Bayerisches Ärzteblatt 3/2009 105
Varia
Dr. Frank Unglaub, Plastisch- und Handchi- rurgische Klinik der Universität Erlangen- Nürnberg, wurde für seine Forschungen zum Thema Detection of Apoptotic Cartilage Cells in Symtomatic Central Tears of the Triangular Fibrocartilage der Förderpreis 2008 der Albert- J.B.-Sturm-Stiftung verliehen.
Privatdozent Dr. Lutz T. Weber, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU München, und Dr. Britta Höcker, Heidelberg, wurde von der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Nephrologie der Johannes-Brodehl-Preis verliehen. Beide wur- den für ihre Leistungen im Rahmen einer mul- tizentrischen, offenen randomisierten Studie zur steroidfreien Immunsuppression bei Kin- dern mit stabiler Nierentransplantatfunktion unter der Erhaltungstherapie mit Cyclosporin A und Mycophenolatmofetil augezeichnet.
Privatdozent Dr. Stephan Weidinger, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergo- logie am Biederstein des Klinikums rechts der Isar der TU München, hat für seinen Antrag zu Genetik und Epi-Genetik atopischer Erkran- kungen ein Heisenberg-Stipendium der Deut- schen Forschungsgemeinschaft erhalten.
Professor Dr. Heidrun Behrendt, Leiterin des Zentrums Allergie und Umwelt (ZAUM) der TU München, wurde zum Mitglied der Euro- päischen Akademie der Wissenschaften und Künste gewählt.
Dr. Marita Eisenmann-Klein, Direktorin der Klinik für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Caritas- Krankenhaus St. Josef, Regensburg, wurde von der Carolus-Davila-Universität Bukarest (Rumänien) die Ehrendoktorwürde verliehen.
Ferner wurde sie zum Ehrenmitglied der Rumä- nischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie ernannt.
Professor Dr. Willi A. Kalender, Ph.D., Lehr- stuhl für Medizinische Physik der Universität Erlangen-Nürnberg, wurde von der Rheinisch- Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen die Ehrendoktorwürde verliehen.
Professor Dr. Wolfram Theiss, Facharzt für In- nere Medizin, München, wurde für seine wis- senschaftlichen Verdienste zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) ernannt.
Ungeheuer, Fabelwesen und andere Komposita
Die deutsche Sprache ist ja bekannt für die Möglichkeit, Bandwurmwörter zu kreieren. So liest man beispielsweise in Verwaltungstexten gerne „Zuständig- keitsanpassungsverordnung“ oder so etwas. Im Gesundheitswesen tummeln sich geradezu lexikalische Ungeheuer und Fabelwesen: Vertragsarztrechts- änderungsgesetz, GKV-Wettbewerbs- stärkungsgesetz, Gendiagnosegesetz, morbiditätsorientierter Risikostruktur- ausgleich, Gesetz zur Weiterentwick- lung der Organisationsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung, Regelleistungsvolumina und, und, und.
Wörter mit Überlängen entstehen erst recht, wenn sie ganze Sätze in sich aufnehmen. „Wir sind Knut“, „Du bist Deutschland“ oder „Wir sind Fußball“
kennen wir. Sie sind in einem gewissen Sinn eine Rededarstellung. Doch auch wenn diese Wörter, die einen ganzen Satz integrieren, rein grammatikalisch durchaus regelhaft gebildet sind und den Wortbildungsregeln des Deutschen entsprechen, fallen sie dennoch irgend- wie aus dem Rahmen des Üblichen. Es ist wohl die Verbindung zwischen Wort- bildung und Rededarstellung, die wir als (zu) expressiv empfinden. „Wir sind Hausarzt“ oder „Wir sind nicht Gesund- heitsfonds“ klingt also eher seltsam.
In Journalismus, Werbung und Belle- tristik ist zudem der Trend hin zu satz- artigen Komposita zu verzeichnen.
Der „Fast-alles-ist-verboten-Alltag“
(Weltspiegel, ARD), die „Früher-war- nicht-alles-schlecht-DDR-Legitimierer“
(Potsdamer Nachrichten) oder der
„Wisse-das-zu-würdigen-Blick“ (Bräu- nig, Werner: Rummelplatz) sind Bei- spiele dafür. Kommt jetzt der „Hört-end- lich-auf-mit-dem-Regress-Wahnsinn“
oder die „Wo-bleibt-die-Lebensquali- tät“?
fragt sich Ihr
MediKuss
Zeichnung: Reinhold Löffler, Dinkelsbühl.