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(1)171 Leber die Benu-Hadür nnd den jfldlschen Propheten Barakhia in der arabischen Legende

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Leber die Benu-Hadür nnd den jfldlschen Propheten

Barakhia in der arabischen Legende.

Von Dr. 0. Blan.

Die Legende, an welclie ich die folgenden Bemerkungen anknüpfe, lautet hei Masudi (T. IU, S. 304 ff. der pariser Ausgabe) in kurzem folgender¬

massen ;

Die Banu-Hadür waren ein zahlreiches Volk , welches viele Länder und Reiche beherrschte. Zu ihrer Bekehrung sandte Gott den Propheten Shu'aib

b. Mahdam b. HadÖr b. Adi; sie aber tödteten ihn. Da befahl Gott dem

Propheten Barakhia b. Akhbaja b. Raznail b. Shälitän aus dem Stamme Juda, dass er ginge zu Bokhtnäifir in Sh&m (nach Andern war es ein anderer König) und ihn zieben hiesse gegen die „Araber deren Häuser ohne Riegel sind". Zu¬

gleich durch einen siebenmaligen Traum berufen den Tod des Propheten zu rächen, folgte der König sofort dem göttlichen Befehl und zog an der Spitze seines Heeres gegen die Araber. Diese bereiteten sich zum Widerstande, aber eine Stimme vom Himmel verkündigte ihnen den Untergang. Da flohen sie, nnd das Schwert vertilgte sie insgesammt. Nach einigen wird auf ihren Unter¬

gang im Quran (Sur. XXI, 12) angespielt, üeber ihre Wohnsitze wird ge¬

stritten. Die Einen behaupten, dass sie das Gebiet von Samäwa bewohnten, das vordem eine garten- und quellenreiche Ebene war, jetzt aber eine Wüste ist, zwischen 'Iraq und Shäm an der Grenze von Hi^az. Nach anderen be¬

wohnten sie das Gebiet von Kinnesrin bis nacb Tell-Mäsih, Khuna-

^ira und Biläd-SÜria. Sie werden bald zu den untergegangenen arabischen Stämmen gezählt, bald zu den Nachkommen Jäfets."

Baidäwi zu Sur. XXI, 14 sagt: „Zu den Bewohnern von Hadür , einer der Orftschaften Jemens, sandte Gott einen Propheten; sie aber tödteten ihn; da liess Gott den Bokbtnaffar über sie kommen, der scblug sie durchs Scbwert."

Die Legende fusst sichtlich auf der Prophetie in Jerem. 49, v. 28 ff.

„gegen die Königreiche von Hafor, welche Nebukadnezar, der König Von Babel, schlug". Der Ausdruck j».fjj^k*J ^.ilct y\Xi\ ist wörtlich aus v. 31:

ib tT'ia Nbi D'^nbT Nb genommen; die Apostrophe an die Chaldäer (v. 31ff.) wird in der Legende zu einer wirklichen Ansprache des Propbeten an den König ; die Drohung, dass Hacfor zur Wüste werden sollte, dort v. 33, — hier die Sage von der zur Oede gewordenen lachenden Landschaft.

Ob auch der Name der Stammes ^yio^ yXi nichts weiter sei, als eine Uebertragung aus dem IlSrt des A. T. , ist zweifelhaft, zunächst, weil der specifisch arabiscbe Buchstabe ^JO nicht schlechthin dem hebräischon Y spricht, während wobl umgekehrt der Hebräer, wenn er arabisches {ja hörte es' nicht anders als durch Y wiederzugeben vermochte; sodann aber auch, weil aus einem anderen Zuge der Sage hervorgeht, dass die arabisehe Legende nicht

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172 Blau , über die Benu - Hadür

bloss aus der Jercmiasstellc geschöpft hat. Dies ist die Erwähnung des Pro¬

pheten Barachia. Die französischen Uebersetzer haben hinter diesem Namen erlilärend eingeschaltet: Baruch. Allein es will mir nicht wahr scheinen, dass unter dem Barachia des Jeremia Zeit- und Leidensgenosse Baruch gemeint sei. Weder decken die Namensformen Barachia und Baruch sich völlig genug, noch auch ist die Genealogie des Barachia bei Ma9udi derjenigen entsprechend, welche dem Baruch Bar. J, 1) gegeben wird. Denn aus p fT'l: "ja T^a n^plX ]a n"nOnO können unmöglich die Nnmen verderbt sein, welche der arabische Teit gieb»

Bei einem Versuche die Missgestalten der Ma9udischen Stelle L.A-fc>ij y^^J)i c)^'"*" ^" restauriren, bin ich zu dem Ergebniss gelangt, dass der

LAi> J Barachia aus dem Stamme Juda , kein andrer ist als

nv3''-i2 VN'nbNip "13 baaiT-]3 n^sna

welcher 1 Chron. 3, 17-20 im Geschlechtsregister des Stammes Juda erwähnt wird, ^-ti^ji ist =!njD7^3 , wobei für die Vertretung des Kaf durch ^ dieselbe Aussprache des T massgebend ist, welche es im Griechischen zu X (Bagaxiae) werden lässt. Für J.*jLjj^ ist in Maifudi herzustellen Js^Lj,jj die Veranstaltung ist lediglich ein Werk arabischer Copisten, welche die dia¬

kritischen Punkte falsch vertheilten. ^jLäJLä scheint ebenfalls nur Copisten¬

fehler statt JLaäJLä, welches das hebräische bN^nVt»© transcribirte. Auch A c h b a j a ist kein hebräischer Name , so wie es dasteht. Dagegen heisst aber

) - .

bei Hamza Isf. p. 39 , bei Abulf. Hist. Ant. p. 50 yJ^J^. , der König o- £

f1^33^ und es dürfte danach in unsrer Stelle zu lesen sein statt LkA>(.

Der Anstoss , dass dieser Name in der Genealogie bei Masudi an eine falsche Stelle grückt ist, da er in zweiter statt in vierter Stufe aufwärts von Berechja 3teht , ist angesichts so vielfältiger Corruption unerheblich. Das Zusammen¬

treffen der beiden Namenreihen:

Jechonjah Achanja

Shealtiel Shealtian

Zerubabel Zerubabel

Berechjah Barachia

ist aber zu auffallend, um nicht zu dem Schlüsse zu berichtigen , dass die ara¬

bische Legende wirklich den historischen Berechjah b. Zerubabel mit der jere¬

mianischen Weissagung verknüpft hatte.

So willkürlich nun auch zuweilen die muhammedanische Legende mit bi¬

blischen Namen und Genealogien umgeht , so ist doch das unniotivirte Heraus¬

greifen eines so einzelnen , unberühmten und in der Schrift nur einmal erwähn¬

ten Namens aus der nachexilischen Zeit ein so eigenthümliches Vorgehen , dass es nicht der nachmuhammedanischen Dichtung , sondern der älteren jüdischen Tradition angehören wird , die bekanntlich auch anderswo die einflus.sreiche Vermittlerin zwischen alttestamentlichen Stoffen und arabischer Dichtung ist, und als deren Träger besonders in den auf Nebucadnezar bezüglichen Legen-

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und den jüd. Propheten Barakhia in der arahischen Legende. 173

aen die aus dem baliyloniselien Exil naeh Arabien geflüchteten Juden anzu¬

sehen sind.

War es nun die jüdische Tradition, die in die Legende von den Beni- iadür den Barachjah S. Zerubabels einflocht, so geschah es nicht ohne Be¬

wusstsein und Absicht, dass „nach einigen nicht Nebucadnezar, sondern ein andrer König war'', dem man die Vernichtung der Ha9oriten beilegte; denn Berechjah konnte, da seiu Vater die Juden nach Jerusalem geführt hatte, frühestens um 525, also 75 Jahre nach der Schlacht Nebucadnezars bei Cir¬

cesium weissagen und also nicht an den Hof dieses Königs gesendet sein.

Das ist aber nicht eiu einfacher Anachronismus, dass an Jeremias Stelle Berechjah substituirt ist, sondern ein Wink für die Spruchsammlung, die jetzt unter dem Namen des Jeremia in den Kanon eingereiht ist. Die jüdische Tra¬

dition in unsrer Legende legt dem Berechja S. Zerubabels das Orakel über Ha90r in den Mund und behauptet damit, dass das 49. Cap. des Jeremia

nicht von diesem, sondern von einem weit später lebenden

Propheten gedichtet ist.

Diese Ueberlieferung verdient aber Beachtung um so mehr, je unverfäng¬

licher sie auftritt und je mehr sie Anhalt an inneren Gründen findet, die in den Orakeln gegen die Völker" wider die Verfasserschaft des Jeremia sprechen.

Es ist deu Auslegern längst schon aufgefallen, dass die Orakelsammlung c. 46—49 von dem übrigen Theile der Prophetien des Jeremia sehr auffallig absteche. Sie bilden gewissermassen ein Ganzes für sich und sind genau besehen nichts als eine Blumenlese ziemlich allgemein gehaltener Drohsprüche gegen die Nachbarvölker, die wie künstliche, schulmässige Ausschmückung eines im 25. Capitel Jerem. wirklich gegebenen Thema des echten Jeremia

aussieht. Wie sehr die nachahmende Jeremia-Literatur im und nach dem

Exil Mode geworden war, sehen wir aus dem Buche Baruch und dem apocry¬

phen Briefe Jeremia. Ohne hier auf alles einzelne einzugehen zu können, hebe ich folgendes hervor:

Als der jeremianischen Sammlung ursprünglich nicht angehörend verräth sich der Abschnitt c. 46—49 schun dadurch, dass seine Einreihung gegen jedes der Kedaction des Buches Jeremias zu Grunde liegende Princip streitet;

da sie chronologisch dem c. 36 vorausgegangen wären (vgl. daselbst v. 2), so hätten sie in dem ersten Theile des Buches Platz finden sollen. In deu LXX.

sind bekanntlich wirklich jene Capitel in das 25ste gefügt. Aber gerade in diesem 25sten ist die Stelle v. 17—26 ein Einschiebsel, das so ungefügig wie möglich, wider alle Syntax und Logik, mitten in die Rede Jehovabs v. 16. 27 hineingezwängt ist. Das Bild vom Taumelbecher erweist sich als ursprünglich jeremianisch auch durch Klagl. 4, 21. Dass aber die weitere Ausführung des Gedankens in v. 17 ff. und cap. 46 ff. einem anderen Verfasser gehöre , geht auch aus dem Widerspruch hervor, in welchem diese mit den echten Weissa¬

gungen wider dieselben Völker c. 27 stehen. Denn Jeremia räth da den

Edomitern , Moabitern , Ammonitern und Tyriern die freiwillige Unterwerfung unter Nebucadnezar an, während e. 47—49 nur ihre Ausrottung im Auge hat. — Mangel an Originalität verräth es, dass die Weissagung gegen Moab (c. 48) aus Jesaia, die gegen Edom (49, 7 ff.) aus Obadja entlehnt sind; auch viele andere Kedewandlungen sind aus jeremianischen und sonstigen Stücken repetirt.

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174 Blau, über die Benu-Hadur

Gegen Jeremia's Gebrauch fehlt die gewöhnliche Einleitungsformel: „Dies ist das Wort das vom Herrn geschah zu Jeremia" bei den Orakeln wider Moab Edom, Ammon, Damask und Ha9or, während der fast stereotype Schluss 48, 47;

49, 6; 49, 39 hier so unmotivirt wie möglich der Dichtung die Spitze abbricht.

Neben einer fühlbaren Armuth an Gedanken sticht auch die Dürftigkeit an Thatsachen, als Grundlage der Weissagungen, in dem fraglichen Stück gegen den echten Jeremia ah : in 48, 1—49 , 27 ist nicht von einer historischen That Nebucadnezars oder der Chaldäer die Rede; in den eingestreuten geogra¬

phischen Namen herrscht eine solche Verwirrung, dass mau daraus auf einen Dichter scbliessen darf, der gar nicht inmitten der Ereignisse gestanden hat, sonderu nur von Hörensagen das Land kennt : c. 49, 19 kommt der Feind

vom Jordan herauf gegen Edom; Basra wird 49, 13 zu Edom, 48, 21 zu

Moab gezählt; Hesbon 49, 3 zu Ammon, dagegen 48, 34 wie Jes. 15, 4 zu Moab gerechnet; Aroer 48, 19 zu Moab, während Jes. 17, 2 es zu Damask gehört. Holon 48, 21 ist eine judäische Stadt (Jos. 15, 51. 21, 15); Jahza, Bezer, Mefaath, Hesbon, Jaeser sind lauter Levitenstädte; — hinc illae la¬

crimae !

Viele dieser ünfertigkeiten und Ungleichheiten erklären sich aber, wenn nicht Jeremias, sondern ein Späterer Verfasser ist, der in der Weise Jeremias, vielleicbt selbst schon unter dessen Namen , die Aufgabe nahm , das Bild vom Taumelbccher (c. 25, 15) weiter auszuführen, und nun nicht in reeller Anwen¬

dung, sondern nur in dichterischer Uebung deu Kreis von Orakeln dichtete der dann bei dei' sehr späten kanonischen Anordnung der Weissagungen Jere¬

mias seinen jetzigen Platz fand. Die Kenntniss der geschichtlichen Ereignisse, deren Erwähnung in c. 49, 28 ff. diesem Dichter eigenthümlich ist, weist darauf hin , dass derselbe von der Umgebung Babylons mehr kannte , als von seinem jüdischen Vaterlande. — Alles zusammengenommen dürfte die jüdisch-arabische Tradition, indem sie das 49. Capitel dem Berechjah, Zerubabels Sohn, der doch wohl in Babylon aufgewachsen . war , zuschreibt, wahrscheinlich das Rich¬

tige getroffen oder gewusst haben.

Kehren wir zu der Legende bei Mafudi zurück, so verdient endlich die Angabe der Araber über die Wohnsitze der Beni-Hadfir um so mehr eine Er¬

wägung, als die Ausleger für die Feststellung der Lage von Hafor, so viel icb weiss, noch wenig Erspriesslicbes beigebracht haben. Sollten mir neuere For¬

schungen nicht zugänglicb geworden sein, so wird das durch örtliche Verhält¬

nisse entschuldbar sein.

Die schwankenden Angaben der Araber , die sich auf die ^yM^

bezieben , erklären sicb zunäcbst aus dem Bestreben , den Namen ^ yos»- im Bereich der geographischen Nomenclatur wieder zu finden und daran anzu¬

knüpfen. Da nun in Jemen bei der Stadt Zabid wirklich der Name jj«inf>

gut arabisch wiederkehrt, indem dort ein O^äL^ dieses Namens mit gleich¬

namigem Hauptort (Marä^id-nl-itt I, 308. II, 57) in derselben Gegend genannt wird, wo Wolf (Joum. 393 bei Ritter Erdk. v. Ar^b. I, 833) nocb in unsrer Zeit die Hazur-Araber kennt, ao erhellt, dass diejenigen, welche, wie Bai¬

däwi, nach Jemen griffen, nur durch diese Naraensgleichheit geleitet wurden.

Kbenso ist die bei Mafudi referirte Localisimng des Namens in Nordsyrieu,

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und den jüdinchen Propheten Barakhia in der arabischen Legende. 175

wohl nur dem Gleichklang mit dortigen Ortsnamen, wie Hadur bei Kama

(Robins. Ztschr. d. DMG. VII, 42. 43), Ha (for am See Huleb (Joseph. Antiqu.

551. 2 Kön. 15, 29) zu verdanken.

Dagegen empfiehlt sich die Nachricht von den Sitzen des Stammes in Samäwa, am westlichen Ufer des Euphrat südlich von Babylon schon durch die geographische Raison, dass dort wohnende Araber für einen Herrscher von Babylon der erste natürliche Angriffspunkt, der Schlüssel zu Arabien sein mussten, so wie auch durch den Umstand, dass der Wahl von Samäwa ebeu nicht der Verdacht einer blossen Combination wegen Nameusgleichheit entgegen¬

steht. Ausserdem stimmt zu der Localität vortrefflich die Nennung der Ke- darener in demselben Verse (Jer. 49, 28), da Theodoret (ad Psalm. 119) sagt: Tov KrjUdg änoyovoi ov nö^öü) rijs BnßvXtövot fiexQt rtj/iegov

£o>cf,vo>viai , ein Zeugniss, nach dessen Analogie man sich nicht wundern darf, wenn die arabische Tradition von den alten Sitzen der Hadür noch Kunde hat.

Nach Ibn-Chaldun (ciürt von Dozy, die Israel, in Mekka S. 143) waren die Züge Nebukadnezars gegen Arabien in der Richtung von Obolla auf Aila vor sich gegangen ; der in letzterer Stelle erwähnte Stamm ist vielleicht mit ob'» Jerem. 49, 35 f. zusammenzuhalten, und Ob-J» r'dp also der per¬

sonificirte Stammvater der q'^Uc ;j*^S .

Dürfen wir hiernach die Angabe, dass die Bcni-Hadur bei Samäwa siedel¬

ten , für wohlbegründet halten , so reiht sich an dies Ergebniss sofort eine an¬

dere Ueberlieferung, deren Untersuchung weitere Schlüsse auf die eigentliche Nationalität des fraglichen Volkes gestattet. In einer andern Stelle bei Masudi heisst uämlich das Volk, welches die Gegend von Samäwa bewohnte, bevor dieselbe zur Wüste wurde, nicht Hadur, sondern Däsim. Die Situation ist so deutlich dieselbe, dass man nicht zweifelu kann, es ist von einem und dem¬

selben Volk, unter zweierlei Namen , die Rede. Können wir erhärten , wer die D a s i m ') waren , so werden wir auch wissen , wer die Beni-Hadur der arabi¬

schen Tradition, die Königreiche Hai;or der Bibel sind. Die Stelle heisst bei Masudi (UI S. 289): „Von den Dasimiten wohnte ein Theil im Lande Samäwa, bis ein schwarzer sengender Wind sie zerstörte ( jeremianisches Bild für die Kriegszüge der hamitischen Chaldäer c. 49, 36. 18, 17); eiu andrer Theil hatte seine Sitze in Öaulan , Gäzir ( im Lande Nawä in Hauran ) und in Ba- tania" ( Ardh-Betenijjeh zwischen Damaskus uud Taberijjah). Nun ist aber Wzl. (»*«v> = ]ÖT und nichts als eine arabisirte Form des biblischen

]1BT (Genes. XXXVI, 26—30), wie ein Alluf der Horiter hiess. Bei der

Vertreibung der Horiter (Deuter. II, 12) zogen sich diese zum Thcil nach dem

1) Nicht zu verwechseln mit den Tasmitern, f->^ , deren Name, wie Renan erkannt hat (Hist. des 1. s. I, 343) aus OttSiCSb Genes. XXV, 4, ent¬

standen ist, wohinzu ich, nachdem Nöldeke (über die Amalekiter S. 32) sowohl die Tasm als die Omeim für blosse Fiction erklärt hat, im Vorbeigehen fügen

u.l

möchte, dass auch aus Aaofieift , D'^ÖNb Gen. XXV, 4 missverstandtu ist (Renan a. a. O ).

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176 einem Briefe Julius Oppert's an Kirchenr. Dr. Hitzig.

Hauran. Wetzstein (Reise in den Hauran S. 92) und andere halten es für sehr möglich, dass der Name des Hauran selbst von lin Höhle abgeleitet ist, so dass die dortigen Troglodytendörfer , sowie die an angeführter Stelle erwähnten Steinemen Vorbauten auf die Zeit dieser Dasimiten-Horiten zurückzuführen

wären. Ein andrer Theil wäre nach unsrer Combination in die Nähe des

Euphrat gerückt. • Dazu würde dann passen, dass die Hadur in viele nhabaa getheilt erscheinen (Jer. 49, 28), wie die alten Horiter in Allufe, und dass von ihren Wohnungen gesagt wird (v. 29), dass sie darinnen sicher wohnen ohne Thür noch Riegel. Auch wird es nicht wundern dürfen, wenn sich ein¬

mal ergibt, dass diejenigen Araber Recht hatten, welche die Beni-Hadur zu den Jafetiten zäblen wollten, da es bekanntlich auch von den Horitern zweifel¬

haft ist, ob sie zu den semitischen Völkerschaften gehören.

Serajevo, 15 Sept. 1865.

Aus einem Briefe Julius Oppert's

•a Kirchen-R. Dr. Hitzig.

Es war meine Absicht gewesen, der Generalversammlung der Deutschen Morgenländischen Gesellscbaft einen kleinen Abriss der neuen historischen Re¬

sultate zu geben, insofern sicb dieselben wirklich mit hinlänglicher Gewissbeit chronologisch bestimmen hissen. Die gelehrte Versammlung möge nioht er¬

schrecken ; es bandelt sich nicht um ein neues chronologisches System, deren es Gottlob genng giebt, denn jeder anständige Aegyptologe, jeder sich respectirende Exeget hat wie sein eigenes Gewissen, auch seine eigene von Niemand anderem angenonmiene Chronologie. Eine alte lateinische Grammatik fasst alle syntacti¬

schen Regeln mit den Worten zusammen: „Im Lateinischen wirft man die

Worte zierlich durcbeinander". So bestebt auch die Chronologie darin , bibli¬

sche und profane Zahlen so lange zierlich abzustutzen oder zu vergrössern, bis das im Voraus aufgestellte System „glänzend nachgewiesen" ist.

Znweilen kommt dann eine Entdeckung, wie z. B. die Mariette's, die des Be¬

weises Glanz ganz bedeutend blind macht. So ist es auch mit den assyrischen Studien gegangen , insofem sie mit der biblischen Geschichte in Berührung kommen Man hat Systeme aufgestellt, die alle mit Salomonis templo und Mosis Exodo in Beziehung stehn , und um diesen entfernten Daten in seiner Weise zn genügen, hat man in der spätern Geschichte die Regierungsdauer der Kö¬

nige zer- be- und verschnitten. Am schlimmsten ist der sonst wenig bedauerns- werthe Hanasse weggekommen , der in seinem Gebete vergass zu bitten , ibn gegen die Chronologen zu schützen. Der Mann, oder vielmehr der Junge, kam mit 12 Jahren an die Begieraug, und starb im Alter von 67, nachdem er, wie die Bibel gan» richtig mit Josephus berichtet, 55 Jahre regiert hatte. Dieses ist jetzt dnrch die assyrische Cbronologie bestätigt. Aber diese 55 Jahre sind den Chronologen sehr lang vorgekommen, und seit ungefähr ebenso viel Zeit hat man ohue alle nnd ieden Gruud eutweder 10, oder 20, oder 30 Jahr« gekflrat,

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