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3 Messbare Abbildungen und Bildmaße

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Academic year: 2022

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3 Messbare Abbildungen und Bildmaße

a) Allgemeines

Definition 3.1. (Ω,A) und (Ω,A) seien Messr¨aume , T : Ω → Ω eine Abbildung . Dann heißt T (A-A-)messbar , wenn gilt:

T−1(A)∈ A ∀ A ∈ A. Schreibweise: T : (Ω,A)→(Ω,A).

Satz 3.1. In der Situation von Definition 3.1 sei E ein Erzeuger von A. Dann gilt:

T (A-A-)messbar ⇐⇒ T−1(E)∈ A ∀ E ∈ E.

Beispiel 3.1.

a) Jede konstante Abbildung T : Ω →Ω ist A-A- messbar.

b) Jede stetige Abbildung T : Rk →R ist Bk-B- messbar ( kurz : Borel-messbar ) .

Satz 3.2. (Zusammensetzen messbarer Abbildungen)

Seien T1 : (Ω1,A1)→(Ω2,A2) und T2 : (Ω2,A2)→(Ω3,A3) messbar =⇒ T3 := T2 ◦T1 ist A1-A3- messbar .

Messbarkeit von Produkt-Abbildungen :

F¨ur eine Familie {Ti}i∈I von Abbildungen Ti : Ω→Ωi ist die

”Produkt-Abbildung“

T0 :=N

i∈I

Ti wie folgt definiert :

T0 : Ω →Ω0 :=Y

i∈I

i, ω 7→T0(ω) := O

i∈I

Ti(ω).

Seien pi : Ω0 →Ωi, ω0 :=N

j∈I

ωj 7→ωi, die Projektionen (i∈I).

21

(2)

Dann wird durch

A0 := A(pi;i∈I) := A [

i∈I

p−1i (Ai) ,

wobei Ai σ-Algebra in Ωi ist , eine σ-Algebra in Ω0 definiert , die (so genannte) Produkt-σ-Algebra N

i∈I

Ai. Sie ist die kleinste σ-Algebra in Q

i∈I

i derart , dass alle pi A0-Ai- messbar sind , und heißt die von den Abbildungen pi erzeugte σ-Algebra . Falls I ={1, . . . , k}: A0 =A(p1, . . . , pk).

Beispiel 3.2. Seien (Ω,A) ein Messraum und Xi : Ω → R1 reelle Zufallsvariablen (i= 1, . . . , k), d.h. Xi−1(B)∈ A ∀ B ∈ B1 (i= 1, . . . , n).

Die Produkt-Abbildung X :=

k

N

i=1

Xi ist die gemeinsame Abbildung X = (X1, . . . , Xk) mit X(ω) := (X1(ω), . . . , Xk(ω)).

Satz 3.3. (Messbarkeit von Produktabbildungen) In der obigen Situation sei A eine σ-Algebra in Ω. Dann gilt:

T0 = O

i∈I

Ti ist A-A0- messbar ⇐⇒ Ti A-Ai- messbar ∀ i∈I .

Bemerkung 3.1. A(pi) = p−1i (Ai) ∀ i∈I , da p−1i (Ai) bereits eine σ-Algebra ist .

Beispiel 3.2 (Fortsetzung) X = (X1, . . . , Xk) ist k-dimensionale ZV.

⇐⇒ Xi reelle ZV. ∀i= 1, . . . , k .

Man verifiziert sofort den folgenden

Satz 3.4. Seien T : (Ω,A)→(Ω,A) eine messbare Abbildung und µ ein Maß auf A. Dann wird durch

µ(A) := µ T−1(A)

, A ∈ A, ein Maß µ auf A definiert .

22

(3)

Definition 3.2. Das Maß µ aus Satz 3.4 heißt das Bildmaß von µ (unter der Abbildung T ).

Schreibweise: µ = T(µ).

Beispiel 3.3.

a) (Ω,A, P) sei ein W-Raum , X : Ω→ X eine ZV. [ d.h. X ist A-B- messbar , B σ-Algebra in X]. Die Verteilung PX ist das Bildmaß von P unter X , also PX =X(P).

b) Seien (Ω,A) = (Ω,A) = (Rk,Bk), µ =λk,

Ta : Rk →Rk, x7→x+a (a∈Rk, fest ) , die Translation um a . Dann gilt :

Tak) = λk ( Translationsvarianz von λk).

c) In der Situation von b) sei

Sr : Rk →Rk, x7→rx (r∈R1, fest , r 6= 0 ), die Streckung um r . Dann gilt :

Srk) = 1

|r|k λk.

F¨ur r=−1 ist S−1 die Spiegelung am Nullpunkt , also S−1k) = λk ( Spiegelungsinvarianz von λk) .

Der Vollst¨andigkeit halber skizzieren wir kurz (ohne Beweis) weitere

b) Abbildungseigenschaften des Lebesgue-Borel-Maßes

Hyperebenen im Rk sind Nullmengen unter λk:

Lemma 3.1. Sei H eine Hyperebene im Rk, d.h. H=a+L , wobei a∈Rk (fest) und L ein h¨ochstens (k−1)- dimensionaler (linearer) Teilraum von Rk ist . Dann gilt:

λk(H) = 0.

23

(4)

Zum Beweis kann das folgende Lemma benutzt werden, das von eigenst¨andigem Interesse ist :

Lemma 3.2. Seien µ ein σ- endliches Maß auf einer σ-Algebra A und Ai ∈ A (i ∈ I) paarweise disjunkt . Dann gilt µ(Ai) > 0 f¨ur h¨ochstens abz¨ahlbar viele i∈I .

Das Verhalten von λk unter linearen Abbildungen T : Rk →Rk, x7→Cx , C eine regul¨are k×k- Matrix , beschreibt der

Satz 3.5. Sei T : Rk →Rk, x 7→Cx , C ∈Rk×k, detC 6= 0

=⇒

T(λk) = 1

| detC| λk bzw.

λk T(B)

= | detC| λk(B) ∀ B ∈ Bk.

Bemerkung 3.2. Satz 3.5 liefert zusammen mit Beispiel 3.3 b) die Bewegungs- invarianz von λk, d.h. T(λk) = λk f¨ur alle linear affinen Abbildungen T : Rk →Rk, x7→Cx+a , a fest , C ∈Rk×k mit | detC| = 1.

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