Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 15|
12. April 2013 A 725NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Christian P. Speer (60), Direktor der Universitätskinderklinik Würz- burg, ist von der American Pediatric So- ciety zum Ehrenmitglied ernannt worden.
Prof. Dr. med. Felix Zintl (72), früherer Direktor der Klinik für Kinder- und Ju- gendmedizin des Universitätsklinikums Jena, Gründer der Kinderhilfestiftung Je- na, ist mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet worden. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Michael Adamzik (41), Klinik für Anästhesiologie und Intensiv- medizin, Universitätsklinikum Essen, ist von der Medizinischen Fakultät der Uni- versität Duisburg-Essen zum außerplan- mäßigen Professor ernannt worden.
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Bauer (50), Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Forschungszentrum Jülich, ist von der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum außerplanmäßigen Professor er- nannt worden.
Dr. rer. nat. Erich Gehlen, Informati- ker, ist neuer hauptamtlicher Vorstands- vorsitzender der Duria eG. Die Duria eG ist ein genossenschaftliches ärztliches Softwarehaus in Düren. Gehlen tritt die Nachfolge von Dr. med. Wolfgang Deiters an, der sich aus Altersgründen aus dem operativen Geschäft zurückge- zogen hat und in den Aufsichtsrat wechselte.
Prof. Dr. med.Harald H. Klein (58), Direktor der Medizinischen Klinik I des Berufsgenossenschaftlichen Universitäts- klinikums Bergmannsheil, ist Präsident des diesjährigen Diabetes-Kongresses der Deutschen Diabetes-Gesellschaft.
Prof. Dr. med. Andreas J. A. Schäffler (44), derzeit Universitätsklinikum Re- gensburg, hat den Ruf auf die W-3-Pro- fessur für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Endokrinologie und Diabe- tologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen angenommen. Er tritt die Nach- folge des seit 1. Oktober 2011 im Ruhe- stand befindlichen Prof. Dr. med. Dr.
h. c. Reinhard G. Bretzel an. EB Eine Veranstaltung zum Thema
Hochschulmedizin ohne Prof. Dr.
med. Dieter Bitter-Suermann? Das war in den vergangenen Jahren un- denkbar. Bis 2012 Präsident des
Medizinischen Fakultä- tentages (MFT) war er das Gesicht der Hoch- schulmedizin. Nun ist der langjährige Präsi- dent der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in den Ruhe- stand getreten.
Während seiner Amts- zeit konnte die MHH ihr Profil in Forschung und Lehre schärfen. „Mit dem Modellstudiengang HannibaL hat Professor Bitter- Suermann einen wegweisenden Bei - trag zur Fort entwicklung der Me - dizinerausbildung geleistet“, lobte die nie dersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Ga- DIETER BITTER-SUERMANN
Das Gesicht der Hochschulmedizin
briele Heinen-Kljajic. Als aner- kannter Wissenschaftler und Füh- rungspersönlichkeit habe er in For- schungsprojekten Wissenschaftler ganz unterschiedlicher Fachrich- tungen zusammengeführt.
Auch die Arbeit des MFT hat Bitter-Suermann in seiner Amtszeit vorangetrieben und professionali- siert. „Es ging ihm dabei auch im- mer um die Einheit von Forschung, Lehre und Krankenversorgung“, sagte MFT-Präsident Prof. Dr. rer.
nat. Heyo Kroemer. „Er selbst ist ein Freund klarer Worte; ohne Gel- tungsdrang und Allüren ging es bei ihm immer um die Inhalte.“
Bitter-Suermann (75) leitete vie- le Jahre das Institut für Medizini- sche Mikrobiologe der MHH. Nach seiner Emeritierung wurde er 2004 MHH-Präsident und Vorstand For- schung und Lehre. Seine Nachfolge tritt nun Prof. Dr. med. Christopher Baum (50) an. Birgit Hibbeler Dieter Bitter-Suermann
Foto: Kaiser/MHH
Stefan Pfister
Foto: Deutsches Krebsforschungszentrum
Hirntumoren sind bei Kindern zwar selten, aber nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache.
„Nur wer die Biologie von Tumo- ren versteht, kann sie zielgerichtet behandeln“, lautet das Motto von Prof. Dr. med. Stefan Pfister, der die Abteilung Pädiatrische Neu- roonkologie im Deutschen Krebs- forschungszentrum leitet und als Pädiater in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Heidelberg arbeitet. Er und sein Team analysie- ren seit Jahren das Erbgut der drei häufigsten kindlichen Hirntu- moren, des niedriggradigen Astro- zytoms, des Medulloblastoms und des Ependymoms.
Und das mit Erfolg: So entdeck- ten die Forscher 2009, dass aus bestimmten Veränderungen im Erb- gut des Medulloblastoms präzise Rückschlüsse auf Aggressivität und Heilungschancen abgeleitet werden können. Ein entsprechender Gentest definiert fünf verschiedene Risiko- STEFAN PFISTER
Forschung für junge Tumorpatienten
gruppen. Bei Kindern aus der Grup- pe mit der besten Prognose kön- nen die Ärzte nun die Intensität der Therapie reduzieren und da- mit Spätfolgen vermeiden. Für seine zielführenden Arbeiten wurde Pfis- ter jetzt in der Katego-
rie „Translationale For- schung“ mit dem Deut- schen Krebspreis geehrt.
Er teilt sich die Aus- zeichnung mit Prof. Dr.
med. Roman Thomas vom Max-Planck-Insti- tut für Neurologische Forschung in Köln.
Private Entspannung holt sich Pfister in der Musik. „Da kann ich so richtig gut abschalten“
sagt Pfister und meint damit nicht nur das private Musizieren. Als Mitglied des Tübinger Saxophon- Ensembles war er immer wieder international auf Konzerttourneen unterwegs. Vera Zylka-Menhorn