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Nachruf für Prof. Dr. med. habil. Heinz Trenckmann

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Personalia

176 Ärzteblatt Sachsen 4 / 2010

alle erreichbaren Abschlüsse, wird Lehrer und Ausbilder auf diesem Gebiet. Dann packen ihn Neuralthe- rapie und Akupunktur. Er formuliert zusammen mit Prof. Dr. Hellinger eine praktisch anwendbare Klassifi- kation der vertebragenen Schmerz- syndrome, die auch international starke Beachtung findet. Er bildet Physiotherapeuten aus und unter- richtet über viele Jahre Operations- schwestern, Fürsorgerinnen und Meister der orthopädischen Schuh- technik im Fachgebiet Orthopädie. In

diesem Zusammenhang ist er aktives Mitglied zahlreicher Gremien. Noch im November 2009 fährt er nach vorübergehender Besserung seines Leidens in seinem großen Wagen, der ihm so gut steht, eigenhändig nach Berlin zur Vorstandssitzung des DGMM-Ärzteseminars Berlin, denn er ist unter anderem dort ausgewie- senes Mitglied.

Überhaupt hat er nach Erreichen des 65. Lebensjahres noch so viel vor.

Weiteres sollte ihm nicht vergönnt sein…

Die Mitarbeiter der Klinik für Ortho- pädie des Universitätsklinikums der TU Dresden trauern um ihren sympa- thischen und beliebten Oberarzt und Privatdozenten, der am 5. Februar 2010 verstorben ist. Er hatte eine große Ausstrahlung nach außen, weshalb ihm allgemeines Mitgefühl sicher sein sollte.

Prof. Dr. med. habil. Rüdiger Franz Dresden

Nachruf für

Prof. Dr. med. habil.

Heinz Trenckmann

Am Mittwoch, dem 17. Februar 2010 verstarb im neunzigsten Lebensjahr nach langer und schwerer Krankheit der langjährige Ordinarius für Kar- diologie an der Universität Leipzig, Prof. Dr. med. habil. Heinz Trenck- mann.

Sein Lebenslauf ist bezeichnend für das 20. Jahrhundert: Er studierte in Berlin, Wien und Würzburg. Mit Kriegsbeginn verpflichtete sich sein Semester zum Militärdienst, was zunächst den Vorteil hatte, dass das Studium fortgesetzt werden konnte.

Mit dem Staatsexamen 1944 wurde jedoch auch Heinz Trenckmann ein- gezogen. Etwa ein Drittel seiner Kommilitonen sind in den verblei- benden Kriegsmonaten noch gefal-

len oder werden vermisst. Heinz Trenckmann konnte in Magdeburg 1951 seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin abschließen und wurde im darauffolgenden Jahr Oberarzt. Seine Habilitation schloss Heinz Trenckmann 1960 ab und wechselte anschließend in die säch- sische Metropole Leipzig. Hier wurde er 1965 Professor mit Lehrauftrag und 1969 ordentlicher Professor an der Universität Leipzig. Seinem Betreiben verdankte die Medizinische Klinik frühzeitig einen Herzkatheter- messplatz. Prof. Dr. Heinz Trenck- mann war Mitglied des 4. Vorstandes der Gesellschaft für Kardiologie und Angiologie der DDR und 1970 bis 1972 Präsident dieser Gesellschaft.

1982 – 1985 war er im Vorstand der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR.

Prof. Dr. Heinz Trenckmann lag die akademische Lehre ganz besonders am Herzen. Seine Schüler und Mitar- beiter berichten bis heute über seine akribisch vorbereiteten Vorlesungen und Visiten. Zahlreiche Promovenden haben seine Förderung, aber auch seine kritische Würdigung ihrer Arbeit erfahren. Seine Buchbeiträge zeugen bis heute von Bemühen um qualitativ hochwertigen Unterricht (Bock, Trenckmann, Herbst, Spreer:

Mißbildungen des Herzens und der großen Gefäße). Prof. Dr. Heinz Trenckmann hat bereits in den 60er- Jahren Kardiologie, Kardiochirurgie und Kinderkardiologie zusammenge- führt zu einer Struktur, die heute als Herzzentrum weithin anerkannt ist.

Die enge Beziehung zur Angiologie

(auf diesem Gebiet hat er selbst habi- litiert) lag ihm am Herzen, wofür er in Vorträgen, in der „Gesellschaft für Kardiologie und Angiologie der DDR“

und in seiner Leipziger Abteilung für Kardiologie und Angiologie gewor- ben hat. Über 30 Jahre war er Her- ausgeber der von Theodor Brugsch begründeten „Zeitschrift für die gesamte Innere Medizin und Grenz- gebiete“. Prof. Dr. Trenckmann war Ehrenmitglied der Deutschen Gesell- schaft für Innere Medizin, der Säch- sischen Gesellschaft für Innere Medi- zin, des Bundes der Internisten, der Polnischen und Tschechoslowaki- schen Gesellschaften für Kardiolo- gie.

1985 wurde Prof. Dr. Heinz Trenck- mann emeritiert und hat in den fol- genden Jahren noch viele Veranstal- tungen an der Medizinischen Fakul- tät der Universität Leipzig besucht und mit seiner Erfahrung bereichert.

Persönliche Rückschläge und seine lange Erkrankung hat er mit Geduld und wenig Klagen ertragen. Die Universität Leipzig hat mit dem Able- ben von Prof. Dr. Heinz Trenckmann einen großen Verlust zu beklagen.

Seine Schüler, Promovenden und Mitarbeiter bedauern seinen Tod zutiefst. Die Kardiologie in Mittel- deutschland verliert eine ihrer gro- ßen Persönlichkeiten, die in schwieri- gen Zeiten Bleibendes hinterlassen hat. Unser ganz besonderes Mitge- fühl gilt seiner Familie in dieser schweren Stunde.

Prof. Dr. med. Dietrich Pfeiffer Leipzig

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