Wald 0 6 5 3 26 7 15

Ta-Wald 7 14 31 17 55 77 48

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Föhre Bu-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Ta-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Buche Bu-Wald 0 14 4 7 82 56 20

Ta-Wald 10 13 20 25 77 140 65

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Ahorn Bu-Wald 0 3 5 7 46 34 14

Ta-Wald 9 19 10 18 39 64 29

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Eiche Bu-Wald 0 1 1 0 0 1 0

Ta-Wald 0 0 1 0 0 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Linde Bu-Wald 0 7 1 5 12 7 0

Ta-Wald 0 0 0 1 0 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Total Bu-Wald 0 40 21 27 198 112 67

Ta-Wald 35 66 85 79 248 390 207

Fi-Fö-Wald 0 0 2 0 0 0 0

Total 35 106 108 106 446 502 274

Wildraum 8 Entwicklungsstufen

Baumart Höhenstufen 1a 1b 2 3 4 5 6

Fichte Bu-Wald 3 0 2 5 17 14 18

Ta-Wald 5 35 30 34 72 102 44

Fi-Fö-Wald 5 18 10 3 17 53 25

Tanne Bu-Wald 1 0 0 2 5 8 3

Ta-Wald 1 2 1 7 14 14 14

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 1 0

Föhre Bu-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Ta-Wald 0 0 0 1 0 0 1

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Buche Bu-Wald 7 2 5 8 44 37 16

Ta-Wald 0 5 0 7 30 44 10

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 2 0

Ahorn Bu-Wald 0 0 4 9 6 20 1

Ta-Wald 5 8 6 7 8 40 7

Fi-Fö-Wald 1 0 0 0 2 7 6

Eiche Bu-Wald 0 0 0 4 6 0 0

Ta-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Linde Bu-Wald 2 0 3 1 3 11 2

Ta-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Fi-Fö-Wald 0 0 0 0 0 0 0

Total Bu-Wald 13 2 14 29 81 90 40

Ta-Wald 11 50 37 56 124 200 76

Fi-Fö-Wald 6 18 10 3 19 63 31

Total 30 70 61 88 224 353 147

(28)

28

4.2 Verjüngungsdichte anhand nächster Bäumchen

Mittels der k-Baum Methode (Kleinn et al 2009) kann mit der Distanz der nächsten 2 Bäumchen pro Baumart eine Verjüngungsdichte je Baumart ausgerechnet werden (Huber et al 2018). Dies war der Grund, weshalb i) die Distanzen gemessen werden mussten, und ii) nicht nur des nächsten, sondern auch des zweit-nächsten Bäumchens (k = 2). Die Dichte pro Probefläche und Baumart berechnet sich dabei mittels 1 Baum / Fläche, welche der nächste Baum dieser Art repräsentiert (siehe Abb. 11). Da die Bezugsfläche pro Probefläche variiert, wird mittels dieser k-Baum Methode kein „klassischer“

Mittelwert (Anzahl Verjüngungspflanzen / Total erhobene Fläche) berechnet, sondern nur der Mittelwert der Dichten pro Probefläche.

Abbildung 11: Erläuterung der Dichteberechnung mittels k-Baum Methode. Mittels der Distanzen der nächsten zwei Bäumchen (Dist1 und Dist2) pro Baumart zum Probeflächenzentrum lässt sich der Radius (R) der Probefläche errechnen, d.h. R = Dist1 + ½ (Dist2 - Dist1). Die Fläche, welche der nächste Baum dieser Art approximativ repräsentiert ist damit R2 * π. Kommt kein 2. Baum dieser Art vor, wird mangels Informationen die maximale Suchdistanz als Dist2 verwendet. Falls kein Baum der Art innerhalb der maximalen Suchdistanz gefunden wurde, ist die Dichte der Probefläche Null.

Da keine genaue Angabe der Fläche mit Waldverhinderung innerhalb dieser je Baumart errechneten Probefläche vorlag, wurden die prozentualen Angaben der Waldverhinderung aus Formular 1 (diese beziehen sich ja auf die Fläche der maximalen Suchdistanz) hier nicht zur Korrektur verwendet.

Dist1

Dist2

Referenzen

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