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Lineare Algebra I 7. Übungsblatt

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Lineare Algebra I 7. Übungsblatt

Fachbereich Mathematik WS 2010/2011

Prof. Dr. Kollross 30. November 2010

Dr. Le Roux

Dipl.-Math. Susanne Kürsten

Gruppenübung

Aufgabe G1 (Affine Unterräume) Es seiV einK−Vektorraum. Zeigen Sie:

(a) Ein Affiner UnterraumAvonV enthält die Null genau dann, wennAbereits ein Untervektorraum vonV ist.

(b) Für einen UntervektorraumU vonV und Elementea,bV gilt

a+U=b+UabUbaU.

(c) Für einen UntervektorraumU vonV und Elementea,bV gilt

ba+Ua+U=b+U.

Lösung:

(a) • AngenommenAist ein Untervektorraum vonV. Dann ist wegen der Unterraumbedingung (U1) aus der Vorle- sung Null ein Element vonA.

• Angenommen Null ist ein Element vonA.

Die Definition affiner Unterräume besagt gerade, dass einaV und ein UntervektorraumU vonV existiert mitA=a+U={a+u|uU}.

Aus0∈Afolgt die Existenz eines Elementsu1Umit

0=a+u1a=−u1= (−1)·u1U (da U ein Untervektorraum ist).

Es gilt alsoA=−u1+U.

DaU Untervektorraum ist gilt für alleuU auch−u1+uU. D.h. es ist A=−u1+UU.

Andererseits kann man jedes ElementuU in der Formu=−u1+ (u1+u)mitu1+uU schreiben. D.h. es ist

U⊆ −u1+U=A.

Insgesamt folgtA=U. DaU ein Untervektorraum vonV ist gilt dies auch fürA.

w.z.b.w.

(b) • Angenommen es ista+U=b+U. Da U ein Untervektorraum ist gilt0∈Uund damit ista+0∈b+U.

Daraus folgt die Existenz eines ElementsuU mita=b+u. D.h. es ist ab=uU.

(2)

• Angenommen es giltabU. D.h.∃uU mitu=ab.

Insbesondere lässt sich jedes Element vona+Uin der Gestalta+u1=b+(u+u1)∈b+U mit einem Element u1U schreiben. D.h. es ist

a+Ub+U.

Andererseits lässt sch jedes Element vonb+Uin der Gestaltb+u2=a+ (u2u)∈a+Umit einem Element u2U schreiben. D.h. es ist

b+Ua+U. Insgesamt folgta+U=b+U.

• DaU ein Untervektorraum ist folgt ausabUauchba= (−1)(ab)∈U. Analog folgt ausbaU auchab= (−1)(b−a)U.

w.z.b.w.

(c) Diese Aussage folgt mit Hilfe der vorigen und der Definition affiner Unterräume sofort:

ba+U⇔ ∃uU:b=a+u⇔ ∃uU:ba=ubaUa+U=b+U.

Aufgabe G2 (Linearkombinationen)

Seiena= (2,−1, 0, 4)undb= (−1, 3, 2,−1). Entscheiden Sie welche der folgenden Vektoren Linearkombination von aundbsind.

(a) c= (3, 1, 2, 5) (b) d= (0, 5, 4, 2) Lösung:

(a) Das Gleichungssystemc=λa+µbhat keine Lösung, deshalb istckeine Linearkombination vonaundb.

(b) d=a+2b.

Aufgabe G3 (Direkte Summe)

SeienV ein Vektorraum undA,B,Cdrei Untervektorräume vonV. Zeigen Sie, dass die folgenden zwei Aussagen Äquiva- lent sind.

(i) A+B+C=ABC

(ii) A+B=ABund(A+B)∩C={0} Lösung:

• Angenommen es istA+B+C=ABC.

Seien x,yAund a,bB mit x+a = y+b. Dann gilt auch x+a+0 = y+b+0 mit0∈C. Wegen der VorraussetzungA+B+C=ABCfolgt darausx=y,a=bund0=0. D.h.A+B=AB.

SeienaA,bBundcCmita+b=c.

Dann gilta+bc=0und0+0+0=0mita, 0A,b, 0B undc, 0C. WegenA+B+C=ABC folgt darausa=b=−c=0. Somit(A+B)∩C={0}.

• Angenommen es giltA+B=ABund(A+B)∩C={0}. Seiena,a0A,b,b0Bundc,c0Cmita+b+c=a0+b0+c0.

Dann giltaa0+bb0=c0c. Wegen(A+B)∩C={0}gilt alsoaa0+bb0=c0c=0, daraus folgtc=c0 unda+b=a0+b0.

WegenA+B=ABergibt sich aucha=a0undb+b0. Somit giltA+B+C=ABC.

Aufgabe G4 (Kern einer linearen Abbildung)

SeienVundWzweiK-Vektorräumw undf :VWlinear. Der Kern vonf ist definiert alsKer(f) ={xV | f(x) =0}. (a) Zeigen Sie, dassKer(f)ein Untervektorraum vonV ist.

(b) Zeigen Sie, dass die folgenden Aussagen äquivalent sind.

(i) Ker(f) ={0}. (ii) f ist injektiv.

(3)

Lösung:

(a) Seienxund yElemente vonKer(f)undλ,µ∈K.

Aus f(x) =f(y) =0und der Linearität von f folgt fx+µy) =λf(x) +µf(y) =0.

Also istλx+µyKer(f).

Da außerdem f(0) =0und damit0∈Ker(f)gilt, folgt, dassKer(f)ein Untervektorraum vonV ist.

(b) • Angenommen f ist injektiv.

SeixKer(f). Aus f(x) =f(0) =0folgt x=0wegen der Injektivität.

D.h.Ker(f) ={0}.

• Angenommen es giltKer(f) ={0}.

Seienxund yElemente vonV mitf(x) =f(y). Daraus folgt f(xy) =0wegen der Lineariät von f. Wegen Ker(f) ={0}gilt alsoxy=0. D.h. es istx=yund somit ist f injektiv.

Aufgabe G5 (Polynome)

SeiD:R[x]→R[x], wobeiR[x]die Menge der Polynome mit reellen Koeffizienten undD(Pn

k=0akXk) =Pn

k=1kakXk−1 ist.

(a) IstR[x]einR-Vektorraum?

(b) Was istD(Xn)?

(c) IstDeine lineare Abbildung?

(d) Was ist der Kern vonD?

Lösung:

(a) Ja.

(b) D(Xn) =nXn−1wenn0<nundD(X0) =0.

(c) Ja.

(d) Ker(D) ={λ·X0| λ∈R}

Hausübung

Aufgabe H1 (Affine Unterräume)

Seien V ein Vektorraum und U und W zwei Untervektoräume von V. Seien a,bV. Zeigen Sie die Äquivalenz der folgenden beiden Aussagen.

(i) a+U=b+W (ii) U=Wund baU Lösung:

• Angenommen es gilt (i), d.h.a+U=b+W.

Ausb=b+0∈b+W=a+Uund Aufgabe G1 (c) folgt b+U=a+U=b+W.

Sei nunuU dann giltb+ub+U=b+W, woraus sich sofortuWergibt. D.h. es giltUW. Analog ergibt sichWU.

Insgesamt ist alsoW=Uund wegen Aufgabe G1 (b) auch baU. Die Aussage (ii) ist also erfüllt.

• Angenommen es gilt (ii), d.h.U=W undbaU.

Dann folgt mit Hilfe von Aufgabe G1 (b) soforta+U=b+U=b+W. Es gilt also (i).

w.z.b.w.

Aufgabe H2 (Vereinigung von Untervektorräumen)

Es seienV ein Vektorraum undU1undU2Untervektorräume vonV. Welche Bedingung ist äquivalent zu der Aussage:

U1U2ist ein Untervektorraum vonV? Zeigen Sie diese Äquivalenz.

Lösung: U1U2ist genau dann ein Untervektorraum vonV, wennU1U2oderU2U1gilt.

Beweis:

(4)

• Angenommen es istU1U2oderU2U1dann giltU1U2=U1oderU1U2=U2. DaU1undU2Untervektorräume vonV sind, gilt dies also auch fürU1U2.

• Sei nunU1U2ein Untervektorraum vonV.

Angenommen es gilt wederU1U2nochU2U1. Dann gibt es ein Elementu1U1mitu16∈U2und ein Element u2U2mitu26∈U1.

Wegenu1U1U1U2,u2U2U1U2und daU1U2ein Untervektorraum ist, gilt:u1+u2U1U2. u1+u2liegt also inU1oderU2.

O.b.d.A. gelteu1+u2U1. Daraus folgtu2=u1+u2u1U1. Dies ist ein Widerspruch zuu26∈U1. Es wurde also gezeigt, dassU1U2oderU2U1gilt.

w.z.b.w.

Aufgabe H3 (Affine Unterräume)

Es seiV einR−Vektorraum undAeine Teilmenge vonV. (a) Zeigen Sie die Äquivalenz der folgenden zwei Aussagen.

(i) Aist ein affiner Unterraum vonV.

(ii) Aist nicht leer und für allea,bA,λ∈Rgilt

λa+ (1−λ)bA. (b) Was bedeutet die Bedingung (ii) geometrisch?

(c) Gilt die in (a) behauptete Äquivalenz immer noch, wenn man statt R den GrundkörperZ/2Zund statt V den Z/2Z−VektorraumZ/2ZxZ/2Z= (Z/2Z)2betrachtet? Beweisen Sie ihre Beheauptung.

Tipp: Zeigen Sie zunächst, dass es in(Z/2Z)2keinen Untervektorraum mit drei Elementen gibt.

Lösung:

(a) • AngenommenAist ein affiner Unterraum vonV. Dann gibt es ein ElementaAund einen Untervektorraum U vonV mitA=a+U. Insbesondere istAnicht leer.

Zwei beliebige Elemente ausAhaben dann die Gestalta+u1,a+u2 mitu1,u2U. Wenn zusätzlich noch λ∈Rist nimmt der Aussdruck in Bedingung (ii) folgende Gestalt an.

λ(a+u1) + (1−λ)(a+u2) =λaλu1+a+u2λaλu2=a+ (u2λu1λu2) Da U ein Untervektorraum ist, ist dies ein Element vonA=a+U. Und damit ist (ii) gezeigt.

• Angenommen (ii) gilt.

DaAnicht leer ist existiert ein ElementaA. Man definiertU:={ba|bA}. Dann gilt offensichtlich a+U:={a+u|uU}={a+ba|bA}={b|bA}=A.

Zu zeigen bleibt, dassUein Untervektorraum von V ist. Wegen 0=aaU gilt (U1).

Seienλ∈RunduU. Dann ist

a+uAλ(a+u) + (1λ)aAa+λuAλuU. Damit erfülltU die Unterraumbedingung (U3).

Seienu1,u2U. Dann ista+u1,a+u2A. Wegen (ii) mitλ=12gilta+12(u1+u2) =12(a+u1)+12(a+u2)∈A.

Also ist1

2(u1+u2)∈U und wegen der eben bewiesenen Eigenschaft (U3) folgtu1+u2U. Damit erfülltU auch die Unterraumbedingung (U2) und ist also ein Untervektorraum von V.

w.z.b.w.

(b) Für zwei Elementea,bV ist die Menge{λa+ (1−λ)b|λ∈R}die Gerade durchaundb.

Die Bedingung (ii) sagt also, dass für zwei Elemente ausAauch die Gerade durch diese beiden Elemente inAliegt.

(5)

(c) Die Äquivalenz gilt in diesem Fall nicht mehr.

Beweis:

Man sieht leicht, dass es inV = (Z/2Z)2nur folgende Untervektorräume gibt:

{0}={(0, 0)},V={(0, 0),(1, 0),(0, 1),(1, 1)},{(0, 0),(1, 0)},{(0, 0),(0, 1)}und{(0, 0),(1, 1)}.

Insbesondere gibt es keinen Untervektorraum mit drei Elementen und damit auch keinen affinen Unterraum mit drei Elementen.

Der RaumA={(0, 0),(0, 1),(1, 1)}kann die Bedingung (i) also nicht erfüllen.

Der Ausdruckλa+ (1−λ)bmitλ∈Z/2Z(d.h.λist0oder1) ist immer gleichaoderb. D.h. um Aussage (ii) zu erfüllen muss eine Menge nur nicht leer sein.

Die oben erwähnte TeilmengeAerfüllt also (ii), aber nicht (i).

Die in (a) behauptete Äquivalenz gilt also in diesem Fall nicht mehr.

w.z.b.w.

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