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Landwirtschaftliche Betriebe im Aufriss

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Academic year: 2022

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Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz Studienfach Geographie und Wirtschaft

4. Semester

Unterrichtsanwendung

Landwirtschaftliche Betriebe im Aufriss

Fachdidaktik der sozialwissenschaftlichen Geographie

Lehrveranstaltungsleiter:

Christian Sitte

Eine Arbeit von

Lisa Möslinger-Gehmayr Matr. Nr.: 41800409

Mai 2020

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Inhalt

Einleitung ... 3

Bildungsaufgabe und Lehraufgabe ... 4

Kompetenzen ... 4

Anforderungsbereiche ... 4

Betriebe ... 5

Mutterkuhbetrieb ... 5

Schweinemastbetrieb ... 6

Ackerbaubetrieb ... 6

Unterrichtsanwendung für die 1. Klasse der Sekundarstufe 1 ... 8

Lehrplanbegründung (LP Sek. 1 2020) ... 8

Zentral fachliche Konzepte... 8

Ziele ... 8

Grobziele ... 8

Feinziele ... 8

Materialien ... 8

Unterrichtsanwendung ... 9

Anhang ... 11

Unterrichtsanwendung für die 3. Klasse der Sekundarstufe 1 ... 13

Lehrplanbegründung (LP Sek. 1 2020) ... 13

Zentral fachliche Konzepte... 13

Ziele ... 13

Grobziele ... 13

Feinziele ... 13

Materialien ... 13

Unterrichtsanwendung ... 14

Literaturverzeichnis ... 17

Abbildungsverzeichnis ... 17

(3)

Einleitung

Bei dieser nachfolgenden Arbeit werden drei oberösterreichische Betriebe aus dem Raum Linz-Land (Kremstal und Zentralraum) herangezogen um im Unterricht mittels realer Beispiele Landwirtschaftliche Betriebe und das Wirtschaften des Menschen zu erläutern. Die vielen verschiedenen Unterrichtsanwendungen können je nach schulischer Gegebenheit und Konstellation der Klasse sowie der Wünsch des Lehrers direkt übernommen oder abgeändert durchgeführt werden. Hier wird nur eine mögliche Reihenfolge der Unterrichtsideen zu den Betrieben angeführt.

Diese dienen für einen Unterricht mit Realitätsbezug und einem Unterricht weg vom Schulbuchlernen. Ein Schulbuch ist ebenso nur ein Vorschlag für den Unterricht, dem man folgen kann oder einen anderen Weg gehen kann um Inhalte kreativ und abwechslungsreich zu gestalten.

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Bildungsaufgabe und Lehraufgabe

Zusammenhänge von Menschen, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, räumlich ökonomische Prozesse verstehen und diese als veränderbar und aktiv gestaltbar betrachten. Auch die Auseinandersetzung mit den Bereichen Haushalt, Konsum, Geld, Arbeitswelt, Gesellschaft, naturräumliche und sozialräumliche Prozesse, Mensch-Umwelt-Beziehungen, Nachhaltigkeit und Globalisierung steht bei der Erarbeitung der folgenden Themen am Beispiel der Landwirte im Vordergrund.

Mittels der Methode der Rollenspiele und Diskussionen in Gruppen auf Basis der echten Beispiele werden innovative Ansätze des Wirtschaftens, des Denkens und Handelns gefordert. Die drei Anforderungsbereichen (I: Reproduktion – II:

Transfer – III: Reflexion, Bewertung und Problembearbeitung) werden mit unterschiedlichen Aufgaben und Herangehensweisen gebraucht. Mehr dazu im Unterkapitel Anforderungsbereiche.

Kompetenzen

Kompetenzen bilden eine Grundlage für das Lernen im GW-Unterricht und sollen hier auch kurz angeführt werden.

Orientierungskompetenz wird durch das Arbeiten mit Atlas und Karten sowie der Bildinterpretation trainiert.

Die Urteilskompetenz wird durch das kritische Reflektieren der Fallbeispiele und deren Auswirkungen auf Menschen und Natur bezüglich Nachhaltigkeit geübt.

Handlungskompetenz lernen SchülerInnen durch die darauffolgenden Diskussionen und Meinungen der einzelnen Parteien und die entstehenden Lösungen für diverse Probleme.

Anforderungsbereiche

Anforderungsbereich I: „R e p r o d u k t i o n“ umfassen das Wiedergeben und Beschreiben von fachspezifischen Sachverhalten aus einem abgegrenzten Gebiet und im vorher schon gelernten Zusammenhang unter reproduktivem Benutzen eingeübter Arbeitstechniken & Verfahren.

Anforderungsbereich II: “R e o r g a n i s a t i o n & T r a n s f e r” umfasst das selbstständige Erklären, Bearbeiten und Ordnen bekannter fachspezifischer Inhalte und das angemessene Anwenden gelernter Inhalte, Methoden und Verfahren auf andere Sachverhalte. Dies erfordert vor allem Reorganisations- und Transferleistungen.

Anforderungsbereich III: „R e f l e x i o n & P r o b l e m l ö s u n g“ umfasst den selbstständigen reflexiven Umgang mit neuen Problemstellungen, den eingesetzten Methoden sowie Verfahren und gewonnenen Erkenntnissen, um zu Begründungen, Deutungen, Folgerungen, Beurteilungen und Handlungsoptionen zu gelangen. Dies erfordert vor allem Leistungen der Reflexion und Problemlösung.

(Sitte, 2011)

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Betriebe

Mutterkuhbetrieb

Beschreibung, Wirtschaftsbereiche

Der überwiegende Mutterkuhbetrieb hat eine Fläche von 137 ha. Davon sind 35 ha Waldfläche, 77 ha Acker und der Rest wird als Grünland und Weidefläche bewirtschaftet. Bei einem Mutterkuhbetrieb liegt der Fokus am heranziehen von Kälbern, welche dann zur Rindfleischproduktion genutzt werden. Diese Produktion wird eher extensiv gewirtschaftet, da die Kühe kein Kraftfutter erhalten, sondern nur Heu und Silage von den eigenen Weiden im Winter und im Sommer auf den Weiden sind. Die Landwirtin beschäftigt als alleinige Bewirtschafterin des Betriebs auch noch einen Landarbeiter. Dieser Arbeitet am Feld und im Stall. Wegen der Größe des Betriebs und der Beschäftigung der Bäuerin im Sommer in dem eigenen Buschenschank ist die zusätzliche Hilfe notwendig. Der Betrieb arbeitet im primären Sektor in folgenden Bereichen:

• Ackerbau (Weizen, W-Gerste, Raps, Sojabohne, Mais) (35%)

• Grünland (Silage, Heu für Winter)

• Mutterkuh (Weidehaltung) (10%)

• Forst (Brennholz und Hackschnitzel) (20%)

• Jagdwirtschaft

• Gastronomie (35%)

Für die Gastronomie, den Eigenbedarf und den Mutterkuhbetrieb wird die Versorgung vom eigenen Betrieb abgedeckt, der Rest wird verkauft.

Betriebsablauf Sommer

5:00 – 6:00 Stall: Mutterkühe versorgen, füttern, einstreuen, Hühner: Eier abtragen, Wasser und Futter geben Besprechung mit dem Landarbeiter

6:00 – 7:00 Nach Kühen auf der Weide sehen.

7:00-12:00 Feldarbeit: Anbau und Pflege der Feldfrüchte

Reparaturen (z.B.: Weidezaun), Forstarbeit, Stall ausräumen, Geburt eines Kalbes, Grünland mähen (Heu/Silage)

12:30 – 14:00 Anfällige Arbeiten am Betrieb 14:00 – 15:00 Garten pflegen

15:00 – 20:30 Buschenschank in der Küche arbeiten 21:00 – 22:00 Büroarbeiten

Probleme/Sorgen

Die Landwirtin hat keinen Nachfolger, der den Betrieb in naher Zukunft übernehmen könnte. Die Witterung stellt die Bäuerin oftmals vor Herausforderungen. Der Käferbefall bei den Bäumen in trockenen Jahren zwingt sie auf andere Baumarten welche tiefer wurzeln umzustellen. Auch im Grünland pflanzt sie tiefwurzelnde Pflanzen an. Der Buschenschank war vor 13 Jahren eine Lösung um mehr Einkommen für den Betrieb zu erzielen. Die eigenen Produkte

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werden hier verwendet. In der Corona-Krise sank der Fleischpreis sehr tief, also hatte sie Probleme ihr produziertes Fleisch zu verkaufen. Auch die Eier von ihren Hühnern, welche sie normalerweise für die Gastronomie braucht versuchte sie Ab Hof zu verkaufen.

Schweinemastbetrieb

Beschreibung, Wirtschaftsbereich

Dieser Betrieb in Linz-Land wird als Vollerwerbsbetrieb konventionell geführt. Auf 24 ha Ackerflächen werden Getreide; Mais, Zuckerrüben angebaut. Der Großteil des Ertrags wird für die eigene Schweinemast verwendet. Der Rest der Ackerfrüchte wird verkauft. So müssen nur noch Minerale für die Schweine zugekauft werden. Der Schweineverkauf ist jedoch der Hauptgewinnanteil des Betriebs. Ferkel werden mit 6 Wochen gekauft und mit 100kg Gewicht zum Schlachten verkauft. Vlv: Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten OÖ. Diese vermitteln die Schweine zum Schlachter und die Ferkel zum Mastbetrieb.

Dies ergibt eine Gewisse Preissicherheit für den Landwirt. Der 1-Mann-Betrieb in 5. Generation kann aufgrund der hohen maschinellen Unterstützung am Feld und im Stall gewinnbringend geführt werden. Auch das Lohndreschen im Sommer praktiziert.

Betriebsablauf

3:30 – 4:30 Abholung der fertiggemästeten Mastschweine durch den Schlachtbetrieb (monatlich)

7:00- 8:30 Fütterung der Schweine Kontrollgang zur Fütterung Und durch die Stallungen

8:30- 12:00 Reinigung und Desinfektion der leeren Stallungen

12:30-15:00 Kulturpflege der Ackerkulturen (Düngung, Pflanzenschutz, Anbau, Bodenbearbeitung)

16:00-17:00 Anlieferung der neuen Ferkel (monatlich) 18:00-20:00 Buchhaltung

Probleme/Sorgen

Trockene Jahre bedeuten für den Landwirt einen höheren Ertrag, als feuchte. Nur wenn es sehr trocken wird und wenn es keinen Niederschlag gibt verzeichnet er Verluste am Acker.

Ackerbaubetrieb

Beschreibung, Wirtschaftsbereich

Der 47 ha (12ha Eigentum, 35 ha gepachtet) große Betrieb wird als Ackerbaubetrieb in Linz-Land geführt. Der Landwirt bewirtschaftet die Flächen als Nebenerwerb konventionell. Vor der reinen Ackerbewirtschaftung wurden am Betrieb auch Vieh zur Fleisch- und Milchvermarktung gehalten. Dies geschah jedoch sehr extensiv. Nach und nach wurde der kleine Betrieb wegen Preisverfall der landwirtschaftlichen Produkte nicht mehr rentabel und man stieg auf reinen

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Ackerbau um. Man bezeichnet diese Art von Wirtschaften auch als Machtfruchtbetrieb (alles wird verkauft). Auch Saatgutvermehrung wird praktiziert (vor allem beim Mais). Getreide, Mais, Zuckerrüben, Sojabohne sind die Früchte welche als 3-Felder-Wirtschaft angebaut werden. Diese Art von Wirtschaften rentiert sich in einem geringen Ausmaß, da die Maschinen die Pflege der pflegeleichten Früchte erleichtern.

Preise: Tonne Weizen: 112€, Tonne Mais: 120€, Betriebsablauf

7:30 – 12:45 Bundeslehrer in einer Landwirtschaftlichen Lehranstalt

13:30-18:00 Kulturpflege bei den Ackerkulturen (Anbau, Düngen, Ernte, Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz)

18:00-21:00 Buchhaltung und Vorbereitung für Haupttätigkeit (Praxisunterricht)

Probleme/Sorgen

Aufgrund des Preisdruckes am Markt musste der kleine Betrieb sich auf eine günstige und zeitsparende Bewirtschaftung umstellen.

Aufgrund der geringen Niederschlagsmenge müssen Kulturen gezüchtet werden, welche sehr Hitzeresistenz sind. Auch die Notreife, bei heißen Jahreszeiten kann eintreten, was für weniger Ertrag sorgt, dies wiederum sorgt für weniger Einkommen. Wenn dies jährlich geschieht, ist fraglich, wie sehr sich die Arbeit noch für den Bauer rentiert. Was den Betrieb auch zu schaffen macht sind die Balance zwischen den Kosten für Spritzmittel und Düngermittel und den Einkommen der Ernte in Balance zu halten. Der Gewinn ist daher sehr gering und liegt etwa bei 5%. Auch die Fortführung des Betriebs ist ungewiss, da familiär keine Erben erkennbar sind.

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Unterrichtsanwendung für die 1. Klasse der Sekundarstufe 1

Diese Unterrichtsanwendung soll als erste fachliche Annäherung an den primären Sektor mithilfe von regionalen Beispielen erfüllt werden. Dabei steht ein conceptional change der SchülerInnen im Zentrum. Die SchülerInnen sollen dabei das Wirtschaften und Leben des Menschen im primären Sektor erfahren.

Lehrplanbegründung (LP Sek. 1 2020)

Kompetenzbereich 4: Leben, Wirtschaften und natürliche Prozesse Die Schülerinnen und Schüler können Wechselwirkungen von Naturereignissen, Lebensqualität und Wirtschaften der Menschen anhand von Fallbeispielen beschreiben und erörtern.

Zentral fachliche Konzepte

Gemeinsamkeit und Unterschiede: Die SchülerInnen vergleichen die drei Landwirte in Oberösterreich miteinander. Sie sollen Ähnlichkeiten und Unterschiede der Betriebe sowie der Bauern bemerken und erläutern können.

Vernetzung und Veränderung: die Umweltfaktoren stehen immer in direkter Zusammenwirkung mit den wirtschaften der Bauern. Hier sollen Trockenheit und Nässe als wirtschaftliche Einflussfaktor erkannt, bewertet und analysiert werden.

Ziele

Grobziele

Die SchülerInnen kennen den primären Sektor und können ihn mit verschiedenen Aspekten und Bereichen näher beschreiben und erklären.

Feinziele

Die SchülerInnen interpretieren und analysieren ein Satellitenbild und dessen Färbungen, um landwirtschaftliche und raumbezogene Fakten abzulesen.

Die SchülerInnen vergleichen zwei verschiedene Arten der

Schweinfleischproduktion miteinander mittels Auflistung und Abbildung und bewerten diese auf Nachhaltigkeit.

Die SchülerInnen ordnen mithilfe einer Tabelle ein landwirtschaftliches Produkt einem Konsumprodukt zu.

SchülerInnen erkennen Zusammenhänge zwischen Wetter/Klimafaktoren und der Landwirtschaft in Österreich und erklären diese kompetent.

Materialien

• Schreibutensilien

• Internetfähiges Smartphone

• Mentimetor

• Kurze Texte der Bauern

• Orthobild

• Abbildung Schweinefleischproduktion früher

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Unterrichtsanwendung

1. Gemeinsames Brainstorming/Mind-Map mithilfe eines Mentimetor zum Thema Bauer

Als Einstieg zeichnen die SchülerInnen ein Mind-Map. Dabei können sie entweder die Begriffe, die ihnen zum Beruf Bauer einfallen zeichnen oder schreiben.

Als nächstes bekommen die Schülerinnen einen Link zu einem „Mentimetor“ und den dazu passenden Code vom Lehrer (dies muss im Vorhinein vom Lehrer/von der Lehrerin eingerichtet werden). Um in den Link einsteigen zu können brauchen die SchülerInnen eine Internetfähiges Gerät (Smartphone/Notebook/Laptop). Hier ist nun das Ziel, dass die SchülerInnen ihre vorher einzeln gesammelten Begriffe schreiben und ein gesammeltes Wörterbild der ganzen Klasse entsteht. Begriffe die häufig genannt werden, werden vom Programm automatisch größer geschrieben. Dieses entstehende Bild kann nun abgespeichert werden, für einen späteren Vergleich zum Ende der Unterrichtsanwendung. Er dient außerdem dem Lehrer/der Lehrerin hier auf das Vorwissen der SchülerInnen einzugehen um einen effizienten conceptional change zu erreichen. Die gesammelten Wörter können bei Bedarf auch als Basis genommen werden um ein strukturiertes Mind-Map zu gestalten, wenn der Wunsch besteht.

2. Regionale Bauern vorgestellt

Im Anschluss auf diese kurze Einstimmung auf das Thema bekommen die SchülerInnen einen von 3 verschiedenen Texten über einen Bauer in der Umgebung. Dieser soll zuerst in Einzelarbeit erarbeitet werden und im Atlas geortet werden. Wo kann sich der Betrieb befinden. Im Anschluss werden die suchen sich die SchülerInnen mit dem gleichen Texten zusammen und gestalten zu den vorgestellten Bauern ein Plakat. Darauf kann gezeichnet und geschrieben der Inhalt der kurzen Texte dargestellt werden. Diese Aufgabe wird dem Anforderungsbereich 1 zugeordnet. Auch eigene Erfahrungen und Beispiele können hier einfließen. Anschließend werden die Plakate den Klassenkollegen vorgestellt.

Ziel hierbei ist es die Bereiche des primären Sektors zu zuordnen und zu bestimmen.

3. Produktion-Produkt-Konsument

Aus den vorgestellten Plakaten sollen nun die Produkte welche die Bauern produzieren herausgegliedert werden und in eine Produktionskette gebracht werden. In so eine Tabelle können diese Ketten gebracht werden.

Produktion Produkt Produktion Konsument

Bauer

Abbildung 1: Mind-Map Bauer

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4. Satellitenbild interpretieren

Anhand der gelernten Bereiche des primären Sektors sollen die SchülerInnen nun dieses Satellitenbild analysieren. Zuerst sollen sie das Bild beschreiben. Danach versuchen sie die Färbungen und das Bild zu analysieren und interpretieren.

Anschließend verknüpfen sie ihre Ideen mit den Texten. Diese Aufgabe zählt zum Anforderungsbereich 2.

Abbildung 2: Orthobild, Raum Linz-Land

5. Natureinfluss (optional evtl. in einer nachfolgenden Schulstufe)

Das wirtschaften des Bauers steht in direkter Wechselwirkung mit den Einflüssen der Natur. Im nächsten Schritt sollen die SchülerInnen sich Gedanken machen über die Auswirkungen von Niederschlag auf den Bauer. Zwei Extreme sollen dabei unterschieden werden. Dabei sollen sich die SchülerInnen in die Situation der eigenen Bauern hineinversetzen und Vermutungen aufstellen, welche Folgen zu viel bzw. zu wenig Niederschlag auf das Wirtschaften am Betrieb haben kann. Das Diskutieren in der Gruppe sollte hier im Mittelpunkt stehen. Die Lehrperson sollte als Coach agieren. Dies steht ganz im Zeichen des Anforderungsbereich 3, da sich die SchülerInnen in den Bauer hineinversetzen sollen. Die SchülerInnen sollen kreativ denken, jedoch hier auch realistisch bleiben.

Natureinfluss Folgen Lösungen

Sehr viel Niederschlag Kein Niederschlag

Anschließend werden die Landwirte kurz vorgestellt und die Auswirkungen von Niederschlag auf die Produktion erläutert und diskutiert. Dabei soll außerdem

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herauskommen: welche Arten von Wirtschaften im primären Sektor es gibt. Diese Aufgabe zählt zu Anforderungsbereich 3.

6. Mentimetor

Zum Abschluss wird ein weiteres Mal der Mentimetor gestartet und die SchülerInnen können wieder die Eindrücke der letzten Unterrichtseinheit mittels Begriffe dokumentieren. Das entstandene Wörterbild kann dann mit dem ersten verglichen werden und als Basis zur Reflektion der Erkenntnisse und Erlebnisse dienen.

Anhang

Landwirtin Karin

Hallo, ich bin Karin. Ich arbeite auf meinen großen Bauernhof in Linz-Land. Hier leben etwa 30 Mutterkühe mit Kälbern und 40 Hühner. Bei einem Mutterkuhbetrieb produziert man keine Milch, sondern Rindfleisch. Von den Hühnern bekomme ich Eier. Für die Kühe brauche ich viel Heu und Silage im Winter. Das Gras dafür wächst auf den Grünflächen. Im Sommer dürfen die Kühe mit den Kälbern auf die Weiden. Außerdem arbeite ich am Feld, um dort viele verschiedene Feldfrüchte anzubauen. Mais, Raps, Sojabohne, Weizen, Gerste baue ich dort an. Diese Produkte verkaufe ich weiter. Das Holz aus meinem Walde verkaufe ich auch.

Außerdem bin ich Jägerin in meinem Revier. Da ich etwas Hilfe brauche den großen Betrieb zu führen arbeitet ein Landarbeiter auf meinem Betrieb.

Wenn es im Sommer sehr heiß und trocken ist, dann habe ich oft Probleme mit dem Borkenkäfer, welcher die Bäume im Wald zerstört. Auch am Feld können die Früchte nicht gut wachsen.

Landwirt Stefan

Hallo ich bin Stefan und arbeitet auf meinen Schweinemastbetrieb in Linz-Land.

Dort mäste ich Schweine für die Schweinefleischproduktion. Die Schweine kommen als Ferkel zu mir, wo ich sie dann füttere. Wenn sie groß genug sind verkaufe ich sie an einen Schlachter. Das Futter für meine Schweine produziere ich selbst.

Weizen, Gerste, Mais und Sojabohne baue ich auf meinen Feldern an. Diese muss ich im Sommer dreschen und ernten. Da ich selbst einen Drescher habe dresche ich für andere Bauern, die keinen Drescher haben für etwas Geld ihre Felder.

Wegen der Automatisierung des Betriebs und der Maschinen am Land kann ich den Betrieb alleine führen.

Im Sommer wenn es zu feucht ist können die Früchte nicht gut wachsen, auch wenn es zu trocken ist, wächst das Getreide nicht gut. Das Wetter sollte abwechslungsreich sein um viel ernten zu können.

Landwirt Benedikt

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Hallo, mein Name ist Benedikt. Ich arbeite teils als Lehrer in einer landwirtschaftlichen Schule und teils auf meinem Betrieb in Linz-Land. Dort arbeite ich alleine, deshalb bewirtschafte ich nur das Feld mit Zuckerrüben, Mais, Getreide und Soja. Diese kann ich mit de Maschinen anbauen und ernten. Außerdem betreibe ich Saatgutvermehrung beim Mais. Das bedeutet, dass ich den Mais für den Anbau für weiteren Mais produzieren und nicht nur als Futtermittel. Da ich auf meinem kleinen Betrieb als Landwirt nicht genug alleine verdiene arbeite ich nur Teilzeit am Bauernhof.

Die Notreife, bei heißen Jahreszeiten kann eintreten, was für weniger Ertrag sorgt, dies wiederum sorgt für weniger Einkommen

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Unterrichtsanwendung für die 3. Klasse der Sekundarstufe 1

Lehrplanbegründung (LP Sek. 1 2020)

Kompetenzbereich 3: Entwicklungen am Wirtschaftsstandort Österreich Die Schülerinnen und Schüler können mögliche Aufgaben, Kooperation und Konkurrenz von Individuen, Unternehmen, anderen Wirtschaftsteilnehmern und des Staates im wirtschaftlichen Geschehen beschreiben und zukunftsfähige Handlungsmöglichkeiten analysieren.

Zentral fachliche Konzepte

Gemeinsamkeit und Unterschiede: diese Konzepte werden angesprochen, wenn die SchülerInnen die Betriebsabläufe vergleichen.

Vernetzung und Veränderung: Die wirtschaftlichen und naturräumlichen Auswirkungen auf den Landwirt und sein Wirtschafen stehen in direkter Wechselwirkung. Ein Beispiel ist die Corona-Krise bei der ein Übergewicht bei Angebot und Nachfrage herrschte und so für einen Preissturz sorgte. Auch das Ausfallen einer Ernte durch Hagel kann den Preis stark verändern.

Interessen und Macht: Bei der Preisentwicklung der landwirtschaftlichen Produkte gibt es einen großen Interessenskampf für die Macht am österreichischen Markt.

Maßstabsebenen und Raum: durch die Globalisierung und Transporte der landwirtschaftlichen Produkte weltweit haben sich die Maßstabsebenen der Vermarktung geändert und bringen neue Herausforderungen für die Bauern auf nationaler Ebene.

Ziele

Grobziele

Die SchülerInnen ordnen dem primären Sektor in Österreich die entsprechenden Merkmale und Unterschiede zu.

Feinziele

Die SchülerInnen unterscheiden zwischen extensiver und intensiver

landwirtschaftlicher Nutzung und können die Auswirkungen der beiden Formen auf die Wirtschaft und Natur erläutern.

Die SchülerInnen vergleichen Karten und Signaturen auf vielseitige Weise um daraus Fakten abzulesen.

Die SchülerInnen interpretieren schematische Darstellungen von

Schweinefleischproduktion und leiten daraus die Nachhaltigkeit für die Wirtschaft, Natur, Gesellschaft ab.

Die SchülerInnen erklären Zusammenhänge, Auswirkungen und Wirkungsgefüge von Nachfrage und Angebot in verschiedenen Situationen der beteiligten

Faktoren.

Materialien

• Betriebsabläufe

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• Abbildung der Schweineproduktion früher

• Memory: Schweineproduktion heute

• Betriebsbeschreibungen (siehe Betriebe)

Unterrichtsanwendung

1. Betriebsabläufe vergleichen

Im ersten Schritt bekommen die SchülerInnen die Betriebsabläufe von 3 verschiedenen Bauernhöfe vorgelegt, welche sie begutachten und analysieren sollen. Daraufhin sollen die Begriffe Haupterwerb und Nebenerwerb und dessen Vor- und Nachteile erläutert werden beziehungsweise mögliche Beweggründe der Bauern für die Bewirtschaftung getroffen werden (Anforderungsbereich 2)

Mutterkuhbetrieb Sommer

5:00 – 6:00 Stall: Mutterkühe versorgen, füttern, einstreuen, Hühner: Eier abtragen, Wasser und Futter geben Besprechung mit dem Landarbeiter

6:00 – 7:00 Nach Kühen auf der Weide sehen.

7:00-12:00 Feldarbeit: Anbau und Pflege der Feldfrüchte

Reparaturen (z.B.: Weidezaun), Forstarbeit, Stall ausräumen, Geburt eines Kalbes, Grünland mähen (Heu/Silage)

12:30 – 14:00 Anfällige Arbeiten am Betrieb 14:00 – 15:00 Garten pflegen

15:00 – 20:30 Buschenschank in der Küche arbeiten 21:00 – 22:00 Büroarbeiten

Schweinemastbetrieb

3:30 – 4:30 Abholung der fertiggemästeten Mastschweine durch den Schlachtbetrieb (monatlich)

7:00- 8:30 Fütterung der Schweine Kontrollgang zur Fütterung Und durch die Stallungen

8:30- 12:00 Reinigung und Desinfektion der leeren Stallungen

12:30-15:00 Kulturpflege der Ackerkulturen (Düngung, Pflanzenschutz, Anbau, Bodenbearbeitung)

16:00-17:00 Anlieferung der neuen Ferkel (monatlich) 18:00-20:00 Buchhaltung

Ackerbetrieb

7:30 – 12:45 Bundeslehrer in einer Landwirtschaftlichen Lehranstalt

13:30-18:00 Kulturpflege bei den Ackerkulturen (Anbau, Düngen, Ernte, Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz)

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18:00-21:00 Buchhaltung und Vorbereitung für Haupttätigkeit (Praxisunterricht)

2. Atlasvergleich

Mit diversen Atlaskarten sollen die Betriebe im Raum Linz-Land geortet werden und mit der thematischen Karte der wirtschaftliche Nutzung in verglichen werden.

Stimmen die Betriebe und Bereiche des primären Sektors mit den Signaturen der Karte überein? Welche Karten können noch Auskunft über die Bedingungen, mit denen die Bauern zu tun haben geben? (Anforderungsbereich 1 und 2)

3. Produktionskette Memory (früher verbreitet, heute verbreitet)

Als Beispiel für eine Produktionskette wird die Schweinefleischproduktion in Österreich herangezogen, da dies auch in den Beispielen der Bauern vorkommt.

Die Kärtchen müssen ausgeschnitten werden und dann richtig angeordnet werden.

Verarbeitung, Verpackung Mastbetrieb

Konsument

Transport von Mastbetrieb zum Schlachter Geschäft

Schlachthof Zuchtbetrieb

Transport von Zuchtbetrieb zum Mastbetrieb

Abbildung 3: Memorykärtchen für Schweinproduktion

Anschließend sollen sich die SchülerInnen die Abbildung der Schweineproduktion früher ansehen und diese mit dem Weg der heutigen Schweine vergleichen. Welche Unterschiede gibt es? Warum hat es sich geändert Schweine so zu produzieren?

Welche Vor- und Nachteile der Produktionen gibt es? Notizen werden gemacht, die für die nachfolgende Diskussion im Plenum dienen.

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Abbildung 4: Schweineproduktion früher verbreitet

4. Reflexion: Nachhaltigkeit bei Produktion, was können wir machen? Vorteile und Nachteile, Rollenspiele (Konsument, Bauer)

Die Klasse wird in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt eine Rolle zugeteilt. Diese Rolle (Bauer, Konsument, Tierschützer, Produzent) sollen die SchülerInnen nun verinnerlichen und vertreten in der Diskussion über Nachhaltigkeit der Produktion (Preisentwicklung, Überleben der heimischen Bauern, Maßnahmen und Folgen, Konsumentenverhalten, eigenes Verhalten, Tierhaltung, …)

5. Corona-Krise als Beispiel für den Schweinefleischmarkt

https://bauernzeitung.at/schweinepreise-wegen-corona-krise-unter-druck/

In diesem Artikel (AIZ, 2020) wird aufgezeigt, welche Auswirkungen die Corona- Krise für die Schweinefleischpreise hat. Dies kann als aktuelle Quelle verwendet werden, wie mit weltweiten Preisen die Macht über den Markt und das Überlebend der Bauern in Österreich gesichert werden kann. Wie entstehen die verschiedenen Preise von Fleisch? Wie verändert sich der Markt mit welchem Handeln von Menschen? Das ist eine Frage von vielen die von den SchülerInnen erarbeitet werden kann. Hier ist das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein sehr zentrales.

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Literaturverzeichnis

AIZ. (2020). Schweinepreise wegen Corona-Krise unter Druck.

https://bauernzeitung.at/schweinepreise-wegen-corona-krise-unter- druck/: BauernZeitung.at.

Sitte, C. (2011). Maturafragen NEU (!?) – eine schrittweise Annäherung an eine kompetenzorientierte Form in Geographie und Wirtschaftskunde, Anhang 4:. In GW-Unterricht (S. 39 – 41).

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Mind-Map Bauer ... 9

Abbildung 2: Orthobild, Raum Linz-Land ... 10

Abbildung 3: Memorykärtchen für Schweinproduktion ... 15

Abbildung 4: Schweineproduktion früher verbreitet ... 16

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