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Die Monatsmittel der Wald- und Freilandtemperaturen

IV. Die Temperatur in Wald und Freiland

2. Die Monatsmittel der Wald- und Freilandtemperaturen

Wie wir aus Tub. 5 gesehen haben, betrii~l die mittlere Temperatur des Sommerhalbjahres, 1,3 m hod1 iibcr Boden, im Freiland 14,0°, unier dem Bud1enbestund 12,80. Es besteht somit eine mittlere Differenz von t,2°. Tub. 6 zeigt uns nun, dufl clieser Uniersdtiecl der Lufttemperatur in Bl'llsthöhe zwisd1en Wald und Freiland nid1t in ullen Monaten gleid1 groß ist. Die LufUemperutur in Brusthöhe ist im ßud1enhestnnd niedriger nls im Freien um: Im April 0,4°, im Mni 1,0°, im Juni 1,6°, im Juli 1,7°, im August 1,5° und im September 0,8°. Bei nidtt oder unvollsHindig belaubtem ßud1enbestund im April ist die Temperatur de,· Luft 1,3 m über Boden im Wnlcl nur wenig tiel'cr uls im Freien. Die Temperutur-cliffcren:r. nimmt durd1 den .Mai rasd1 zu bis zum Juni, sd1wnd1 bis zum

Juli, sinkt langsam im August, sehr rnsd1 aber im September. Dem Maximum der Temperatur im Juli enlspridit nud1 die größte Differenz zwisd1cn Wald und Freiland. (Vergl. Bild 5.)

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Monatstemperaturen.

Im Garten Adlisberg und unter dem benud1barten Budienhestnnd.

(~littel der Jahre 1900- 1919.) Tabelle 6,

Maximum Lufttemperutur in1,3m über Boden

Lufttemperatur 3 cm über Boden

Bodentemperatur 5 cm tief Monat Mittel

Frei- 1 Wald

I J::lJ

F · 1 I Im Frei•

l

Wald Im

:Minimum land lider 1

:~d

Wald \Ynlcl ttcfor land Wald tiefer

Maximum 11,0 10,5 10,1 !},7 8,8 7,8

April Mittel 7,5 7,1 0,4 7,1 6,7 0!4 5,8 5,2 O,G

Minimum 4,2 4,0 4,4 3,5 a,2 2,7

:Maximum 14,8 15,0 Hi,2 Ia,!} 12,U 12,7 Mai Mittel 18,0 12,0 1,0 12,4 11,3 1,1 10,6 9,2 1,4

Minimum 11,2 7,!i fj•) ,~ 7,3 7,3 U,2

Maximum 18,7 lG,!l 17,!l 16,3 16,\1 14,8 Juni Mittel 16,0 14,4 1,6 15,6 13,8 1,8 14,1 ll,9 2,2

Minimum rn,o 11,7 13,2 11,0 12,4 !},\)

Muximum 21,4 l\l,2 20,7 18,6 18,8 lfi,!l Juli Mittel 17,5 15,8 1,7 17,0 15,1 1,9 15,7 13,3 2,4

Minimum 14,5 12,8 .14,1 12,5 13,4 11,0

.Maximum 21,0 Jn,4 20,2 18,7 18,8 rn,a

August Mittel 17,0 15,5 t,5 16,5 14,9 1,6 15,6 13,7 1,9 .Minimum 13,5 12,3 rn,a 12, 1 13,4 11,7

.Maximum 15,9 14,!} lii,3 1-1,4 m,o 14,0

September Mitlel 13,1 12,3

o,s

12,7 11,8 0,9 12,7 11,4 1,3

Minimum 8,U 7,5 8,1 7,4 8,8 7,7

- -

-Sommer

Mittel 14,0 12,8 1,2 13,6 12,3 1,3 12,4 10,8 1,6 1900-1919

Aehnlich liegen die Verhältnisse heziigUch der Lufttemperntur an der Bodenoberfläd1e. Die Luft un der Bodenoberfliid1e ist im Mittel der 20

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nhre 1900- 1919 im Freien wärmer nls im Wald um: 0,4° im April.

1,1 o im Mni, 1,8° im Juni, 1,9° im Juli, 1,6° im August und 0,9° im September.

Relativ gleid1, absolut nber bedeutend größer sind die Differenzen bei der Bodentemperatur in 5 cm Tiefe. Der Wuldboden ist in 5 cm Tiefe kälter als der Freilnndhoden um: 0,6° im April, 1,4° im Mai, 2,2° 1m

Juni, 2,4° im Juli, 1,9° im August und 1,3° im September.

J [h

Bei der Lufttemperatur in 1.3 m übet· Boden liegt die miHlere muximale Monutstcmpc1·atur sowohl im Freiland als im Wald im Juli. Im Freien zeigt sid1 vom Juli zum Au~rust mit 0.50 Differenz ein deut•

lid1er Abfall der mittleren Monatstemperatur. Im Walde beträgt der Lintersd1ie<l nur 0,3°, dus Julimaximum ist also weniger ausgesprochen.

Bei der Lufttemperatur an der Bodenoberflüd1e besteht eine analoge Ersd1einung. Die mittlere J uliiempcrut111· im Freiland steht 0,5° über der Augusttemperatur. Im Wald betrügt die entspred1ende Differenz nur 0.2°.

Bei der Bo<lentemperntur in 5 cm Tiefe tritt das Maximum der mittleren Mountstemperutur im Freien zwar immer nodi im Juli ein, im Wald aber erst im August. Allerdings zeigt sid1 uud1 im Freien das .\foximum im J uJi mit 15,7° gegen 15,6° im August nid1t mehr so uusgesprod1eu wie bei der Luf'ltemperntur. Im Wald aber nimml das Monatsmittel der Bodentemperatur in 5 cm Tiefe vom Juli zum August nod1 um 0,4° zu. Der verspätete Eintritt des Maximums der Boden•

tcmperatur im Wnld gegeniiher dem Freiland ist also deuilid1 uusge•

sprod1en.

:;. Gang der Temperatur von zwei zu zwei Tagen vom t. April bis :;o. September.

Betrud1tet mun zuniid1st in Bild 8 den graphisdt uusgcglid1cnen Gang cler mittleren Temperatur im F1·eicn, so erkennt man, dafl vom April bis September clic Tc:mpcrutu1• der Luft in 1,3 m übet· Boden immer ctwns hübet· ist uls un der ßoclenoberlliid1e. Wesentlidt größer ist während des ganzen Sommers die Differenz zwisd1en der Lufttemperatur

und clet· Bodentemperatur in 5 cm Tiefe.

Der Untersd1ied zwischen der Lu[Uempel'utur in 1,; m üher Boden und un der Bodenoberflüd1e ist ,·om April bis zum August ungefähr

~leidt grofl. Erst im September sinkt die Lurttemperatm· in 1,3 m iiber Boden etwas rasd1er als die an der· Bodenoberfläd1e, so dufl clie beiden

Kurven (Bild 8) gegen Ende des Monats zusammenfollen.

Die Differenz zwisd1en den beiden gemessenen Lui'Hemperuturen in 1.3 m 1 föhe und direkt über der Bodenoberfüid1e einerseits und der Bodentemperatur in 5 cm Tiefe ist wi.ihrencl des ganzen April ungefähr glcid1 groß. Sie wird nad1 und nud1 nbsolut etwus gröfter im Mai, erreidit ein Maximum im Juni, beginnt sdwn langsam kleiner zu werden im

J

nli. S(hon im August füngt die LufUemperutur an stark zu sinken, die ßodentemperntur in 5 cm Tiefe aber viel langsamer, so dnfl bis gegen Ende September die beiden Kur,·en zusammenfallen und sid1

wnhr-<;<heinlid1 später kreuzen.

1.17

Verlauf der Temperatur

in Brusthöhe, an der Bodenoberfläche und 5 cm tief im Boden

1900- 1919 - Brusthöhe

Ausgeglid1ene Mittel cler Jahre ßodenoberflüd1c

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Ganz ähnlich sind die beziiglid1e11 Verhiiltnisse im Buchenbestand (Bild 9); nur liegen die Kurven des Bud1cnbestuncles absolut tiefer. Die relativen Verhältnisse zwisd1en Lufttemperatur in 1,3 m Höhe, der Luft-temperatur an clel' ßodcnoberßäd1e und der Bodcniemperntur in 5 cm Tiefe sind aber fust gleich wie im Ft·cilund (Bild 8). Im Wald sind allerdings die Differenzen etwas griifler. Es sinken ferner die Luft-tcmperuturen im August und September eiwus langsamer als im Freien, was bewirkt, daß sich die Lufticmperuiur mit der Bodcntcmperuturkurv~

bis Ende September nod1 nid1t sdmci<let, im Gegensatz zum Freiland.

Aus den Bildern 8 und 9 geht cleuilid1 hervor, daß das Mnximum zuerst eintritt bei der Lufttempcmtur in 1,3 m, etwus später bei der Lufttemperatur un der Bodenoherfüidte und sdton deul.lid1 verspätet bei der Bodentemperatur in 5 cm Tiefe. Die gleid1c Verspätung ist nud1 zu beobad1ten beim

J

unitemperaturrückschlag.

Die Untersdliede im Gang der Temperaturen zwisd1en Wald und Freiland sind dargestellt in den Bild_ern 5- 7. Aus Bild 5 ist zu erkennen, datl die Lufttemperuhu· 1,3 m hod1 iiber Boden im Wuld zwar durd1 den ganzen April etwas tiefer ist uls im Freiland; aber die Differenz ist klein und bleibt fnst durd1 den ganzen Monat gleid1 groH, du sid1 der Bud1enbestund ersl Ende April und unfuugs Mui zu hcluuhen beginnt.

Im Mai nimmi mit steigender Tcmperatttl' und Venollsiündigung der llelnubung der ntersdiied der· Luf'tlemperutur in Brusthöhe zwisdlfm Bud1enwalcl und Freiland stark zu und crrnid1t sd10n Ende ,\loi ctwu l ,5°. Durdt die Mounte Juni und Juli verstiirkt sid1 -diese Differe11z nur 11od1 unwcsentlid1 und erreidtt ungefüht· mit eiern Muximum der Luft-iemperatur Ende

Juli

uud1 den gri.HHen Wert mit rund 2°. lm September sinkt die Luf Hempemtur in Brusthöhe im Freien viel l'uscher als im Wald, du infolge del' ruhigeren Wulclluf't die Wiirmeuusstrnhlungen uus Bestand uncl ßoclen si(h in den ßestundesluftsdtiditen 1md1haltiger geltend mmhcn. Ans diesem Grund sinkt die Differenz in der Lurt-iempcrulur in Brusthöhe zwischen Wald und r◄'rciluncl bis F.ncle September uuf ca. 0,4°. Die mittleren iiigli1~1en Sd,wnnkungcn sind im Wuld etwas ge1·inge1· uls im l<'reicn. und das Maximum des Tagesmiitels der Brusthöhenlcmperulur irill im Curlcn einige Tuge friiher ei11 als im Wald.

Beziiglid1 der Luf'licmpcralur 1111 clc1· ßoclc11oher1Uid1e liegen die Vcrhiiltnisse ganz iih11lid1. Im April bcstchi ein kleiner·, f'asi durc11 den ganzen ~lonul glcid1hlcibcncler Untersd1icd zwisdten Gurten und Bud1c11bcstu11d. Im ~lui vcrsffü·kt sid1 die Differenz, <lie im Juli mit t·n. J,911 ihr ,\foximum errcid1t. Audi nn der ßodcnoberlliid1e sinkt vom .Augusi an clie Lnfttcmpcratut· rase.her im Freien uls im Wald. Ende September helrügt aber die Differenz der Lufttemperatur un der

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oberflüd1e zwisd1en Garten und Bud1enbestnnd immer nod1 ca. 0,8°, also ungeführ doppelt so viel wie in Brusthöhe. Man erkennt daraus, daß sid1 bei der weniger bewegten Luft der Bodenoberfläd1e aud1 im Freien die Würmeausstrahlung nus dem Boden deutlich bemerkbar mad1t. Das Tagesmittelmaximum der Lufttemperatur nn der Bodenoberfläche tritt im Garten nod1 Ende Juli ein, im Bud1enbestand dagegen einige Tage später, Anfang August.

ßezüglid1 der Bodentemperatur in 5 c~ Tiefe ist folgendes zu sagen.

Die Differenz zwisd1en Wald und Freiland ist deutlid1 größer als bei Lufttemperatur. , Der Unterschied erreid1t sein Maximum im Juli mit 2,5°. Die Differenz der Bodentemperatur in 5 cm Tiere zwiscl,cn Garten und Bud1enbestand betrügt uudt Ende September nodt 1

°,

also

l'iwa 21/:!mal mehr als bei der Lufttemperatur in Brusthi.il,e. Das Maximum der Bodentemperatur in 5 cm Tiefe tritt im Freien l•twns früher ein als im Bud1enbestnnd.