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(1)166 Ursprung des arabischen Artikels Von Ednard Glaser

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Ursprung des arabischen Artikels

Von Ednard Glaser.

In einer Zusatzbemerknng am Schlnss meines im September

1895 erschienenen Buches : , Die Abessinier in Arabien nnd Afrika"

untemahm ich den Yersuch, verschiedene Pronomina, Dualsuffixe

nnd Präpositionen der altjemenischen Sprachen (sabäisch und

minäisch) mit den entsprechenden Formen des heutigen Arabisch

oder der Dialekte in Einklang zu bringen. Wie es scheint, hatte

ich im grossen und ganzen das Richtige getroffen; denn auch

J. H. Mordtmann veröflfentlichte fast ein Jahr später in der WZKM.

ganz ähnliche Ansichten, die, wie aus dem von Mordtmann seinem

Artikel beigefügten Datum hervorgeht, unabhängig von meiner

Publikation entstanden sind.

Es scheint mir nun an der Zeit, auch den arabischen Artikel

al wie nicht minder den hebräischen vmd den lihjänischen, ja auch

den sabäo-ndnäischen Artikel unter den gleichen Gesichtspunkt zu

stellen. Als Nichtphilologe kann ich solche Dinge natürlich nicht

entscheiden, sondem bloss zur Diskussion steUen.

Ich habe nämHch sehr den Eindmck, dass die verschiedenen

Formen des Artikels (arab. jt , hebr. n , li^j. n und in , minäo-

sabäisch an oder än) aus einem ursprüngUch gemeinsamen De¬

monstrativpronomen hervorgegangen sind, und zwar aus ^rtbK =

ola-hän oder ala-hän. Die eine Gmppe der semitischen Sprachen

verwendete den zweiten Komponenten (-jn) zur Büdung des Artikels,

der dann entweder voll han {hän), oder abgekürzt ha {ha), bezw.

an , än lautete , während das Arabische sich zum gleichen Zweck

des ersten Komponenten {al) bediente. Das sabäische an oder än

darf nicht auffaUen, zumal vrir neben inbs auch die Form "jbN

kennen, aus der zu ersehen ist, dass das Ti leicht wegföUt. So

haben wir sabäisch ja anch nnbi» neben nb».

Diese ursprünglichen Demonstrativa sind eigentUch ledigUch

Doppelpronomina , ganz wie hädä (= hä -f- dä) , häold {= hä +

ola). -^rhs spezieU ist der Form nach dasselbe wie häolä, nur in

umgekehrter Reihenfolge. Das lange ä in old scheint erst später

(2)

Glaser, Ursprung des arabischen Artikels 167

gebildet worden zn sein ; ^die ursprüngliche Form des Pronomens

dürfte hd-ola oder hd-ala gewesen sein, da ja anch alladi (eigent¬

lich = ala + di = derjenige, welcher) für den ersten Komponenten

noch dentlich die Aussprache ala erkennen lässt.

Da die beiden Komponenten solcher Pronomina stets dasselbe

bedeuteten, so genügte es, als man den Artikel aus ihnen formte,

sich nur Eines Komponenten zu bedienen; denn das war kürzer

nnd entsprach auch mehr dem Wesen des Artikels, der eben keine

so prononcierte Determination auszudrücken hatte wie etwa das

Demonstrativpronomen.

Die Ableitung des arabischen Artikels aus dem sabäischen an

oder än, die vielfach als die richtige angesehen wurde, dürfte nach

dem Auseinandergesetzten sonach abzulehnen sein, al imd an (än)

sind nicht auseinander hervorgegangen, sondem sind durchaus

koordiniert.

Der an SteUe von al in manchen arabischen Dialekten ge¬

brauchte Artikel am scheint mir auch nicht so ohne weiteres aus

al oder aus an (än) erklärt werden zu können. Ich neige der

Ansicht zu, dass auch diese Form des Artikels aus einem De¬

monstrativpronomen entstanden ist nnd zwar einem solchen, welches

ein 12 hat. ünd da finde ich vorläufig kein passenderes als das

sabäische riTsn. Wir kennen die sabäischen Demonstrativa rnn,

rT. und HKn , die, wie aus der Form von selbst hervorgeht, unter

Zugrundelegung der Pronom. pers. iT, (er), ti (sie, sing.), und Cn

(sie , plur.) gebüdet sind. Gleichwohl ist nicht sicher , dass sie

etwa (der Aussprache der Personalpronomina entsprechend) huwat,

hyat und humat gesprochen wurden. Es scheint vielmehr, dass

sie, im Anschlnss an das Demonstrativpronomen hä (han, hän) etwa

häieat (hawat), häjat (hajat) und kamat {hamat) lauteten. Aus

hamat nun konnte der Vnlgärartikel am entstehen. Wenn man

nämUch kamat gerade wie die anderen Demonstrativa als Doppel-

demonstrativum auffasste , so musste man den einen Komponenten

in ham erblicken , ans dem dann das h ebenso verschwand wie

das h im sabäischen han oder hän. Übrigens steht die Aussprache

dieses Vulgärartikels , der besonders in Jemen stark verbreitet ist,

durchaus nicht fest. Sie kann ebensogut als em und im wie als

am gelten; im wäre vnlgäi'e Vemnstaltung von u/in und dieses

würde auf ursprüngUches hum hinweisen.

München, am 8. November 1896.

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Zur Umschreibung des Hebräischen.

Von Eberhard Nestle.

Im Anschluss an die Verhandlungen des Genfer Orientalisten- Kongresses veröffentlicht die Eoyal Asiatic Society for Great Britain

& Ireland in der Oktober-Nummer ihres Journals (1896) neben einer

TabeUe für die Umschreibung des Sanskrit und der verwandten

Alphabete und einer zweiten für das Arabische einen Vorschlag

für das Hebräische, der ausdrücklich erst als Vorschlag be¬

zeichnet ist (The Councü would take this opportunity of suggesting

the foUowing scheme for the transliteration of Hebrew). Ich lasse

denselben hier folgen.

'^^9. 9 (oder hh) v zhlyklclmna^j

(offenbar Dmckfehler für f) p § q r s (= li) s (= ic) t t;

— ° oder ';äeiöü;aeio u; a e g; 6; Dages forte =

Doppelbuchstabe.

Mit wenigen Abändemngen scheint dieser Vorschlag sehr

empfehlenswert.

1. Störend ist, wenn man beim Hebräischen stehen bleibt, dass

Eäfe und Mappiq, welche entgegengesetzte Bedeutung haben,

duixh dasselbe Zeichen < ausgedrückt werden soUen.

2. Noch störender ist dies Zeichen < , wenn man das für das

Arabische angenommene System vergleicht; denn nun haben wir

g = l und ^, < = n und <i = T nnd j, A = n und ^.

Diese Schwierigkeit fällt weg, sobald man das Eäfe (Strich über

dem hebräischen Buchstaben) durch einen solchen unter dem roma¬

nischen ersetzt; also h q d k t.

8) Pür rt , He mit Mappiq, würde ich einfaches h vorschlagen ;

Tt als mater lectionis am Ende der Wörter würde für gewöhnlich

far nicht geschrieben, oder, wenn nötig, mit kleinerem h oder durch

, mit schiefem unterem Strich , der nach dem vorgeschlagenen

System (Note 10) ohnedies schon für jeden nicht gesprochenen Buch¬

staben angewandt wird').

1) X. B. l-kä «n. ^b, l-käh oder VkSh. = nSb.

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