• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Prävention in Schulen: Ärzte begrüßen den Vorstoß" (23.07.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Prävention in Schulen: Ärzte begrüßen den Vorstoß" (23.07.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 29–30

|

23. Juli 2012 A 1463

RANDNOTIZ

Heike Korzilius

Das Reality-TV greift Schicksale von Menschen aus dem – angeblich – wirklichen Leben auf. Während sich auf einem Kanal die Super Nanny mit zerrütteten Familienverhältnissen be- schäftigt, wollen andernorts „Bauer sucht Frau“ oder „Schwiegermutter gesucht“ bislang schwer Vermittelba- re mit einem Herzenspartner oder ei- ner Herzenspartnerin versorgen. Die

Sendungen sind oft echte Quoten- knüller, denn sie erzeugen bei den Zuschauern ein merkwürdiges Ge- misch aus Anteilnahme und Voyeuris- mus, das in der Gewissheit mündet, dass es immer Menschen gibt, mit denen es das Schicksal noch schlechter meint als mit einem selbst.

In Großbritannien hat der Privat- sender Channel 4 im Frühjahr mit ei- ner „Verkuppel-Sendung“ für Aufse- hen gesorgt. In „The Undateables“ – frei übersetzt „Die für Liebe und Sex Ungeeigneten“ – suchen Behinderte einen Partner, darunter Menschen, die an Autismus, dem Down-, dem Tourette-Syndrom, an Neurofibroma- tose oder Glasknochen leiden. Sie sitzen im Rollstuhl, sind kleinwüchsig oder im Gesicht stark entstellt. Der Sender beteuert, er wolle mit dem Format helfen, Vorurteile und Diskri- minierung abzubauen. Obwohl der Titel der Sendung heftige Kritik aus- gelöst hat, fiel das Gesamturteil der Medienkritiker milde aus. Die renom- mierte Tageszeitung „The Guardian“

etwa schrieb, die Sendung sei gut gemacht, ehrlich und persönlich. Im Durchschnitt sahen 3,2 Millionen Zuschauer die drei Folgen der Mini- Serie. Eine Fortsetzung ist geplant.

Ist das pädagogisch wertvoll oder geschmacklos? Vielleicht ist es ein Akt der Emanzipation, wenn sich auch Behinderte freiwillig zum Deppen machen dürfen. Aber kann man hier immer von Freiwilligkeit sprechen?

Ungeeignet für Liebe und Sex

Voraussichtlich wird nur noch jedes siebte Universitätsklinikum in die- sem Jahr ein positives Betriebser- gebnis erwirtschaften. Auch nach- gewiesen leistungsstarke Kliniken gerieten zunehmend in die roten Zahlen, erklärte der designierte Vorstandsvorsitzende des Verbands der Universitätsklinika Deutsch- lands, Prof. Dr. med. Michael Al- brecht, beim VIII. Innovationskon- gress der deutschen Hochschulme- dizin Ende Juni in Berlin.

Gründe für die schwierige wirt- schaftliche Lage seien die gede- ckelten Leistungsentgelte und stei- gende Kosten. Außerdem werde die Tatsache, dass die Unikliniken ei- nen Großteil der Weiterbildung so- wie der spezialisierten und innova- tiven Versorgung übernehmen, von UNIVERSITÄTSMEDIZIN

Es gibt kaum noch Reserven

der Politik nicht ausreichend wahr- genommen.

Zusätzliches Geld fordert der Medizinische Fakultätentag (MFT) angesichts der bevorstehenden Re- form der Ärztlichen Approbations- ordnung. Die Fakultäten hätten be- reits begonnen, die nötigen Umset- zungsmaßnahmen vorzubereiten. Mit Sorge betrachtet der MFT die ge- plante Änderung der EU-Berufsan- erkennungsrichtlinie, die dazu füh- ren könnte, das Medizinstudium in ganz Europa bei gleicher Anzahl von Pflichtstunden um ein Jahr zu verkürzen. Dadurch werde das lernintensive Medizinstudium er- schwert und die Qualität der ärztli- chen Ausbildung gesenkt, warnte MFT-Generalsekretär Dr. med. Vol-

ker Hildebrandt. ER

Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Ge- sundheitsdienstes hat die von Bun- desgesundheitsminister Daniel Bahr vorgeschlagene Ausweitung der Vorsorgeuntersuchungen in den Schulen begrüßt, aber aber auch

dar auf hingewiesen, dass dies bei der aktuell schlechten personellen Ausstattung der Gesundheitsämter nicht umsetzbar sei: „Die Durch- führung von Vorsorgeuntersuchun- gen bei Kindern gehört bisher nicht in den Aufgabenbereich der Ge- sundheitsämter“, betonte die Vorsit- zende des Verbandes, Dr. med. Ute PRÄVENTION IN SCHULEN

Ärzte begrüßen den Vorstoß

Teichert-Barthel. Bislang sei die Einschuluntersuchung, die flächen- deckend von den Gesundheitsäm- tern durchgeführt wird, die einzi- ge bundesweite Pflichtuntersuchung einer Altersgruppe.

Besonders in ländlichen Regio- nen können viele Gesundheitsämter schon heute pädiatrische Stellen nicht besetzen, so dass zusätzliche Aufgaben kaum zu schultern wä- ren. Ein Grund für den Personal- mangel ist, dass die Amtsärzte zehn bis 20 Prozent weniger verdienen als Klinikärzte. Die kommunalen Arbeitgeber weigern sich nach wie vor, die Ärzte in den Gesundheits- ämtern tariflich mit den Ärzten in kommunalen Krankenhäusern gleichzustellen. Damit forcierten die kommunalen Arbeitgeber den Ärztemangel im öffentlichen Ge- sundheitsdienst, meint die Ärztege- werkschaft Marburger Bund.

Bahrs Vorstoß, die Ärzte ver- mehrt zu Vorsorgeuntersuchungen in die Schulen zu schicken, könnte Teil des Präventionsgesetzes wer- den, das im Herbst in der Koalition weiter beraten werden soll. JF Lücken in der

medizinischen Versorgung von Kindern und Ju- gendlichen könn- ten geschlossen werden.

Foto: picture alliance

A K T U E L L

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Um aber nicht selbst schönzure- den: Ärzte, die Patienten Leistungen vorenthalten (der Vorwurf steckt auch in dem „Schwarzbuch“), um so besser igeln zu können, schaden

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Selbst- belastungen für die Bereiche ambulante Behandlung und Krankenhaus von 2,4 Milliar- den auf 5,4 Milliarden Euro steigen werden..

Eine neue epidemiolo- gische Studie zeigt für Deutschland zu- dem einen direkten Zusammenhang von Tabakwerbung und Rauchen im Jugend- alter auf: Eine Befragung von 4 000

Und damit diese Frage auch gleich an die richtige Adresse gestellt werden konnte, war der Sächsische Staatsminister für Kultus, Herr Steffen Flath, als prominenter Gast

Diese Heterogenität kann jedoch auch als Ressource genutzt werden, wenn die Konzepte den Jugend- lichen ermöglichen, ihre Erfahrungen zu unterschiedlichen Themen einzubringen und

Al- le Lithographien wurden in Auflagen zwischen 50 und 100 handsignierten, numme- rierten Exemplaren heraus- gegeben und können zu Prei- sen erworben werden, die nach

Tarivid soll Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase sowie Schwangeren und Stillen- den nicht verabeicht werden, da keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung

Darüber hinaus wird fest- gelegt, daß eine unentgeltliche Abgabe von Arzneimitteln durch Ärzte über die Notfall- versorgung unzulässig ist.. Die Bestimmungen über den Be- zug aus