K
ommunikation im Krankenhaus" ist ein Pilotprojekt, das die!MINI Deutschland GmbH, Frankfurt - Anbieter von branchenorientierten EDV- Komplettlösungen - gemein- sam mit der "Compu Orga"
Gesellschaft für Computer- Organisation mbH, Köln, am Evangelischen Krankenhaus Dinslaken durchführt. Die Compu Orga bietet seit ei- nem Jahrzehnt ein Software- angebot für Krankenhäuser mit autonomer Datenverar- beitung. Die Zielsetzungen dieses langfristigen Vorha- bens - die erste Phase wird 1989 abgeschlossen sein - ge- hen über den bisherigen DV- Einsatz im Krankenhausbe- reich weit hinaus.
Konununikation im Krankenhaus
Ziel ist es, alle Bereiche des Krankenhauses in ein pa- tientenbezogenes integriertes Informations- und Verwal- tungssystem einzubinden:
Damit sollen sämtliche Daten überall dort verfügbar sein, wo sie benötigt werden. Ein derartiger Informations- und Kommunikationsverbund un- terstützt alle medizinischen, pflegerischen und admini- strativen Leistungsprozesse, trägt dazu bei, daß sie wirt- schaftlicher durchgeführt und die Betriebsabläufe optimiert werden. Ferner ermöglicht es eine umfassende Betriebs- steuerung und dient zugleich als wichtige Grundlage für das Rechnungswesen.
Ein wesentlicher Baustein innerhalb des gesamten Pro- jektes ist die Realisierung der Auftragsverwaltung des
"Order-Entry-Systems".
Auftragsverwaltung Das "Order-Entry-Sy-
tientenbezogene Aufträge, Nachrichten und Ergebnisse zusammengestellt und zwi- schen den sendenden und empfangenden Abteilungen des Krankenhauses übertra- gen werden.
Die Dateneingabe und -pflege, die bisher von den Abteilungen "Patientenauf- nahme" beziehungsweise der
"Leistungsabrechnung" vor- genommen wurden, erfolgen jetzt direkt auf den Stationen.
Alle Stationen und Bereiche stehen in einem engen Korn- munikationsverbund und ver- fügen stationsübergreifend über aktuelle Patientendaten, wie zum Beispiel zur Kran- kengeschichte, zu Behand- lungsweisen, verordneten Medikamenten und medizini- schen Besonderheiten bis hin zu den Informationen über den behandelnden Arzt. Un- abhängig davon, wo die Da- ten erfaßt oder eingegeben werden, alle betroffenen Ab- teilungen sind über den Sta- tus des Patienten informiert.
Bis heute wurden im Rahmen einer Langfriststrategie fol- gende Verfahren neu entwik- kelt und den zukünftigen Ge- gebenheiten angepaßt:
C> Patientendatenverwal- tung, stationär;
C> Patientendatenverwal- tung, ambulant;
C> OP-Dokumentation; C> Röntgendokumenta- tion;
C> Dienstplan.
Informationstransfer
Eine wesentliche Rolle im
"Order-Entry-System"
. kommt der dokumenten-
orientierten Informations- übermittlung zu. Das System berücksichtigt dabei je nach Dokumentenart die spezifi- schen Verarbeitungserforder- nisse. Aufträge, Nachrichten oder Befunde sind entweder festgelegte Formulare, zum Beispiel in Papierform, oder frei formatierte Memos und Berichte. Jedes Krankenhaus kann einen individuellen Ka- talog an Formularen erstellen und damit alle Anforderun- gen schnell und zuverlässig erfüllen. In der Regel entfal- len damit eine Vielzahl an Formulartypen. Ebenso kön- nen formatfreie Nachrichten oder Anweisungen an einen, alle oder eine ausgewählte Gruppe von Benutzern ver- sandt werden; der Umfang dieser Nachrichten und An-
Variable Computer·
systeme haben auch in den bun·
desdeutschen Krankenhäusern Einzug gehalten, wie die Interlab in Nürnberg anschau·
stem" integriert alle maßgeb- lichen Anwendungsgebiete im Krankenhausbereich, wie zum Beispiel Labor, Mate- rialwirtschaft, Diagnostik, Di- ätetik. Gemeinsame Daten- basis für alle Anwendungen ist die zentrale Patienten-Da- tenbank. Mit unterschiedlich- sten Verfahren zur Patienten-
datenverwaltung können pa- '----""'"'---lieh belegte A-1230 (82) Dt. Ärztebl. 86, Heft 17, 27. April1989
weisungen ist dabei unbe- grenzt. Überall dort, wo Lei- stungssielien mit einem eige- nen Abteilungsrechner ausge- stattet sind, wie beispielsweise im Labor, werden die eingege- benen Aufträge und Nachrich- ten online weiterverarbeitet - sonst erfolgt die weitere Bear- beitung manuell. In jedem Fall ist sichergestellt, daß alle Lei- stungsstellen, die mit Bild- schirm und Drucker ausgestat- tet sind, über das "Order-En- try-System" angesprochen werden können. Wie bei allen von !MINI und Compu Orga entwickelten Anwendungen werden auch im "Order-En- try-System" die entsprechen- den Optionen über "Menü"
ausgewählt und die Verarbei- tung im Dialog durchgeführt:
Das System bietet dazu Zu- griffsmöglichkeiten, die je nach den Anforderungen und den spezifischen Aufgaben in den Abteilungen genutzt wer- den können.
Funktionsweise
Um patientenbezogene In- formationen eindeutig zuzu- ordnen, erhält jeder Patient ei- ne Patienten-Identifikations- Nummer (PID), verbunden mit der Zimmernummer.
Nach Auswahl einer gültigen PID kann der Anwender zum Beispiel Aufträge eingeben, ändern, löschen, den Status abfragen beziehungsweise Aufträge prüfen oder Kopien ausdrucken. Aufträge, Nach- richten und Ergebnisse kön- nen nach verschiedenen Ent- scheidungskriterien eingege- ben werden, so nach Patien- ten, Aktivitätsarten oder Akti- vitätsgruppen, nach Identifi- kationskennzeichen des ver- ordnenden Arztes oder nach Leistungsstellen.
~ Weitere Informatio- nen: Dr. Joachim Gurnik, c/o
!MINI Deutschland GmbH, Hahnstraße 31-35, 6000 Frankfurt 71, Telefon:
0 69/6 69 13 83.