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Klare Erinnerungen : Interview

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Academic year: 2022

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(1)Klare Erinnerungen : Interview. Autor(en):. Jacobs, Leo / Lindgren, Astrid. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Actio humana : das Abenteuer, Mensch zu sein. Band (Jahr): 99 (1990) Heft 1. PDF erstellt am:. 30.01.2022. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) N T. E. R. V. I. E. W. KLARE ERINNERUNGEN «5//e.s Gro.warZ/ge, was ye gemacAz w«r5e», sag? j/e, «war z«ersZ «wr erne We« /« 5er Kor.57e//««g e/«er Perso«.» ^s?rW W«c/gren, 55, AwZor/« vo« we/zr a/s s/eAz/g A7«5er6«57;er« ««5 e«gag/er/ /« Pere/cAe« w/e We«erre/or«7. ««5 77erscAwZz, AZ 5er /eAe«5/ge ßewe/s 5er UhArbe/; /brer JJhrZe. Se/; 7955, a/s s/e 5as w/We, ««abbä«g/ge M55cAe« «P/p/?/ La«gs;r««7/)/» scb«A 5as /«z/wer ;«;, was z'b«z ge/a//Z, ba; s/e s/cb m/Z /brer ««erscAöp/7/cAe« P>/?«5««gsgaAe 5/e //erze« a//er Ä7«5er erober;, ö/e Pas;ore«;ocb;er vo«; Pa«5 verwa«5e/Z z'bre se/;e« /c/are« Pr/naer««ge« a« e/«e g/«c/c//cbe A7«5Ae/z ;«/; e/«er/«r Ä7«5er//ZeraZwr e/«z/gar;/ge« /gr/scbe« Q«a-. //;«;.. .c;/o //««?a«a; S/e AeAawpZe«, be/«; Scbre/be« vo« /bre« TE/« e/b e//s er/« « er« « ge« /«sp/r/er/ woWe« z« se/«. Uhr /bre AT/«;/be/; ZaZjäcA/zcA so ««beschwer; ««5g/«c/c//cb ASTRID LINDGREN: Ja! Warum glaubt einem niemand, wenn man sagt, dass es so etwas wie eine glückliche Kindheit gibt? Die Leute scheinen die Dinge mit Absicht komplizieren zu wollen. Natürlich gab es manchmal Schwierigkeiten und Kummer. Aber das hat sich in der Erinnerung verflüchtigt. Gesamthaft betrachtet war meine Kindheit so glücklich, wie ich sie in den BullerbüGeschichten beschreibe. Bullerbü ist eine Welt, wie ein Kind sie sieht und erlebt. /I//: t/«5 5/eses Ä7«5 s/«5 S/e se/bs/?. ASTRID LINDGREN:. /I //: IT/e. Ja.. /zo/7?m; es, c/ass S/e be«/e w/er/er /«. PZocPAo/«; /ebe«. - w/eya scbo« zwvor/wr v/e/e. /abre /bres Lebe«s? ASTRID LINDGREN: Mein Bruder übernahm damals den väterlichen Bauernhof. Was also hätten wir Schwestern tun sollen? Wenn wir nicht vom Land weggezogen wären, hätten wir wahrscheinlich einen der dortigen Bauern geheiratet und ein bäuerliches Leben geführt, aber das war nicht nach unserem Geschmack. Unsere Mutter ermunterte uns dazu, einen Beruf oder ein Handwerk zu erlernen. Also ging ich nach Stockholm und nahm erst mal eine Stelle als Sekretärin an.. /( A/.- S/e babe« s/ebe« P«/ce/A/«5er. /Wbe« 5/e a;a«cb«;a/ e/«e Po//e /« /bre« PwcAer« ges/?/e/;P. ASTRID LINDGREN: Nein. Sie haben mich nicht einmal inspiriert. Ich liebe alle meine Enkelkinder, die ja mittlerweile auch schon erwachsen sind. Aber da geht es um etwas anderes. Ich glaube, dass man nur für sich selbst oder, besser gesagt, aus seinem Ich heraus schreibt. Es ist überhaupt nicht notwendig, selber Kinderzu haben, um Kinderbücher schreiben zu können. /I//; Uhs aber z'sZ «o/we«5/g? ASTRID LINDGREN: Man muss nur einmal selbst Kind gewesen sein und sich an diese Zeit zurückerinnern. /I//; Ab/r ga«z we«/ge A7«5erb«cba«/ore« babe« äbnb'cb v/e/ Z«er/ce««««g/;7r z'br Uür/c erAa/Ze« w/e. ,S7e.. ASTRID LINDGREN:. Ja. Das ist bedauer-. lieh.. /!//.' o/; 14. ATomrr?; 5a.y v/e//e/cb; r/aber, r/ass Ä7«5er a/.s ;;«vo///co«;r«e«e, ««/erZ/ge A/e«.vcbe«. a«gesebe« wer5e«. t/«5 5assy'e/«a«5, 5er/«>. ÄT/«5er JcAre/AZ, /« 5e«Zz/ge« v/e/er«/eb; «ber e/« gew/Ases /V/vea« A/«a«.y/co/wr«Z?. ASTRID LINDGREN: Im menschlichen Leben gibt es keine Phase, in der alles so intensiv wahrgenommen wird wie in der Kindheit. Wenn wir uns aber in diese Zeit zurückversetzen wollen, werden wir feststellen, dass dies ohne unsere Kinderbücher unmöglich ist. Nur schon aus diesem Grund hätten Kinderbuchautoren mehr Respekt verdient. Ich bekomme viele Briefe von Müttern und Vätern, aus denen ersichtlich wird, dass mein Werk wirklich geschätzt wird. Sie schreiben mir, dass ich ihr Leben verändert habe. Zum Beispiel erhielt ich einen Brief einer Frau aus Zimbabwe, die dort nach ihrer Scheidung allein mit ihren Kindern lebt und mit vielen Problemen zu kämpfen hat. «Doch jeden Abend», schreibt sie, «fühlen wirunsglücklich.Wirlesen Ihre Bücher-das bringt uns Ruhe und Frieden.» Solche Echos bestätigen mir immer wieder, wieviel meine Bücher den Kindern bedeuten.. /!//:. ITa.y so//Ze«. Ä7«5er /e.se«. ASTRID LINDGREN: Wenn mich jemand fragt, welche Eigenschaften ein Kinderbuch wertvoll machen, antworte ich immer: Es muss gut sein. Warum fragt niemand danach, wie ein guter Roman oder gute Poesie beschaffen sein muss? Ich kann nur sagen, dass ich, wenn ich schreibe, immer mit ganzem Herzen und voller Freude bei der Sache bin. Und ich glaube, Kinder wissen das zu schätzen. Am wichtigsten ist, dass Kinder überhaupt zum Lesen ermutigt werden, dass sie mit ihren Büchern allein sein können. Im Vergleich dazu sind Filme, Fernsehen und Video oberflächliche Erfahrungen. /I P/. /Are Aer«A«zZesZe ScAöp/««g, P/pp/ L««g;AZ /«zwzAcAe« «Aer v/erz/g 5«Are a/Z. //aZ P/ppz «z'cAZ eZvva.v a« HZZra/cZ/v/ZäZ/«r Ä7«5er ver/ore«, .ve/z w/r /« /re/ere« ««5 e«za«zzp/erZere« Ze/Ze« /eAe«. .s7r«r«p/,'. ASTRID LINDGREN: Ich glaube, die Kin-. der sind in ihrem Wesen dieselben geblieben. Ihre Seelen und Wünsche haben sich keineswegs verändert. Deshalb ist es für sie immer noch herrlich, wenn es da jemanden wie Pippi Langstrumpf gibt, die tut, was sie will, die glücklich und frei ist. Und wenn Pippi je eine Funktion über ihren Unterhaitungswert hinaus hatte, dann ist das der Versuch zu zeigen, dass jemand stark sein kann, ohne diese Stärke zu missbrauchen. Und das.

(3) ist vielleicht noch immer die grösste Herausrorderung, die das Leben zu bieten hat. ^4//. //«/ze«57'e vo« ,4«/ü«ga« e/« r/zY/a/c/Ac/ies Z/e/ vor ,4«ge«, we«« ,S7e jc/zrez/ze« ASTRID LINDGREN: Nein, ich beginne ganz einfach mit der Geschichte. Ich denke dabei nicht an pädagogische Effekte und möchte auch nicht schulmeisterlich klingen. Ich kann nur wiederholen, was ich schon früher vertreten habe: Ich will dazu beitragen, dass sich bei meinen jungen Lesern ein überales demokratisches Prinzip durchsetzt. Sie sollen lernen, sozial verantwortungsbewusst zu denken und zu handeln. A//.- S7«</ Sïe r/er /l«.s/c7?/, r/rm Sc/zrz/AA/Ar szc/z m/Y Po/zY/A: Zzm/?fl/f7ge« .»;///«« ASTRID LINDGREN: Einige tun das sehr effektiv, aber ich kann und will es nicht. Früher, als ich mich aktiv gegen das Steuergesetz t*J^hweden stellte, verlor ich ein ganzes Jahr als Schriftstellerin. Ich war auch politisch aktiv, als unser Volksentscheid betreftend Kernenergie getroffen wurde. Kürzlich erst habe ich mich für die Belange des TierSchutzes eingesetzt. Die Bedingungen bei Tierhaltung sind heute zum Teil noch so u dass unbedingt etwas dagegen schrecklich, unternommen werden muss. Nur kosten mich solche Aktivitäten eine Menge Zeit, die furs Schreiben verlorengeht. '. //aie« 57'e c/e.y/z«//z /« r/c« /e/z/e« ,/a/zre« ve/«e A/wc/ct/z/A/zct me/ir gesc/zrA/ze«. yIA/.". LINDGREN: Nun, auch meine Sehkraft hat inzwischen nachgelassen. Ausserdem habe ich Jahre damit verbracht, einen Film nach dem anderen zu machen, was auch sehr viel Zeit verschlungen hat. Um ein Buch zu schreiben, muss man mit sich absolut allein sein können. Man braucht Buhe und Frieden, damit etwas kreativ wachsen kann. //«öl?« S7e z/z'e D/Y>/z/zwc7zer.s'é7/z.?/ge.yc/z/77'61, «'« s/c/zerzwge/ze«, c/zm sz'e //zre« ö/'A/zez«. JA«a« e«A/zrec/ze«. ASTRID LINDGREN: Ja, es war notwenmg, die Drehbücher selbst zu schreiben, wenn auch oft in Zusammenarbeit mit dem Regisseur. Doch das Drehbuch zu «Ronja, Rauberstochter» musste ich ganz alleine schreiben. Danach kamen zwei «Bullerbü»Lilme und die russische Version von «Mio, mein Mio».. A/Z/ec/ze« 6A P«.wAc/z ASTRID LINDGREN: Um Himmels wilnein! Das Original-Drehbuch war in. Luglisch verfasst und wurde nachträglich ins Russische übertragen, y «Pzz/Ar/zzV Ar «/« AA/«e.y SYär/A/zz?« «zz/YAr«. Lo«z/e, <:/«.«,' vo« /V/ärc/ze«/zgz/re« ZzevöV/cer/ w/'/y/ ~ e/«e P/i««zo,v;>wc/Z, z/A zA« Zy/zAc/ze« ///«At£'w«z/ //A //;/« Gejc/zzc/zA« />//;/«/. LA A Ar/Y/'yer AaAc« SA /zzryz7z«/z//g/, z/A /zzaz/zgc« joz/zz/'« zA« Gro.m/zzz/A« e/«y« ./orc/7 Z(/ /g/zo/'/c/YTZ. ILz/.y /zzz/ze« SA zA/« <?«/<kCgC«ZZ/.S'f/Z(TZ. ASTRID LINDGREN: Ha, ha, ha, sage ich ua. Diese Kritik lässt mich kalt. Ich schreibe. meine Bücher für mich selbst - Bücher, die mir Freude bereiten. Ich denke nicht darüber Jtach, ob sich irgendwo irgendwer darüber beschweren könnte oder ob vielleicht jemand von mir sozialpolitische Ansichten. erwartet. Ich schreibe so ehrlich, wie ich nur kann, und versuche, das Landleben in Bullerbü, in den Wäldern oder im Phantasieland «Nangijala» genau so zu schildern, wie ich es mir vorstelle.. /!//:. 67/;/ es e/Yz Az/«z/ ozAr e/«e Gese/Ac/za/z*, z/A /Are«? /zAzz/ e/Yzz-r A'/'«7/zt/A/z//z//A/z z>« B77/ «zz/zeAo/«/«/.? Sc/zwezA« vA/AA/zt?. ASTRID LINDGREN: Das ist eine individuelle Frage. Es gibt Kinder, für die ist Schweden ein gutes Land, für andere wiederum nicht. Doch in Schweden haben wir meiner Meinung nach ein paar gute Ideen. Zum Beispiel gibt es keine Körperstrafen. Aber alles hängt von den Eltern ab. Heutzutage herrscht ein Mangel an Vorbildern, und darunter leiden die Kinder. Sie brauchen ihre Freiräume, aber auch Richtlinien. Es ist ein Jammer, wenn Kinder sich mit dem Desinteresse der Eltern konfrontiert sehen. Eltern, die ihren Kindern buchstäblich alles durchgehen lassen. so//A« P/Ar« z'/zre« AT/«r/er« gege«/!//.• z/Z/zv ;z«/;cc//«g/ ve/we/zA«?. ASTRID LINDGREN: Es ist leichter zu sagen, was sie unbedingt tun sollten. Wir sollten Kinder als unseresgleichen behandein, über alles mit ihnen sprechen und wenn nötig auch mal die innere Grösse haben, sie um Verzeihung zu bitten. Das macht sie glücklich. Ich habe meinen beiden Kindern viel Freiheit gegeben. Ich habe mit ihnen geredet und sie nie geschlagen. Natürlieh sind mir auch Fehler unterlaufen, aber man neigt dazu, Fehler schnell zu vergessen.. *. Leo Jacobs.

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