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Archiv "Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten: Überarbeitete Fassung in zweiter Auflage erschienen" (04.05.2001)

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ie jetzt vorliegende zweite Auf- lage der Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plas- maderivaten enthält in bewährter ein- heitlicher Gliederung Hinweise und Regeln für den klinischen Einsatz von Erythrozytenkonzentraten (Kapitel 1), Thrombozytenkonzentraten (Ka- pitel 2), Granulozytenkonzentraten (Kapitel 3), gefrorenem Frischplasma (GFP, Kapitel 4), Humanalbumin (Ka- pitel 5), Prothrombinkomplex-Fakto- ren und Faktor VII-Konzentraten (Kapitel 6), Faktor VIII-/von-Wille- brand-Faktor-Konzentraten und Fak- tor IX-Konzentraten (Kapitel 7), Fi- brinogen, Faktor XIII-Konzentraten und Fibrinkleber (Kapitel 8), Anti- thrombin (Kapitel 9), C 1-Inhibitor (Kapitel 10), humanen Immun- globulinen (Kapitel 11), für die auto- loge Hämotherapie (Kapitel 12) sowie eine Zusammenfassung unerwünsch- ter Wirkungen von Blutprodukten in Kapitel 13. Wie bereits in der ersten Auflage aus dem Jahr 1995 wurde be- sonderer Wert auf eine kurze, praxis- relevante Darstellung von Indikatio- nen, Dosierungen und Kontraindika- tionen gelegt. Jedes Kapitel enthält ein Verzeichnis der wichtigsten natio- nalen und internationalen Literatur.

Im Vergleich zur ersten Auflage sind die Leitlinien für eine Reihe von Blutprodukten schärfer gefasst wor- den, zum Beispiel für den Einsatz von Erythrozytenkonzentraten bei aku- tem Blutverlust, von Humanalbumin- lösungen, von gefrorenem Frischplas- ma oder von humanen Immunglobuli- nen. Neue Indikationen wurden nur dann als gesichert angesehen, wenn ih- nen Ergebnisse ausreichend großer prospektiver Studien zugrunde lagen.

Bei der Bearbeitung ist im Übrigen

deutlich geworden, dass für viele Blut- produkte, gerade auch für solche, die schon seit Jahrzehnten in der Klinik eingeführt sind, richtungsweisende Ergebnisse großer klinischer Studien fehlen, sodass gebräuchliche Angaben zu Behandlungsgrundsätzen und Do- sierungen vielfach nur auf tradierter klinischer Erfahrung beruhen. Hier sollte angestrebt werden, fehlende ge- sicherte Erkenntnisse in naher Zu- kunft zu erarbeiten. Wo immer mög- lich, sind die Ergebnisse nationaler und internationaler Konsensuskonfe- renzen berücksichtigt worden.

Die von den Mitgliedern der Ar- beitsgruppe des Wissenschaftlichen Beirats verfassten Kapitel wurden in einer Anhörung mit Vertretern zahl- reicher wissenschaftlich-medizinischer Fachgesellschaften, von Berufsverbän- den und Fachvereinigungen, der Her- steller, des Bundesgesundheitsministe- riums, der Gesundheitsministerkonfe- renz, der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehör- den sowie des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts ab- schließend beraten und Ende 2000 fer- tig gestellt.

Verbesserte Sicherheit der Blutprodukte

Die Sicherheit von Blutprodukten konnte in den letzten Jahren durch Fortschritte bei den Herstellungs- und Untersuchungsverfahren, durch die Vereinheitlichung des Meldewesens und durch ein konsequentes Qua- litätsmanagement weiter verbessert werden. In Deutschland werden im Jahr rund vier Millionen Blut- und Plasmaspenden gewonnen (Stand

1999). Mehr als zwei Millionen freiwil- lige Spender tragen mit dieser im- ponierenden Leistung dazu bei, die Selbstversorgung der Bundesrepublik mit Blutprodukten – von wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel bei spe- zifischen Immunglobulinpräparaten abgesehen – weitestgehend zu sichern.

Blutspender, von deren Spendebereit- schaft der Erfolg zahlreicher ärzt- licher Maßnahmen abhängt, sind gleichwohl keine unerschöpfliche Quelle für Blutprodukte! Nicht zuletzt aus diesem Grund ist ein verantwor- tungsbewusster und überlegter Um- gang mit Blutkomponenten und Plas- maderivaten unerlässlich. Dazu sollen diese Leitlinien beitragen.

Die Leitlinien sind unter www. bun- desaerztekammer.de im Internet für Ärzte und andere Interessenten zu- gänglich. Eine begrenzte Auflage im Taschenbuchformat wird außerdem an Blutspendeeinrichtungen und Ärz- te, die als Transfusionsbeauftragte, Transfusionsverantwortliche oder als Mitglieder von Transfusionskommis- sionen in Kliniken tätig sind, verteilt.

Für die Zukunft ist eine regelmäßige jährliche Revision der Leitlinien vor- gesehen. Anregungen und Kritik sind jederzeit willkommen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 2001; 98: A 1201 [Heft 18]

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Helmuth Deicher Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer Herbert-Lewin-Straße 1 50931 Köln

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 18½½4. Mai 2001 AA1201

Leitlinien zur Therapie

mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten

Überarbeitete Fassung in zweiter Auflage erschienen

Helmuth Deicher

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