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Archiv "Edvard Munch: „Der Schrei“ hinter weißem Wandfries" (11.10.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 41

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11. Oktober 2013 A 1923 EDVARD MUNCH

„Der Schrei“ hinter weißem Wandfries

Auf der Jahrhundertausstellung in Oslo, „Munch150“, sind mehr als 220 Gemälde und 50 Zeichnungen des norwegischen Künstlers zu bewundern.

G

anz Norwegen feiert den 150. Geburtstag des expres- sionistischen Malers, Grafikers und Fotografen Edvard Munch. Aus die- sem Grund sind derzeit in Oslo auf der wohl weltweit größten Munch- Ausstellung mehr als 220 Gemälde und circa 50 Zeichnungen des nor- wegischen Avantgardisten der bil- denden Kunst zu bewundern. Die- ses bereits als „Jahrhundertausstel- lung“ gefeierte Ereignis verteilt sich auf mehrere Orte: Die Werke von 1882 bis 1903 werden in der Nationalgallerie gezeigt; Munchs Schaffen von 1904 bis zu seinem Tod 1944 ist im Munch-Museum zu sehen. Die Aula der Universität Os- lo ist mit den monumentalen Wand- gemälden „Die Sonne“, „Geschich- te“ und „Alma mater“ geschmückt.

Ein, wenn nicht der Höhepunkt der Ausstellung ist die Rekonstruk- tion des „Fries des Lebens“, wie er erstmals 1902 in Berlin gezeigt wurde. Dazu wurden so berühmte Gemälde wie „Angst“, „Madonna“,

„Der Schrei“ und viele andere ihrer Rahmen entkleidet und hinter ei- nem weißen Wandfries angeordnet.

In diesem Zyklus findet sich auch das Gemälde „Tod im Krankenzim- mer“, in dem Munch den frühen Tod seiner Schwester Sophie verar- beitete und seine gesamte Familie abbildete. Der ungewöhnlichste Ort,

an dem Munchs Werke ausgestellt werden, ist die Freia Schokoladen- fabrik in Oslo. Als Auftragswerk zur Dekoration der Cafeteria hat Munch in den frühen 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts 18 Ge- mälde angefertigt, die heute noch dort zu betrachten sind. Die Motive dazu hat er in der Umgebung seines Sommerhauses in Åsgårdstrand am Oslo-Fjord eingefangen.

Edvard Munch verbrachte immer wieder längere Lebensphasen in Deutschland. Die erste Ausstellung in Berlin 1892 endete allerdings mit

einem Skandal und wurde bereits nach einer Woche geschlossen. Den- noch empfand Munch die Stadt als inspirierend und lebte fortan immer wieder einmal dort. Von 1902 bis 1908 hielt er sich fast ausschließlich in Deutschland auf und wohnte un- ter anderem in Berlin, Lübeck, Wei- mar und Bad Kösen. Seine vielleicht produktivste Phase in Deutschland hatte er in Warnemünde, wo er 1907 und 1908 beim Lotsen Carl Nielsen Am Strom 53 Quartier bezog. Dort vollendete Edvard Munch die in Berlin entstandene erste Version von

„Marat´s Tod“. Mit dem Zyklus

„Das grüne Zimmer“ stellte er Ab- gründe des Lebens und der Liebe („Eifersucht“, „Begierde“, „Die Mörderin“, „Zum süßen Mädel“) dar. Das Motiv der „Badenden Män- ner“ wird nicht nur als Gemälde dar- gestellt, sondern ist auch eines der fotografischen Versuche, mit denen sich Munch in Warnemünde be- schäftigt hat. Dabei experimentierte er mit Doppelbelichtungen und fer- tigte zahlreiche Porträtaufnahmen an. 1908 verließ Munch nach einem Nervenzusammenbruch Deutsch- land endgültig. Das Haus Am Strom 53 ist heute als Sitz des Edvard- Munch-Hauses eine Begegnungs- stätte junger skandinavischer und deutscher Künstler.

Dr. med. Wilfried Schimanke Die Ausstellung im Munch-Museum und in der National-

gallerie in Oslo ist bis 13. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr geöffnet. Die Aula der Univer- sität ist (mit einzelnen Ausnahmen) freitags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Die Cafeteria der Freia Scho- koladenfabrik ist samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr zugänglich. Neben der Jahrhundertausstellung Munch150 finden in Norwegen und weltweit zahlreiche weitere Veranstaltungen statt, zum Beispiel die Ausstel- lung „Munch auf Papier“ im Munch-Museum Oslo (1. November bis 2. Februar 2014), die „Master Prints“

im Kunsthaus Zürich (4. Oktober bis 4. Januar 2014) und das „Treffen der Meister: Ibsen – Munch“ (bis Februar 2014) im Ibsen-Museum Oslo. Weitere Veranstaltungen:

www.munch150.no/en.

INFORMATIONEN

Foto: Børre Høstland, Nasjonalmuseet

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