Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Gastroenterologie
Die Sonographie will untersu- chungstechnisch ähnlich be- herrscht werden wie beispielsweise die Gastroskopie. Die Methode ist jeweils nur so gut wie der Untersu- cher. Eine ausgefeilte Untersu- chungstechnik und eingehende Kenntnisse darüber sind erforder- lich, wie sich normale Organe und Gewebe darstellen und wie patholo- gisch veränderte, wie die sonogra- phische Topographie unter norma- len und pathologischen Verände- rungen aussieht. Dies alles ist heute ein lehr- und lernbares System ge- worden, das mittlerweile nicht weni- ge praktizieren. Mich wundert, daß der Autor, sonst allem Neuen aufge- schlossen, hierzu nichts anderes zu sagen weiß.
Privatdozent Dr. med.
G. Rettenmaier Chefarzt
Kreiskrankenhaus Böblingen Innere Abteilung
7030 Böblingen
Der wegen seiner didaktischen und umfassenden, fortschrittlichen ga- stroenterologischen Fähigkeiten in der Praxis geschätzte Kollege Volk- heimer wird alle Ärzte, die Erfahrun- gen mit Ultraschalldiagnostik im Oberbauch haben, mit seinem knap- pen Satz verblüfft haben, wonach die Sonographie sich bei ihm für die gastroenterologische Fragestellung nicht bewährt hat. Denn gerade diese im Gegensatz zur Szintigra- phie, zur röntgenologischen Dia- gnostik völlig ungefährliche, un- komplizierte, unaufwendige, billige und den Patienten, auch den schwerkranken Patienten nicht be- lästigende Methode bietet gerade für die ambulante Praxis in der Hand des Erfahrenen als einfache Such- methode einen großen diagnosti- schen Vorteil. Wir haben bei verglei- chenden Untersuchungen der zwei- dimensionalen Ultraschalldiagno- stik mit dem „schnellen Bild" des Vidoson Siemens gegenüber dem Compound-Scan den Vorzug gege- ben, weil wir damit eine echte, wert- volle Bereicherung bei der Erken- nung der Größe und Lage, der Be-
wegungs- und Strukturveränderun- gen der Oberbauchorgane, der Ge- fäße und Lymphknoten gefunden haben, mit der wir Verdrängungen, Tumoren, Zysten, Abszesse, Aneu- rysmen, Gefäßkompressionen und Gefäßrupturen, abszedierende Pro- zesse im Bauchraum und Verände- rungen am Pankreas, an den Nieren, an der Gallenblase und an der Leber relativ schnell und leicht finden. Be- sonders in der strukturellen Pankre- as-Differentialdiagnostik (Zysten, Tumoren, akute und chronische Pankreatitiden), beim Nachweis von Lebertumoren, Lebermetastasen, Fettleber, Leberzirrhose und Aszi- tes, bei Aufklärung des negativen Cholezystogramms, der stummen Niere, des Verschlußikterus und bei Notfallsituationen im Koma, beim akuten Nierenversagen, bei abdomi- nellen Verletzungen hat sich diese Methode sehr bewährt, sie trägt si- cher zur Rationalisierung und Ver- einfachung der ambulanten Praxis bei dem relativ geringen Anschaf- fungspreis bei, doch muß man eine lange Anlernzeit in Kauf nehmen.
Dr. med. Eberhard Böhlke Chefarzt
II. Innere Abteilung Hohengatow im Krankenhaus Spandau Waldschluchtpfad 27 1000 Berlin 22
Schlußwort
Die Sonographie hat in der gynäko- logisch-geburtshilflichen und in der urologischen Diagnostik ihren fe- sten Platz. Auch für die gastroente- rologische Praxis wäre es wün- schenswert, diagnostische Lücken verläßlich schließen zu können: Gal- lensteine bei röntgennegativer Gal- lenblase, Choledochuskonkremen- te, wenig ausgedehnte Pankreas- prozesse u. a.
Mit dem bisher von mir verwendeten Gerät (Vidoson 635) erhielt ich nicht ausreichend verwertbare Fakten, welche es mir gestatten, die Sono- graphie als rationelle diagnostische Methode für die gastroenterologi-
sche Praxis zu empfehlen. Man sollte ihre Möglichkeiten nicht über- schätzen.
Derzeit versuche ich mit verbesser- ter Gerätschaft (Vidoson 735, ab Sommer 1977 im Handel) eventuell bessere Ergebnisse zu erzielen.
Sollte sich mein Urteil ändern, werde ich dies gerne mitteilen.
Professor
Dr. med. Gerhard Volkheimer Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten Bayerischer Platz 9 1000 Berlin 62
ECHO
Zu: „Druckgeschwüre: Verhütung und Behandlung in Praxis und Krankenhaus" von Dr. med. Ilse Pampus im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT Heft 6/1977, Seite 349 ff.
Druckgeschwüre lassen sich vermeiden
„Druckgeschwüre, die durch Überlastung bestimmter Kör- perpartien bei immobilen Kranken auftreten, lassen sich vermeiden oder, sofern sie einmal aufgetreten sind, er- folgreich behandeln, wenn eine regelmäßige Druckentla- stung erfolgt. Die Druckge- schwüre werden in den Allge- mein-Krankenhäusern aber immer noch als unumgängli- ches Übel betrachtet. Wie 1.
Pampus und F. Backhausen vom Rehabilitationszentrum der Universität Köln im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT berich- ten, überlassen die Ärzte die Verantwortung für die richtige Lagerung oft noch dem Pfle- gepersonal. Die Folgen dieses Mißstandes sind gravie- rend... " (Frankfurter Allge- meine Zeitung vom 30. März 1977)
1738 Heft 26 vom 30. Juni 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT