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Archiv "Bundeswehrlazarett in Kroatien: Versorgung der Soldaten auf hohem Standard" (26.08.1996)

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Academic year: 2022

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ei Trogir an der dalmatini- schen Küste in einem ehemali- gen kroatischen Marinestütz- punkt baute die Bundeswehr innerhalb von 5 Wochen im Juli/Au- gust 1995 zunächst ein Feldlazarett mit 50 Betten auf. Dabei konnte man zwei große Lagerhallen nutzen, in die einige der Zelte und Container hin- eingebaut wurden.

Im Dezember 1995 folgten auf UNPROFOR (United Nations Pro- tection Forces) die Nato-IFOR (Im- plementation Forces, nämlich zur Durchsetzung des Abkommens von

Dayton). Der Bundestag erweiterte den deutschen Beitrag um Pionier-, Transport- und Heeresfliegereinhei- ten, mit dazugehörigen Fernmelde- und Sicherungskräften. Gleichzeitig wurde das Feldlazarett auf 100 Betten vergrößert und dient nunmehr der ambulanten und stationären Versor- gung nicht nur der 3 000 deutschen, sondern der 56 000 IFOR-Soldaten.

Zusätzlich stehen 8 mobile Notarzt- trupps und 15 Sanitätstrupps für die Versorgung der deutschen Soldaten

bei Einsätzen in Bosnien-Herzegowi- na zur Verfügung. Hinzu kommen Hubschrauber für die Luftrettung.

Dem Feldlazarett angegliedert ist zu- dem eine französische Sanitätsein- richtung mit 50 Betten für Patienten, die aus dem Lazarett in ihre Heimat- länder transportiert werden sollen.

Der Kommandeur des deutschen IFOR-Kontingents, Brigadegeneral Henning Brümmer, unterstrich vor Vertretern der deutschen Fachpresse, die den Inspekteur des Sanitätsdien- stes, Generaloberstabsarzt Dr. Gun- ter Desch, bei einem Besuch in Trogir begleiteten, es hand- le sich hier um den ersten „semi-schar- fen“ Einsatz der Bundeswehr. So be- wegen sich die in Bosnien-Herzegowi- na beim Straßen- und Brückenbau eingesetzten Pio- niere, die dafür nötigen Fahrzeug- Konvois, die sie be- gleitenden Sanitäts- trupps, aber auch die Soldaten der auf kroatischem Gebiet liegenden Stationie- rungsorte außer- halb ihrer Stützpunkte stets mit Split- terschutzweste, Stahlhelm und Waf- fen. Alle Standorte sind mit Stachel- draht und Sandsäcken gesichert.

Eine für den einzelnen Soldaten üble Gefahr wurde anschaulich, als der Inspekteur mit der Pressegruppe im Hubschrauber auf dem Heeresflie- gerstützpunkt in Zadar landete: Di- rekt außerhalb der Umzäunung wüte- te ein Buschbrand, der wegen der Mi- nengefahr nicht auf konventionelle Weise bekämpft werden konnte. Die

Männer mußten mit Tankwagen Löschwasser in Transportbehälter umfüllen, die dann von Hubschrau- bern aus über dem Feuer entleert wurden – alles in Gefechtsausrüstung.

Das Feldlazarett Trogir umfaßt unter anderem je zwei chirurgische und internistische Stationen, eine In- tensivstation mit zehn Betten, zwei ständig funktionsbereite Operations- räume, eine Notaufnahme mit Reani- mation und Notoperationsraum, me- dizinische Laboratorien, eine Rönt- genabteilung mit Computertomogra- phie und fachärztliche Ambulanzen.

Der Personalbestand beträgt etwas mehr als 400, davon 59 Ärzte und Apotheker und zwei Militärgeistliche;

34 sind weibliche Soldaten. Sie sind in Containern untergebracht.

Das Lazarett geht im Leistungs- niveau – insbesondere wegen der vor- gehaltenen fachärztlichen Konsiliar- dienste – über das hinaus, was ein durchschnittliches Schwerpunktkran- kenhaus in Deutschland bietet. Damit erfüllt es die Leitlinie des Sanitätsin- spekteurs, nach der Soldaten im Aus- landseinsatz bei einer Erkrankung, ei- nem Unfall oder einer Verwundung eine medizinische Versorgung erhal- ten, die im Ergebnis dem fachlichen Standard in Deutschland entspricht.

Insgesamt wurden im FLaz Tro- gir vom 20. Dezember 1995 bis Mitte Juli 1996 bereits 1 327 (davon 508 deutsche) Patienten stationär und 6 587 (3 930) ambulant behandelt. Bis Anfang Juni waren 66 635 Laborun- tersuchungen, 815 Sonographien, 4 774 Röntgenaufnahmen (davon 133 CT), 4 281 Physiotherapien und 1 349 Operationen durchgeführt worden.

Es liegt auf der Hand, daß die Übungs-, Aus-, Weiter- und Fortbil- dungsmöglichkeiten hoch zu bewer- ten sind. Um so wichtiger scheint es, eine Anrechnung der normalerweise vier Monate betragenden Stehzeit auf die ärztliche Weiterbildung zu ermög- lichen. Man könnte zu diesem Zweck entweder von der Mindestweiterbil- dungszeit-Regel (sechs Monate) ab- weichen und der Weiterbildung in Trogir eine eigene Wertigkeit ein- räumen; oder aber, eine ärztliche Tätigkeit in Trogir würde in einer entsprechenden Weiterbildung in Deutschland als durchlaufende Zeit gewertet. G. Burkart/Dr. P. Knuth A-2132 (24) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 34–35, 26. August 1996

P O L I T I K AKTUELL

Bundeswehrlazarett in Kroatien

Versorgung der Soldaten auf hohem Standard

Seit einem Jahr besteht das Feldlazarett der Bundeswehr in Trogir, Kroatien, das die internationale Friedenstruppe im ehemaligen Jugoslawien unterstützt.

Der Kommandeur des deutschen Feldlazaretts, Oberstarzt Dr. Frank Schindelhauer (stehend), mit leitenden Sanitätsoffizieren in einer von den Soldaten gebauten Cafeteria. Hinter dem Kommandeur sind die Wohncontainer zu erkennen. Foto: gb

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