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Archiv "Medizintechnik — Ökonomie vor Therapie?" (12.12.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BLICK UBER DIE GRENZEN Arzthelferinnen

mußten den Ausbildungsbetrieb verlassen, die meisten von ihnen direkt nach Abschluß der Ausbil- dung (54 Prozent). Von denen, die in einer anderen Arztpraxis einen neuen Arbeitsplatz gefunden ha- ben (n = 177), hat jede fünfte auf Anhieb ihre neue Stelle erhalten.

Etwa gleich viele haben sich bis zu zehnmal beworben (38 Pro- zent) oder mehr als zehnmal (40 Prozent).

Von den arbeitslosen Arzthelferin- nen (n = 138) haben sich die mei- sten bereits mehrfach um einen Arbeitsplatz beworben, 30 Pro- zent bis zu zehnmal und über 60 Prozent sogar häufiger. Jede zehnte Arbeitslose jedoch hat sich noch keinmal beworben bzw.

keine näheren Angaben hierüber gemacht. Die Frage, ob sie weiter- hin einen Arbeitsplatz als Arzthel- ferin suchen, bejahen 84 Prozent der Arbeitslosen, jede sechste verneint dies.- Es ist daher anzu- nehmen, daß der Anteil der Be- rufswechsler in der Folgezeit wei- ter ansteigen wird.

Der Anteil derjenigen, die drei Mo- nate nach beendeter Ausbildung bereits den Beruf gewechselt ha- ben, liegt bei 14 Prozent, das heißt, sie arbeiten in anderen Be- rufen (sechs Prozent) oder ma- chen eine andere Ausbildung bzw. Umschulung (acht Prozent).

Als häufigste Begründung für den Wechsel wird die von vornherein als Übergangslösung geplante Arzthelferinnenausbildung (79 Prozent) und der ausgebliebene Erfolg bei der Stellenbewerbung (56 Prozent) genannt. Jede dritte begründet diesen Schritt mit den ungünstigen Aufstiegschancen oder mit dem Hinweis, daß es ihr in der jetzigen Tätigkeit bzw. Aus- bildung besser gefällt.

Anschrift des Verfassers:

Henning Bau

Bundesinstitut für Berufsbildung Fehrbelliner Platz 3

1000 Berlin 31

Medizintechnik

— Ökonomie vor Therapie?

Gerät nach der pharmazeutischen Industrie auch die medizinisch- technische Industrie immer mehr in den Strudel aus Kostendämp- fung und bürokratischen Vor- schriften? Auf einer Tagung für US-amerikanische Hersteller von medizinischen Geräten in Costa Mesa (Kalifornien) kamen solche Befürchtungen auf. Das Beispiel des Pharmamarktes, den die ge- strenge Food and Drug Admini- stration (FDA) erheblich beein- flußt, schreckte die Manager — zu- mal die FDA auch auf dem Geräte- markt tätig werden soll. Die US- Entwicklungen sind auch für deut- sche Leser aufschlußreich.

Die Industrie für medizinische Ge- räte werde hoffentlich nie mit den Problemen konfrontiert, die sich für die Pharmaindustrie aus den Vorschriften für Arzneimittel ergä- ben — diese Hoffnung äußerte auf der Tagung der ehemalige Leiter der FDA, Dr. Arthur Hull Hayes jr.

Hayes ist heute Dekan des New York Medical College (und zudem Berater der Public-Relations-Fir- ma Burson-Marsteller, die auch hinter der Tagung in Costa Mesa stand). Laut Hayes hat sich im Laufe der Jahre zwischen der FDA und der Arzneimittelindustrie ein antagonistisches Klima entwik- kelt. Der Behörde werde vorge- worfen, die Entwicklung neuer Arzneimittel nachteilig zu beein- flussen.

Für den Bereich der medizini- schen Geräte befürwortete Hayes eine Gesetzgebung, die der FDA mehr Ermessensspielraum für verbindliche Gütenormen zuge- stehe, denen medizinische Geräte unterliegen sollten. Bisher habe die FDA freilich keine einzige der- artige Norm festgelegt. Doch wer- de die FDA in Kürze eine Richtli- nie erlassen, nach der Hersteller von medizinischen Geräten Mel- dung erstatten müßten, wenn bei

der Verletzung oder dem Tod ei- nes Patienten eines ihrer Produk- te eine Rolle gespielt haben könn- te. Hayes setzte sich für eine kon- struktivere Beziehung zwischen der FDA und der medizinisch- technologischen Industrie ein:

„Angesichts des schnellen Wachstums und der komplexen, häufig sogar futuristischen Neue- rungen der Industrie für medizini- sche Geräte in Verbindung mit den begrenzten Mitteln der Re- gierung sind Ausbildung und Kommunikation im Interesse des Fortschritts in diesem Industrie- zweig unerläßlich", erklärte er.

Der Journalist Harry Schwartz war der Meinung, daß für die Herstel- ler von medizinischen Geräten ein neues „Gebot - bestehe: Ihre Pro- dukte müßten nicht nur sicher und wirksam sein, sondern auch ko- steneffizient. Er äußerte sich kri- tisch zu der These, die Entwick- lung neuer Technologien zur Ver- längerung des Lebens behindere die Kostendämpfung im Gesund- heitswesen.

Schwartz vertrat die Auffassung, daß die Amerikaner heute eine wi- dersprüchliche Einstellung ge- genüber dem Einsatz neuer Tech- nologien bei der Behandlung von Krankheiten hätten. Die Öffent- lichkeit wünsche zwar die Vorteile dieser Produkte. Andererseits sollten aber die Kosten für das Gesundheitswesen nicht steigen.

Bei der Entscheidung über die Art der Behandlung eines Patienten würden wirtschaftliche Erwägun- gen allmählich zu einem Haupt- faktor.

Dr. Robert Burnett, ehemals Präsi- dent der California Medical Asso- ciation, ergänzte: Die Ärzte arbei- ten angesichts der Kostendiskus- sion heute verstärkt in einem vom Wettbewerb geprägten Klima. Sie könnten sich nicht mehr länger medizinische Geräte kaufen, nur weil sie für die Patienten vorteil- haft wären — so Burnett —, sondern müßten bei der Anschaffung über- legen, ob sie damit kosteneffi- zient arbeiten könnten. EB 3736 (32) Heft 50 vom 12. Dezember 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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