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Kreimes, Peter, Mende, Michael, Kampmann, Friedrich: Popmusik im Klassenverband. Unterrichtserfolg durch tabellarische Notation

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Academic year: 2022

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14 PRAXIS

- Magazin 10 / 2000 n Berlin kommen die Grund- schüler nach der 6. Klasse mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen im Fach Musik an die Oberschulen.

Das Spiel eines Instruments und gute Notenkenntnisse sind in der Regel nur in den 7. Klassen von Gymnasien und Realschulen anzutreffen. In Ge- samt- und Hauptschulen sind diese Fähigkeiten eher die Ausnahme. Die dortigen Musiklehrerinnen sehen sich oft Klassen gegenüber, in denen kein einziger Schüler ein Ins trument spielt. Notenkenntnisse, wenn über- haupt vorhanden, beschränken sich auf die Kenntnis von Notennamen und Notenlänge. Das Erarbeiten ei- nes Musikstückes nach Noten ist also nicht unmittelbar möglich.

Popmusik, das heißt die Musik, die in den aktuellen Hitparaden zu finden ist, hat bei den Schülerinnen einen hohen Stellenwert. Sie sind in der Re- gel hoch motiviert, wenn es darum geht, eins ihrer Stücke im Musikun- terricht nachzuspielen. Diese Motiva-

tion verebbt sehr schnell, wenn das Erarbeiten zu lange dauert oder wenn das Arbeitsergebnis nicht weitgehend so klingt wie das Original. Diese Bedin- gungen haben uns früh- zeitig nach Alternativen für traditionelle Notation suchen lassen. In der prak- tischen Arbeit mit ver- schiedenen Notationsfor- men (Noten, Griffbilder, Tabellen etc.) hat sich die im folgenden beschriebe- ne Methode der tabellari- schen Notation herausge- bildet. Damit erreichen wir folgende Ziele:

• Die Schüler kommen schnell zu klanglich ak- zeptablen Spielergebnis- sen. Das weckt bzw. ver- stärkt die Motivation für den Musikunterricht.

• Die Schüler können ei-

P OPMUSIK

IM KLASSENVERBAND

Peter Kreimes (†), Michael Mende, Friedrich Kampmann

UNTERRICHTSERFOLG DURCH TABELLARISCHE NOTATION – EIN ME- THODISCHER ANSATZ AM BEISPIEL VON

„WHAT A GIRL WANTS“

VON CHRISTINA AGUI- LERA

I

Foto: Yariv Milchan / BMG

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15 POPMUSIK IM KLASSENVERBAND

Arbeitskreis für Schulmusik e.V.

gentätig und binnendifferenziert, handlungsorientiert und projektbezo- gen arbeiten.

Die tabellarische Notation und ihre Grenzen In der tabellarischen Notation wer- den gleichzeitig erklingende Ak- kordtöne nebeneinander in Buchsta- ben und Akkordsymbolen notiert.

Eine exemplarische Beschreibung die- ses Prinzips ist im Kasten zu sehen.

Statt absoluter Tonhöhen wird nur die relative Lage der Töne zueinan- der gezeigt. Stücke mit häufigen Ak- kordwechseln können zwar schnell unübersichtlich werden, dieses Man- ko betrifft aber auch die herkömmli- che Notenschrift. Die tabellarische Notation eignet sich nicht zur Dar- stellung von Melodien. Hier emp- fiehlt sich traditionelle Notation mit jeweils zugeordneten Notennamen (siehe Notenbeispiel „Zwischenspiel“).

Eine rhythmisierte Spielweise der Ak-

korde, wie sie in der Popmusik häufig vorkommt, können die Schüler durch Gehör und Imitation erlernen.

What A Girl Wants Am Beispiel des Liedes ,,What A Girl Wants“ der Sängerin Christina Agui- lera wollen wir die Methode zeigen, nach der wir seit zehn Jahren mit Re- gelklassen an der Moses-Mendels- sohn-Oberschule, einer Gesamtschule in Berlin-Tiergarten, arbeiten. Das vorliegende Arrangement folgt im Wesentlichen dem Original, verzich- tet aber im zweiten Teil auf die Va- riationen des Refrains. Eine Besonder- heit des Stückes ist das instrumentale, unisono klingende Zwischenspiel.

Einige Erarbeitungshinweise Intro und Vers sind geprägt von fol- gendem Rhythmus, der auch zuerst erarbeitet werden sollte:

Es empfiehlt sich, mit der Erarbeitung des Intros zu beginnen, da es im Vers wieder aufgenommen wird. Die Bass - figur des Verses hat tragende Funkti- on für diesen Formteil und sollte be- sonders gefestigt werden. Den Re- frain können Schüler selbst erarbei- ten, soweit die Vorzeichen eingeführt sind. In der 1. Bridge spielen Schlag- zeug und Bass weiter, während die anderen Instrumente schweigen. Die 2. Bridge erfordert einige Übung und lässt sich am besten mit aufgeteilten Stimmen spielen.

Hinweis

Im letzten Augenblick vor der Druckle- gung, entschied sich, dass wir keine Ab- druckgenehmigung für „What A Girl Wants“ bekommen, so dass hier nur die Begleitung in tabellarischer Notation er- scheint. Text und Melodien mussten leider herausgenommen werden.

Foto: M. Mende

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16 PRAXIS

- Magazin 10 / 2000

DIE TABELLARISCHE NOTATION

Entsprechend der Lage der Töne auf dem Tasteninstrument zeigt die tabellarische Notation die gleichzeitig erklingenden Akkordtöne nebeneinander (siehe grau unterlegte Felder)

Es ist nicht notwen- dig, dass alle drei Stimmen von einem Musiker gespielt werden. Auf dem Xy- lophon können z. B. drei Schüler den Akkord aufgeteilt spielen

In der zweiten Spalte befinden sich die Gitar- renakkorde. Sie können bei der ersten Erarbei- tung auch mit der Single-Finger-Automatik ei- nes Keyboards genutzt werden.

In der ersten Spalte der tabellarischen Notation werden die Töne für den Bass dargestellt.

Zählzeiten, die nicht gespielt werden sollen, werden durch einen Strich gekennzeichnet. In diesem Beispiel haben alle Instrumente auf der zweiten Zählzeit des zweiten Taktes eine Pause, während auf der dritten und vierten Zählzeit der Bass einen Durchgang spielt.

Die dritte Spalte zeigt die Zeiteinteilung, bezogen auf Viertel-Notenwerte. Keyboard und Bass können den Akkord aushalten, während Xylophone jedes Viertel spielen.

Formteile werden als Überschriften vorangestellt.

Wiederholungen von Formteilen werden in Klammern angegeben.

Wiederholungen von Formteilabschnitten werden seitlich angezeigt.

Im nebenstehenden Beispiel wird also der grau markierte Teil (= erster Takt) zweimal gespielt. Die Bridge hat drei Durchgänge und schließt „dann:“ mit den letzten beiden Zeilen des Beispiels.

Im Unterschied zur normalen Notation wird die tabellarische Notation von oben nach unten gelesen:

Grafiken: Mende

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17 POPMUSIK IM KLASSENVERBAND

Arbeitskreis für Schulmusik e.V.

Zwischenspiel

(Keyboard, String-Sound)

Drum-Pattern

Intro und Bridge

Drum-Pattern

Vers und Refrain

Hinweis:

Die Instrumentalstim- men sind nicht mit dem Original iden- tisch.

TABELLARISCHE NOTATION

am Beispiel einer Begleitung zu „What A Girl Wants“

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