• Keine Ergebnisse gefunden

13-1498

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "13-1498"

Copied!
68
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

13-1498

NMEDIZIN

NATURHE LVERFAHREN I Therapierichtungen/

I Praxis: was wird angewandt?

I Hypotonie? _ Heilwasser!

I AKTUELL J|

ibse -

Übertragung 1 t ^

I PRAXIS-MACAZIN

I I »Wir haben ein Praxis- ' netz gegründet!«

92 ‘J^suiRH )|eM40ixqTg / uTzipauixeizos * ^qv

*p9UI4X9MUin *n 3U9T6AH *4SUI PXeMS^iaj0 ^e^isjaAiun 6

*?»>»

99

Z£TS

0 tOI

PXeMS^T0J9 26*?ll

6

T

0

SZ

0

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart Postvertriebsstück Ausgabe A E4402D PVSt, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahir, VKZ

Hippokrates Verlag GmbH ■ Postfach 300504 ■ 70445 Stuttgart ZFAISSN 1433-625^1________________________________ __

(2)

Aciclovir Heumann

Clotrimazol Heumann Doxycyclin Heumann Minocyclin Heumann

Doxycyclin 100 Heumann

20 Tabletten N2

10,24

Festbetrag DM 17,48

Generica Heumann

Wirtschaftlichkeit und Kompetenz

(3)

Prof. Dr. med.

Winfried Hardinghaus Med. Abteilung Krankenhaus St. Raphael 49179 Ostercappeln (Landkreis Osnabrück)

Mit der ZFA durchgrünen oder:

Zurück zur eigenen Natur

Der Trend zur Naturheilkunde - Leitthema des vorliegenden Heftes der ZFA - Zeitschrift für Allgemein­

medizin - scheint ungebrochen. Per­

sönlich hatte ich weder im Studium noch später am Krankenbett Gele­

genheit, mich näher mit deren Ver­

fahren auseinanderzusetzen (ge­

schweige denn wissenschaftlich zu befassen). Doch zweifele ich nicht an der Wirkung einzelner Heilpflanzen, wie beispielsweise dem Johannis­

kraut als derzeitigem »Renner«. An manches Drumherum und »Brimbo­

rium« (\t. Langenscheidt = wichtigtu­

ende Vorbereitung, Umschweife) glaube ich jedoch nicht.

Manch einer ist im Doppelsinn ge­

schröpft worden, wenn man das Pa­

racelsus-Wort »Mundus vult decipi, ergo decipiatur - die Welt will getäuscht sein, also werde sie getäuscht«, allzu wörtlich nehmen will. Man muß dazu wissen, daß der Altmeister mit diesem Satz nicht zum Betrug auffbrdert, sondern eine Tatsache beschreiben wollte: Die Welt will für ihre Leiden, ihre klei­

nen und großen Gebrechen, eben Trost, wenn es auch Trug ist - und da­

her wird sie auch immer wieder getäuscht.

Die Plazebowirkung (z.B. in der Homöopathie) hingegen kann eine positive Täuschung sein. Hierzu noch zuletzt W. Förster in einem Leser­

brief im Deutschen Ärtzeblatt 1995, Heft 15, vom 10.04.1998: »Postopera­

tive Schmerzen z.B. sprechen nach Milchzuckergabe um so besser an, je schwerer die Schmerzen und damit der Wunsch der Patienten nach Lin­

derung der Beschwerden sind.«

Seit Dädalus und seinem Sohn Ika­

rus verfolgt der Mensch das Ziel, die

Natur zu beherrschen, auch wenn dies letztlich nicht möglich ist. Erst recht unmöglich ist das Lösen von der Natur. Das gilt insbesondere für den Anteil, den wir bei der Geburt mit erhalten. Von dieser »zweiten Na­

tur« können wir uns am schlechte­

sten trennen.

Horaz hat dies so formuliert: »Na- turam expelles ftirca, tarnen usque recurret - treibe die Natur mit einer Forke aus, stets kehrt sie wieder!«

Wir können also unsere Natur be­

einflussen, aber nicht austreiben.

Wie schön auch. Bleiben wir also bei ihr oder kehren wir zurück zur Na­

tur.

Die ZFA - Zeitschrift für Allge­

meinmedizin - hat sich über Schrift­

leitergenerationen hinweg die grüne Umschlagsfarbe auch vom Marke­

ting nicht austreiben lassen. Inhalt­

lich ist sie neutral geblieben, stets auf praktische und aktuelle Infor­

mationen bedacht. Insgesamt also:

Nicht nur mit diesem Heft grünen Sie durch!

(4)

Typ 2-Diabetes

• T C geoa

^7 go ^

e ^

hag ^

durchbricht die Insulin-Resisteni

^ Gewichtsreduzierend

^ Ideal auch in der Komhi-Therapie

Glucophage S / Glucophage mite Wirkstoff minhydrochlorid. Andere Bestandteile: Glucophage

: Metforminhydrochlorid. Glucophage S: 1 Filmtbl. enthält 850 mg Metforminhydrochlorid. Glucophage mite: 1 Filmtbl. enthält 500 mg j--- ---^.,age S/mite: Magnesiumstearat, Povidon, Methylhydroxypropylcellulose. Zusätzlich Glucophage S: Talkum, Eudragit NE 30 D.

te; Diabetes mellitus Typ 2, wenn Diät allein nicht ausreicht. Kombination mit Sulfonylharnstoffen möglich. Gegenanzeigen: Einschränkungen der Nieren- bzw. Leberfunktion; azidotisc ^ Wechseldekompensation, Präkoma, diabetisches Koma; schwere Einschränkungen der Flerz-Kreislauffunktion; respiratorische Insuffizienz; schwere Infekte; katabole Zustände;

gemeinanästhesie; Röntgenuntersuchungen mit i.v. Kontrastmittelgabe; Reduktionsdiät (< 1.000 kcal oder 4.200 KJ/d); bekannte Überempfindlichkeit gegen Metformin; Alkoholismus; Sc Schaft, Stillzeit. Nebenwirkungen: Vorübergehend gastrointestinale Störungen, selten Störungen des Vitamin B 12-Stoffwechsels, in Einzelfällen Laktatazidosen, überempfindlichkeitsre^^^^^

der Haut. Dosierung und Anwendungsweise: Individuell dosieren. Nach den Hauptmahlzeiten einnehmen. Glucophage S: Therapiebeginn mit 1 Filmtbl. nach dem Frühstück. In Intervallen unter Stoffwechselkontrolle Steigerung um 1 Filmtbl. bis auf max. 3 Filmtbl. (Therapieschema 1/0/1 bzw. 1/1/1). Glucophage mite: Zur flexibleren Dosisanpassung bzw. beim von gastrointestinalen Beschwerden bis auf max. 6 Filmtbl. Verschreibungspflichtig. Handelsformen und Preise (inkl. MwSt.): Giucophage S: OP

mit 30 Filmtbl. NI DM 14,33; OP mit 120 Filmtbl. N2 DM 45,44. Glucophage mite: OP mit 30 Filmtbl. NI DM 12,63; OP mit 120 Filmtbl. N2 DM Ä\ | | Q 40,03. Anstaltspackungen. Lipha Arz- Ll U I I Ci

Ein Unternehmen der Merck-O'^Pl’'

Lipha - diahetologisch handeln

neimittel GmbH, Postfach 10 09 44, 64209 Darmstadt Stand: April 1998

(5)

74. Jahrgang • Heft 13-14/98

INHALT

592

594

594

595

Leserbriefe:

Pro & Contra Barfuß­

medizin,

Kontraindikationen Hormonsubsttution NSAR-Ulzera:

Pluspunkte für Omzeprazol Stirbt derwDr. med.«

langsam aus?

Schaden hohe Ab­

sätze den Knien?

■■■ AKTUELL

597 Die neue Variante der Creutzfeldt- Jakob-Krankheit

H. Daß, R. johannsen SCHWERPUNKT NATURHEILVERFAHREN 600 Naturheilverfahren - Welche

Therapierichtungen gibt es, was ist belegt?

S. Grüner

608 Unkonventionelle Heilweisen in der ärztlichen Praxis W. Andritzky

615 Trinkkuren bei orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen S. Gundermann

ehr. Gutenbrunner B. Stüttgen G. Hildebrandt Techn. Mitarb.: M. Peyer

■■ FORUM QUAUTÄT 621 Arbeitsweise und Inhalte

hausärztlicher Qualitätszirkel S. Dunkelberg

mm

DECAM

626 Einladung zur Mitglieder­

versammlung

631 32. Kongreß der DECAM:

»Qualitätssicherung hausärzt­

lichen Handelns«

Inzwischen gilt es als sicher, daß es sich bei der neuen Variante der Creutzfeld-jakob-Krankheit um BSE beim Menschen handelt. Das Aus für Hamburger und Steaks? Seite ??

PRAXIS-MACAZIN

Heilwasser - kaum anders als Leitungswasser? Diese Studie an Hypotonie-Patienten zeigt, wie wirksam Heilwasser sein

kann. Seite ??

638

641

644 644

DEUTSCHE AKUPUNKTUR GESELLSCHAFT DÜSSELDORF

Informationen der Gesellschaft HINTERGRUND

Hemmung der Blutgerinnung A. Stoll, j.R. Bohn

KONCRESSBERICHTE

Fibromyalgie - hilft Tolperison?

Lektine sind wichtig - in der Mistel ist aber mehr drin

633 Serie Praxis-EDV selber einrichten:

4. Dr. Müller installiert die Netzwerk­

karten

633 Der Kommentar: Diabetes ‘98:

Springen Sie mal über den Gartenzaun 635 Regionales Praxisnetz Leverkusen

645 Irbesartan - auch organprotektiv?

■■1 KONGRESS AKTUELL

646 Simvastatin: Langzeitdaten belegen die sichere Therapie

647 Patienten mit Depressionen in der Praxis: An Komorbidität mit Angst­

oder Zwangsstörungen denken THERAPIESTUDIE

648 Kontrollierte Studie über die abführende Wirkung eines sulfat­

haltigen Heilwassers

ehr, Gutenbrunner, G. Gundermann

Vorschau und Impressum auf der letzten Seite

Naturheilverfahren, Alternativmedi­

zin und spirituelles Heilen sind »in«, nicht nur bei Patienten... Seite ??

ZSA. 591

(6)

LESERBRIEFE

I Pro und Contra »Barfußmedizinu - auch bei unseren Lesern ein heißes Eisen!

Eine Reihe von Leserbriefen erhielten wir zu unserer Kontroverse über ap­

parative Spezialleistungen in der Allgemeinpraxis (Donner-Banz-

hoffN: Ein Lob der Barfußmedi­

zin! Z Allg Med 1998; 74:

381-385. DieckhqffD: Nur kei­

ne Barfiißmedizin! Z Allg Med 1998; 74: 386-388).

Knallharter Wettbewerb!

Dem Tenor des Artikels: Wenig ap­

parative Spezialuntersuchungen in der Allgemeinpraxis, da aufgrund der Niedrigprävalenz nur eine unzurei­

chende Ausbeute an richtig-positiven Diagnosen zu erwarten ist, ist im Prinzip zuzustimmen. Nur: In der bundesrepublikanischen Praxis funk­

tioniert das nicht, da sich hier die Allgemeinärzte im knallharten Wett­

bewerb mit den Spezialisten befin­

den, zuallererst mit den Internisten, und die apparativen Untersu­

chungen benötigen, um ihre Fachkompetenz unter Beweis zu stellen und auch schlicht und einfach, weil sie die Leistungen benötigen, um kostendeckend zu arbeiten. Beim gegenwärtigen Stand der Dinge ist es daher nicht ein­

zusehen, wieso ausgerechnet die All­

gemeinmediziner jetzt technisch-ap­

parativ »abrüsten« sollen. (...) Eine solche Selbstbeschränkung ist daher erst dann zu erwägen, wenn ein Primärarztsystem einge­

führt wird. Da aber noch nicht ein­

mal unser Berufsverband den Mut hat, das zu fordern, ist seine Ein­

führung wohl nicht zu erwarten: es sei denn, die Politik hat ein Einse­

hen und spricht ein Machtwort.

Dr. med. Wolfgang Seeliger Friedhofstraße 151

45478 Mühlheim a. d. Ruhr

Hausarzt-Demontage

(...) Donner-Banzhoff argumentiert statistisch schlüssig, indes ist die In­

tention seiner Darstellung nach mei­

nem Dafürhalten eher eine Demon­

tage kompetenter hausärztlicher Diagnostik und Therapie. Es kann doch nicht darum gehen, den Thorakalschmerz allein nach einem EKG-Befund zu klassifizieren. (...) Die Allgemeinmedizin kann und darf sich nicht darauf beschränken, fragend, fühlend und »freibleibend«

nach Wahrscheinlichkeiten zu ver­

trösten oder zu verweisen an den Organspezialisten.

Wenn wir die elementaren dia­

gnostischen Hilfsmittel technischer Art nicht sie nutzend beherrschen, dann ver­

weigern wir uns unse­

rer Aufgabe, Primär- Versorger zu sein. Inso­

fern gebe ich Dieck- hoff vollinhaltlich recht, der die In­

tegration von »Fünf-Sinne-Diagno- stik« und - preisgünstiger! - Basis- Medizintechnik fordert. (...)

Die Praxis läßt sich mit Statisti­

ken weder bestimmen noch sichern, weil das Individuum mit seinen An­

sprüchen und Besonderheiten so­

wohl medizinisch als auch wirt­

schaftlich hochspezifische und hochspezielle Anforderungen an uns stellt, denen wir uns bewußt

und umfassend zu stellen haben. In diesem Sinne wäre eine »Barfußme­

dizin« entweder unakzeptabel ris­

kant oder ein Ausstieg aus der ärztli­

chen Versorgungsgemeinschaft.

Dr. med. A.W. Bödecker Oberwiehler Straße 53 51674 Wiehl

Statistik nicht überschätzen...

Statistik hat der Forschung schon viel geholfen. Aber die Aussage für den Einzelfall darf man nicht über­

schätzen. Meine Lebensversicherung weiß recht genau, wieviele ihrer Kunden in diesem Jahr sterben wer­

den. Aber wann ich dran bin, kann sie mir nicht sagen. In der Spiel­

bank ist es extrem unwahrschein­

lich, daß siebenmal nacheinander Rot kommt. Aber wenn schon sechs­

mal Rot gekommen ist, ist beim nächsten Wurf die Wahrscheinlich­

keit für Rot immer noch so hoch wie beim erstenmal.

Für den einzelnen Patienten ist es völlig gleichgültig, wie hoch Präva­

lenz und Vorhersagewert sind. Jeder Befund ist ein Mosaiksteinchen und jeder Befünd kann im konkreten Einzelfall den entscheidenden Hin­

weis geben.

Dr. Igor Rudinsky Burgstraße 59 88069 Tettnang

I Osteoporose: harte Strahlen, weiche Daten?

Zwei Leserbriefe (plus Kommentar) zu dem Artikel Steinkohl M, Niemann D: Lei­

dende Patienten - harte Strahlen - weiche Daten. Z Allg Med 1998; 74:198-201.

Traurig...

(...) jedesmal wenn ich lese, wie sich sehr engagierte und kompeten­

te Allgemeinärzte dafür einsetzen, die von den Spezialdisziplinen nicht gelösten Probleme (Umsetzung des Wissens in praktisches Handeln) zu lösen, werde ich ganz traurig. Denn ich sehe demgegenüber einen riesi­

gen Berg an Problemen, die in der

Allgemeinmedizin zu bearbeiten sind und für die sich keiner interes­

siert, auch nicht die Lehrbeauftrag­

ten der Allgemeinmedizin. Wann beginnen wir damit, das umfangrei­

che Gebiet der salutogenen Res­

sourcen des Menschen zu erfor­

schen und zu vermitteln? Dies ist der eigenständige Bereich der Allge­

meinmedizin!

Prof. Dr. med. Eckhard Sturm Facharzt für Allgemeinmedizin

Akademie für patientenzentrierte Medizin Ziegelhofstraße 30

26121 Oldenburg

592 ZIIA

(7)

LESERBRIEFE

Kontraindikationen der Hormonersatztherapie Der Bericht aus Ihrem Qualitätszirkel war höchst interessant und zeigt, ein welch hohes Niveau diese Arbeit erreichen kann. Nur in einem Punkt muß widersprochen werden, den Kontraindikationen für eine hormonelle Substitution. Diese sind lediglich Brustkrebs, Corpus-uteri-Karzinom, aktuelle throm- boembolische Erkrankungen und schwerwiegende Leberfünktionsstörungen. Die genannten Kontrain­

dikationen Lipidstoffwechselstörungen stellen eher Indikationen dar, da bei erhöhtem kardiovaskulä­

rem Risiko und Nikotinabusus der Nutzen einer hormonellen Substitution besonders deutlich wird (Grodstein F et al: N Eng Med 1997; 336: 1769-75).

Eine sehr gute Zusammenfassung zur Osteoporose (Prävention, Diagnostik und Therapie) findet sich in dem Büchlein der DAGA »Osteoporoseleitlinie«

(Deutsches Grünes Kreuz 1997).

Prof. Dr. med. Erika Baum

Abt. für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin

Blitzweg 16 35039 Marburg

Ein protektiver Effekt von postmenopausal verab­

reichten Geschlechtshormonen auf den Knochen­

aufbau und auf die Herzkreislaufmortalität gilt heu­

te als weitgehend gesichert. Ihr Nutzen wird allge­

mein höher bewertet als ihre Risiken: nach Hor­

monsubstitution erhöhe sich zwar die Zahl der Mammakarzinome, die Herzinfarktmortalität sinkt jedoch deutlich überproportional. Die historisch noch höheren Krebs-, Infarkt- und Thromboembolie­

raten nach Östrogenzufuhr zur Kontrazeption kor­

relieren mit einer höheren Östrogendosierung. Die Östrogen-Komponenten (und Risiken) unterscheiden sich zudem bei oraler Kontrazeption und Hormoner­

satztherapie (...). Das diesjährige Bundesärztekam­

mer-Forum »Fortschritt und Fortbildung in der Me­

dizin« beschäftigte sich u.a. mit der Hormonbehand­

lung des alternden Menschen und stellte ebenso wie Frau Prof Baum fest, daß die Kontraindikationen von gestern die Indikationen von heute sind.

Bei einer Hormonersatztherapie sind individuelle medizinische oder persönliche Gründe (...) zu be­

rücksichtigen. Eine angemessene Bewegung und Ernährung ist nicht zu vernachlässigen. Die Förde­

rung des Nicht-Rauchens ist in jedem Falle präven­

tiv wünschenswert und tatkräftig zu unterstützen.

Für die Autoren:

M. Steinkohl

Arbeitsschwerpunkt Allgemeinmedizin und Gesundheitssystemforschung

Universitätskrankenhaus Eppendorf Martinistraße 52

20246 Hamburg

SOLIDAGOREN^ N

normalisiert die Kapillarpermea­

bilität, erhöht die Kapillar­

resistenz, fördert Diurese und Ödemausschwemmung, hemmt Entzündungen und Spasmen der Harnwege.

Zusammensetzung: 100

g Solidagoren N enthal­

ten : Extr.fl. aus Herb. Solidag.

50

g (stand, auf

1

mg Quercitrin pro ml), Herb. Potentill. anserin.

17

g, Herb. Equiset. arv.

12

g. Enth.

45

Vol.-% Alkohol.

Anwendungsgebiete:

Glomeruläre Nephropa­

thien, renale Hypertonie und Ödeme, Schwanger­

schaftsnephropathien, Entzündungen und Spas­

men der Harnwege, ungenügende Diurese, Pro­

teinurie.

Dosierung:

3 x täglich 20-30Tropfen in etwas Flüssigkeit einnehmen.

Handelsformen und Preise incl. MwSt.:

Solidagoren N-Tropfen; 20 ml (NI) DM 7,92 50 ml (N2) DM15,89 100 ml (N3) DM 26,94

Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 77732 Zell-Harmersbach/Schwarzwald

ZEIA. 593

0

(8)

AKTUELL

Aquaphor

'« . -

AQUAPHOR®

lllllllllllllllllll

I NSAR-Ulzera: Pluspunkte für Omzeprazol

Regelmäßige Einnahme nichtsteroidaler Entzündungshem­

mer führt bei 20-30% der Patienten zu peptischen Ulzera, ln einer randomisierten Doppelblindstudie wurden die Wirkun­

gen des Protonenpumpenhemmers Omeprazol und des zyto- protektiven Prostaglandinderivats Misoprostol auf die Hei­

lung und Prävention von Ulzera bei langfristiger Einnahme nichtsteroidaler Entzündungshemmer miteinander vergli­

chen.

935 Patienten mit Ulkus oder mehr als zehn Erosionen in Magen und/oder Duodenum erhielten einmal täglich 20 oder 40mg Omeprazol oder viermal täglich 200pg Misoprostol.

Nach acht Wochen Behandlung waren in den drei Behand­

lungsgruppen ähnlich viele Patienten geheilt (keine Ulzera mehr bzw. weniger als fünf Erosionen und allenfalls leichte Dyspepsie): 76% (20 mg Omeprazol), 75% (40 mg Omeprazol) bzw. 71% (Misoprostol). Omeprazol heilte Ulzera besser, Miso­

prostol Erosionen. Klarere Unterschiede zeigten sich bei der anschließenden Erhaltungstherapie. Erfolgreich behandelte Patienten erhielten in zufälliger Reihenfolge täglich 20mg Omeprazol, 2x200pg Misoprostol oder Plazebo. Nach sechs Monaten befanden sich noch 61% der Patienten unter Ome­

prazol in Remission, 48% unter Misoprostol und 27% unter

Plazebo. Omeprazol wurde in beiden Studien­

phasen besser toleriert als Misoprostol. (ChR) Hawkey Ch et al:

Omeprazole compared with misoprostol for ul­

cers associated with nonsteroidal antiinflam­

matory drugs.

N Engl J Med 1998; 338: 727-34.

I Stirbt der »Dr. med.«

langsam aus?

Die Zahl der Medizinstudenten, die eine Pro­

motion erfolgreich beenden, ist stetig rückläu­

fig. So waren 1996 in Bayern rund 45% der 31- 35jährigen Ärztinnen und Ärzte nicht promo­

viert. Dabei sehen von den Studierenden, die dieser »Promotionsmüdigkeit« nicht erliegen, immerhin 89% das Verfassen ihrer Arbeit im Nachhinein als sinnvoll an. Wer mag aber auch eine Zeit von im Schnitt 4 Jahren (6 Monate bis zehn Jahre) bis zum Beenden der Dissertation als sinnlos bezeichnen?

Eine Befragung von 189 »hochselektierten«

erfolgreichen Promovenden an der Universität Erlangen-Nürnberg ergab ferner, daß sich das Studium bei fast einem Drittel durch die Dok­

torarbeit um ein (24%) oder mehr Semester (7%) verlängert hatte. 30% reduzierten wegen der Dissertation den Besuch von Vorlesungen.

■ Sind die deutschen Studenten »promotionsmüde«?

Kritik der Befragten betraf vornehmlich die Länge des Promotionsverfahrens bzw. der Kor­

rekturzeit und das Fehlen einer vorherigen Prü­

fung des Promotionsthemas auf Durchführbar­

keit. Die Ergebnisse dieser Befragung begrün­

den nach Meinung der Untersucher die Forde­

rung, die Dissertation müsse fester Teil des Me­

dizinstudiums bleiben. (ChR)

Weihrauch M et al:

Der Weg zum »Dr.med.« - wie beurteilen Dok­

toranden ihre Dissertation?

Dtsch Med Wschr 1998; 123:375-380.

594 ZFA

(9)

I Schaden hohe

Absätze den Knien?

Osteoarthritiden treten bei Frauen doppelt so häufig auf wie bei Männern. Obwohl Millionen Frauen hochhackige Schuhe tragen, weiß man kaum etwas über die Effekte dieser Gewohn­

heit auf die Beingelenke. Während des Gehens liegt das Körpergewicht medial des Knies des sich in der Standphase befindenden Beines. Ge hen auf hochhackigen Schuhen verstärkt die Medialverschiebung des Körpergewichts und somit auch die Kompression der Innenseite des Kniegelenks. Videogestützte Bewegungsanaly­

sen bei 20 gesunden Frauen zeigen, daß im Ver­

gleich zum Barfußgehen beim Gehen in ge­

wohnten hochhackigen Schuhen (schmaler Hacken, mindestens 5 cm hoch) die maximale

Bewegung im Knöchelgelenk re­

duziert wird.

Das muß vor allem im

Knie, weniger im Hüftge­

lenk kompen­

siert werden.

Die Arbeit des Quadri- zeps erhöht sich, die Dauer des Zugs über die Patellarsehne und des Drucks auf das Patellofemoralgelenk verlängern sich. Die normale Varusstellung des Knies in der Stand­

phase des Gehens verstärkt sich um durch­

schnittlich 23%. Die lateralen Seitenbänder werden stärker gedehnt, die Gelenkflächen im medialen Bereich stärker komprimiert.

Osteoarthritische Veränderungen sind häufi­

ger im medialen als im lateralen Bereich des Kniegelenks angesiedelt. Um einen kausalen Zusammenhang zwischen degenerativen Ge­

lenkveränderungen und dem Tragen hoch­

hackiger Schuhe belegen zu können, sind je­

doch weitere Untersuchungen notwendig.

(ChR) Kerrigan D C et al;

Knee osteoarthritis and high-heeled shoes.

Lancet 1998; 351:1399-1401.

Eine Ursache degenerativer Celenk- veränderungen?

VYSOREL®

Das Krebstherapeutikum aus Viscum album

TUMORNACHSORCE REZIDIV- und Metastasen­

prophylaxe

BEHANDLUNG maligner Tumore

STANDARDISIERTES

Herstellungsverfahren unter Berücksichtigung aller Inhalts­

stoffe des Gesamtextraktes von Viscum album

Zusammensetzung: Wässriger Frischpflanzenauszug aus Viscum album planta tota. Anwendungsgebiete:

Behandlung maligner Tumore, gemäß der anthropo­

sophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Post­

operative und postradiäre Rezidiv- und Metas­

tasenprophylaxe. Nebenwirkung: Zu Beginn der Behandlung können an der Einstichstelle Rötungen auftreten. Dosierungsanleitung: Nach ärztlicher Vor­

schrift. Grundsätzlich mit kleinen Dosen beginnen.

Hinweis: Das Präparat während der Schwangerschaft nicht verabreichen. Art der Anwendung: Subcutane Injektion. Detaillierte Anweisungen sind den Richt­

linien für die VYSOREL*- Therapie zu entnehmen.

Packg. zu 8 Ampullen, Stärke 60, DM 58,33 Packg. zu 50 Ampullen, Stärke 60, DM 306,48

NOVI PHARM Gesellschaft m.b.H.

Haidachstraße 29/7/43, D-75181 Pforzheim Tel. 07231/69797

^\\v///IV\\V//A\\T///ANWy^\\V//2V\\v///I\.\\V/yiV\\V/AX\\V//IV\\v/^

(10)

REFERENZKLASSE.

Concor bedeutet:

beste galenische Qualität, sehr gute Verträglichkeit und 24-8tunden-Bhit- drucksenkung. IVlit einer einzigen Tablette am Tag. Deshalb ist Concor bei KHK und Hypertonie der Maßstab für hochselektive Betablocker.

Referenzklasse.

Für einen erstaunlich ^ünsti^en Preis. Concor

Der unverwechselbare Betablocker

Concor* 5, 10. Wirkstoff: Bisoprololfumarat (2:1). Zusammensetzung: 1 Filmtablette Concor 5/10 enthält 5 mg/10 mg Bisoprololfumarot (2:1). Sonst. Bestandteile: Hochdisperses Siliciumdioxid, Mognesiumsleorat, Poly (1-vinyl-2-pyrrolidon) vernetzt, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat, Dimeticon 100, Mocrogol 400, Hypromellose, Farbstoffe El 71, El 72. Anwendungsgebiete: Hypertonie, koronare Herzkronkheit (Angina pectoris). Gegenanzeigen: Uberempfindlichkeil gegen Bisoprolol oder verwandte Derivole, manifeste Herz Insuffizienz, Schock, AV Block II. und III. Grades, Sinusknotensyndrom (Sick Sinus-Syndrom), SA-Block, Bradykardie (<50 Schläge/min vor Behandlungsbeginn), Hypotonie (syst. <90 mmHg), Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegs erkronkungen, Spätstadien peripherer Durchblutungsslärungen, gleichzeitige Einnahme van MAO-Hemmstoffen (Aus nähme MA0-6-Hemmstoffe). Bei Psoriasis in der Ggen- oder Familienanamnese sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung Bei Phäochromozytom Concor erst noch Blockode der Alpharezeptoren onwenden. Bei Leber- und Nierenfunktions Stärungen: Hinweise in der Dosierungsanleitung beochten. Vorsicht ist geboten bei Diabetes mellitus mit stark schwon kenden Blutzuckerwerten, strengem Festen, melobolischer Azidose, onomnestisch schweren Überempfindlich keitsreoktionen, laufender Desensibilisierungstheropie, AV-Block I. Grades, Prinzmetal-Angina. Während Schwanger schoft und Stillzeit sowie bei Kindern sollte Concor nicht eingesetzt werden, da hierfür beim Menschen bisher keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Nebenwirkungen: Insbesondere zu Behandlungsbeginn gelegentlich: Mü­

digkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, verstärkte Traumaktivität, depressive Verstimmung, selten Hallu­

zinationen. Selten: Sehstärungen, verminderter TränenfluO, Konjunktivitis. Gelegentlich: Verstärkter Blutdruckobfoll auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostot. Hypotonie), Bradykardie, AV-Überleitungsstärungen, Verstär­

kung einer Herzinsuffizienz mH peripheren Ödemen, Kribbeln und Kältegefühl in den Gliedmaßen (Parüsthesien).

Verstärkung der Beschwerden bei Claudicatio intermittens oder M. Roynaud bei Therapiebeginn möglich. Selten:

Dyspnoe bei Neigung zu Bronchospasmen. Gelegentlich: Obstipation, Diarrhoe, Übelkeit, Bauchschmerzen, Muskel­

schwäche und Muskelkrämpfe, Mono- und Polyarthritis, Pruritus. Selten: Flush, Diaphorese, Patenzstörungen, Erhöhung der Leberenzyme (GOT, GPT) im Blut, Hepatitis. Bei Diabetes mellitus kann sich die Glukosetoleranz ver­

schlechtern, und Zeichen einer Hypoglykämie (Tochykardie) können verschleiert werden. In Einzelfällen: Erhöhung der Triglyzeride, Hoorousfall, Hörstörungen, Ohrensausen, Gewichtszunahme, Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust, Rhinitis allergica, Induratio penis plastica (Peyranie's disease). Dos Reaktionsvermögen kann, besonders bei Therapiebeginn und zusammen mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Hinweis: In Einzelfällen wurde die Aus­

lösung einer Psoriasis, die Verschlechterung ihrer Symptome oder die Entstehung psoriasiformer Exantheme beobach­

tet. Überempfindlichkeitsreoktionen können eine schwere Verlaufsform zeigen. Dorreichungsfonnen und PockungsgröSen: Concor 5:30 nimtbl. 24,16 DM NI; 50 Filmtbl. 36,06 DM N2; 100 RImtbl. 62,04 DM N3. Concor 10: 30 Filmtbl. 37,19 DM NI; 50 RImtbl. 55,47 DM N2; 100 Filmtbl. 95,44 DM N3. Klinikpackungen. Verschrei­

bungspflichtig. Nähere Angaben siehe Gebrauchs- bzw. Fachinformation. Stand: April 1998 Merck KGaA 64271 Darmstadt.

Merck KGaA, 64271 Darmstadt

Internet (WWW): http://www.medizinpartner.de E-mail: medizinpartner@merck.de

HERZ­

KREISLAUF

MERCK

(11)

AKTUELL

Die neue Variante der Creutz­

feldt-Jakob-Krankheit

Zur Übertragung des BSE-Erregers auf den Menschen

Herrmann Daß R. Johannsen

Seit Mitte der 80er Jahre sind in Großbritannien über 170.000 Rinder am Rinder­

wahnsinn BSE erkrankt. Ca. zehn Jahre später trat - gleichfalls in Großbritan­

nien - eine neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK, gelegentlich auch als nvCJK bezeichnet) auf. Diese neue Variante unterscheidet sich klinisch und biochemisch von der klassischen CJK. Überzeugendes wissenschaftliches Beweismaterial zeigt, daß es sich bei der vCJK um BSE beim Menschen handelt.

Bisher sind 24 Menschen an vCJK erkrankt, 23 in Großbritannien und einer in Frankreich (9). Als wichtigster Übertragungsweg wird die orale Aufnahme von mit BSE infizierten Rinderprodukten angesehen. Zur Verhütung einer weiteren Ausbreitung dieser Erkrankung wurden umfangreiche vorsorgliche Maßnahmen getroffen. Hierzu zählen das Importverbot für britisches Rindfleisch, die Fest­

legung von Sicherheitsfaktoren für Medikamente bovinen Ursprungs sowie die Empfehlung, Präparate aus Humanplasma nicht anzuwenden, wenn ein Plas­

maspender an vCJK erkrankt.

Mitte der 80er Jahre hat eine neuartige, sich epidemisch ausbrei­

tende Erkrankung zahlreiche Rinder befallen: An dem Rinderwahnsinn BSE (bovine spongiforme Enzepha­

lopathie) sind bis heute über 170.000 Rinder erkrankt. Die Epidemie wur­

de durch Verfutterung von infektiö­

sem Tiermehl verbreitet (4). Sie trat fast ausschließlich in Großbritan­

nien auf und führte zu einer Mas­

senvernichtung von Rindern.

Beginnend in 1994 wurden in Großbritannien einige atypische Er­

krankungsfälle der Creutzfeldt-Ja­

kob-Krankheit beobachtet (21). Aty­

pisch waren: Dysästhesien und Ver­

haltensänderungen, Abwesenheit der bei klassischer CJK typischen Tabelle 1: Anzahl Erkrankungsfälle vCJK

(bis März 98) 1995 1996 1997 1998

3 Fälle 10 Fälle 10 Fälle 1 Fall bisher ’)

Einer der aufgeführten Fälle wurde in Frankreich beobachtet, die übrigen in Großbritannien.

') Bis Juni ‘98 drei weitere Fälle in CB.

EEG-Veränderungen, ein relativ lan­

ger Verlauf der Krankheit (durch­

schnittlich zwölf Monate) und das ge­

ringe Alter der Patienten: 16 bis 39 Jahre (8).

Im März 1996 wurde der Verdacht laut, bei dieser neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit könne es sich um BSE beim Menschen han­

deln (21). Dieser Verdacht hat sich zu­

nehmend bestätigt. Inzwischen gilt als sehr wahrscheinlich, daß vCJK beim Menschen eine Folge der Über­

tragung von BSE ist (1, 6, 14).

I Pathophysiologie und Klinik

Im Gegensatz zu klassischer CJK (Charakteristika: 15) beginnt die vCJK mit schwerer Depression (oder anderen psychiatrischen Störungen) und mit Gefühlsstörungen (Dys- ästhesie oder Parästhesie). Diese frühen und unspezifischen Zeichen können etliche Monate dauern. Spä­

ter im Verlauf der Erkrankung ent­

wickeln sich charakteristische klini­

sche Symptome: Demenz, zerebrale

Z. Allg. Med. 1998; 74: 597 - 599. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1998

und verschiedene fokale neurologi­

sche Zeichen, Myoklonus oder ande­

re unfreiwillige Bewegungen und schließlich akinetischer Mutismus (22, 23). Das geringe Alter, der ver­

hältnismäßig lange Verlauf (> 1 Jahr), die bleibenden sensorischen Störun­

gen und das Fehlen typischer peri­

odischer Zeichen im EEG deuten dar­

aufhin. daß es sich um eine neue Va­

riante der CJK handelt (14).

Der Erreger und seine Verteilung im Gewebe

Die Natur des Erregers ist bisher nur ansatzweise bekannt. Die bishe­

rigen Erkenntnisse fuhren zu seiner Charakterisierung als ein sehr klei­

nes proteinhaltiges Agens (Prion).

Das normale zelluläre Prion-Protein findet sich in höchster Konzentra­

tion in Neuronen. Eine geringe Ex­

pression findet sich in allen anderen Zellen und Geweben, außer in Leber und Pankreas (4).

Infektiöse Prionen sind in der La­

ge, mit normalem Prion-Protein zu assoziieren, und dabei das normale Prion-Protein in infektiöse Prionen umzuwandeln. Diese Konformati- onskonversion führt zu einer Kaska­

de mit dominoeffektartiger, expo­

nentieller Vermehrung von infektiö­

sen Prionen (4). Für diese Hypothese wurde Stanley Prusiner mit dem No­

belpreis für Medizin 1997 ausge­

zeichnet.

Infektiöse Prionen finden sich kon­

zentriert in Gehirn und Nervenge­

webe erkrankter Tiere oder Men­

schen. Bei an vCJK erkrankten Men­

schen wurden infektiöse Prionen bis­

her in den Tonsillen gefunden (10, 11). Weiterhin wurde BSE-lnfektio- sität in geringeren Konzentrationen

ZSA 597

(12)

AKTUELL

nachgewiesen in Milz, Tonsillen, Lymphknoten, lleum, Kolon, Hypo­

physe, Epiphyse, Auge, Dura Mater, Liquor, Nebenniere, Peritoneum und Plazenta von erkrankten Tieren. Ob auch andere Organe und Gewebe er­

krankter Tiere (z.B. Muskeln, Blut, Knochen, Milch) BSE-lnfektiosität aufweisen, wird zur Zeit intensiv un­

tersucht. Hierbei muß berücksich­

tigt werden, daß z.B. Muskeln auch von Nerven durchzogen werden. Bei der Betrachtung von Blut wird zwi­

schen den verschiedenen zellulären Bestandteilen und dem zellfreien Plasma unterschieden.

I BSE und vCJK

Die verschiedenen Prionenstäm- me lassen sich biochemisch unter­

scheiden. Biochemische Analysen deuten stark darauf hin, daß Prio- nenstämme von BSE und vCJK sich ähnlich sind, während sie sich von Prionenstämmen anderer spongifor­

mer Enzephalopathien unterschei­

den (10, 11). vCJK wurde zehn Jahre nach dem Auftreten von BSE erst­

mals beobachtet. Dieser Zeitraum ist vergleichbar mit der Inkubationszeit anderer spongiformer Enzephalopa­

thien. Außerdem entspricht die geo­

graphische Verteilung der vCJK der­

jenigen von BSE. ln Mäuseversuchen wmrde gezeigt, daß die In­

kubationszeit, die Sympto­

matik und der anatomisch­

pathologische Himbefund bei den Mäusen nach Infekti­

on mit BSE bzw. vCJK über­

einstimmen (7).

Aus diesen biochemischen, epide­

miologischen und klinisch-patholo­

gischen Indizien wird geschlossen, daß die Erreger der vCJK mit denen der BSE identisch sind (5,6,7,11,14).

Übertragungswege

Lebensmittel. An erster Stelle wird hier die orale Aufnahme von Rin­

derprodukten diskutiert. Besonders heikel sind Produkte aus Geweben, die infektiöse Prionen konzentriert enthalten (Hirn, Nervengewebe). Die

598 ZFA

britische Bevölkerung ist in den 80er Jahren wahrscheinlich einer Exposi­

tion mit Rindfleisch und Rinderpro­

dukten ausgesetzt gewesen, die von BSE betroffen waren (14). Diskutiert wird aber auch über Milch (20) und Gelatine.

Die Produktionsverfahren von Ge­

latine und Laktose wurden bezüglich ihrer Inaktivierungspotenz in bezug auf infektiöse Prionen sorgfältig ge­

prüft und validiert. Zur Zeit wird kein Produktionsverfahren für Gela­

tine als sicher angesehen, wenn das Ausgangsmaterial potentiell infek­

tiös für BSE ist. Daher ist die Kon­

trolle der Natur, des geographischen Ursprungs und der Qualität des Aus­

gangsmaterials derzeit überragend wichtig (19).

Medikamente. Für alle in Deutsch­

land zugelassenen Medikamente, die Produkte bovinen Ursprungs enthal­

ten, mußte in den letzten Jahren ei­

ne Dokumentation erarbeitet wer­

den, in der die sicherheitsrelevanten Bereiche mit konkreten Zahlen be­

legt werden. Allen Medikamenten, für die bis November 1995 ein der­

artiges Dossier nicht vorlag, wurde die Zulassung entzogen (2).

Blutprodukte. Für Präparate, her­

gestellt aus menschlichem Blut oder Plasma, wird ein theoretisches Risi­

ko der Übertragung von vCJK disku­

tiert. Gegenwärtig gibt es jedoch kei­

ne Befunde oder Studien über vCJK-lnfektiosi- tät in Blut, Plasma oder Plasma-Frak­

tionen wie Gerinnungsfaktoren, Im­

munglobulinpräparaten oder Albu­

min. Es ist auch unbekannt, ob vCJK durch Transfusion übertragen wer­

den kann.

Epidemiologische und experimen­

telle Daten über andere spongiforme Enzephalopathien (z.B. klassische CJK) deuten an, daß eine Übertra­

gung durch Transfusion sehr un­

wahrscheinlich ist. (9). Derzeit ist kein Fall bekannt, in dem die klassi­

sche CJK durch Blut oder Blutpro­

dukte übertragen wurde (13). Auch Langzeituntersuchungen (5-25 Jah­

re) an Empfängern von Blutkonser­

ven, die von Spendern stammten, die später an klassischer CJK erkrank­

ten, haben bisher keinen Fall von Übertragung gezeigt (18).

I Erreger-Inaktivierung

Die BSE und vCJK verursachenden Erreger (Prionen) sind ungewöhnlich resistent gegenüber der Behandlung mit chemischen und physikalischen Inaktivierungsmethoden. Geeignete Verfahren zur Inaktivierung (16) sind bei der Herstellung von Plasmaderi­

vaten nicht anwendbar. Bei der Her­

stellung von Gelatine und Milchpul­

ver sind jedoch einzelne Verfahren durchaus geeignet. Das einfache Ko­

chen oder Braten von Rindfleisch im Haushalt dürfte jedoch in den mei­

sten Fällen nicht ausreichend sein.

I Offene Fragen

Während die BSE-Epidemie bei Rindern inzwischen im Abklingen begriffen ist, hat die vCJK-Epidemie beim Menschen möglicherweise ge­

rade erst begonnen. Der weitere Ver­

laufist noch nicht absehbar. Er hängt ab von der Anzahl der exponierten Personen, der infektiösen Dosis und der Inkubationszeit.

Fieberhaft gearbeitet wird derzeit an einem Test, mit dem übertragba­

re spongiforme Enzephalopathien bereits in der Inkubationszeit - also vor Ausbruch der Erkrankung - dia­

gnostiziert werden können (12). Ein solcher Test würde das Risiko einer iatrogenen Übertragung der Erkran­

kung wesentlich reduzieren.

Die Art des Erregers und seine Bio­

logie wird von mehreren Forscher­

teams intensiv untersucht. Genaue­

re Kenntnis über die quantitative Verteilung des Erregers in verschie­

denen Geweben und im Verlauf der Inkubation wäre hilfreich bei der Be­

wertung eines eventuellen Risikos

(13)

AKTUELL

für Gewebe und Produkte bovinen Ursprungs. Damit wäre eine Voraus­

setzung ftir Validierungsstudien und Risikominimierung sowohl bei Me­

dikamenten als auch bei Nahrungs­

mitteln geschaffen.

Eine kausale Therapie der vCJK ist bisher nicht bekannt.

I Prävention

Lebensrnittel. Die EU-Landwirt­

schaftsminister haben ein Import­

verbot für britisches Rindfleisch ver- hängt.2) Weitere vorbeugende Maß­

nahmen bzgl. Lebensmitteln und Zusatzstoffen werden der­

zeit in der Europ. Kommission diskutiert (scientific steering committee DG XXIV, Verbrau­

cherschutz). Die Vorschläge sind bisher widersprüchlich.

Eine definitive Aussage ist für Ende 1998 angekündigt.

Medikamente, ln Deutschland wurde für alle zugelassenen Medika­

mente bovinen Ursprungs ein Si­

cherheitsfaktor berechnet, ln diesen Sicherheitsfaktor gehen Angaben ein über:

■ die Herkunft der Tiere,

■ das verwendete Material,

■ Entfernung/Inaktivierung von in­

fektiösen Prionen,

■ die verwendete Menge für eine durchschnittliche Tagesdosis,

■ die Anzahl der Tagesdosen,

■ die Applikationsart.

Für diese Bereiche werden jeweils Punkte vergeben. Aufgrund theore­

tischer Überlegungen fordert heute die Zulassungsbehörde, daß die Summe der Punkte in die­

sen Bereichen mindestens 20 betragen muß. Unter diesen Bedingungen ist das Risiko, sich durch Einnahme eines Arzneimittels, das aus konta­

miniertem Rindermaterial herge­

stellt wurde, mit dem BSE-Erreger zu infizieren, kleiner als das Risiko, an

Dies wurde im Juni ‘98 von der Europäischen Kommission weitgehend aufgehoben.

der klassischen Creutzfeldt-Jakob- Krankheit zu erkranken (2).

Blutprodukte. Abgeleitet aus den experimentellen und epidemiologi­

schen Erfahrungen mit anderen übertragbaren spongiformen Enze­

phalopathien (z.B. klassische CJK) wird angenommen, daß die Übertra­

gung von vCJK durch Präparate aus Human-Plasma sehr unwahrschein­

lich ist (9). Derzeit wird vorbeugend empfohlen, Plasmapräparate nicht in Verkehr zu bringen bzw. zurück­

zurufen, wenn bei einem Plasma­

spender vCJK diagnostiziert wird. Ri­

siko-Spender werden bereits vor der Spende ausgesondert. Auf die Verar­

beitung britischen Plasmas wird ver­

zichtet. Zur Erhöhung der vCJK-Si- cherheit bei zellulären Blut-Kompo­

nenten wird in Großbritannien der­

zeit die Möglichkeit der Leukodeple- tion diskutiert (3). Die CJK-Referenz- Zentren überwachen die Entwick­

lung dieser neuen Epidemie. Es wur­

de empfohlen, ein globales Überwa­

chungssystem der CJK und ihrer Va­

rianten einzurichten (17). Experten- kommitees der Behörden aller be­

troffenen Länder verfolgen die Ent­

wicklung derzeit mit großer Auf­

merksamkeit. Im Mittelpunkt des In­

teresses steht der Schutz der Bevöl­

kerung vor Übertragung des Erregers von vCJK.

Literatur

1. Almond J, Patterson J: Human BSE. Nature 1997; 389: 437^39.

2. Ammon HPT: BSE-bedingtes Risiko für Arzneimittel mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Dtsch Apot Ztg 1996; 136:

1219.

3. Barbara]: Blood transfusion risk: Protect­

ing against the unknown. Brit Med J 1998;

316: 717-8.

4. Blum HE: Nobelpreis für Medizin 1997.

Dtsch Med Wschr 1997; 122: 1605-1608.

5. Bradbury J: Latest results are the strongest yet to link nvCJD with BSE. Lancet 1997; 350;

1007.

6. Brown P: B lymphocytes and neuroinva­

sion. Nature 1997; 390: 662-663.

7. Bruce ME: Transmissions to mice indica­

te that ‘new variant’ CJD is caused by the BSE agent. Nature 1997; 389; 498-501.

8. Collins S: Iatrogenic and zoonotic Creutz- feldt-Jakob disease: The Australian perspec­

tive. MJA 1996; 164: 598-602.

9. EMEA (The European Agency for the Eva­

luation of Medicinal Products): CPMP Posi­

tion Statement on new variant CJD and plasma-derived medicinal products. CPMP 1998; 201.

10. Hill AF: Diagnosis of nvCJD by tonsil biopsy. Lancet 1997; 349; 99-100.

11. Hill AF: The same prion strain causes vCJD and BSE. Nature 1997; 389: 448-450.

12. Korth: Prion (PrPsc) specific epitope de­

fined by a monoclonal antibody. Nature 1997; 390: 74-7.

13. Ludlam Chr, Ludlam A; New-variant Creutzfeldt-Jakob disease and treatment of haemophilia. Lancet 1997; 350: 1704.

14. Pocchiari M: Early identification of vari­

ant Creutzfeldt-Jakob disease. Brit Med J 1998; 316: 563-564.

15. Poser S: Die Creutzfeldt-Jakob Krankheit.

Dtsch Med Wschr 1997; 122: 1099-1105.

16. Robert-Koch-lnstitut; Creutzfeldt-Jakob- Erkrankung (CJK) bzw. humane übertragba­

re (transmissible) spongiforme Enzepha­

lopathien (TSE). Bundesgesundheitsblatt 1998;2;78-83.

17. Robert-Koch-lnstitut: Creutzfeldt-Jakob Krankheit. Bundesgesundheitsblatt 1998; 3;

128-130.

18. Sullivan MT: Conference Coverage (Blood SafetyFLookback study points to safety of transfusion. Blood Weekly March 9.1998; 3-4.

19. The European Commission: DG XXIV Scientific Steering Committee. Consumer Policy and Consumer Health Protection.

Opinion on the safety of gelatine adopted at the Scientific Steering Committee at its plenary meeting of 26-27 March 1998 fol­

lowing a public consultation on the preli­

minary opinion adopted on 19-20 February 1998 (version updated on 03.04.98).

http://www.europa.eu.int/comm/dg24/healt h/sc/ncomm0/out09_en.html

20. van Duijn CM: Case-control study of risk factors of Creutzfeldt-Jakob disease in Eu­

rope during 1993-95. Lancet 1998; 351:

1081-1085.

21. Will RG; A new variant of Creutzfeldt-Ja­

kob disease in the UK. Lancet 1996; 347:

921-925.

22. Zeidler: nvCJD: Neurological features and diagnostic tests. Lancet 1997; 350;

903-907.

23. Zeidler: nvCJD; Psychatric features. Lan­

cet 1997; 350: 908-910.

Dr. med. Herrmann Daß Arzneimittelsicherheit Centeon Pharma GmbH Postfach 1230 35002 Marburg

Geboren 1958, verheiratet, zwei Kinder.

Klinische Tätigkeit in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Tropenmedizin. Ar­

beitsschwerpunkte Sicherheit von Plasma­

präparaten, Interesse an der Epidemiologie übertragbarer Krankheiten.

ZEA. 599

(14)

NATURHEILVERFAHREN

Naturheilverfahren

Weiche Therapierichtungen gibt es, was ist belegt?

Steffen Grüner

Die Diskussion um Naturheilverfahren ist längstzu einem Politikum geworden, und das nicht erst mit der dritten Stufe des CSC vom 1. Juli 1997, in der die Kas­

sen zur Erstattung alternativmedizinischer Leistungen verpflichtet wurden, so­

fern deren Nutzen irgendwie belegt werden kann. Die kassenpolitische und fi­

nanzielle Konsequenz dieses Zusatzes hat die Belligerenz zwischen Schulme­

dizinern und Naturheilkundlern bzw. naturheilkundlich orientierten Ärzten er­

heblich verschärft. Die Demarkationslinie in einem fast unversönlich zu nen­

nenden Grabenkrieg bildet hier die Frage der wissenschaftlichen Objektivier- barkeit gegenüber tradierten, meist nur empirisch belegten Verfahren.

■ Versuch einer Definition

Die endgültige Etablierung der Natur­

heilverfahren erfolgte wohl durch die dritte Novelle der Approbationsord­

nung für Ärzte vom 21.12.1989. Hier wurden die Naturheilverfahren erst­

malig thematisch in das Medizinstudi­

um aufgenommen und wie folgt defi­

niert: »Naturheilverfahren umfassen im Rahmen der Cesamtmedizin die Anregung der individuellen, körperei­

genen Ordnungs- und Heilkräfte durch die Anwendung nebenwirkungsarmer oder -freier, natürlicher Heilmittel.«

Nach Bühring (2) lassen sich die thera­

peutischen Wirkprinzipien medizini­

scher als auch naturheilkundlicher Bemühungen historisch in vier Prinzi­

pien einteilen:

■ in die Elimination von Erkranktem bzw. Krankheit,

■ die Substitution von Fehlendem,

■ die Direktion der Körperfunktionen,

■ die Stimulation von Körperreaktio­

nen.

Die ersten drei Prinzipien sind fester Bestandteil schulmedizinischer Bemühungen, das vierte Prinzip findet sich zumindest rudimentär in Form von Impfungen oder in der Onkologi- schen Therapie wieder.

Physikalische Therapie

Die Physikalische Therapie be­

schreibt die Applikation physikali­

scher Reize (Thermo-, Klima-, Bal- neo-, Hydro-, Elektro-, Massagethera-

600 ZEA.

pie). Bei der Hydrotherapie nimmt das Rezeptororgan Haut über das Wasser »natürliche« physikalische Reize auf: Temperaturdifferenz, Was­

serdruck, Auftrieb im Wasser etc. Die Wasserbehandlung induziert die Bil­

dung vasoaktiver Stoffe wie Acetyl- cholin, Histamin. Bradykinin und Serotonin, die Blutzirkulation und der Blutrückfluß in den Beinvenen werden verbessert. Es kommt zu ei­

ner Tonusänderung der glatten und quergestreiften Muskulatur, der Kör­

per reagiert im Sinne seiner Autore­

gulation mit einer Adaptation der Kreislaufsituation. Weitere Verände­

rungen betreffen den Herzschlag, die Atmung, das Herzzeitvolumen, die Thermogenese, Wärmeabgabe, Stoff­

wechselgeschwindigkeit und die Schmerzempfindlichkeit.

Kutisviszerale Reflexe sorgen bei warmen Bädern oder heißen Packun­

gen für eine Erhöhung der gastroin­

testinalen Peristaltik, aufsteigende Armbäder können bei Angina pecto­

ris oder Asthma bronchiale, Pneu­

monie und Pleuritis hilfreich sein.

Bei funktionellen Herzbeschwerden oder Herzrasen senken kalte Um­

schläge die Schlagffequenz, der Käl­

tereiz wirkt verlangsamend auf die Peristaltik der Verdauungsorgane.

Durch die serielle Reiztherapie über mehrere Wochen mit täglichen

Auch die Klimatherapie ist eine Form der Physikalischen Therapie

Anwendungen kommt es zu einer Stärkung der Abwehrkräfte des Kör­

pers gegenüber Erkältungskrankhei­

ten, die generelle Leistungsfähigkeit des vegetativen Nervensystems ver­

bessert sich. Ebenso werden eine all­

gemeine körperliche Leistungsstei­

gerung und eine positive Beeinflus­

sung der seelischen Grundstimmung postuliert - wer das Wohlgefühl nach einem Saunagang erlebt hat, wird dies nachvollziehen können. Da die evozierten Reaktionen über die Zeit der Anwendung hinaus anhalten, sollte nach einer Anwendung eine Pause eingehalten werden.

Die Hydro- bzw. Thermotherapie wurde schon im alten China, in der Antike und im Mittelalter betrieben.

Ein prominenter Wegbereiter war der »Wasserheiler von Wörishofen«, Pfarrer Sebastian Kneipp (1821- 1897), der jeder seiner »Sprechstun­

den« Ärzte mitbeiwohnen ließ, die sich so mit seinen populären Thera­

pien und Heilerfolgen auseinander­

setzten mußten. Grundformen der Kneippschen Hydrotherapie sind Wassertreten, Schneegehen, Güsse, Bäder, Dämpfe, Packungen sowie Wickel und Auflagen.

Z. Allg. Med. 1998; 74: 600 - 604. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1998

(15)

Q

Akupunktur in Klinik und Praxis

Triggerpunkte und Triggermechanismen

Pekka f. PÖnrineu loche» GlecHtsch Rsymtmd PothxnaiiQ

Weg mit dem Schmerz

P. J. Pöntinen, J. Gleditsch, R. Pothmann

Triggerpunkte und Triggermechanismen

1997,99 S., 71 Abb., kt. DM 79- I ÖS 577 / SFr 72.-

(Akupunktur in Klinik und Praxis) ISBN 3-7773-1042-5

Die zentrale Bedeutung der Triggerpunkte bei der Behandlung myofazialer Schmerzen wird in der Akupunktur erst seit kurzem gezielt genutzt.

Diese Triggerpunkte kön­

nen heute lokalisiert wer­

den, und mit Hilfe eines eigens entwickelten Gerä­

tes kann ihre Druckemp­

findlichkeit zuverlässig bestimmt werden. Auch

der Neuling wird in der ________ __________

Triggerpunkttherapie ''"' ' ' recht bald feststellen, daß viele Funktionsstörungen völlig beseitigt werden oder zumindest eine Besse­

rung erfahren. Mit diesem Buch verfügt der Anwen­

der über einen diagnostischen und therapeutischen Leitfaden für die Praxis.

Bestelten Sie sofort. Ihre Vorteile:

- Bücher verschiedener Verlage aus einer Hand - eine Bestellung - eine Lieferung

- Für Eilbestellungen:

unsere Fax-Hotline:

(07 11) 89 31-496

E-Mail: 106007.2726@compuserve.com Hippokrates

Fachbücher des Monats

Für Sie ausgewählt von der Buchhandlung Thieme & Frohberg

Cut zu wissen, wo es steht!

M. M. Kochen (Hrsg.)

Allgemein- und Familienmedizin

2.. überarbeitete und erweiterte Auflage 1998, 568 S.. 125 Abb., 224 Tab., kt. mit Fadenheftung DM 88,- / ÖS 642 / SFr 80.-

ISBN 3-7773-1288-6

Die kommende Studienreform sieht eine Aufwertung der Allgemeinmedizin vor, wobei vermehrt Unterricht in Allge­

meinarztpraxen stattfmden soll. Diese Neuauflage bietet mit einem verstärkt Patienten- bzw. fallzentrierten Ansatz weitaus größeren Nutzen als die vor­

herrschend medizin- und technikorien­

tierte Darstellung vieler Fachlehrbücher.

Schon der geänderte Titel »Allgemein- und Familienmedizin« unterstreicht die basismedizinische Ausrichtung dieses Lehrbuchs, das nicht nur gründlich aktualisiert sondern auch um wichtige Themenbereiche - wie z. B. Umgang mit

Demenzen oder wirtschaftliche Praxisplanung und -führung - erweitert wurde.

Allgemein- und Familienmedizin

Michael M. Kochen (Hrsg.)

® MLP Hi Duale Reihe

AkunlB «■! KmMMai fM>

Moderne Konstitutionstherapie

Erkennen - behandeln - vermeiden von Zivilisations­

krankheiten

R. Matejka

Moderne

Konstitutionstherapie

in der ärztlichen Praxis 1998,322 S.. 37 Abb., 53 Tab., geb. DM 78,- / ÖS 569 / SFr 71.- ISBN 3-7773-1197-9

Was sind Zivi­

lisationskrank­

heiten? Wie kann man Zivili­

sationskrankhei­

ten erkennen und behandeln?

Und wie vermit­

teln Sie Ihren Patienten eine präventive Lebensweise?

In diesem Hand­

buch finden Sie

umfassende Antworten zu allen Fragen rund um unser heutiges Wohlstandsver­

halten und seine krankmachenden Fak­

toren. Hier erfahren Sie, was sich hinter den Prinzipien des konstitutionsorien­

tierten Ausleiten und des energetischen Aufladen verbirgt. Wie Sie die Konstitu­

tionstherapie in Ihr Therapiespektrum einbauen, welche Besonderheiten sie bietet, wird Ihnen in diesem Buch nahe­

gebracht.

Hippokrates

JA. ICH BESTELLE -Ex. ISBN 3-7773-1286-X

Ennet/Reuten Lexikon der Pflanzenheilkunde DM 68,-/ÖS 496/SFr 62.-

-Ex. ISBN 3-7773-1288-6

Kochen; Allgemein- und Familienmedizin 2. Auflage DM 88,-/ÖS 642/SFr 80,- -Ex. ISBN 3-7773-1197-9

Matejka: Moderne Konstitutionstherapie DM 78,-/ÖS 569/SFr 71.-

-Ex. ISBN 3-7773-1042-5

Pöntinen et al.; Triggerpunkte und Triggermechanismen DM 79.-/ÖS 577/SFr 72,-

I Firma

Straße '^/Ort

Unterschrift---

ttf ausföllen und an die Buchhandlung Thieme & Frohberg schicken:

Thieme & Frohberg,

“'gerstraße 14, 70469 Stuttgart

Die sanfte Macht der Pflanzen

D. Ennet, H. Reuter

Lexikon der Pflanzenheilkunde

Wirkung - Anwendung - Botanik - Geschichte 1997,440 S.. 268 farbige Bildtafeln,

kt. DM 68.- / ÖS 496 / SFr 62.- ISBN 3-7773-1286-X

Wußten Sie, daß Brennessel rheumatische Beschwerden lindert? Daß man Prostatabeschwerden mit der Säge­

zahnpalme zu Leibe rückt? Oder daß Guarana viel mehr Coffein enthält als Kaffee und Tee? ln diesem kompakten Nachschlagewerk auf dem neuesten phytotherapeu- tischen Stand finden Sie alles Wissenswerte rund um die

arzneiliche Verwendung von Pflanzen - von A wie Aalhornblüte bis Z wie Zwiebel! Botanik und Vorkommen, Drogengewinnung, Inhaltsstoffe, Wirkung, Verwendung, mögliche Nebenwirkungen sowie Geschichte werden zu jeder Pflanze beschrieben. 268 Farbtafeln vermitteln ein exaktes Bild der Pflanze und erleichtern ihre Identifizierung in der Natur.

Diether Ennet, Hei» D. Reuter

Lexikon der Pflanzenheilkunde

Wirkling • Anwendung Botanik • Ceschldite

Hippokrates Venag

(16)

NATURHEILVERFAHREN

Der Kneippsche Wickel

Bei einem Wickel nach Kneipp wird ein Körperab­

schnitt in zwei Tücher gehüllt: innen ein feuchtes, außen ein trockenes Tuch. Ziel der Wickel ist es, durch eine anfängliche Vasokonstriktion (das in­

nere Tuch wird mit leitungskaltem Wasser ge­

tränkt ) eine reaktive Vasodilatation zu erreichen, die eine Durchwärmung, Entspannung, Beruhi­

gung und Schmerzlinderung bewirkt.

Durch vergleichende Studien konnte belegt wer­

den, daß der Verbrauch von Einschlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmitteln hierdurch erheblich re­

duziert werden kann.

Alternativ für Morgenmuffel oder Wasserscheue wird das Trockenbürsten empfohlen.

Der kalte Wadenwickel wird zur Fiebersenkung eingesetzt. Bei diesem Wickel wird auf das äuße­

re Tuch verzichtet, eine Temperatursenkung des Fieberkranken durch die Verdunstungskälte wird erreicht.

Bewegungstherapie

Die Bewegungstherapie ist ein ganzheitliches Konzept von Übungs­

behandlungen: Krankengymnastik, muskuläre Entspannungsmethoden, Ergo- und Sporttherapie. Durch eine Verbesserung von Koordination, Fle­

xibilität, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer sollen Krankheitsprozesse bzw. gestörte Bewegungsabläufe po­

sitiv beeinflußt werden.

Ernährungsmedizin

Die Ernährungsmedizin beschäf­

tigt sich u.a. mit den alimentär be­

dingten Krankheiten, die einen Großteil unserer sogenannten Zvili- sationskrankheiten verursachen. Ein

anderer Schwerpunkt sind Diäten bei inneren Erkrankungen (z.B.

Pankreasinsuffizienz, Gicht, Stein­

leiden), bei krankheitsbedingten Fehlernährungen oder Tumorleiden.

ln den letzten Jahren wurde zu­

nehmend auf die Mikroökologie des Darmes und seine intestinale Barrie­

refunktion eingegangen. Überstei­

gert findet dieses Wissen seinen Aus­

druck in den oftmals werbewirksam angepriesenen Joghurts, die die an­

geblich zerstörte Mikroökologie des Darmes wieder aufibrsten sollen. Je­

der niedergelassene Kollege kennt die Problematik der »Pilze im Darm«, die bei Patienten Angst und Schrecken verbreiten können. Vor ei­

ner unreflektierten Stuhldiagnostik muß abgeraten werden.

Franz-Xaver-Mayr-Kur. Eine un­

ausgewogene Ernährung fuhrt nach F. X. Mayr zu hypotonem Verdau­

ungstrakt mit Malabsorption und Dysbiose aus Gärungs- und Fäulnis­

prozeßen, die zu einer pathologisch durchlässigen Schleimhautbarriere fuhren. Nach dem Zusammenbruch des Mukosablockes kommt es zu ei­

ner intestinalen Autointoxikation, die Ursache vieler chronischer Er­

krankungen sein soll.

Therapeutisch empfohlen werden Schonung, Reinigung (z.B. Kolon­

hydrotherapie), Entgiftung und Schulung. Die Mayr-Kur besteht aus Fasten, Milch-/Semmeldiät und mil-

Buchtip Das Crunddiät-System

Ernährungstherapie als Naturheilver­

fahren

5. völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage, Hippokrates Verlag Stuttgart 1998, 356 S., zahlreiche Abb. und Tab., 79,-DM.

den Ausleitungsdiäten sowie einer Kau- und Essenschulung.

Trennkost. Ein pathologisch ver­

längerter Verdauungsvorgang, der durch die »unphysiologische« Mi­

schung von eiweiß- und kohlenhy­

dratreicher Nahrung entsteht, kann, nach dem englischen Arzt Dr. Ho­

ward Hay, zu einer Übersäuerung des Magens fuhren. Es soll deshalb auf ein ausgewogenes Verhältnis aus säu­

re- bzw. basenbildender Nahrung ge­

achtet werden.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht läßt sich der Nutzen dieses Kon­

zeptes kaum belegen, dennoch kann die Trennkost zur Gewichtsredukti­

on erfolgreich eingesetzt werden.

Ordnungstherapie

Die Ordnungstherapie wurde auch von Sebastian Kneipp als Therapie­

säule bezeichnet, die die Indikation und Steuerung aller therapeutischen Maßnahmen unter der Berücksichti­

gung immanenter Kriterien für den Patienten beinhaltet.

Hier kommen Einflüsse psycho­

therapeutischer Verfahren, der Ernährungslehre und der Umwelt­

medizin zum Tragen, die ordnend in das Leben des Patienten und dessen Umwelt bzw. in die Interaktion mit­

einander eingreifen sollen. Diese Denkweise hat sich als moderner Therapieansatz z.B. in der Behand-

Q Buchtip

Die Übungen in der Bewegungstherapie wechseln zwischen Bewegung und Ent­

spannung

Positive Ordnungstherapie U. Boessmann, N. Peseschkian Cebrauchsanleitung für die ganzheits­

medizinische Praxis

HippokratesVerlag 1995,140S., 17 Abb., 7 Tab., 49,- DM.

602 ZFA

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Systematische Über- sichtsstudien, die in den letzten Jahren gemacht worden sind, zeigen, dass psychosoziale Einfluss - faktoren eine zentrale Rolle spielen – sowohl bei der

Systematische Über- sichtsstudien, die in den letzten Jahren gemacht worden sind, zeigen, dass psychosoziale Einfluss - faktoren eine zentrale Rolle spielen – sowohl bei der

Zudem zeigt sich, dass Personen, die ein Jahr nach Studienabschluss nicht ausbildungsadäquat beschäftigt sind, auch mittelfristig eher keine Arbeit finden, für die eine

Numicon besteht aus farbigen Lochplatten mit einer unterschiedlichen Anzahl von Löchern im Zahlenraum von 1 – 10, einer Grundplatte mit Steckern, an der die Lochplatten

Der neue Studiengang des Instituts Sekundarstufe I der PHBern ermöglicht Personen, die bereits über einen Bachelorabschluss einer Universität oder Fachhochschule in

Unsere Homet und wir werden ordentlich durchgeschüttelt und spüren jetzt ganz deutlich was es heißt sich nicht nach den Gezeiten zu richten.. Les Etacs

Als Resümee bleibt festzu- halten: Die TEFAF in Maas- tricht behauptet auf dem Ge- biet der Altmeisterkunst un- angefochten ihre führende Po- sition, und auch auf dem Ge- biet der

Grafik orientiert sich am Supplan- tations-Prinzip von Salomon [13], wonach den Lernenden ein schwie- riger kognitiver Prozess durch ein Medium vorgeführt wird. 4b zeigt