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Das 'asiatische Ungeheuer'

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Academic year: 2022

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G

allenbrechdurch- fall (griech. „chol“

= Galle; „rhein“ = fließen) heißt die Übersetzung. Starke Schmerzen, Erbrechen, Durchfall mit massi- vem Flüssigkeitsverlust von bis zu 20 Litern am Tag sind typi- sche schreckliche Symptome der Cholera. Wird die körperliche Austrocknung der Betroffenen und der Verlust lebenswichtiger Mineralstoffe nicht unverzüg- lich behandelt, laufen diese blau an und sterben innerhalb kür- zester Zeit. Ein unschöner Tod!

Statistisch sterben ohne Be-

handlung zwei Drittel aller Er- krankten innerhalb von ein bis sechs Tagen.

Der Auslöser Dieser Extrem- Brechdurchfall entsteht durch das Bakterium Vibrio cholerae, dessen Exotoxin, das Cholerato- xin, zu starkem reiswasserarti- gem Durchfall (Reiswasserstüh- len) führt. Diese Bakterien ge- langen vor allem über fäkalien- verunreinigtes Trinkwasser, sel- ten über Erreger-kontaminierte Lebensmittel oder Gebrauchs- gegenstände in den menschli- chen Magen-Darm-Trakt. Das

Wissen über die mögliche Krank- heitsursache wurde jedoch erst im Laufe des 19./20. Jahrhun- derts nach und nach bekannt.

Zuvor stand die Menschheit der Erkrankung mehr oder weniger hilflos gegenüber und Millionen Erkrankte starben.

Schon im ersten Jahrtausend v. Chr. wird in Schriften auf Sanskrit, Chinesisch und Grie- chisch eine Durchfallerkran- kung beschrieben, die der Cho- lera ähnelt. Portugiesische See- fahrer berichteten 1543 n. Chr.

erstmals von einem Choleraaus- bruch in Indien.

Die großen Epidemien Zeit- genossen und Historiker sind sich einig, dass die großen Cho- leraepidemien in Europa ihren Ursprung im dicht bevölkerten Ganges-Brahmaputra-Delta in Indien hatten. Daher kommt auch der Begriff „asiatische Cholera“. Die erste Pandemie – seither gab es mindestens sechs weitere – breitete sich 1817 bis 1837 in ganz Asien aus, drang aber nicht weiter nach Westen vor. Bei allem Schrecken und aller Abscheu, den die aus In- dien eintreffenden Krankenbe- richte in Europa hervorriefen:

© Andrey Khrobostov / fotolia.com

50 DIE PTA IN DER APOTHEKE | April 2013 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS SEUCHEN DER WELT

Die

Cholera

ist eine sehr unangenehme, oft tödliche Krankheit – aber

leicht behandelbar. Das wissen wir heute in der westlichen Welt. Die großen Epidemien der Geschichte sprechen hier eine ganz andere Sprache.

Das „asiatische

Ungeheuer“

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Indien war weit weg und als Verursacher galten giftige Sumpf- dämpfe, die der Verwesungspro- zess in tropischem Klima nun einmal mit sich brachte. Mit der nächsten Pandemie in den 1830er-Jahren hatte die Cholera jedoch die gesamte Welt erfasst.

Verbreitet wurde die Krankheit von Händlern, Seeleuten, Solda- ten, Pilgern, Flüchtlingen und Auswanderern.

Kaum waren die letzten Ausläu- fer der zweiten Cholerapande- mie 1837 erloschen, wurde aus Bengalen ein erneuter schwerer Ausbruch gemeldet. An ihn schloss sich die dritte Pandemie

(1840 bis 1860) an, die 1847 Europa erreichte und in zwei Wellen bis 1854 anhielt. Auch von der vierten (1863 bis 1875), fünften (1881 bis 1896) und sechsten Pandemie (1899 bis 1923) sollten weite Teile Euro- pas betroffen werden, während es von der siebten, heute noch andauernden Pandemie (seit 1961) bis auf eingeschleppte Einzelfälle verschont blieb. 95 Prozent aller gemeldeten Fälle stammen heute aus Nord- und Zentralafrika, Südamerika und Südostasien.

Die Bekämpfung Die Ärzte versuchten, die Cholera zu ver- stehen, hatten aber zunächst keine Ahnung, wie sie entstand und übertragen wurde. Die em- pirischen Befunde widerlegten sowohl die Miasmentherorie der Übertragung durch üble Dünste wie die Kontagionstheo- rie der Übertragung durch Be- rührung von Kranken. Weder

Quarantäneversuche, Räucherun- gen, noch Aderlass, Opium oder Kalomel (Quecksilberchlorid) brachten Linderung oder gar Heilung. Der englische Arzt John Snow (1813 bis 1858) entdeckte 1854, einem der schlimmsten Cholera-Jahre überhaupt, die Übertragung über Fäkalien-ver- schmutztes Trinkwasser. Im gleichen Jahr beschrieb der ita- lienische Anatom Filippo Pacini (1812 bis 1883) in Florenz den Seuchenerreger als gekrümmtes, kommaförmiges und hochbeweg- liches Bakterium. Ihre Erkennt- nisse konnten sich zunächst je- doch nicht durchsetzen.

Die dreckigen, unhygienischen Lebensbedingungen waren eine ideale Brutstätte. Erst gegen En- de des 19. Jahrhunderts setzte sich der Bau von Kanalisationen durch. Durch die Trennung von Ab- und Trinkwasser gingen die Fallzahlen schlagartig zurück.

Neben der Einhaltung hoher hy- gienischer Standards und der Bereitstellung von hygienisch einwandfreiem Trinkwasser gilt heute als wichtigste Behand- lungsmaßnahme der ausrei- chende Ersatz von Flüssigkeit, Zucker und Salzen (Rehydrata- tionstherapie) – am besten in- travenös, da so der entzündete Gastrointestinaltrakt umgangen wird. Antibiotika wie Ciproflo- xacin und Azithromycin verkür- zen die Infektiosität. Eine orale Impfung (Schluckimpfung) exis- tiert, hat aber nur eine begrenzte Wirksamkeit.

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Dr. Eva-Maria Stoya, Apothekerin / Journalistin

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»Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich

die Kanalisation durch.«

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