DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
MULTIPLE-CHOICE
Der Verfasser bringt seinen Unmut über die Benotung der MC-Examina zum Ausdruck, die im März dieses Jahres erstmals praktiziert wurde und von der er selbst betroffen ist:
Akademische Prüfung?
.. Für „Nichtbetroffene"
ist es gewiß schwer, die massive Kritik der Medizin- studenten zu verstehen, die sich über Noten bekla- gen, wo doch die Beno- tung von Klausuren, Prü- fungen und Examina in an- deren Fachrichtungen an der Tagesordnung sind...
Doch beachten Sie bitte ei- nes: Hier handelt es sich halt um „Multiple- choice"-Fragen!! Ja, ich weiß, auch der Dümmste hat hierbei zumindest eine Chance von 20 Prozent, doch auch der „normale"
Student muß diese „Rich- tig-rate-Chance" voll aus- nutzen, denn die Fragen sind zum großen Teil so hinterlistig und gerissen gestellt, verlangen Spezial- wissen und zwingen dem Studenten den Gedanken auf, man wolle ihn reinle- gen. Ist das eine Form von akademischer Prüfung?
Zu meiner Prüfung habe ich eine einsemestrige Spezial-Vorbereitungszeit benötigt, die so aussah, daß ich (fast) jede freie Mi- nute damit zubrachte, aus dubiosen Antwort- und Fragenkatalogen Spezial- wissen, Fakten und Kniffe in mich aufzunehmen, um nicht eine Bauchlandung zu riskieren. Denn das in Kursen und Vorlesungen vermittelte Basiswissen reicht zum Bestehen der Examina allein nicht aus.
Durch den enormen und nicht zu rechtfertigenden Zeitaufwand bleibt nur noch so viel Zeit übrig, um seiner Pflicht als Student nachzukommen, das heißt an Pflichtkursen teilzuneh- men. Ist das eine Art, Medi- zin zu studieren? Durch
die Benotung will man
die Leistungsbereitschaft stei- gern. Eine tolle Idee!!Doch führt es nur dazu, daß der Student — mehr als bisher — für die Prüfungen auswendig lernt, ohne Zu- sammenhang Fachwissen, Kleinigkeiten paukt, um eventuell durch wiederer- kannte Fragen einen Punkt zu retten ... Denn in den Prüfungen ist das Klein- gedruckte Trumpf! Spe- zialwissen zählt! Auf der Strecke bleiben fachüber- greifende Seminare, Visi- ten, Vorlesungen und an- deres, die aus Zeitmangel nicht mehr (besonders kurz vor den Terminen) be- sucht werden. Sieht so Lei- stungssteigerung aus? No- ten auf Zeugnissen fordern den Vergleich! Ein „ausrei- chender" Arzt wird sicher sehr schwer eine Stelle fin- den, da ja die Chefärzte die
„besten" auswählen, ob- wohl eine solche Zensur
nichts über die Fähig- keiten eines Studenten als Arzt aussagt. Bildet man so bessere, fähigere Ärzte aus? „Das Studium muß verbessert werden ... ", hört man immer wieder.
Doch wie wahr dieser Satz ist, spürt man tagtäglich am eigenen Leib. Ohne Ei- geninitiative lernt man nicht die Praxis, das ist nur in Famulaturen oder Nachtwachen usw. mög- lich. Die Masse erdrückt auch den letzten u. U.
noch vorhandenen guten Willen bei Dozenten und Assistenten. Wenn schon MC-Prüfungen, dann bitte ohne Noten, ohne Fangfra- gen, ohne Spezialwissen.
Man muß ja nicht bemüht sein, in jeder Prüfung zu 70 oder 80 Prozent oder mehr heute Fragen zu basteln, in mündlichen Examina wird auch das Relevante immer wieder gefragt, denn das begegnet dem Prüfling ja auch später häufig wie- der . .
Günther Mühlenbernd Meerkuhle 1
4402 Greven 1
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