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Archiv "Edvard Munch: Ein Glücksfall für die bildende Kunst" (05.10.2012)

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EDVARD MUNCH

Ein Glücksfall für die bildende Kunst

Der Lübecker Augenarzt Max Linde wurde Munchs erster Förderer in Deutschland und ein verständnisvoller Freund.

D

er Welterfolg des norwegi- schen Malers Edvard Munch (1863–1944) ließ lange auf sich warten. Kaum bekannt ist, dass die Laufbahn des Wegbereiters des Ex- pressionismus durch einen ärztli- chen Förderer mächtig Auftrieb be- kam. Der Lübecker Augenarzt Dr.

med. Max Linde wurde Munchs erster Förderer in Deutschland und ein verständnisvoller Freund. Be- reits 1902, im Jahr ihres Kennenler- nens, schrieb Linde eine Monogra- fie über den Künstler. Ihr propheti- scher Titel: „Edvard Munch und die Kunst der Zukunft.“

Linde (1862–1940) arbeitete zu- nächst als Schiffsarzt und prakti- scher Arzt. Nach dreijähriger Fort- bildung beim renommierten Oph- thalmologen Julius Hirschberg in Berlin eröffnete er 1898 in seiner Heimatstadt eine Augenarztpraxis, die er bis 1926 führte. Doch nicht als Arzt, sondern als Besitzer einer Kunstsammlung von internationa- lem Rang erlangte Linde überregio- nale Bedeutung. Verheiratet mit der Tochter eines vermögenden Ham- burger Kaufmanns, erwarb er 1898 ein Landhaus, in dessen erlesenes Mobiliar er schon bald einzigartige Kunstwerke einfügte.

1902 lud Linde Munch in die Hansestadt ein. Bis 1907 schuf Munch in Lübeck Werke, die seinen Ruhm in Europa mit begründeten.

So hielt er etwa auf 16 Blättern das Leben der Familie Linde in ihrer Villa fest. Wenngleich es zwischen- zeitlich atmosphärische Spannun- gen gab, so hielt die Freundschaft zwischen dem Künstler und seinem Auftraggeber bis zum Tod Lindes 1940. Lindes Sammlung hielt nicht so lang – sein Vermögen fiel der In- flation zum Opfer, die Kunstwerke wurden versteigert.

Meisterwerke von Munch in Köln und London

Es ist das Verdienst des Kunsthisto- rikers Carl Georg Heise, Werke von Munch aus der Sammlung Lindes für Lübeck bewahrt zu haben: Als erstes deutsches Museum widmete der Museumsdirektor 1921 im Lü- becker Behnhaus Edvard Munch ei- nen eigenen Raum. Inmitten Lü- becks mittelalterlicher Hansestadt gelegen, wurde das Behnhaus in den 70er Jahren um das Dräger- Haus ergänzt. Die zwei nebeneinan- derliegenden repräsentativen Kauf- mannshäuser des 18. Jahrhunderts beherbergen heute eine ansprechen-

de Galerie des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne.

Meisterwerke von Munch sind zurzeit auch in zwei Ausstellungen in Köln und in London zu bewun- dern. Bis 30. Dezember sind im Wallraf-Richartz-Museum aus An- lass der Ausstellung „1912 – Missi- on Moderne. Die Jahrhundertschau des Sonderbundes“, 120 Gemälde und Skulpturen aus aller Welt ver- eint, darunter einige Leihgaben aus dem Munch-Museum in Oslo. Die Munch-Ausstellung in der Kunst- halle Tate Modern in London ist bis 12. Oktober zu sehen. In dieser Schau werden etwa 130 Werke ge- zeigt. Die Ausstellung stellt das Spätwerk des Künstlers in den Mittelpunkt. Dem Urteil von Kunst - kritikern, die Munchs Bilder in ers- ter Linie psychoanalytisch deuteten und das Klischee vom einsamen Nordeuropäer hegten, setzt die Londoner Ausstellung einen ande- ren Munch entgegen: einen Künst- ler, der oft ins Kino ging, zeitlebens viel reiste und in Weltstädten einige seiner Werke schuf.

Klaus Brath, Harald Clade In der Londoner

Ausstellung werden etwa 130 Werke von Munch gezeigt. Dabei steht das Spätwerk des Künstlers im Mittelpunkt.

Foto: picture alliance

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Informationen: www.museum-behn haus-draegerhaus.de, www.tate.org.uk, www.wallraf.museum

K U L T U R

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