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angiopathien, wenn überhaupt, dann nur sehr verspätet eintreten können.
Deutsches Arzteblatt
90 (1993) A1 -3146-3154 [Heft 47]
Diese Arbeit wurde unterstützt durch die Herbert Weishaupt-Dotation e. V., Schwen- di, die LVA Baden, Karlsruhe, und Württem- berg, Stuttgart, die Deutsche Forschungs- gemeinschaft, Bonn, Projekt Pf 38/4, das Ministerium für Wissenschaft und For- schung Baden-Württemberg, Stuttgart. Die- se Arbeiten werden im Rahmen eines BMFT-Projektes (0310296A) von der phar- mazeutischen Industrie (Boehringer Mann-
In einer holländischen Studie bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Down (Trisomie 21) und at- lantoaxialer Instabilität wurde der Einfluß von Schulsport auf das Auf- treten neurologischer Komplikatio- nen untersucht.
Bei den Kindern, bei denen risi- koreiche sportliche Betätigungen vermieden wurden, kam es innerhalb der einjährigen Beobachtungsphase nicht seltener zu neurologischen Komplikationen oder einer Zunahme des atlantoaxialen Abstands als bei den Kindern, die sich ohne besonde-
Gesunde Ernährung ist eine wir- kungsvolle Möglichkeit zur Gesund- heitsförderung und Krankheitsprä- vention. „Ungesunde" Ernährung trägt wesentlich zur Entstehung gera- de derjenigen Erkrankungen bei, die in der Morbiditäts- und Mortalitäts- statistik die führenden Plätze einneh- men. Ernährungsbedingte Erkran- kungen verursachen derzeit Kosten in Höhe von etwa 80 Milliarden DM pro Jahr und damit etwa 30 Prozent der Gesamtausgaben für Krankheit Somit sprechen neben ärztlichen auch gewichtige ökonomische Ge- sichtspunkte dafür, alle Möglichkei- ten zur Propagierung und Anwen- dung einer gesunden Ernährung kon-
AKTUELL / FÜR SIE REFERIERT
heim) unterstützt. Unabhängig davon wer- den die gerätetechnischen Arbeiten in Zu- sammenarbeit mit der Deutschen Aero- space AG (Ulm) bearbeitet.
Die in Klammern gesetzten Ziffern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, zu beziehen über den Verfasser.
Anschrift des Verfassers:
Professor em. Dr. Dr. h. c. mult.
Ernst Friedrich Pfeiffer,
Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer,
Institut für Diabetes-Technologie an der Universität Ulm, Science Park, Helmholtzstraße 20,
89081 Ulm
re Vorsichtsmaßnahmen sportlich betätigten.
Eine besondere Vorsicht oder sogar ein radiologisches Screening bei Kindern mit Down-Syndrom be- züglich der sportlichen Aktivität scheint nach Ansicht der Autoren nicht gerechtfertigt. acc
Cremers, M. J. G., E. Bol, F. de Roos, J.
van Gijn: Risk of sports activities in chil- dren with Down's syndrome and atlanto- axial instability. Lancet 342 (1993) 511-514.
Dr. M. J. G. Cremers, Janus Jongbloed Research Center, Vondellaan 24, NL-3521 GG Utrecht, Niederlande.
sequent auszuschöpfen. Auf diesem Hintergrund wurde die Standardkost deutscher Kliniken nach ernährungs- medizinischen Gesichtspunkten un- tersucht.
Dazu wurde die Vollkost von zehn Kliniken, darunter eine Univer- sitätsklinik, auf den Gesamtenergie- gehalt, die Nährstoffrelation zwi- schen Fett, Eiweiß und Kohlenhydra- ten am Gesamtenergieangebot sowie auf den Gehalt an Ballaststoffen überprüft. Die Auswertung erfolgte anhand von Tagesessensplänen, teil- weise eines ganzen Jahres. Die durchschnittlichen Portionsgrößen in Gramm wurden für die meisten Nah- rungsmittel den Menüplänen, für
Fertigprodukte den Angaben der Hersteller entnommen Der Ver- brauch von Nahrungsmitteln für Speisezubereitungen wurde anhand der Rezepturen ermittelt. Die Be- rechnungen des Gehaltes an Energie, Protein, Fett, Kohlenhydraten und Ballaststoffen erfolgte vorwiegend mit Hilfe der Lebensmitteltabellen aus Souci-Fachmann-Kraut.
In Übereinstimmung mit Emp- fehlungen zahlreicher Fachgesell- schaften hat die World Health Orga- nisation Kriterien für eine gesunde Ernährung definiert. So sollten bei- spielsweise der Fettanteil der Ener- giezufuhr bei, besser jedoch unter, 30 Prozent liegen, der Kohlenhydratan- teil bei 50 bis 55 Prozent und der Ei- weißanteil bei 12 bis 13 Prozent. Die Ballastzufuhr sollte 30 g pro Tag oder mehr betragen. Im Vergleich mit die- sen Empfehlungen lagen bei allen an der Studie beteiligten Kliniken der Fettanteil der Vollkost wesentlich zu hoch (> 42 Prozent), der Anteil von Kohlenhydraten (< 43 Prozent) so- wie das Ballaststoffangebot hingegen erheblich zu niedrig. Die Vollkost der Krankenhäuser entsprach somit nicht den Prinzipien einer „gesun- den" Ernährung.
Die Studie wirft eine Reihe von Fragen auf, zum Beispiel warum die Empfehlungen der World Health Or- ganisation für eine gesunde Ernäh- rung nicht eingehalten wurden oder inwieweit die Ergebnisse repräsenta- tiv sind. Zur Klärung dieser Frage führt die Landesärztekammer Nie- dersachsen derzeit in Zusammenar- beit mit der Universität Göttingen ei- ne landesweite Untersuchung durch.
Um sicherzustellen, daß Kliniks- kost den Kriterien einer gesunden Ernährung entspricht, empfehlen die Autoren regelmäßige Qualitätskon- trollen nach ernährungsmedizini- schen Gesichtspunkten. shw
Schauder, P.; R. Woike; G. Schäfer:
Vollkost im Rahmen der Kliniksverpfle- gung: Vergleich der Nährstoffaufnahme mit den Zufuhrempfehlungen. Akt. Er- nähr.-Med. 18, 139-142, 1993
Prof. Dr. med. Peter Schauder, Medizini- sche Universitätsklinik, Georg-August- Universität, Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen
Atlantoaxiale Instabilität bei Morbus Down
Gesunde Ernährung im Krankenhaus?
A1-3154 (64) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 47, 26. November 1993