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Meteorologische Beobachtungen im Freien und in einem Buchenbestand

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Waldklimafragen

I. MITTEILUNG

Meteorologische Beobachtungen im Freien und in einem Buchenbestand

Von Hans Burger

Einleitung.

Kurz 11ud1 der ßcg1·ihuluug der Eiclgen. forsUid,en Ve1·sud1sunstult und des Vers11d1sgurtcns Adlisbe1·i; hol der tlnmulige Vorsinml Prof.

Biililer in Verbindung mit der ~Jcleorologis(t1en Ccnlrulunstult in Zürid1 in den

J

uhren 1889 und 1890 zwei Gruppen von je drei forsllid1-meieoro- logisd1cn Süitionen eingeridiicl. eine im Versud1sg 11·len Adlishcrg bei Ziirid1 und eine zweite beim Fiirslcrhnus l lniclcnhuu · bei Sleiklmrn,

Kt. Thurguu.

An diesen sed1s Stationen wurden folgende Ueohad1tungen g-emnd1t:

l Die Lufttcmperutur. 2. Luftfcudiligkeit, 3. ßodcnlcmpernturen in versd,iedenen Tiefen, 4, Nic<lcrsdalagsmcnge. 5. Douer des Sonnen- sd1eins, 6. Windrid1tung uncl Windsförke, 7. Witlemngsdmrnkter, S. l,uft- drud~, 9. Vcrdunshmg einer· freien " 'nsscl'niid1e. Neben diesen me1u:

ollgemeinen Beobad1lungen wurden im Versud1sgurten Adlisberg noch Speziolunfersuc:hungcn angestellt, so z. ß. iiber den EinOull der ßoden- arl nn<l der Exposition nuf die ßoclcnfempemtur usw.

Die ersien forst.lid1-metcorologisd1en Stationen in dct· Sd1weiz sind u11crdings sd1on viel friiher begriindet worclen. Tm Jahre t968 hat der Kt. Bern auf Anregung des Kuntonsforstmeisfers Fcmklwuser (13) 1 ) in lnfcrlokcn, Bern uml Pl'llnfrut sold1c Shtiionen errid1tet. Die Beob- ud1tungen wurden ausgefiihrt in den -0 Jahren 1869 1888. LTeber die Ergebnisse der bcmisd1en Stationen wurde zusnmmcnfossend berid1tet von Woll11y in seiner Agrikulturph-ysik, und sodunn hat Zsdwkke (49) einen Teil dieses Muterinls Ycrnrheitcf und im I. Ban<l der Mitteilungen unserer Versncfomnstnlt Yer<>ffcntlidit.

1) N11mmcr11 de!, Litcrnt11rvcrzcid111isscs.

(2)

93 lm Jahre l893 hut Bühler (7) nod1 vier neue Stationen begründet in Sils-Maria, Rigi-K.lösterli, Ingenbohl und Rigi-Sd1eidegg. Dozu kam 1895 nod1 Buus. Diese Stationen waren z. T. nur wenige Jahre im Betrieb.

Die Resultate der forstlid1-meteorologisd1en Stationen der Versud1s- nnstnlt wurden nnfünglid1 für die Jahre 1889- 1897 nad1 dem Muster der Annalen der Meteorologisd1en Centrolanstnlt vollständig, nher ohne Kommentar veröffentlidit in den Bänden 1- 6 unserer Mitteilungen.

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts fnnd unter Leitung von Prof. Bourgeois ein Abhau der mcleorologisd1en Stationen statt. Dafür ließ dann Prof. Engler die beiden Stationen im Versud1sgarten Adlisberg und im benuclibnrten Bud1enbestand in der Weise ausbauen, daß sie auch mit feud1ten Thermometern ausgerüstet wurden, und daß die Beob- uchtungen nicht nur in Brusthöhe ausgeführt wurden, sondern auch nahe 1iber der BodenoberOäche.

Eine zusammenfassende Verarbeitung der langjährigen meteoro- logisd1en Beohad1tungen ist bis jetzt nicht erfolgt. Teilresultate wurden veröffentlicht von Bühler: ,,Die Niedersd1liige im Walde", sodann: ,,Die Verdunstung des Wassers aus dem Boden", ,,Wirkung der Drahtgitter in Santschulen". flenne (16) beriditete über: ,,Temperaturen der obersten Sd1ichten versduedener Bodenarten".

Die meteorologisd1en Beohnd1tungen im Versucl1sgnrten Adlisberg waren aber nid1t nur Selbstzweck. Sie leisteten Engler (12) gute Dienste bei seinen Unfersudwngen über das Wurzelwad1stum der Holzarten und bei seinen Forsdmngen üher den Blatto.usbrud1 usw. Der Verfasser konnte die metcorologisd1en Bcobadllungen der Gartenstation Adlisberg weitgehend benutzen für die Arbeit über das Höhenwachstum ver- schiedener Holzarten.

Die vorliegende Veröffcntlidmng hat sich die Aufgabe gestellt, die Resultate der meteorologisd1en Stationen im Versud1sga.rten Adlisberg und im benachbarten Buchenbestn.nd kurz zusammenfassend darzu- stellen. Der großen Kosten wegen muß darauf verzichtet werden, das umfnngreid1c Zahlenmaterial zu publizieren. Nur wenige kleinere Tabellen geben eine Uebersid1t über die Hauptergebnisse. Dnfür wurde versud1t, durd1 einfnd1e graphisd1e Darstellungen das Studium zu erleid1tern.

Die meteorologisd1en Beobad1tungen im Versud1sgo.rten sind nur in den ersten Jahren ganzjährig gemud1t worr;J.cn. Spiiter hnt man sich leider darauf beschränkt, nur während der Vegetationsperiode von April- September Ablesungen vorzunehmen. Dadurch hat der Wert des Mnterin.ls nuturgemiiß etwns an allgemeiner Bedeutung verloren. Ander- seits sind aber so lnngjiihrigc und mannigfaltige Beohnd-ttungen an

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forstlid1en Stationen immcrhiu selten. Du unsere Kenntnisse über das Wuld- und Frei1undklimu, trotz der fust uniibersehbaren Literatur, nod1 keineswegs ubgeklürt sind, so diirflc die ßekanntmad1ung von Resultaten ernsthnfter Lokaluntersucl111ngen immer nod1 wi1lkommen sein.

Es wiirde den Rahmen dieser Arbeit weit übcrsdU'eiten, wollte mnn die bestehende Literatur und die clurin vertretenen Anschauungen auch nur kurz resümieren. Von den ültcren Veröff entlidmngen findet sid1 ein großer TeiJ uls Originulurheiten oder Bespredmngen gesammelt in den 20 Bänden von Wollnys Agrik1tllurphysik. Sehr zahlreidie Literatur- nngahen findet man sodann in l111nn-Süri1tg: .,Lehrhud1 der Meteoro- logie", 4. Auflage 1926. Ein uusfiihrlid1es Liternturverzeidmis hat Geiger (4) seiner Publikation „Dus Klima der bodennahen Luftsdtidit"

beigefügt. Unsere kleine Zusummcnstellung am Sd1luß dieser Arbeit.

mad1t in keiner Weise Anspruch auf Vollstün<ligkeit. Sie bietet dem Leser aber eine Auswahl von Arbeiten, die sid1 vorwiegend mit Forst- meteorologie hesdiüf tigen.

Der Verfasser benutzt gerne die Gelegenheit, allen zu danken, die im Dienste der Versud.1snnslull nn der Summlung des rcid1haltigen lieobad1lungsmuterials mitgeholfen haben. Zu besonderem Dank ver- pflid1tet fiihlt sid1 der Verfusser gegeniiber Herrn Dir. Dr. Maurer von der Mctcorologisd1en Centrulnnsiolt, der in gewohnter Liebenswürdigkeit zahlrci<he Ru tsd1lüge erteilte.

I. Die Lage der Stationen.

Der Versuchsgurten Adlisherg liegt in Luftlinie ziemlid.i genau östlid1 etwa 3 km ,·on der Forstsd111Je und der Vcrsucl1sanstalt in Zürid1 entfernt. In dem dort liegenden zicmlid1 ausgedehnten Waldgebiet ist ,·or Jahrhunderten eine Lid1tung von etwu 250 m Breite und 1500 m Länge gerodet und kultiviert worden. Dus so gewonnene Kulturland gehört heute zu zwei ßuuernhöfcn, die die Namen Vorderer und Hinterer Adlisberg tragen.

Am siidlid1en Rnnd der Li<hfung, ulso am Nordrund des Waldes beim Ilintcrn Adlisberg. wurde der Vcrs11d1sgurten ungelegt, indem zuerst ein ungefähr 1,0 hu großer Kuhlsd1lug ausgeführt wurde. Spiiter hut man den Gurten auf cu. 1,5 Im erweitert.

Im Westen, Siiden und Osten grenzt der Garten an Wul<l. lm Norden liegt mit Ohstbiiumen besetztes Wieslund clcs Hintern Adlisberg. Im Gurten selbst wurden von Anf ung un allerhand Kultunersud1e mit I•orstp0nnzcn uusgefiihrt, so clul! seine Fläd1e nie ganz kahl wnr, oft sogur nüd,enweise 1- 3-4 m hohe Kulturen trug. Die im Garten

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95 errichtete meteorologische Stntion ist also, genau genommen, keine reine Freilandstation. Sie trügt mehr den Chnrnkter einer Lid1tungsstation des Kahlsduagbetriebes.

Das Gelände ist gegen Norden und Nordwesten sanft geneigt. Der Boden ist bindiger Lehm. Er bildet das Verwitterungsprodukt von Linthgletsd1erablagerungen. Der sd1were, meist frisd1e Boden übt natürlid1erweise einen gewissen Einlluß auf <los bodennahe Klima aus.

Die meteorologische Station im Versud1sgarten, also unsere Frei- lnndstation, liegt in einer Meereshöhe von 676 m bei einer geographischen Breite von 47° 23' und einer östlidien Länge von Greenwidi von 8° 35'.

Die meteorologisd1e Station im Bud1enbestnnd liegt auf einer Meereshöhe von 671 m, etwa 200 m westlid1 von der Gartenstation. Der Waldrand liegt gegen Osten 130 m und gegen Norden 120 m von der Waldstation entfernt. Gegen Süden und Westen stößt ein größerer Waldkomplex an. Bei Beginn der Versudie im Jahre 1889 war der Bestand ca. 20 Jahre alt.

II. Der Niederschlag in Wald und Freiland.

Es ist lange Zeit vermutet worden, es falle über einem W aldgebiel zufolge etwas tieferer Temperatur etwas mehr Niedersd1lng als im F'reiland. Untersudrnngen, die besonders Hamberg (15) und Sdtubert (43) anstellten, bewiesen, daß es sid1 dabei im Grunde mehr um Windsdmtz-· fragen und um Meßfehler hnnclle als um wirklid1e Niedersd1lags•

d i ff eren zen.

Eine einwandfreie Niedersd1lagsmessung ist heute nod1 ein unge- löstes Problem, da sie stark von der Windbewegung abhängig ist Der Niedersd1lag eines Ortes kann sehr verschieden bestimmt werden, je nnd1dem der Regenmesser .in windgesd1ützier Lnge auf gestellt werden kann oder nid1t. Die sog. ,,Windsd1ützer", die man von den Totalisa- toren Mougin's übernommen hat und nun uud1 auf gewöhnlid1e Hell- mannsd1e Regenmesser aufbaut, ändern nn dieser Sad1lage wenig.

Einen sehr sd1önen Beweis für diese Behauptung liefern die Regen- messungen unserer Versud1sanstnlt im Sperbel- und Rappengrnben im Emmental. Im gut bewaldeten Sperbelgrabengebiet stehen die Regen- messer in großen Waldlücken. Die Regenmesser sind also weitgehend vor dem Wind gesd1i.itzt. Die Niedersd1lagsmessung zeigt theoretisd1 rid1tig eine Zunahme des Niedersd1lnges mit zunehmender lföhe über Meer.

lm sd1led1t bewaldeten Rnppengrabengebiet sind die Regenmesser mehr oder weniger ungesd1ützt. Die Messung ergibt eine Abnahme des Nieder- sd1lages mit der Meereshöhe, weil sid1 die störende Wirkung des Windes

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mit dm· Höhe über Tnl stärker auswirkt als die wirklic.h zunehmende Niedersd1lagsmenge. Man ,1crgleid1e K. A. Meyer im „Journal forcstier suisse", 1931.

Auf Rut von Dir. Maurer haben wir seinerzeit die Hellmannsd1en Regenmesser mit sog. Windsdmtzblechen umgeben lassen, ohne daß eine wesentlid1e Aenderung der Messungsresultate eintrat.

Regenmesser, die in kleineren Waldlücken stehen, liefern deshalb gut gesd1ützt meistens eine gröfiere Nicdersd1Jngsmenge als Regenmesser auf offenem Felde bei sonst gleicher Lage. Soldte Beobad1tungen gaben dann eben zu der Vermutung Anlnfi, es falle bei sonst gleid1en Bedin- gungen über Waldgebieten mehr Niederschlug als über Freiland. Wie bereits angetönt, ist diese Vermutung, soweit es sich um wirklic.he Niederschläge wie Regen, Hugcl und Sdmec handelt, nicht mehr haltbar.

Berücksid1tigt man aber die Untersudmngen von Jlfarloth (25) in Südafrika und die von Descombcs (10) in Frnnkreid1 und Nordafrika, so ist nid1t von der Hand zu weisen, dafi W nldbestünde zufolge ihrer etwas tiefern Temperatur und hühern Luftfeud1tigkeit, besonders aber aud1 durd1 Kontaktwirkung größere Betrüge von Nebelwasser auslösen können als Freilundgebiete, deren Obcr0üc.he wesentlidt kleiner ist.

Leider sind gerade die Fragen der Nebelregen und Tuuwasseraussd1ei- dungen nod1 red1t ungeklärt. In humiden Gebieten spielen diese sogenannten okkulten Niedersd1lüge eine relativ viel geringere Rolle als in Trockengebieten.

Immerhin ist es für Forstleute, die sid1 gewohnt sind, bei jeder Witterung im Freien zu arbeiten, eine bekannte El'scl1einung, daß es bei nassen Nebeln im Wald tropft wie hei einem Niedersd1log, während im Freien kein eigentlicl1er Regen fällt. Im He1·bst letzten Jahres, vom J4.- 18. Oktober 1930, hutten wir in Vaumarcus in der Nühe des Neuen- burgersees Bodenuntersuchungen auszufiihren. In der Ostsd1weiz herrsdite sd1ünes, trockenes IlcrbstweUer mit .Morgennebeln. In der Gegend des Neuenhurgersees aber lagerten die Nebel den ganzen Tag über dem See und den unteren Abhängen der Umgehung. Während der Zeit unserer Untersudmng fielen jeden Vormittag im \Vuld lebhafte Nebelregen, die sdmHablnuf'endes Wasser verursad1ten, während im Freien kaum unsere Kleider nngcfcud1tet wurden.

Bei den Niedersd1lugsmessungen im Gul'icn Adlisherg und dem benachbarten Bud1enbeslamle handelt es sid1 um Feststellung der Regenmenge in den Monaten April bis Sepfomber, die im Freien und unter den Bud1enkro11cn direkt auf den Boden tropft. Das an den Buumsd1äften herunterßieflende Wasser wurde nid1t berüd-:sid1tigt. Man vergleid1e diesbezüglidt besonders Riegler (38) und Hoppe (18).

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97 Unsere 40jährigen i\fossungen huben folgende Resultate ergeben:

1. Sommerhalbjahrsmittel (April bis September).

Im Sommerhalbjahr fielen im Garten Adlisberg im Mittel der 40 Jahre 1889-1928 696 mm Niederschlag. Den kleinsten Niederschlag lieferte im Freiland der Sommer 1895 mit 447 mm, den größten de1·

Sommer 1910 mit 1024 mm, wie aus Tub. 1 zu ersehen ist.

Unter dem Bud1enbestnnd wurde dagegen ein mittlerer Sommer- niedersd1lag von nur 521 mm gemessen. Am wenigsten Sommernieder- scl1lng ergab das Jahr 1921 mit nur 322 mm, am meisten das Jnhr 1901 mit 785 mm.

Niederschlag im Wald und im Freiland.

Tabelle I.

Freilandstation im Garten W aldstution unter Bud1en Nieder•

1d1lag

Monut

- - -

im Wald

Minimum mm

I

Mittel mm

l

Maximum mm Minimum mm Mittel mm Mo.xhuum mm kleiner ;l,

! :? 3 4 ~ <, 7 B

April 0 89 171 0 70 13-1 21

Mni a-! 105 20-l 22 81 mn 2a

Juni fül 133 287 40 !16 212 2S

Juli 2S 135 2~15 18 !19 202 27

August 20 132 285 12 !19 245 25

September • 27 102

j

211 20 76 1G7

9--o

- - - - -

April-September +17

mm

102.J

a22

521 785 2Z"t

Im Mittel der 40 Jahre 1889- 1928 sind also im Sornme1·halhjuhr f April bis September) unter dem Bud1enbestand 25 % weniger Nieder- sd1lUge direkt nuf den Boden gefallen als im Freiland, im Garten.

Sieht mnn nb von den J uhren 1889- 1891, in denen ganz offen~

sid1t1id1 Störungen in den Messungen vorgekommen sind, so zeigen sid1 immer nocl1 betriid1tlid1e Sd1wankungen im Regenzurückhnltungs- ' ermögen des Bucl1enkronendad1es in versd1iedenen Jahren. Im Jahr 1894 wurden z. B. nur 12 % des Niedersd1lnges von den Buchenkronen zurückbehalten, im Jahr 1916 nher 40

%.

Es ist nid1t immer möglich, diese Sd1wnnkungen z. B. durd1 niedersdilngsreid1e oder niedersd1lags- arme Jahre zu erklären.

Man hütte nucl1 erwarten dürfen, der prozentuale Anteil des Nicdersd1lages, der von den Bud1enkronen zuriickgehalten wird, veriindere sicl1 gesetzmäßig mit zunehmendem Alter des Bestandes. Man hätte aucl1 vermutet, die, wenn nud1 sd1wachen, Durd1forstungen des

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Bestandes sollten in den Niederschlagsmessungen zum Ausdruck kommen. Leidet• lnssen sid1 aber, du nur ein Regenmesser aufgestellt

war, diesbeziiglid1 keine Gesetzmiifligkeiten nnd1weisen.

2. Niederschläge in den einzelnen Sommermonaten

Betrnditet man wiederum die TubeUe 1, so erkennt man, dafl wir in Ziirid1 und Umgebung rcgclmüßig verteilte und reid11ithe Sommer- niedersd11iige besitzen. Im 40jährigcn Mittel fallen im F'reiland: Im April 89 mm, im Mai 105 mm, im Juni, Juli und August je 132- 115 mm und im September 102 mm. Es ergibt sid1 also eiu deutlidies Nieder- sd1lagsmaximum in den 11onaten Juni, Juli und August.

Interessant ist es zu verfolgen, wie viele Prozente des Niedcrsd1lnge'i in den einzelnen Monaten von den Bud1enkronen zurückgehalten werden. Im April sind es nur 21 %, im Mai 23 %, im Juni und J uH aber 27- 28 % und im August und September nod1 25 % des Nieder- sd1lagcs im Freiland.

Im April ist der ßud1enbestand noch den größten Teil des Monats unhelnuht oder sd1wadi belaubt; deshalb wird absolut eine verhältnis- mäßig geringe Niedersd1lngsmenge zurückbehalten. Die in den Kronen hiingenbleibcncle Wassermenge ist aber relativ doch nod1 ziemlid1 groß.

weil die Nieclcrsd1lagssummen im April sicl1 zusammensetzen vorwiegend aus znhlreid1en kleinen Niederschlägen. Im Mai entwickelt sid1 die Belaubung üppig und erreid1t ihre vollste Entwicklung in den Monaten Juni und Juli. Die Kronen vermögen infolgedessen in diesen .Monaten bedeutend mehr Niederschläge zurückzuhalten. Dies tritt nodi sd1iirfer in Ersd1einung, wenn man bedenkt, daß in diesen Monaten durd1sdmitt- licl1 mehr starke Niedersdtläge fallen als im Mai und April. Der August

und September entspred1en ungefi.ihr dem Sommermittel.

:;. Einfluß der Größe des Niederschlages.

Wie sd10n aus dem Vorhergehenden ersid1tlich ist, sind es zweierlei Faktoren, die die Größe der durcl1 die Kronen zurückgehaltenen Nieder- sd1lagsmengen bedingen. Einmul handelt es sid\ um Umstünde, die mit dem Bestande zusammenhängen, wie z. B. die Holzart und die Bestandes- art. Bei Ln.ubholzbestünden ist zudem der Stand der Belaubung zu hendtten. Dns Znriickhaltungsvermögen des Kronendndies ist natürlid1 aud1 versd1iedcn, je nndiclcm es bei Eintritt eines Niedersd1lnges trocken, feucht oder bereits naß ist. Alle diese Faktoren sind aber meist nidit oder nur annähernd erfaßbar:

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Niederschlag unter Buchenbestand B,M 1

in Prozenten des Niederschlags im Freien

Nieder,;dilag O ml1u

D•o 90

60

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(Mittel 1889- 1928)

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Anderseits. ist dus Zurüc.khaltungsvermögen der Baumkronen für Niedersd1läge aud1 abhängig vqn klimatisdien Faktoren. Hier kommen besonders in Frage die Größe und Verteilung der Niederschläge und sodann die Windverhältnisse. Audi die Häufigkeit von Nebeln ist zu bead1ten. Von den erwähnten klimatisd1en Faktoren lüßt sidi am cinfad1sten darstellen der Einfluß der Größe der Niedersdiläge auf das Zurückhnltungsvermögen des Kronendacl1es.

Die Niedersd1lüge im Tug wurden zu diesem Zwecke zusammen- gestellt nad1 Gruppen YOn 5 zu 5 mm. Da von 5 zu 5 mm die Anzahl der vorkommenden Tages-Niedersd1läge immer kleiner wird, so konnte mit einiger Sidierheit die Gruppenbildung nur bis zu einer Höhe Yon 45 mm vorgenommen werden.

Trotzdem die Resultate 40jähriger Messungen verarbeitet worden sind, so zeigen die einzelnen Gruppenmittelwerte, wie aus Bild 1 zu ersehen ist, nodi ziemlid1 starke Abweidmngen von einer Normalkurve.

Die Ausgleidtskurve läßt aber cleutlid1 erkennen, wie mit zunehmender

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.Niedersd1lagsg1·öHe die Wassermenge, die von den Kronen zurückge- 1.tnlten wird, prozentunl abnimmt. Bei einem Nieclersd1lug von 5 mm z. B. bleiben im ßud1enbestund im Sommermittel rund

:n

% nn den Kronen hängen, bei 40 mm Niede1·sd1lug aber nur 23 %,

Befrnd1fet man abe1· die absolute Menge des zuriickgebo.ltenen Regenwassers, so liegen die Verhältnisse umgekehrt, wie folgende Zusammenstellung für das Sommermittel zeigt:

Größe des Niedersdilnges 5 10 20 30 40 mm Zuriickhaltungsprozent nndi Bild 1 33 28 25 24 23

o/o

An den Buchenkronen bleiben haften 1,6 2,8 5,0 7,2 9,2 mm Diese Tatsnd1e ist selbstverstüudlid1. Auch bei clcn kleinsten Niedcr- sdilügen wird immer ein gewisser Anteil durd1 die Kronen direkt nul' den Boden fallen. Anderseits bruudtt es abet· scl1011 eine gewisse Gröfle des Niedersd1luges, bis alle Teile de1· Büume, Blätter, Zweige, Aesfc und Sfömme wit-klich naß sind, bis also jeder weitere Niede1·sdtlug Yoll- sti.indig von den Kronen abtropft oder den Stiimmen entlang ahlliefH. Es ist wohl klur, clafi bei Windstille melu· Wnsser an den Kronen zuriick- hehulten wct·den kann als bei sfnrkem Wind, clcr die hängenden Wassertropfen hernntersd1iiHet.

Wie man sc:.hon bei IlcsprCl.hung der ;vionutsmiU.cl gesehen hnt, bleibt im Juni bei vollster Belaubung des Bud,cnbcstundes wcsentlid1 mehr Wasser in den Kronen hiiugcn uls im April bei nid1t odel' unvollständig heluubten Kronen. Diese Tntsud1e wird sehl' cleutlidt beleud1tct durd1 Bild 1. Während nun uher im ] uni sinngcmHf! zm Sommermittelkunc ilns Zurückhnltungsprozcut mit steigender GriH!e des Nicdersd1luges abnimmt, zeigt die Aprilkmve eine nuffüllige Ahweidmng.

Es zeigt sid1 nümlid1, doll im April bei kleinen Nieclcrsddiigcn ein relufh· griificr·er Betrug <lil-ekt nuf clen Wulclboden gelangt als bei mittlcr·en Niederscl1liigen, wiihrend von etwa 20 mm un au [wiirts die Verhältnisse normal sind. Um diese Unstimmigkeit einigermaßen uufzu- kliiren, muß mnn die Zusammensetzung der Nic<lersdalngssummc nud1 del' Griif!c cler Regenfälle etwas genunet· helrachlen.

Im 40jiihrigen Sommermittel (April bis September) J'nllen 66 % <le1· Regenmenge in Form von Nieclersd1Higen, die unter 20 mm befragen, 33 % unter 10 mm. Im April wiegen die kleinen Nie<lerschliige vor.

52 % der Regensumme fallen in Form sc~1wnd1er Regen unter IO mm im Tug und 82 % in Form von znhlreid1en Regen unter 20 mm. Im Juni im Gegenteil nehmen die stärkeren Nicdersd1läge prozcnhml zut· Regen- menge stark zu. Nur 30 % de1· Regenmenge füllen als kleinere Nieder- schläge unter 10 mm und nur 59 % als Tagesregen unter :!0 mm.

Während im April die Nicders<hlügc. die g1·iir!er uls 40 mm sincl, nur

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101

3 % der Regensumme ausmachen, sind es im Juni 20 % . lm Juni kommen also mehr größere Gewitterregen in Frage, im ApriJ mehr kleine bis kleinste Niedersd1läge.

24 % der Regensumme vom April werden gebildet -von Nieder- f-<hlägen, die kleiner als 5 mm sind. Es erscheint als wahrsdteinlid1, daß ein erheblid1er Teil dieser kleinen Niederschläge im April feinen Stnuh- regen, als Ausscheidung uus feud1ten Nebeln, darstellt. Aus den erwähnten Untersudmngen -von Descombes (10) und Mnrlo(h (25) geht hervor, daß in Wüldern mehr Nebelregen uusgesd1ieden wird als im Freiland. Füllt im April, wie unser Bild zeigt, bei kleinen Niedersdtliigen prozentual mehr durch das Kronendad1 als hei mittleren Regenfällen, so darf man vermuten, daß hiebei die Nebelregen eine gewisse Rolle spielen.

Leider sind die Fragen der Nebelregen und Tauwasseraussd1eidungen noch sehr wenig abgeklärt. Es wäre denkbar, daß diesen „okkulten"

Niedersdtlägen auch bei uns im Gebirge eine größere Bedeutung zukommt, als wir gewöhnlid1 annehmen.

m. Die Sonnenscheindauer.

Die Sonnensdieindaucr wurde nur im Garten, also im Freiland gemessen. Die Betrachtung der diesbcziiglid1en Stundortsverhiiltnisse ist aber bedeutungsvoll, weil Temperatur und Wad1stum weitgehend vom Sonnenscl1ein abhängig sind. Es stehen zwar nud1 hier 40jührige Beob- ndttungen zur Verfügung; da aber gewisse Temperaturablesungen nur in der Periode 1900-1919 vorgenommen wurden, so wurden des direkten Vergleid1s wegen aud1 für den Sonnensd1ein nur diese 20 J nhre berli<k- sid1tigt.

1. Sommersumme der Sonnenscheindauer.

Im Mittel der 20 Jahre 1900- 1919 betrügt die Summe der Sonnen- sdteindauer in den Sommermonaten April bis September 1025 Stunden.

Vergl. Tuh. 2. Das Maximum wurde erreid1t im Sommer 1911 mit 1327 Stunden, das .Minimum im darnuJfolgenden Sommer 1912 mit nur 841 Stunden Sonnenschein. Die Sd1wankungcn von Jahr zu Jahr sind zwar hetrüchtlidt; die Amplitude ist jedod1 wesentlid1 kleiner als beim N iedersd1lag.

Sonnenreid1e Sommer mit mehr als 1100 Stunden Sonnensd1ein hatten wir in den Jahren 1901, 1911, 1915, 1917, 1918 und 1919. Sonnen- arm mit weniger als 900 Stunden Sonnensd1ein waren die Sommerhalb- Jahre 1903, 1910 und 1912.

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102

2. Sonnenscheindauer in den einzelnen Sommermonaten.

Im Mit.tel der 20 Juhrc 1900- 1919 crgnben sid1 nnd1 Tab. 2 für die einzelnen Monate folgende Sonuensd1einsummen: Im April 132 Stunden, im Mui 179 h, im Juni 181 h, im Juli 202 h, im August 203 h und im September 128 h. Die Sd1wnnkungcn der Sonnenschcindnue1· Yom Minimum zum Mu..-ximum gehen: April 67- 204 h, Mai 99- 263 h, Juni J 16- 25.i h, Juli 119- 335 li, August 112- 290 h und September 65- 189 h.

Sonnenscheindauer.

Tabelle- Sunneuscheinduuer in Stunden

Mount Mi11i11,11111 Mittel Maximmtl

1 1

-

im Jolu Stundeu Sl11ndr11 ,m Jnhr "ih1nilcn

1 ~ l

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", r,

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Juui l tlO\} l lli 181 1\117 25,1

Juli.

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l!IOH llll 202 1\)11 a3n

August 1\112 112 203 rnrn 202

September -

.

l\104 lli> 128 lnl7 18H

April- September

. .

IHI:! S-11 HJ'.!.1i 1!111 la:!7

Betrachtet mau in Tab. 2 die We1·te für die mittfore Sonuensd1ein- dnucr in den einzelnen Monaten, so Yersteht man zuniid1st sehr gut den l'Uschen Anstieg der Sounenscl1eindauer Yom April zum Mai. Mun ist aber überrascht, dafl der Juni im Mittel l"nst die gleit.~1e Sonnensd1cin- clnuer nuf weist wie der Mui, wiihrcnd dnnn die Sonnensd1eiudnuer im Juli und sognr im August trotz abnehmender Sonuenhöhe wesentlid1 höher ist nls im Juni. Es wird dnriiber in anderem Zusammenhang nod1 zu spred1en sein.

3. Sonnenscheindauer im Tag.

Du unser Versuchsgurten um sanft geneigten Nordhang liegt und .r.udem im Osten, Süden und Westen von Wald umgeben ist, so liegt der Horizont nid1t frei. Es ist daher nid1t möglid1, die wirklid1e Sonnen- sd1eindauer darzustellen im Yerhiiltnis zur nacl1 Sonnenstand mnximal müglid1en.

(12)

Tab. 3 enthält die Sonnenscheindauern pro Tag je im i\Httel des betreffenden Monats. Das wirklid1e absolute Minimum der Sonnensd1ein- dauer einzelner Tage ist O; das für unsern Standort gemessene Maximum betrügt 13 Stunden.

Zur Beurteilung des Einflusses der Sonnenscheindauer auf die Temperatur und das Wadistum sind allerdings die Monats- und Sommersummen des Sonnenscl1eins vorwiegend maßgebend. Dem Nicht- spezialisten vermitteln aber diese Summen eine viel weniger klare

Mittlere Sonnensdieindauer im

Tag.

Tabelle,.

Sonnenscheindauer im Tag

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Stunden

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.

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Juli.

. . mm

4,8 6.5 1911 10,8

August

.

HH2 a,o 6,6 UHI 9,4

September 1912 2,7 4,il 1917

o,a

April - September

.

1912 4,G ö,G H)l) 7,2

Vorstellung der Verhältnisse als die Tagesmittel, weil man sich gar nicht gewohnt ist, sicli die Dauer eines Monates in Stunden vorzustellen.

Tab. 3 zeigt uns zunächst, daß in den Jahren 1900-1919 im Versuchsgarten Adlisberg im Sommermittel (April-September) die Sonne täglich 5,6 Stunden geschienen hat, 4,4 h im April, 5,8 h im Mai, 6,0 h im Juni, 6,5 h im Juli, 6,6 im August und 4,3 h im September.

Selbst im trübsten Sommer 1912 schien die Sonne im Durchschnitt nod1 während 4,6 Stunden, im klaren Sommer 1911 allerdings während

?',2 Stunden im Tag. Außerordentlich sonnenarm war der April 1903 mit nur 2 Stunden Sonnensd1ein im Tag. Extrem sonnenreich war dagegen der Juli 1911 mit rund 11 Stunden täglichen Sonnenscheins.

Will man sich eine Vorstellung darüber versdmff en, welche Tageszeit am meisten Sonnenschein aufweise, so orientiert darüber Bild 2. Wenn man absieht von den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden,

(13)

104

deren Resultate durch den niclit freien Horizont beeinflußt sind, so erkennt man immer noch, daß von morgens 8 Uhr bis 12 Uhr die mittlere Sonnenscheindauer regelmäf!ig . zunimmt, zwisclien 12- 14 Uhr ein Maximum erreid1t und von 15 Uhr an gegen Abend rascli abnimmt.

Sonnenscheindauer in Prozenten der Zeit IJM .!

zu verschiedenen Tagesstunden

(Mittel 1900- 1919)

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Die wirkliche Sonnensclieindauer geht also im Mittel mehr oder weniger pnrnllel mit der tügliclien Höhe des Sonnenstandes oder mit der Intensität der Strahlung. Es kommt darin zum Ausdrudc, <lall öfters Morgennebel die Sonnensclieindauer herunterdrücken, daß sid1 uber iiher Mittag bei erhöhtet· Lufttemperatur nnd intensiver Sonnenbestrahlung oft Nebel und scliwnd1e Wolkensd1leier auflösen, während gegen Abend im Sommer hüung Gewitterwolken uuf steigen, im Frühling und Herbst sich oft Abendnebel bilden.

Diese Ansdmuung steht aud1 in Uebereinstimmung mit einer Unter- suchung von Augustin (2) über den tägliclieu Gang des Regenfalles in Bern. Er stellte ein Regenmnximum fest morgens zwisd1en 5-9 hr, ein Minimum von 10- 14 Uhr und ein zweites Niedersd1lagsmnximum zwischen 16- 17 Uhr.

Bild 2 zeigt uns, daß im Sommermittel (April bis September) morgens von 8- 9 Ul1r, wi.ihrend 42 % der Zeit Sonnenschein herrsd1t, mittags zwisd1en 12- 14 Uhr aber während 55 % und dnß abends sd1on von 16- 17 Uhr nur nod1 mit 46 % der Zeit nuf Sonnensd1ein geredmet werden kann.

(14)

105

Die Verhä1tnisse im April sind relativ gleidi wie beim Sommermittel;

nur verläuft die Kurve wesentlid1 tiefer; der Sonnenschein beginnt am Morgen später und hört am Abend früher auf. Die Julikurve liegt entspred1end höher. Der täglidie Gang der Sonnensd1eindnuer im Juni entspridit ungefähr der Kurve des Sommermittels. Obgleidi im Juli die Sonnenhöhe sd10n wieder geringer wird, nimmt die Sonnensdwinclnuer noch stark zu. Im August bleibt die mittlere Tagessumme der Sonncn- sdieindauer gleid1 wie im Juli. In der Verteilung ergibt sid1 im August über Mittag prozentual etwas mehr Sonnensd1ein, morgens und abends etwas weniger als im Juli. Im September ist die mittlere täglicl1e Sonnenscheindauer annähernd gleid1 groß wie im April. Die September- tage sind nher über die Mittagszeit sonnenreidier, morgens und abends entsprechend sonnenärmer als im April.

4- Der Einfluß der Sonnenscheindauer auf die Temperatur.

i\fon wiirde es zum vornherein als sehr selhstverständlid1 betrnditen, daß die Temperatur stark von der Sonnensd1eindauer abhängig sei. Man wäre gefühlsmüfiig vielleid1t geneigt, ohne weiteres einen gewissen Parallelismus zwischen Sonnensd1eindauer und Temperatur anzunehmen, der sid1 durd1 eine einfndie Formel ausdrücken lasse. Verfolgt mun aber die bezüglid1en Verhältnisse eines einzelnen Jahres, so zeigen sid1 auf- fallende Ausnahmen von der erwarteten Regel.

Dies ist ohne weiteres Yerständlid1, wenn mun bedenkt, dufi gleid1e Sonnensd1eindauer für Tage mit versd1iedener Sonnenhöhe (Sommer oder Winter) nicht die gleid1e Wirkung auf die Temperntur nusiibea kann.Ferner ist klar, daß unser bodennahes Lokalklima bei Züridi nicht unabhängig sein kann von den allgemeinen meteorologisd1en Verhnlt- nissen der nördlid1en Halbkugel, die die Windströmungen bedingen.

Man denke nur un die allbekannte Ersd1einung, daß bei gleid1er Sonnen- höhe, aber bei Föhn, selbst bei vöJlig bedecktem Himmel höhere Temperaturen eintreten können als bei klarem Sonnensdiein mit Nord- oder Ostwinden. Sodann ist z.u bedenken, dnß unser bodcnnnhes Luftklima audi nid1t unabhängig sein kann von den meteorologischen Zuständen höherer Luftsd1ichten. Encllid1 kommen aud1 Aussirnhlungeu der Erde oder des Bodens in Frage, die ehenfnlls die mittlere Tages- temperatur der Luft in positivem oder negativem Sinne stark beeinflussen können.

Bedenkt man also, wie viele versd1iedene Faktoren auf die Bildung einer bestimmten bodennahen, mittleren Tagestemperaiur einwirken, so versteht man, daß es doch nidtt gar so leicht möglid1 sein wird, den Einfluß der Sonnenscheindauer auf die Temperatur klar nad1zuweisen.

(15)

IOh

Stellt mun, um die Sonnenhöhe bis zu einem gewissen Grade uuszu- sdinlten, fi.ir jeden einzelnen Monat die mittleren Tagestemperaturen für je gleid1eS011ncnsd1cinduucr (vonStundc zuStunde) gesondert zusammen, so zeigen sid1, wie uus Tab. 4 hervol'geht, bei glcid1er Sonnensd1ein- dauer recht grofle Amplituden vom TugesmiHclma:;,cimum zum entspre-

<henden Minimum.

Temperaturen bei verschiedener Sonnenscheindauer.

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Maximum TagcsmittellufUemperutur in C O bei

Monat Mittel einer Sonnensdlcinduucr von Stunden~

Minimum

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Tagesmit tclmuximum 21,0 20,8 2r,,r, 25,1 24,ll 25,7 Juni 20Jilhr. Mittel, Bild :; rn,2 14,8 IG,O 17,1 18,1 J8,0 Tagesmittelminimum s,a !1,8 9,7 12,7 8,7 11.7 Tagesmittelmaximum 21,3 2a,r, 23,3 2ii,7 26,8 26,1) Juli 20 Ji.hr. Mittel. Bild :; 14,7 16,2 17,3 18,.4 19.3 20,2 Tugesmittctminimum H,4 7,& ta,2 11,!J 14,1 12,8 usw.

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April- Sept. 20Jlhr. Mittel Hl,l 14,4 tö,6 16,4 17,2 1

Betrad1tet man z. B. die Temperaturen, die bei 11- 12 Stunden Sonnensd1ein im Tag vorkommen können, so findet man im April Sd1wankungen von 2,6- 18,5°, im Mai von 6,3- 24,2°, im Juni von 11,7 bis 25,7° usw. Selbst die aus 20 Jahren berechneten Mittelwerte zeigen, wie aus Bild 3 zu ersehen ist, nod, keineswegs den Verlauf nusge- glicl1ener Kurven. Immerhin ergeben sich Mittel, mit deren Hilfe zwanglos Normnlkurven gezeidmet werden können.

Bild 3 bringt nun den Einllufl von zwei Hauptfaktoren auf die Temperatur zur Darstellung, einmal der Höhe des Sonnenstandes und sodann der Sonnenscheindauer. Man erkennt sehr klnr den Einfluß der

(16)

107

Einfluß der Sonnenscheindauer Hüd auf die Temperatur in den Monaten April, Mai, Juni und Juli

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Sonoenad1ei D pro Ta,:

(17)

Höhe des Sonnenstandes, da gleid1e Sonnensc.heindauer im Mai z. B.

wesenilid1 höhere clurd1sdmiitlid1e Tugestemperaturen bedingt als im Apl'il usw. Es ist auffallend, wie besonders groß die Dilfo1·enz ist zwischen April und Mui, dagegen wesentlid1 kleiner zwisdten Mui und Juni.

Trotzdem im

Ju li

bereits ein Riic.kgung der Sonnenhöhe stattfind-et, ist die Temperntu1· bei gleid1er Sonncnsdteinclauer dod1 nod1 etwas größer als im Juni, wus durdt die in dm· Atmosphiirc und im Boden bereits angesammelte Wärmemenge zu erkliiren ist. Der Abl'ull der Kurven in den Monaten August und September vollzieht sid1 stark verzögert, indem clie Augustkmve ungefähr mit der ,·om Juni und die vom September onni.ihernd mit der Maikurve zusammenfällt, nur etwas flnd1er ver- laufend, weiJ bei kurzer Soonensd1eindauer die Temperatur der Luft infolge der in Luft und Boden vorhandenen Wiirmerescrven nod1 nid1t ,m tief sinkt.

Nehmen wir als Beispiel der Beirad1tung 10 Stunden Sonnensd1ein- clnuer im Tag, so bedingen diese mittlere Tagestemperaturen ·von: Im April ca. 10,50, im Mai 15,5°, im Juni JS,5°, im Juli 19,5° usw. Die zu- und abnehmende Sonnenhöhe bewirkt eine Temperaturzunahme der Monatsmittel von 5- 5,50 vom April zum Mai, 2,5- 3° vom Mai zum Juni und 1- 1,5° vom Juni zum Juli. Vom Juli zum August beginnt die t,enkung der Tempemtur mit rund 1 °; vom August zum September betrügt der Abfall ca. 3,5°.

Anderseits zeigt Bild 3-uher uud1 gunz klur den Einfluß der Sonnen-

~d1einduuer auf die mittlere Tugestemperatur. Eine Sonncnsdieindauer ,·on nur 2 Stunden Ycrursadit z. B. im April eine mittlere Tugeslempe•

riLlUt" von 6,5°, eine sold1e von 1:! Stunden aber 11°. Die entspred1enden Werte im Juni sind: 11

°

bei 2 Stunden und 16,5° Tugestemperatur b\!i

12 Stunden tüglidter Sonncnsd1eindauer.

Wie unsere Kurven zeigen, ist der Einfluß des Sonnensd1eins nuf die Temperatur etwas größer bei relativ kurzet· Sonnensd1eindnucr. Wiihrend bei Zunahme der Sonnensd1eindauer von 1 nuf 2 Stunden die mittlere Tugestemperatur um fost 1

°

zunimmt, beträgt die entspred1ende Tempe•

raturzunuhme von 11 nuf 12 Stunden Sonnensd1einclauer nur noch etwa 0,3- 0,4°. Im Mittel driickt also in unserem Versuchsgurten Adlisherg jede SLunde Sonnensd1ein pro Tng mehr die miHle1·e Tagestempcrntur um 0,:'•- 0,6° l1ernuf.

Da in grollen Mittelwerten der Einllufl der Sonnensd1cinduuer nuf die Tempcr·ntur sehr klar n11d1zuweisen ist, so lag es nahe. Sonnen•

sd1einduuer und Temperatur aud1 dm·zusiellen im Verlauf von Tug zu Tag, vom l. April bis Ende Scplemher. Das Resultat dieser Beredrnungen ist wiedergcgeLen in den Bildern 4- 7.

(18)

109

Bild 4 zeigt uns den Verlauf der Sonnenscl1eindauerkurve von Anfang April bis Ende September im Mittel der Jahre 1900- 1919, und zwar ist der bessern Uebersichtlid1keit wegen nur je das .Mittel aus zwei Tagen aufgetragen worden. .Man ist überrasd1t, feststeUen zu müssen, wie stark auch die 20jährigen Mittel der Sonnensdieindnuer nod1 schwanken. Die Aussd1läge wären noch gröfle1·, wenn man wirk1id1 die Werte der einzelnen Tage aufgetragen hätte.

So zeigt z.B. der 21. Mai im Mittel der Jahre 1900- 1919 eine sehr hohe Sonnensd1cindauer von 8,4 Stunden, der 13. Juni aber eine seht·

kleine von nur 2,9 Stunden.

In ,

Jahren von den 20 Jahren von 1900 bis 1919 schien am 13. Juni die Sonne iiberhaupt nie; in 9 Jahren blieb

<lie Sonnensd1eindauer an diesem Tag unter 5 Stunden, und nur in 4 Jahren sdiien die Sonne am 13. Juni länger als 5 Stunden.

Erlaubt mun sid1 trotz dieser starken Sd1wankungen eine Normal.

J.. une zu ziehen. so füllt haupisüdtlid1 auf, datl die Sonnensd1eindauer•

kurve vom April durd1 den Mai bis anfangs Juni normal ansteigt, hier ein erstes ivlaximum erreid1t, dann durd1 llüdcsd1lüge .Mitte Juni und anfangs Juli sinkende Tendenz aufweist und erst in der zweiten lfälftc Juli und anfangs August ihr großes Sommermaximum erreid1t, um dann clurcl1 den ganzen August und September normal und rasch zu follen.

Die mittlere Sonnensd1einduuer im Tag betrügt Ende Septembet· noda 35 h gegen 4 h anfangs April.

Wenn man die sturken Sd1wank11ngen der Sonnensd1cinclu.uc1· von Tag zu fug selbst im 20jiihrigcn ~I ittel bctra<l1tct, so crsd1eint es zunüd1st wenig wahrsd1einlid1, daß sid1 de1· Einlluß der Sonuensc.heindnuer nuf die Lufttemperntur klar nachweisen lasse. Vergleidit man aber Bild 4 mit den Bi]dern 5, 6 und "!, so zeigt sd1on der Verlauf der Normalkurven von Sonnensd1einduuer und Tempemtur einen unverkennbaren Paral- lelismus. Audi im einzelnen folgt den Sd1wnnkungen der Sonnensd1ein- clauer durdrnus sinngemüfl eine zwangsliiuligc Bewegung clerTempemtur.

Gewisse Extreme der Sonnensd1einclaucr spiegelten sid1 ullerdings im Gang der Temperatur etwas ubgesd1wiid1t wieder, und die Spitzen der Extreme sind bei der Temperaturkurve oft um 1- 2 Tage ,•erspütet gegenüber der Sonuenscheinkune. Die Rescrvewürme in der Atmosphürc und im Boden ,·erhindert sd1on im Juni, daß der ausgesprod1encn Senkung der Sonncnsd1eindnuer ein ebenso stal'ker Fall der Temperutur folgt. Diese Ersd1einung ist aber besonders auffällig im August und September, verglid1en mit dem April. Infolge der nachwirkenden Winterkälte erzeugt eine mitt1ere Sonnensd1eindauer von 4 Stunden (Bild 4) anfangs April eine mittlere Lufttemperatur (Bild 5) von nur 5,5-60. Ende September aber· ergibt sich bt>i gleic.her Sonnenscheinda11er

(19)

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(21)

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noch eine Tcmperntm· von t2° als Folge der sommerlid1cn "Wärmereserven in Luft und Boden.

Die verschiedene Höhe des Sonnenstandes macht sid1 insofern, wenn auch verspiitet, geltend, als dus Muximum der Temperatur schon Ende Juli, also einige Tuge früher, eintritt als das Maximum der Sonnen-

~d1eindnuer nnfungs August.

Die der tiiglid1en Sonnensd1eindauer folgenden Sd1waukungen der Temperatur, die bei der Lufttemperatur, gemessen 1,3 m iiber Boden

!Bild 5) recht aulfoUencl sind, zeigen sd1on eine merklid1e Absd1wiidmng fiir die Lufttemperatur an der Bodenoberfüid1e (Bilcl 6), sind aber besonders weiigehencl nusgcglid1cn bei der Bodentemperatur, und zwar sd10n in 5 cm Tiere (Bild ,).

IV. Die Temperatur

in

Wald und Freiland.

Die Tempcruturablcsungen in der normalen Beobad1hmgshöhc von f.";- 1,5 m iiber Boden sind Wiihrencl 40 Jahren mm·ge11s ,.t5 h, mittngs 13.30 h und abends 18.30 h ausgeführt wm·den. Da aber clie BeoluuMung d r Temperatur an der ßodenoberlliid1e und in 5 cm Tief'c des Bodens uur wiihrend -0 Jahren clunhgefiihrt wnrcle, so werden des Vcrgleid1s wegen bei den folgenden Belrad1h111gen nur die Ergebnisse clcr J nhre

1900- t 9 t 9 verwertet.

Du es sid1 fcr·ner in der 1 luupisnche darum handch, die Dillercnzeu 1.wisc41en ·wulcl und Freiland clar7,ustcllen, so wurde clns TngesmiUel der Temperatur cinfad1 uus der Summe der ~forgen•, .Mittag- und Abend- ablesung, geteilt durd1 3 beredmct, ohne wie es bei den Meteorologen in sold1en Füllen oft iiblicl1 ist. der friihen Abendablesung eine> z. ß.

<loppelte Wertigkeit beizulegen. nzwcifclhaft. wet·clen dadmcl1 tmscr·c ragcsmilteltemperaturen nbsolut eiwus ;,;u hock Der relative Vc1·gleid1 7Wisd1en Wald und Freiland kommt aber <ladurd1 ehc1· besser znm

Ansdrmk, weil die ,verte in kcinet· Weise verändert worden sind.

1. Die mittlere Sommertemperatur.

Die miHlere LuFttcmperatur im Versud1sgarten Acllisbe1·g. 1,3 m iiber Boden, betriigt nnch Tnb. 5 im Mittel der Sommer (.Apa·il bi,;

September) 1.900 - 1919 14,0°. Ob man dus t\-'üitel bildet aus den

_ o

J nhren

1900- 1919 oder den 30 Jahren 1900- 1929 odct· cndlid1 den 40 Jahren 1889- 1928, mun crlüilt immer die mittlere Sommertempcrutur von 14,0°.

Das Minimum der

J

nhre 1900- 19l9 betrug 12,5° im

J

nhre 1912, das

.\foximum 15,6° mittlere Sommertemperatur in den Jalnen 1904 und 1911.

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Der raub war sthr ungleich; um Cottens kriegte man von einer juchart nicht über anderthalb faß, und um Losanne durchgehends nicht über ein faß; der most war grün, doch hoffet man

ware dcn ganzen monat ans troken und schön; essici wenig R^gcn, aber hingegen waren sehr oft starke Nebel Orbe, Cottcns, Losanne.. Es vertrokncten

wcttcr dicsis monats hat man stark gepflü,zet und gcsut; am ende aber wurde dcr bove,, von der grossen trökne sehr hart.. Sern,

wieder stark eingeschmolzen, wie auch durch einige re« gen, und an solchen stellen scheinen sie grün; doch blieb noch viel eis.. haben sehr von der

Sein niedrigster Standpunkt: zu Bern den isten > zu Orbe den 15.. Cergue