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Malaiisch - polynesische und melanesische
Sprachen und Literaturen.
Vou
G. von der Gabelentz und H. Kern.
Mit Freuden richten wir unseren Bliclc nach der Inselwelt des
indischen und stillen Oceans. Hier, auf dem Sprachgebiete der
malaiischen und papuanischen Rasse, herrscht fortgesetzt ein
frisches , vielverheissendes Treiben. Und reizvoll genug ist die
Arbeit. Es sind der Sprachen so viele, die meisten leicht zu er¬
lernen, dabei von entzückendem Wohllaute, immer von durchsich¬
tigem, zum Theil von hoch entwickeltem Formenbaue. Eine voll¬
ständige Aufzählung alles des hier Geleisteten liegt jenseits unseres
Planes. Die von Europäern für den Unterricht der Eingeborenen
geschriebenen Schul- und Volksbücher unterschätzen wir als Hülfs¬
mittel zur Spracherlernung keineswegs. Allein, um nicht allzusehr
in's Weite zu gehen, beschränken wir uns in der Hauptsache auf
die Betrachtung der Werke über die einheimischen Sprachen und
Literaturen.
Ein neues javanisches Wörterbuch von Jansz ') ist weniger
reichhaltig als Roordas bekanntes Handwörterbuch, enthält jedoch
auch manche Wörter, welche in letzterem fehlen. Neue Textaus¬
gaben sind, ausser einigen Lesestücken im Javanischen Almanach
nicht erschienen, oder doch den Ref. nicht bekannt. Des verdienten,
leider am 6. Februar 1876 verstorbenen CoAeji Äfttari Brätä Yudä-
Ausgabe wurde neu aufgelegt 2). Als zweiten Theil zu dem 1874
erschienenen Texte der Babad tanah Djawi'veröffentlichte Meinsma
1) P. Jansz. Praktisch Javaanscli-Nederlandscli woordonbook mot latijnscho Charakters. Samaraiig (van Dorp & C.) 1876. XIV, 675 pp. 8. lü fl.
2) Javaansch Almanak voor 1877, 24ste jaargang. Samaraug (van Dorp
& C.) 1876. VIII, 120, 55, 17 pp. 16. 0,55 fl.
3) Bratä-Joeda, Si'rat Brata-juda Djarwa s!<kar matja-pat, sampun karSsika- kSn mawi tinanding-tanding siSrat panunggilau-ipun katah dening tuwan Cohen Stuart ing nagari Surakarta. Kaetjap ing pangetjapan-ipun 6. C. T. van Dorp & C. Samarang 1877. 203 pp. 8. 4 fl, .
einen Band, sprachliche und geschichtliche Anmerkungen enthal¬
tend*). Kern hat einen Abschnitt des Adiparvan des Mahäbhärata'')
in der Kawi - Uebersetzung nebst Uebertragung in's Holländische
und Einleitung herausgegeben, desgleichen eine neujavanische Be¬
arbeitung des Jatugrhaparvan (M. Bh. I, Adhy. 141 ff.)*). Ein
anderer Aufsatz desselben ') bezieht sich zugleich auf Alt- und
Neujavanisch.
Ein neues sundanesisches "Wörterbuch, das dritte, wenn man
nächst Rnji/s Dictionary noch Grashuis' Woordenlijst (1874) mit¬
rechnet, verdanken wir der gemeinsamen Arbeit der Hen-en Bliisse
und Radeii Kartawinata*). Die Sprache ist arm an Literatur,
und insofern hat die neue, von der Niederl. Bibelgenossenschaft
herausgegebene Bibelübersetzung S) für die Wissenschaft verhält¬
nissmässig hohen Werth.
Der wissenschaftlichen Erforsehrmg des Malaiischen ist die
praktische Bedeutung dieser Sprache als gemeinen Verkehrsmittels
in Niederl. Indien weniger zu gute gekommen, als man erwarten
könnte. An einer umfänglichen, freilich wenig originellen Literatur
fehlt es hier nicht. Ein neuerdings gedrucktes Verzeichniss von
Handschriften, grösstentheils Ineditis '"), beweist dies zur Genüge.
Die neuen Auflagen von Roorda %'') und Badings' Wörter-
4) J. J. Meinsma. Bab.i(l tanah Djawi, in proza, Javaansche geschiedenis loopende tot het jaar 1G47 der jav. jaartelling, met aauteokeniBgon. Uitgeg.
door het K. Inst, voor Taal- &c. Kunde van N. I. 's Gravenhage (Nijhoff) 1877.
II, 109 pp. 8. 1,90 fl.
5) H. Kern. Over de oudjavaansche vertaling van 't Mahäbhärata. Uitg.
door de K. Akad. van Wetensch. Amsterdam (van der Post) 1877. 29 pp.
4. 0,70 fl.
6) H. Kern. Eeno Indische sage in Javaansch gowaad. Verhandelingon der K. Akademie van Wetonschapen. Afdeeling Lcttorkunde. IX. Amsterdam 1877. 32 pp. und 14 pp. javanischer To.\t. 4.
7) Ders. Mengolingon , Kawi en Javaansch : BTL VNI. 4. Volgr. I, p.
137—158.
8) P. Blusse en Raden Kartaxoinata. HoUandsch-Soendaasch woorden- boek. Samarang (van Dorp & C.) 1877. IV, 204 pp. 8. 10 fl.
9) Perdjangdjian anjar, hartosna sadajana kitab noe kasgbat Indjil Goesti oerang Jesoes Kristoes. Amsterdam (Ned. Bijbelgen.) 1877. 617 pp. 8. 1,25 fl.
(in latein. Lettern).
10) L. W. C. van den Berg. Verslag van eene verzameling Maleischo, Arabische, Javaansche en andere handschrifton, .door de regeering van Nederl.
Indie aan het Bataviaasch genootschap van kunsten en wetenschapeu ter be¬
waring afgestaau. Batavia (Braining), 's Hage (Nijbofl') 1877. XII, 62 pp.
1,50 fl.
11) W. A. P. Roorda van Eysinga. Maleisch - Nederduitsch woorden¬
bock, ook ten dienste van hen die geen Arabisch karakter gebruiken. 3" verbet.
en aanmerkelijk verm. uitg. Amsterdam (Bom) 1877. 156 pp. 8. 1,25 fl.
12) A. H. L. Badings. Nieuw HoUandsch-Maloisch, Maleisch-HoUandsch woordenbock. 2" veel vorm. en verbet. druk. Schoonhoveu (van Nooten &
Zoon) 1876. VIII, 380 pp. 8. 2 fl.
und melanesische Sprachen und Literaturen. 41
büchem und das Erscheinen einer neuen, von Let,zterem verfassten
Sprachlehre ' lassen eben nur auf die Menge derer schliessen,
welche als Beamte oder Geschäftsleute die Sprache gebrauchen
müssen. Anders ist es mit einer neuen Grammatik dieser Sprache
von dem rähmlichst bekannten französischen Gelehrten P. Favre'^).
Nach einer Bemerkung im eben erwähnten Verzeichniss ist bei
Bmining in Batavia 1877 eine Sammlung malaiischer Pantun er¬
schienen, über welche uns noch nähere Angaben mangeln, de Clercq
theilt einen kurzen malaiischen Text über den Fall des Eeiches
von Madja-pahit sammt holländischer Uebersetzung mit'*). Gomp-ijp
hat die malaiische Bearbeitung des Pabelbuches Kaiila und Dimna
herausgegeben"'), sich aber damit eine ungünstige Beurtheilung seitens J. PynappePs ") zugezogen.
Erfreuliches ist zur Kunde der malaiischen Dialekte geleistet
worden, de Clercq hat demjenigen von Palembang einen Aufsatz,
dem der Molukken ein kleines Buchi*~i^) gewidmet, zwei kleine,
aber in jeder Hinsicht interessante Wörtersammlungen, Hooglcamer
einzelne Aufklämngen über die Mundart vom Menangkabau ge¬
gegeben 2"). — Auf Ambon (Amboina) sowie auf anderen Inseln
der Molukken ist schon seit längerer Zeit in Folge des holländi¬
schen Einflusses das Malaiische zu dem Range einer herrschenden
Sprache erhoben worden, die aber einen Theil ihres Wortschatzes
nicht nm' dem Holländischen , sondern auch den einheimischen
Sprachen enüehnt hat und den eigentlichen Malaien kaum mehr
verständlich ist. Durch dieses Kauderwelsch werden die eigent¬
lichen Landessprachen mehr und mehr verdrängt. Wir müssen
dies beklagen; denn sie bieten in der That eine Reihe höchst
interessanter Eigenthümlichkeiten. Um so mehr Lob verdienen
Bestrebungen wie die van Hoevell!s.'^'), welcher ein Niedeiiändisch-
13) Ders. Spraakkunst der inaleische taal. Eene handleiding voor hen die zieh in Indie willen vestigen, en die taal wenschen te leeren zonder he- oefening van het Maloisch letterschrift. Ibid. 1877. VII, 112 pp. 8.
14) P. Favre. Grammaire de la langue malaise. Paris (Maisonneuve) 1877. 242 pp. 8. 15 fr.
15) TITLV. XXIV, p. 280—297.
16) J. R. P. F. Gongrijp. De geschiedenis van Kaiila en Damina, in het Maleisch met Holl, letters uitgeg. op last van het Ind. Gouvernement, en voorzien van aanmerk. Leiden (Kolff) 1876.
17) BTLVNI. 4. Volgr. I, p. 232—249.
18) F. S. A. de Clercq. lots over het Palembangsch Maleisch: TITLV.
XXHI, p. 517—554.
19) Ders. Het Maleisch der Molukken. Lijst der meost voorkomende en van het gewone Maleisch verschillende woorden &c. Batavia 1876. 96 pp. 4.
20) W. Hongkamer. Eenige toelichtingen tot de Menangkabausch-Maleische zamenspraken opgesteld door Si Daoed Radja Modau: BTLVNI. 4. Volgr. I, p. 213—231.
21) G. W. W. C. van Hoevell. lets over de vijf voornaamste dialekten der Ambousche landtaal (Bahasa tanah): BTLVNI. 4. Volgr. I, p. 1—136.
Ambon'sches Wörterverzeichniss mit Angabe der in den Dialeltten
von Asilulu, Hila, Haruku. Saparua und Nusa-laut vorkommenden
Abweichungen sammt grammatischer Einleitung mitgetheilt hat.
Auch für andere Sprachen malaiischen Stammes ist manches
Schätzbare geschehen. Van Eck hat eine Grammatik und ein
kurzes Wörterbuch der Sprache von Bali 22-23) Vreede eine madure-
sische Sprachlehre , die spanischen Geistlichen Lozano 2*) und
Naves neue Lehrbücher zweier philippinischer Sprachen ge¬
liefert. Von Marre de Marin erschien eine kurze , aber wissen¬
schaftlich gehaltene Grammatik der interessanten Howa - Sprache
von Madagaskar 2').
Die Minahasa (Nord-Celebes) ist, wie auch ihr Name („Vereinigte")
anzudeuten scheint, ein wahres Nest von Völkern und Sprachen,
ein Eldorado , sollte man meinen , für den Linguisten. Die da
wohnenden nicht-muhammedanischen Völker malaiischen Stammes
(Alifuru's, Alfuren, Haraforo's) reden, soviel man aus einer Ueber¬
setzung des Matthäus-Evangeliums und aus des trefflichen Riedel
Arbeiten entnehmen kann, Sprachen, welche sich den höchst ent¬
wickelten, den philippinischen, zur Seite stellen dürften. Eine
Mittheilung über dieselben von Lina Schneider-*) verdient daher
hervorgehoben zu werden.
Ein vergleichendes Wörterbuch der polynesischen Dialekte von
Whiimee ist unseres Wissens noch im Erscheinen begriffen. Sonst
dürfte nur das Neuseeländische durch ein kleines Buch von
Williams ^^) eine neue Bearbeitung erfahren haben. Die Pol3rnesier
besitzen, wie bekannt, keine eigene Schrift. Eine Art Literatur
von Sagen und Liedern hat sich aber doch bei ihnen durch münd¬
liche Weitergabe entwickelt, und was sie von ihren Wandenmgen,
von der Geschlechtsfolge und der Geschichte ihrer Pürstenstämme
erzählen, verdient und findet auch bei uns Glauben. Wir freuen
uns, dass sich seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit der Europäer
jenen Ueberlieferungen zugewendet hat und dass wir aus einem
22) R. van Eck. Bekiiopte handleiding bij de beoofening van de bali- neesche taal. 2. ed. Utrecht 1876. 126 pp. 8. 6 sh.
23) R. van Eck. Eorsto proeve van een balineesch-hoUandsch woorden¬
bock. Utrecht 1876. 260 pp. 8. 14 sh.
24) A. C. Vreede. Handleiding tot de beoefening der Madoereesehe taal.
2 stukken. Leiden 1874—76.
25) R. Lozano. Cursos de lengua Panayana. Manila 1876. kl. 4.
26) F. J. Naves. Gramatica hispano-ilocana. Manila 1876. kl. 4.
27) Marre de Marin. Grammaire Malgache, fondeo sur les prineipes de la grammaire javanaise, suivie d'e.xercices et d'un recueil de cent et un pro¬
verbes. Paris (Maisonneuve & Cie.) 1876. 126 pp. 8.
28) Lina Schneider. Die alfurischo Sprach© in der Minahasa: Ausland 12. Nov. 1877, p. 908—912.
29) W. S. Williams. First Lessons in the Maori Language, with a short vocabulary. London 1876. 96 pp. 8. 5 sh.
und melanesische Sprachen und Literaturen. 43
zweijährigen Zeiträume nicht weniger als drei Werke solcher Ge¬
schichtsforschung zu verzeichnen haben ^"~''^).
In hohe Spannung mnss uns, die Linguisten wie die Ethno¬
logen, das räthselhafte Verhältniss versetzen, in welchem die
Sprachen der südöstlichen schwarzen Insulaner zu jenen der
Malaien und Polynesier stehen. Scheinbare Sprachvenvandtschaft
bei augenscheinlicher Kasseverschiedenheit — so etwa lautet das
Problem, das nachgerade einem Dilemma ähnlich sieht. Vor Allem
gUt es, die sprachlichen Beziehungen viel näher festzustellen, als
dies bei dem seither vorhandenen Untersuchungsstoffe möglich war.
Jeder neue Zuwachs, den dieser Stoff erfährt, verdient mit Jubel
begrüsst zu werden. Der kühne russische Naturforscher N. von
Milducho-Maclay veröffentlicht Vocabularien, welche er auf seinen
Reisen im Innern von Malakka, auf Johor und auf Neu-Guinea
gesammelt hat^^—ss-j Leider muss ihm, wie so vielen anderen
Reisenden, zugerufen werden, dass blosse Wörter ohne zusammen¬
hängende Sätze nimmermehr ein Bild einer Sprache geben können.
Eine zu Paris (anonym?) erschienene Schrift, die neucaledonischen Sprachen betreffend ^"), kennen wir nur dem Titel nach. Von den
Sprachen Neu-Guineas war bisher nur eine , die Mafoor'sche (Nu-
foor'sche), durch Ädalf Bernhard Meyers Abhandlung (Wien 1874)
und durch eine Anzahl Textbücher bekannt. Der Missionar van
Hasselt hat nun ein Wörterbuch 3') und eine zweite , etwas aus¬
führlichere aber noch immer sehr dürftige Grammatik ^**) derselben herausgegeben. Seine erste grammatische Bearbeitung der Sprache'")
ist erst unlängst in neuem Abdrucke aber unter altem Datum in
30) W. W. Gill. Myths aud songs from tho South Pacific. With a pre¬
face hy F. Max MUller. London (King) 1876. 352 pp. 8. 5 .sh.
31) Old New Zealand, a tale of the good old times and a history of tho war in the North against tho Chief Heke iu the year 1845 , told by au old chief of tho Ugapuhi tribe. By a Pakeba Maori. With introd. by tlie Earl of Pembroke. Loudon (Bentley) 1876. 314 pp. 8. 12 sh.
32) A. Fornander. Origin and migrations of tbe Polynesian race, and tho ancient history of the llawaiau people to the times of Kamehamoha I. Vol.
L London (Trübner) 1877. XVI, 247 pp. u. Tafel. 8. 7 sh. 6 d.
33) N. V. Miklucho-Maclay. Sprachrudimente der Orang-utan von Johor:
TITLV, XXIII, p. 303—308.
34) Ders, Einiges über die Dialecto der molanesischen Völkerschaften in der malaiischen Halbinsel: ibid, p, 309—312.
35) Ders, Verzeichniss einiger Worte der Dialecto der Papuas der Küste Papua-Kowiay in Neu-Guinea: ibid, p, 372—379,
36) Notes pour servir äi, la formation d'un vocabulaire des idiomes paries par les indigenes de la Nouvelle Caledoine, Paris (Leroux) 1877, 8, 2 fr,
37) J. L. van Hasselt. HoUandsch-Noefoorsch en Noofoorscb-Hollandsch woordenbock. Utrecht (Keminck & Zoon) 1876. 8, 123 pp, 8, 7 sb, — rec.
von F. Teza in BISO. I, p, 62—67,
38) Ders, Beknopte spraakkunst der Noefoorsche taal. Ibid, 1876. 35 pp. 8. 3 sh, 6 d,
39) Ders, AUereorste beginselen der Papoesch-Noefoorsche taal. Ibid. 1868.
33 pp. 8.
den Handel gekommen. Der erste Druck trug die Aufschrift:
Niet in den handel.
Die Galela-Sprache von Djilolo (Halmahera) ist noch unclassi- ficirt und überhaupt weder grammatisch noch lexikalisch behandelt.
Einige in ihr erschienene grössere Texte, ein Gesangbuch und drei
Schulbücher*""*^) lassen vorläufig einen ansehnhchen Pormenreich-
thum bei grossem Wohlklange erkennen. Weitere Hülfs- und Lehr¬
mittel dürften nicht lange auf sich warten lassen. Uebrigens ist
dankend hervorzuheben, dass die Utrechter Missionsgesellschaft, dem Vorgange anderer folgend, jetzt auch der wissenschaftlichen
Welt ihre Drucke zur Verfügung zu stellen scheint. Wir sind ja,
sobald wir uns auf entlegenere Gebiete wagen, auf die Arbeiten
der christlichen Sendlinge angewiesen und können nur wünschen,
dass diese ihrerseits aus unseren Forschungen Nutzen ziehen.
Die Kunde der australischen Sprachen wird namentlich von
den Engländern rüstigst gefördert. Manche hierher gehörigen Ar¬
beiten, welche sich in Journalen vorfinden sollen, sind dem Refe¬
renten nicht zugänglich gewesen. Dass aber Itidlei/'s Kamilaroi,
Dippil and Turrabul nach neun Jahren eine zweite, etwa um das
Doppelte vermehrte Auflage erleben konnte *''), würde allein schon
auf einen erfreulichen Aufschwung auch auf diesem Felde der
linguistischen Forschungen schliessen lassen.
Auf Omt's Uebersicht über die Sprachen des indischen Ar¬
chipels kommen wir bei Hinterindien nochmals zurück.
40) H. van Dijken. Eenige psalmen en gezangen in de Galelareesclie taal, uitgeg. door de Utr. Zend. Utreeht (Keminck & Zoon) 1875. VIII, 160 pp. 8.
41) Boekoe leffo madoepooroe deo leffo; iwisigoesie Wowolanda po Gogalela C. de Graaf Ibid. 1877.
42) Skola maboekoo, leffo madoepooroe timisie deo pomasidotto masamoa;
gemina mamoi wisigoesio Wowolanda po Gogalela C. de Graaf Ibid. 1877.
43) Skola maboekoo, leffo madoepooroe koeroe deo timisi deo pomasidotto masamoa; gemina ma sinotto iwisigoesie etc. Ibid. 1877.
44) Wm. Ridley. Kämilaröi and othor australiau languages. 2<i ed.
revised and enlarged by tbe autbor , with comparative tables of words from twenty australiau languages, and songs, traditions, laws and customs of the australian race. New South Wales 1875. VI, 172 pp. 4. 10 sh. 6 d.
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China und Japan.
Von 6. von der Gabelentz.
Pür die Kunde des Mitteh-eichs und seiner Bewohner liefem
die zahlreichen iin Lande selbst ansässigen Europäer in ihren Zeit¬
schriften 1 *) so viel Material , dass eine erschöpfende Uebersicht, wäre der Berichterstatter im Stande sie zu geben, sehr weit führen
würde , aber auch Arbeiten von so verschiedenem Umfange und
Werthe, dass mit einer Inhaltsangabe allein nicht viel gedient wäre.
Es ist naturgemäss und am Ende recht heUsam, dass selbst in so
wissenschaftlichen Blättem wie der China Review zwischen den
ernsten Forschem und Kennern auch die Liebhaber eine Stätte für
ihre Versuche finden. Die junge Wissenschaft empfängt dadurch
Anregungen und wirbt neue Jünger. Die eben genannte Zeitschrift
wird seit 1875 von unserm rühmlichst bekannten Landsmanne
E. J. Eitel herausgegeben und unter dessen Leitung je länger je
mehr ein wahres Centraiorgan für Sinologie werden. Die Biblio¬
theca sinologica von Andreä und Geiger ist durch ein höchst
fleissiges Sammelwerk der Herren vön Möllendcn-ß '•') ersetzt worden.
Dies Buch hat in der That eine Vollständigkeit erstrebt und wohl
auch erreicht, welche, angesichts der Schwierigkeiten, mit welchen
die Bearbeiter zu kämpfen hatten, doppelt anerkannt werden muss,
und lieferangsweise Nachträge von Jahr zu Jahr wären dringend
zu wünschen.
1) Journal of the North-China Branch of the Royal Asiatic Society. New Series. Shanghai 1865 ff. 8.
2) The China Review, or Notes and Queries on the Par East. Hongkong (China Mail Office) 1872 if. 8.
3) Chineso Recorder and Missionary Journal. Shanghai 1874 W. 8.
4) Tho Celestial Empire, a journal of native and foreign affairs in the Far East. Vol. VHI. 1877.
[Nur die unter 1 und 2 genannton Zeitschriften liegen dem Ref vor. Von don politischen und commerciellen Zeitungen, z. B. Overland China Mail u. s. w., darf hier abgesehen werden.]
5) P. O. and O. F. von MöUendorff. Manual of Chinese Bibliography, being a List of Works and Essays relating to China. Shanghai (Kelly & W.alsh), London (Triibner), Görlitz (II. Tzschasehel) 1876. VHI, 378 pp. 8. 30 s.