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Archiv "UMWELT: Praktische Listen für die Sprechstunde" (11.06.1986)

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Sali -Adalat = Das Therapie- Prinzip bei Hochdruck:

• Der Bluthochdruck wird gesenkt.

• Das Herz wird geschützt.

• Der Kreislauf bleibt stabil.

• Die Nierendurchblutung wird verbessert.

• Die periphere Durchblutung steigt.

• Die Leistungsfähigkeit bleibt erhalten.

• Der Stoffwechsel wird nicht beeinflußt.

• Der Patient fühlt sich wohl.

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Zusammensetzung 1 Lacktablette Sali-Adalat' enthält 12,5 mg Mefrusid und 20 mg Nifedipin. Indikation: Bluthochdruck.

Kontraindikationen: Schwere Nierenfunktionsstörungen, therapieresistente Hypokaliämie, Coma hepaticum, Schwan- gerschaft und Stillzeit, Sulfonamidallergie. Nebenwirkung Sali-Adalat ist im allgemeinen gut verträglich. Seltene Neben- wirkungen: Kopfschmerz, Flush, Wärmegefühl, Ubelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Hautreaktionen, (Knöchel-) Ödeme, Tachykardie, Wadenkrämpfe, Durst, Schmerzen im Bereich der Brust (u.U. Angina pectoris-artige Beschwerden), Krib- beln (Parästhesie) in Armen und Beinen, hypotone Reaktio- nen, Palpitationen, Kaliummangel (wegen Mehrausschei- dung); äußerst selten bei längerer Behandlung (nach Abset- zen reversibel) Gingiva-Hyperplasie. Individuell kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahmen am Straßenverkehr/zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein, besonders bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel und im Zusammenwir- ken mit Alkohol.

Wechselwirkung: Der blutdrucksenkende Effekt kann durch andere Antihypertonika, z.B. ß-Rezeptorenblocker, verstärkt werden. Bei gleic hzeitigerAnvvendung von Sali-Ada- lat mit ß-Rezeptorenblockern ist sorgfältige Patientenüber- wachung (gelegentlich stärkere Hypotension, Ausbildungvon Herzinsuffizienz) angezeigt. Die Wirksamkeit von Antidibe- tika kann herabgesetzt sein. Gleichzeitige Gabevon Cimetidin kann zu verstärkter Blutdrucksenkung fuhren. Bei vorhande- nem Kaliummangel ist verstärkte Wirkung von Herzglykosi- den möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von Glukokortikoiden oder Laxantien ist an erhöhte Kaliumverluste zu denken; bei hochdosierter Lithiumtherapi wird deren Wirkung auf Herz und Nieren verstärkt. Die blutdrucksenkende und diuretische Wirkung kann bei gleichzeitiger Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika z. B. lndometacin, vermindert sein, Muskelre- laxantien (Curare-Typ) können verlängerte Wirkung haben;

die Wirkung von Noradrenalin kann abgeschwächt sein. Bei gleichzeitiger hochdosierter Einnahme von Salicylaten kann eine toxische Wirkung des Salicylates auf das ZNS verstärkt werden. Dosierung; Festlegung individuell; soweit nicht anders verordnet: morgens 1 Lacktablette, am besten nach der Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssigkeit, ggf, nach ca. 3 Wochen Steigerung auf 2 mal täglichä 1 Lacktablette. Nicht mehr als 4 Lacktabletten pro Tag einnehmen. Hinweis: Lackta- bletten vor direktem Sonnenlicht schützen. Handelsfsormen:

Packungen mit 30 Lacktabletten (Ni) 47,15 DM, Packungen mit 50 Lacktabletten (N2) 74,60 DM, Packungen mit 100 Lacktabletten

(N3) 139,25 DM.

Anstaltspackung.

Stand: Juli 1984

Bayer Leverkusen

Bayer

UMWELT

Zu dem Artikel von Dr. Dr. Fe- lix Tretter: „Ansätze zu einer ökologischen Medizin", in Heft 17/1986, Seite 1192 ff.:

Praktische Listen für die

Sprechstunde

Der Aufsatz ... könnte ein Anstoß zu einer intensiven Beschäftigung mit krank- machenden Umweltbedin- gungen sein. Leider stützt er sich in seiner Ökologie- definition auf eine Aussage Heckels aus dem Jahre 1866 (!), dazu rein auf psy- chologische Grundlagen- forschung und erschöpft sich bei den praktischen Ratschlägen auf die Be- rücksichtigung des „Sozia- len Netzwerkes (Angehöri- ge, Nachbarn, Freunde), auf die sich der Rehabili- tant beziehen kann".

Bedenklich scheint mir be- sonders der Satz zu sein:

„Die Anpassung der per- sönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kranken an die Möglichkeiten und Grenzen seiner Umwelt ist also das Ziel einer ökologi- schen Medizin". Das ist al- te ärztliche Tradition: Re- paratur. Darauf ist die mas- sive Verordnung von Vali- um zurückzuführen! Der Patient merkt, es geschieht etwas mit ihm, der Arzt ist beschäftigt, die Schadens- faktoren der Umwelt blei- ben wie sie sind, und die Beschäftigung einer weite- ren Ärztegeneration ist ge- sichert.

Wichtig und lobenswert sind die Ansätze zu strah- lenbiologischen, toxikolo- gischen, pulmologischen und allergisch-dermatolo- gischen Forschungen.

Doch die Verantwortung, die der praktisch tätige Arzt hat, sollte es ihm verbieten, auf lupenreine For- schungsergebnisse zu war- ten, bis er umweltpoliti- sche Bedenken und Forde- rungen anmeldet. Wenn

wir wissen, daß in Ham- burg 27 Prozent der Bevöl- kerung zu hohe Arsenwerte hat, dann mag dies ein vor- läufiges Ergebnis sein und weitere Untersuchungen nach sich ziehen. Aber es genügt, um Politiker und Wirtschaft zu zwingen, den Arsenaustrag in die Umwelt rasch und nachhaltig zu re- duzieren...

Tretter meint, „Bei be- stimmten Krankheiten scheint dieser Umwelt- aspekt besonders wichtig zu sein. Doch muß der Arzt bei der Analyse dieser Merkmale seine objektive Sicht der Situation mit der subjektiven Sicht der Si- tuation des Patienten ab- stimmen". Ich glaube, der Patient braucht mehr, näm- lich Zuwendung, oder we- nigstens das Gefühl, ernst genommen zu werden in seiner subjektiven Situa- tion ... Die Patienten er- warten keine Zauberkunst- stücke von uns, aber Ehr- lichkeit. Was macht man, wenn ein Baby Aflatoxine aus Kraftfutter in der Säug- lingsnahrung zu sich ge- nommen hat, was macht man mit einem Menschen, der wegen Verkehrslärm nicht schlafen kann? Wir müssen ihm helfen, daß die Schädigung aufhört. Das ist Umweltmedizin.

Was wir brauchen ist keine Diskussion, ob man „öko- logische Medizin" oder

„medizinische Ökologie"

oder „Ökologie der Medi- zin" sagen soll, sondern praktische Listen von Umweltschadensbildern, Screeningmethoden, um in der Sprechstunde damit zu arbeiten und engagierte Ärzte, die sich mit dem wis- senschaftlichen Funda- ment, das jeweils möglich ist, um saubere Luft, Was- ser, Boden, Nahrung in ih- rer näheren und weiteren Umgebung kümmern.

Dr. med. Rainer Höll Arzt für Allgemeinmedizin Goethestraße 1

7808 Waldkirch

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

1740 (8) Heft 24 vom 11. Juni 1986 83. Jahrgang

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