Carnotscher Kreisprozess
Modell eines Kreisprozesses (Gedankenexperiment). Nicht nur von historischem Interesse (Carnot 1824), sondern auch Prozess mit dem höchstmöglichen Wirkungsgrad DW/DQ
1(Arbeit/zugeführte Wärme).
1 2
1 1
T T W
Q T
D D
1 2: isotherme Expansion 2 3: adiabatische Expansion 3 4: isotherme Kompression 4 1: adiabatische Kompression
1
1
T D Q
2
2
Q T D
W
2341 23
W W
2
12 1 1
1
ln V
W Q R T
D V
4
34 2 2
3
ln V
W Q R T
D V
2 4 2
1 2 1 2
1 3 1
2
1 1
1
ln ln ln
ln
V V V
W R T R T R T T
V V V
Q R T V
V
D
D
1 1
1 1 2 4
1 1 1 4 4 2
1 2 2 3
2 3 3 1
ln ln
T V T V
V V V V
T V T V
V V V V
*
* entgegengesetzt gleiche Änderung der innerenEnergie beim Übergang zwischen den Temperaturen T
1und T
2Die abgegebene Wärme DQ
2ist verloren und geht nicht in die Ermittlung des Wirkungsgrads ein.
Wirkungsgrad
2
Entropie
Beim adiabatischen Prozess ist der Austausch von Wärme null, d.h. dQ = 0.
Beim isothermen Prozess bleibt die innere Energie konstant, also ist dQ = dW.
Definition: Reduzierte Wärmemenge
Diese Größe ist bei den adiabatischen Zweigen des Carnot-Prozesses null und bei den beiden isothermen Zweigen betragsmäßig gleich:
Damit hängt die mit der Umgebung ausgetauschte reduzierte Wärmemenge nur vom Start- und Endpunkt im p-V-Diagramm ab. Beliebige Wege (Kombinationen aus adiabatischen und isothermen Zweigen) führen zum selben Ergebnis. Damit ist die Größe S eine weitere Zustandsgröße. Sie wird Entropie genannt. Für einen reversiblen Kreisprozess ist die Änderung der Entropie nach einem Durchlauf null
Energieerhaltung besagt und mit ist der Wirkungsgrad
und hängt nur von den Temperaturen ab. Die Carnot-Maschine hat also bereits den bestmöglichen Wirkungsgrad. Diese Aussage ist eine alternative Formulierung des 2. Hauptsatzes.
Irreversible Kreisprozesse (z.B. mit Reibung) haben einen schlechteren Wirkungsgrad.
3 3
2 2
1 1 2 4 1 4
ln ln und
Q V Q V V V
R R
T V T V V V
D D
dS dQ
T
0 D S
1 2
W Q Q
1 21 2
Q Q
T T
1 2 1 2
1 1 1
Q Q T T
W
Q Q T
Beispiel für einen irreversiblen Prozess
1 mol Gas in einem Volumen V
1, Verbindung zu einem zweiten Volumen V
2wird geöffnet, das Gas verteilt sich auf das Volumen V = V
1+ V
2. Damit
Wahrscheinlichkeit für 1 Molekül, in Volumen V
1zu sein:
Wahrscheinlichkeit für N
AMoleküle, in Volumen V
1zu sein:
Logarithmiert:
Die Änderung der Zahl der möglichen Zustände (Kehrwert 1/w der Wahrscheinlichkeiten) ist
konsistent mit der früher angegebenen Definition der Entropie: S = k ∙ ln (Zahl der möglichen Zustände)
1
ln V S R D V
V
1w V
1
1
ln ln V ln V
k w R R
V V
/
1 1
NA R k
V V
w V V
1
1
ln 1 ln V ln V
k R R S
w V V
D
Anmerkung zum dritten Hauptsatz (Nernstsches Theorem) Nur noch 1 Zustand am absoluten Nullpunkt
aber
d.h. bei Annäherung an den Nullpunkt strebt die spezifische Wärme gegen 0, daher:
Der absolute Nullpunkt kann nicht erreicht werden.
( 0) 0 S T
0 0
( ) ( ) 0 ( ) 0
T T
dQ C T dT
S T T C T
T T
4
Beispiel: Gas mit 4 Atomen
alle Atome links: 1 Zustand
3 Atome links: 4 Zustände
2 Atome links, 2 rechts: 6 Zustände
3 Atome rechts: 4 Zustände
alle Atome rechts: 1 Zustand
Es ist am wahrscheinlichsten, dass sich die Atome gleichmäßig auf beide Hälften des Volumens verteilen, da dies meisten Realisierungsmöglichkeiten bietet
(wobei die anderen Konfigurationen nicht verboten sind).
Je mehr Atome beteiligt sind, desto ausgeprägter ist die
Tendenz zur Gleichverteilung.
Transport von Wärme
- Wärmeleitung: Transport von Wärme ohne Teilchentransport
- Konvektion: durch Wärme getriebene Strömung von Gas/Flüssigkeit - Strahlung: Emission elektromagnetischer Strahlung ("Licht")
Wärmeleitung
Energiestromdichte (Energie pro Zeit und Fläche) ist proportional zum Gradienten der Temperatur.
Hier: in 1 Dimension: Wärmeleitfähigkeit 6.5 Transportprozesse
Versuch zur Wärmeleitung
Vier verschiedene Metallstäbe sind mit einem Behälter mit heißem Wasser verbunden. Am anderen Ende befindet sich jeweils eine mit Wachs angeklebte Kugel, die bei einer bestimmten Temperatur abfällt. Reihenfolge von guter zu schlechter Wärmeleitung mit Literaturwert der
Wärmeleitfähigkeit bei 100
oC:
- Kupfer 379 W/(mK) - Aluminium 220 W/(mK) - Messing 128 W/(mK) - Blei 34 W/(mK)
2W m W
m K mK
W
W dT
j A dx
Konvektionszellen an der Sonnenoberfläche
Versuch zur Wärmestrahlung
Eine sog. Crooksche Mühle wird mit einer
Lampe oder einem Fön in Bewegung
gesetzt. Die schwarzen Seiten der Flügel
absorbieren mehr Strahlung als die hellen
Seiten und erwärmen sich. Bei Stößen mit
diesen Flächen nehmen Luftmoleküle mehr
Impuls auf als an den hellen Flächen und die
Mühle dreht sich.
6
Pa s
m/s Pa m s
m m
s m
mK W K
m m
W
2 4
2
2
D 1
dx dv A
p A j F dx
D dn dx j
dT A
j
WW
p
Drei Transportphänomene im Vergleich
Wärmeleitung Diffusion Viskosität
Transport von Wärme Transport von Teilchen Transport von Impuls (Energiestromdichte) (Teilchenstromdichte) (Impulsstromdichte) Temperaturgradient Dichtegradient Geschwindigkeitsgradient
Wärmeleitfähigkeit Diffusionskonstante D Viskosität
Allgemein (bei Gasen)
Der Strom einer physikalischen Größe (Wärmeenergie, Teilchenzahl, Impuls) entsteht, weil ihr Gradient bewirkt, dass Atome oder Moleküle von einer Seite mehr von dieser Größe herantragen als von der anderen Seite. Betrachte ein Gas mit mittlerer freier Weglänge l, Teilchendichte n
0und mittlerer Geschwindigkeit v
0bei x = x
0.
Teilchenstrom durch eine Fläche bei x
0von links:
von rechts:
dx
l dv dx v
l dn n
v n
j
rechts rechts rechts 0 06 1 6
1
dx
l dv dx v
l dn n
v n
j
links links links 0 06 1 6
1
Differenz bei konstanter Geschwindigkeit
l v dx D
D dn j
dx l dn dx v
l dn dx n
l dn n
v j
j
j
links rechts
0
0 0
0 0
3 1
3 1 6
1
Teilchenstromdichte mit Diffusionskonstante D Differenz bei konstanter Teilchendichte
dx l dv dx n
l dv dx v
l dv v n j
j
j
links rechts
0 0 0 03 1 6
1
Viskosität: Geschwindigkeiten und damit Impulse senkrecht zu x verschieden
0
0
1 :
3
1
p
3
m v j m v n l dv v
dx
j m v j dv m v n l
dx
Wärmeleitung: Temperaturgradient, Energie pro Freiheitsgrad f variiert mit x
0 0 0
0
1
2 3 2 6 2 12
W