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Archiv "Therapie und Beratung von Migranten. Systemisch-interkulturell denken und handeln" (17.06.2005)

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A1738 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 24⏐⏐17. Juni 2005

B Ü C H E R

Schmerztherapie

Vorbehalte abbauen

Jörg Wendler, Christoph Baer- wald: Rheuma und Schmerz.

Zusammenhänge – Behandlungs- konzepte – Perspektiven. UNI- MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 2004, 176 Seiten, 27 Ab- bildungen, gebunden, 44,80 A

Das Buch befasst sich mit dem Thema Schmerz bei chronischen entzündlichen und nicht-entzündlich be- dingten Erkrankungen des Bewegungsapparats. Epide- miologie, periphere Mecha- nismen der Schmerzentste- hung und kortikale Schmerz- verarbeitungsprozesse kom- men zur Sprache. Diese Me- chanismen bilden die Grund- lage für den Einsatz von nicht-steroidalen Antirheu- matika, Opioiden und ande- ren schmerztherapeutischen Methoden. Bei Nicht-Tumor- schmerzen haben Opioide heute noch nicht den Stellen- wert, der wegen ihrer guten Wirkung und Langzeitver- träglichkeit wünschenswert wäre. Das Buch kann sicher dazu beitragen, entsprechen- de Vorbehalte abzubauen.

Je ein Kapitel ist auch der intraartikulären, der physika- lischen und der psychologi- schen Schmerztherapie ge- widmet.

Sehr übersichtlich mit zahl- reichen Tabellen, schnell nach- zuschlagen und sofort in die Praxis umsetzbar sind die Empfehlungen, die im hinte- ren Teil des Buches in vier Ka- piteln zur Schmerztherapie bei bestimmten Indikationen ge- geben werden:Arthrose,Osteo- porose, Rückenschmerzen und weichteilrheumatische Erkran- kungen. Angelika Bischoff

Migration

Kompetent und sensibel

Janine Radice von Wogau, Han- na Eimmermacher, Andrea Lan- franchi (Hrsg.): Therapie und Beratung von Migranten. Syste- misch-interkulturell denken und handeln. Beltz Psychologie Ver- lags Union, Weinheim, Basel, 2004, XVII, 279 Seiten, 34,90 A Mehr als neun Millionen Ein- wohner Deutschlands sind nicht hier geboren oder in Mi- grationsfamilien aufgewach- sen. Sie haben unterschiedli- chen Zugang zum Sozial- und Gesundheitssystem. Häufig mangelt es ihnen an kompe- tenter Beratung und Thera- pie. Das Handbuch will dazu beitragen, diesen Mangel zu beheben.

Im ersten Teil führen die Autorinnen, die alle einen Mi- grationshintergrund haben, in

die Thematik ein. Anschau- lich beschreiben sie die viel- fältigen Gesichter der Migra- tion aufgrund des sozialen Status, der Familienform und Religionszugehörigkeit, der Bildung, des Berufs und des Aufenthaltsstatus. Neben der interkulturellen Kompetenz gehen sie auf die Bedeutung der Sprache ein und informie- ren über den Zugang zum So- zial- und Gesundheitssystem.

Der zweite Teil des Hand- buchs widmet sich verschie- denen Praxisfeldern, unter anderem der Medizin: Peter Flubacher, Hausarzt in einem Viertel mit vielen Migranten, geht auf die Bedeutung der ersten Konsultation ein. Ten- denziell erhielten Menschen mit schwierigem Lebenshin- tergrund eher psychosoma- tische als somatische Diagno- sen mit entsprechenden Fol- gen für die Therapie. Beson- ders zeitaufwendig seien die

bei ausländischen Patienten häufigeren sozialrechtlichen Probleme. Als Regel bei Sprachproblemen gilt, als Helfer nie Familienangehöri- ge, sondern Dolmetscher zu nutzen.

In einem Beitrag wird be- schrieben, wie sich mit der Zu- nahme ausländischer Patien- ten in einer Allgemeinpsych- iatrischen Klinik der Umgang mit ihnen allmählich verän- derte. Ausländische Patientin- nen blieben länger als deut- sche in der Klinik, waren vermehrt in geschlossenen Abteilungen untergebracht und wurden fast ausschließ- lich medikamentös behandelt.

Erst allmählich wurde ein Netz von Dolmetschern auf- gebaut. Für die Psychiater hieß das, sich auch anderen Erklärungsmustern zu öffnen:

Wenn beispielsweise eine Pa- tientin behauptet, ihre Be- schwerden seien Folge des bö- sen Blicks, kann die Ärztin ihr eine andere Deutung anbie- ten: Dass ihre Beschwerden als Ausdruck einer Krankheit, die wir Psychose nennen, begrif- fen wird und mit Medikamen- ten behandelt werden kann.

Systemisches Denken und Handeln erleichtern die Offen- heit gegenüber anderen Be- deutungsinhalten. Das Buch ist allen professionellen Helfern zu empfehlen, um kompetent und sensibel auf Migranten einzugehen.Angelika Ebbinghaus

Neueingänge

Medizin/Naturwissenschaft Jacques Duparc: Chirurgische Techniken in Orthopädie und Traumatologie. Band 3: Schul- ter. Urban & Fischer Verlag, München, Jena, 2005, X, 254 Sei- ten, 380 SW-Abbildungen, 231 farbige Abbildungen, 78 A Praktische Podologie Band 1.

Der diabetische Fuß · Fallbeispie- le aus der Praxis · Wundmanage- ment. Verlag Neuer Merkur GmbH, München, 2004, 120 Sei- ten, zahlreiche farbige Fotos und Abbildungen, gebunden, 49,90 C Eduard F. Stange (Hrsg.): Coli- tis ulcerosa – Morbus Crohn. 2., neu bearbeitete Auflage, UNI- MED Science, UNI-MED Ver-

lag, Bremen, 2004, 156 Seiten, 71 Abbildungen, Hardcover, 44,80 A Hinrich Kluge: Neun Jahre in Stalins Gulag. Ein deutscher Arzt berichtet über das Leid der Kriegsgefangenen. Reihe: Ge- schichte(n) der Medizin, Band 13. 2., überarbeitete Auflage. Ver- lag Frank Wünsche Berlin, 2004, 338 Seiten, 58 SW-Abbildungen, kartoniert, 22 A

Frederick H. Kanfer, Dieter Schmelzer: Wegweiser Verhal- tenstherapie. Psychotherapie als Chance, 2., korrigierte und aktuali- sierte Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2005, XX, 188 Seiten, 8 Abbildungen, 3 Tabel- len, gebunden, 22,95 A

Richard Rost: Sport- und Bewe- gungstherapie bei Inneren Krank- heiten. Lehrbuch für Sportlehrer,

Übungsleiter, Physiotherapeuten und Sportmediziner. 3., überar- beitete und erweiterte Auflage.

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2005, XXVIII, 451 Seiten, 114 Abbildungen, 52 Tabellen, 49,95 A Rudolf J. Tschaut (Hrsg.): Extra- korporale Zirkulation in Theorie und Praxis. 2., überarbeitete Auf- lage. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a., 2005, 648 Seiten, gebunden, 75 A

Heiner Greten (Hrsg.): Innere Medizin. Verstehen – Lernen – Anwenden. 12., komplett überar- beitete Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2005, VIII, 1224 Seiten, 49,95 A Gerald Kreft: Deutsch-jüdische Geschichte und Hirnforschung.

Ludwig Edingers Neurologi- sches Institut in Frankfurt am

Main. Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main, 2005, 472 Seiten, zahl- reiche Abbildungen, 44 A Viviane Green (Hrsg.): Emotio- nale Entwicklung in Psycho- analyse, Bindungstheorie und Neurowissenschaften. Theore- tische Konzepte und Behand- lungspraxis. Brandes & Apsel Ver- lag, Frankfurt am Main, 2005, 346 Seiten, 20,7cm × 14,5 cm, 32 A Ulrich Hegerl, David Althaus, Holger Reiners: Das Rätsel De- pression. Eine Krankheit wird entschlüsselt. Verlag C. H. Beck, München, 2005, 254 Seiten, 28 Abbildungen, 8 Tabellen, 19,90 A Bojan Dimov: Konfrontation Epilepsie. Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte. Ibera Verlag, Wien, 2004, 208 Seiten, 14 cm × 21,5 cm, broschiert, 20 A

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