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FORUM-1-2-2013

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Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns

In Form gebracht

Das leistet die neue

bereitschaftsdienstordnung

KVb ForUm 01 02 |13

bayerIscher gesUnDheItspreIs 2012: alles über die projekte selbsthIlFe: Der landesverband epilepsie bayern e. V. stellt sich vor Im DIalog: Dr. Ilka enger im gespräch mit hubert aiwanger (mdl)

beilage im heft:

cD-rom zur

b€go 2013

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eDItorIal 2

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

das vor uns liegende Jahr 2013 verspricht insbesondere gesundheitspolitisch extrem spannend zu werden. Mit der Bundestagswahl und der Landtagswahl in Bayern werden im Spätsom- mer die Weichen dafür gestellt, in welche Richtung sich unser Staat und unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren entwickeln werden. Wir wollen deshalb vor der Wahl noch möglichst vielen Politikern auf den Zahn fühlen – so wie in dieser Ausgabe ab Seite 24 Hubert Aiwan- ger von den FREIEN WÄHLERN –, damit Sie sich ein besseres Bild davon machen können, was die politischen Entscheidungsträger mit unserem Gesundheitssystem eigentlich vorhaben.

Dabei steht eines bereits heute fest: Mit einem simplen „Weiter so wie bisher“ ist es diesmal nicht getan. Wer auch immer künftig die Regierungsmacht inne hat, wird im Bereich der Ge- sundheitspolitik die sprichwörtlichen Berge zu versetzen haben. Wie kann man die Finanzie- rung des Systems auf solide Beine stellen? Wie können die Patienten sozialverträglich an den stetig steigenden Gesamtkosten beteiligt werden? Wie können wieder mehr junge Ärzte für die Tätigkeit in Kliniken und Praxen begeistert werden? Wie können Gewinnstreben und Profit- orientierung zugunsten einer an den Patientenbedürfnissen ausgerichteten Heilkunde einge- dämmt werden? Diese Fragen sind letzten Endes durch die Politik zu beantworten. Dabei können wir Ärzte aus unserer Erfahrung viele Vorschläge und Lösungsmöglichkeiten einbrin- gen. Weil wir inzwischen immer mehr den Eindruck gewinnen, dass diese Beratung bei der Politik auch auf fruchtbaren Boden fällt, werden wir unseren kritisch-konstruktiven Kurs ge- genüber Politik und Krankenkassen fortsetzen. Eine Taktik der Anbiederung wäre dabei eben- so fehl am Platz wie eine rein destruktiv angelegte Totalverweigerung. Wir können Ihnen zusa- gen, dass unser Handeln auch im Jahr 2013 weiterhin von einem Leitmotiv geprägt sein wird:

Gut ist, was für die Praxen gut ist.

Ihr KVB-Vorstand

Dr. Krombholz

Vorsitzender des Vorstands Dr. Schmelz

1. Stellv. Vorsitzender des Vorstands Dr. Enger

2. Stellv. Vorsitzende des Vorstands

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K Vb ForUm 1-2/2013

Wichtiges für die praxis

zahl Des monats zItat Des monats

VertreterVersammlUngen 2013

KVb-semInarangebot 2013

Die Vertreterversammlungen der KVB finden im Jahr 2013 an folgenden Terminen statt:

„ Samstag, 16. März 2013

„ Mittwoch, 17. Juli 2013

„ Samstag, 23. November 2013

Auch 2013 bietet die KVB ihren Mitgliedern und deren Praxismitarbeitern wieder ein in- teressantes Seminarprogramm, das wir Ihnen übersichtlich und zielgruppenorientiert in zwei Seminarbroschüren zusammengestellt haben: Die eine richtet sich ausschließlich an Praxisinhaber und Ärzte, die in Kürze ei- ne Praxis übernehmen. Die andere enthält das gesamte KVB-Kurs- und Seminarange- bot für Praxismitarbeiter.

Die Seminare, die im letzten Jahr auf großes Interesse gestoßen sind, wurden im Wesentlichen beibehalten. Weitere Kurse sind neu hinzugekommen, zum Beispiel das Seminar „Hausärzt- lich geriatrisches Basisassessment“. Viele unserer Seminare können von unseren Mitgliedern kostenfrei besucht werden. Einige davon bieten die Möglichkeit, Fortbildungspunkte zu sammeln.

Beide Seminarbroschüren der KVB sind vor Kurzem bayernweit an alle Praxen verschickt worden. Sollten Sie zusätzliche Exemplare benötigen, können Sie diese gerne bestellen unter Telefon 0 89 / 57 09 34 – 20.

Wichtige Informationen zu unseren Seminaren finden Sie auch online unter www.kvb.de in der Rubrik Praxis/Fortbildung. Hier können Sie sich schnell, einfach und bequem zu allen Fortbildungskursen anmelden.

Marion Leicht (KVB)

„Offenbar orientieren sich Kassen bei manchem Yoga-Kurs mehr am Marketing als am Erfolg.“

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr in einem Interview zum Thema

„Wirksame Gesundheitsvorsorge“.

(Quelle: Die Welt vom 3. Dezember 2012)

Anstellungsverhältnisse

Was ist zu beachten?

Angestellte Ärzte werden mit Ausnahme von Job- Sharing-Anstellungen bei der Ermittlung des Ver- sorgungsgrades in der Bedarfsplanung entspre- chend ihrer Arbeitszeit anteilig berücksichtigt.

Für die Anrechnung ist die im Arbeitsvertrag ver- einbarte Arbeitszeit maßgeblich. Eine Anstellung mit einer Arbeitszeit von 25 Stunden pro Woche beispielsweise entspricht einem Anrechnungsfak- tor von 0,75 in der Bedarfsplanung.

Nach der Bedarfsplanungs-Richtlinie gelten folgende Anrechnungsfaktoren:

Vertraglich vereinbarte

Arbeitszeit Anrechnungs-

faktor bis 10 Stunden pro Woche 0,25 über 10 bis 20 Stunden pro Woche 0,50 über 20 bis 30 Stunden pro Woche 0,75 über 30 Stunden pro Woche 1,00

Als Arbeitgeber müssen Sie bei einer Veränderung der Arbeitszeiten Ihres angestellten Arztes Folgen- des beachten:

Erhöhung der Arbeitszeiten

Die Erhöhung der Arbeitszeit ist dem Zulassungs- ausschuss auf jeden Fall vorab anzuzeigen, auch dann, wenn es nicht zu einer Erhöhung des An- rechnungsfaktors kommt.

Führt die Änderung der Arbeitszeit zu einer Erhö- hung des Anrechnungsfaktors, ist die vorherige Genehmigung des Zulassungsausschusses erfor- derlich. Diese kann nur erteilt werden, wenn keine Zulassungsbeschränkungen entgegenstehen.

Reduzierung der Arbeitszeit

Eine Verringerung der Arbeitszeit ist dem Zulas- sungsausschuss ebenfalls anzuzeigen, auch dann, wenn dies nicht mit einer Verringerung des Anrech- nungsfaktors verbunden ist.

Katrin Nazhan (KVB)

1.188

Filialstandorte gibt es derzeit in Bayern - mehr als in allen anderen Bundesländern.

(Quelle: Abteilung Sicherstellung der KVB)

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InhaltsVerzeIchnIs 4

KVb Intern

14 VV zeigt Einigkeit bei kritischen Themen

Bei der Vertreterversammlung der KVB am 23. November 2012 reichte die Themenpalette von der Weiterentwicklung des EBM über Wirtschaftlichkeitsprüfun- gen bei hausärztlichen Arznei- und Heilmittelverordnungen bis hin zur Bedarfsplanung und den Notarzthonoraren

17 „Sprechstunde“ für die Medien

Bei der Jahrespressekonferenz des KVB-Vorstands kurz vor Weih- nachten wurden die dringends- ten gesundheitspolitischen The- men des Jahres 2012 noch ein- mal skizziert

12 Die Gebietsreform – eine solidarische Lösung

Umstrukturierungen sollen den Bereitschaftsdienst für betroffe- ne Ärzte leichter machen. Doch das funktioniert nur, wenn alle Dienstgruppen an einem Strang ziehen

13 Längere Wege und Warte- zeiten für Patienten?

Die Bereitschaftsdienstreform wird auch den Patienten einiges abverlangen.

tItelthema

6 Höhen und Tiefen der Reform Das Bayerische Ärzteparlament hat eine neue Bereitschaftsdienst- ordnung verabschiedet – ein Rückblick auf die letzten ereig- nisreichen Verhandlungsmonate 8 Die wichtigsten Änderungen im Bereitschaftsdienst

Durch die neue Bereitschafts- dienstordnung sollen die Dienst- verpflichteten spürbar entlastet werden. Dafür wurden die Rah- menbedingungen im Bereit- schaftsdienst verbessert 10 „Die neue BDO bringt mehr Lebensqualität“

Interview mit der Vorsitzenden des Bereitschaftsdienstaus- schusses, Dr. Ursula Gaisbauer- Riedl, über die Arbeit des Aus- schusses und die Bedeutung der neuen Bereitschaftsdienstord- nung im Rahmen der Reform

Die zahlreich an- wesenden Jour- nalisten hatten viele Fragen an den KVB-Vorstand

17

Im Bereitschafts- dienst wird für Praxen nun vieles einfacher

6

Patienten müssen sich im Zuge der Bereitschafts- dienstreform un- ter anderem auch auf längere Warte- zeiten einstellen

13

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K Vb ForUm 1-2/2013

patIentenorIentIerUng 30 Epilepsie – vom Schatten ans Licht

Der Landesverband Epilepsie Bayern e. V. hat es sich seit 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, bestehende Vorurteile gegen- über Epilepsiepatienten abzu- bauen

KUrzmelDUngen

32 Ärzte und Selbsthilfe im Dialog

32 Medizinische Geräte spenden

32 „Schwanger? Null Promille!“

33 Erste Umfrageergebnisse

33 ImpressUm

34 KVb serVIcenUmmern QUalItät

27 Die neue ISO Norm 15224 Eine neue Qualitätsmanage- ment-Norm richtet sich speziell an Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens. Auch Arztpraxen profitieren davon

recht Interessant 28 Aktuelle Rechtsprechung

Eine Übersicht über wichtige Entscheidungen und Urteile zur vertragsärztlichen Tätigkeit, wie sie in den letzten Monaten vom Bundessozialgericht und ande- ren Gerichten getroffen wurden 18 „Wegweisend und

vorbildlich“

KVB und IKK classic vergeben zum dritten Mal den Bayerischen Gesundheitspreis. Alles über die Kategorien, die Nominierten, die Preisträger und deren ausgezeich- nete Projekte

gesUnDheItspolItIK 24 Regionalität statt Zentralismus

KVB-Vorstandsmitglied Dr. Ilka Enger spricht mit Hubert Aiwan- ger (MdL) unter anderem über ärztliche wohnortnahe Versor- gung, das mögliche Ende der Trennung von PKV und GKV so- wie das Konzept einer „Sozialen Gesundheitsversicherung“

Was müssen Nie- dergelassene bei ihrer vertrags- ärztlichen Tätig- keit rechtlich be- achten? Ein Über- blick über die ak- tuelle Rechtspre- chung

28

Viel Zustimmung

18

und Beifall für die Nominierten und Gewinner des Bayerischen Ge- sundheitspreises 2012

Epilepsiepatienten nicht ausgrenzen - Selbsthilfeorga- nisation wirbt für mehr Verständnis

30

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tItelthema 6

K

aum ein Thema wurde im ver- gangenen Jahr so intensiv und gleichzeitig so kontro- vers diskutiert wie das des Ärztli- chen Bereitschaftsdienstes. Zu- mindest in einem Punkt waren und sind sich alle einig: Die Versorgung außerhalb der Sprechzeiten steht kurz vor dem Kollaps. Im ländlichen Raum wirkt sich der Umstand einer alternden Ärzteschaft besonders kritisch aus. Hier rücken junge Ärz- te nur spärlich nach, während im- mer mehr ihrer Kollegen in den Ruhestand gehen oder in ein An- gestelltenverhältnis wechseln. Die wenigen verbleibenden, meist äl- teren Ärzte müssen den Bereit- schaftsdienst weiterhin mit mini- maler Besetzung stemmen – zu- sätzlich zur normalen Praxistätig- keit. Somit sind Forderungen nach einer Aufhebung der Dienstver- pflichtung mit 60 Jahren sowie eine Begrenzung der Dienste auf sechs Wochenenden pro Jahr absolut ver- ständlich.

Doch um die Sicherstellung der Ver- sorgung im Bereitschaftsdienst wei- terhin zu ermöglichen, sind diese Forderungen nicht ohne Weiteres umsetzbar. Erst müssen Strukturen und Regelungen verändert werden.

Und genau an diesem Punkt ist es meist vorbei mit der Einigkeit. Da- von konnte sich der KVB-Vorstands- vorsitzende Dr. Wolfgang Kromb-

holz persönlich ein Bild machen, als er Anfang 2012 mit Obleuten und Dienstgruppen aller Regierungsbe- zirke diskutierte. Während manche Dienstgruppen den Zusammen- schluss mit anderen Gruppen zur Senkung der Dienstfrequenz for- derten, wehrten sich andere gegen die damit einhergehenden längeren Wegstrecken. Während eine über Jahre gut funktionierende Dienst- gruppe trotz kleiner Besetzung und hohem Altersdurchschnitt keinen Änderungsbedarf für sich sah, war der Nachwuchs nicht geneigt, sich in genau solchen Strukturen nieder- zulassen. Während manche Ärzte am Sitz- und Fahrdienst in Perso- nalunion als bewährtes Modell fest- halten, plädieren andere für einen parallelen Sitz- und Fahrdienst.

Während viele in einer zentralen Be- reitschaftspraxis die Chance auf eine optimierte Auslastung, eine bessere Vergütung und eine Entlas- tung im Fahrdienst sahen, verban- den andere damit vor allem Dop- pelstrukturen, zusätzliche Kosten und Arbeit. Während sich die einen beim Hausbesuch mit einem Fah- rer sicherer fühlten, wollten sich andere weiterhin lieber selbst ans Steuer setzen. Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen.

„Natürlich wäre es schön, wenn wir alle weniger Dienste machen müss- ten, kürzere Wegstrecken zum Pa-

tienten hätten und eine bessere Vergütung erhalten würden“, so Krombholz, „aber in einem System, in dem sich einzelne Lösungsan- sätze ausschließen und viele Inte- ressen aufeinanderstoßen, muss man priorisieren und Kompromisse eingehen.“ Obendrein muss sich die Reform auch an übergeordne- ten Zielen orientieren. „Wir wer- den nicht viel gewinnen, wenn die Reform das Ziel der Nachwuchs- förderung außer Acht lässt“.

ein spagat für alle beteiligten Dr. Ursula Gaisbauer-Riedl weiß, wie schwierig es ist, vielen verschiede- nen Interessen gerecht zu werden.

Als Vorsitzende des Bereitschafts- dienstausschusses hatte sie bei der Erarbeitung der neuen BDO stets eine tragbare Lösung für alle Beteiligten im Blick. „Die neue BDO gibt einen gemeinsamen Rahmen vor, der künftig im Dialog mit den einzelnen Bereitschaftsdienstgrup- pen vor Ort mit Leben gefüllt wird“, so die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin aus Simbach am Inn. „Bis der Spagat zwischen kla- ren Vorgaben und Flexibilität in der Ausgestaltung bestmöglich ge- schaffen wurde, war es jedoch ein sehr diskussionsreiches Jahr.“

Viel diskutiert wurde die letzten Mo- nate nicht nur aufseiten der KV-Mit-

Es war ein ereignisreiches Jahr für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst. Bereits 2011 hatte die Vertreterversammlung der KVB auf die Missstände aufmerksam

gemacht und massive Veränderungen im Bereitschaftsdienst gefordert. Seitdem war der Ruf nach Reformen bei Politik und Öffentlichkeit ein Dauerthema. Ein- einhalb Jahre später hat das bayerische Ärzteparlament nun eine neue Bereit- schaftsdienstordnung (BDO) verabschiedet. Ein Rückblick über die Entwick- lungen der letzten Monate.

höhen UnD tIeFen Der reForm

Die Forderungen der selbstver- waltung nach einer grundlegen- den reform des bereitschafts- dienstes tragen Früchte: Die neue bereitschafts- dienstordnung tritt im Frühjahr 2013 vorbehalt- lich der prüfung

der aufsicht in Kraft.

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K Vb ForUm 1-2/2013

glieder. Als deutlich wurde, dass die Situation im Bereitschaftsdienst mittlerweile die Sicherstellung ge- fährdet und die Lösung eine gesamt- gesellschaftliche Herausforderung darstellt, haben sich das Bayeri- sche Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG), die Kran- kenkassen, die Bayerische Landes- ärztekammer (BLÄK) und die Bayeri- sche Krankenhausgesellschaft (BKG) mit der KVB an den Runden Tisch gesetzt. Ähnlich wie bei den Dis- kussionen mit den KV-Mitgliedern gab es Schnittmengen und Gegen- sätze.

Insbesondere war man sich darüber einig, dass auch die Bevölkerung verstärkt ihren Teil zur Sicherstel- lung der Bereitschaftsdienstversor- gung beitragen muss. Durch die Zu- sammenlegung von Dienstgruppen werden Patienten künftig längere Wegstrecken zum Arzt oder zur Be- reitschaftspraxis auf sich nehmen beziehungsweise mit längeren War- tezeiten bei einem Hausbesuch rechnen müssen. Dies ist zwar we- niger komfortabel, birgt aber keine medizinischen Risiken. Denn in wirk- lich lebensbedrohlichen Situationen ist nicht der Bereitschaftsdienst, sondern der Notarzt mit festen Hilfsfristen zu rufen. Für eine richti- ge und gleichzeitig verantwortungs- volle Inanspruchnahme des Bereit- schaftsdienstes beziehungsweise des Notarztdienstes soll die Bevöl- kerung mithilfe entsprechender Kommunikationsmaßnahmen sen- sibilisiert werden. Die Vorstellung vom Anspruch auf einen Hausbe- such ist dabei ebenso zu themati- sieren wie die Frage, in welchen Fäl- len überhaupt der Ärztliche Bereit- schaftsdienst oder gar der Notarzt zu rufen ist.

Die Kostenfrage

Auch die von der KVB vorgestellten Lösungsansätze (Gebietsreform, Einrichtung von zentralen Bereit-

schaftspraxen, Schaffung von An- reizen für den Nachwuchs und für Freiwillige) stießen allseits auf Zu- stimmung. Auf dem Bayerischen Ärztetag im Oktober wurde das Kon- zept sogar ausdrücklich befürwor- tet. Bei der Finanzierungsfrage für diese Lösungen lehnten sich die Teilnehmer am Runden Tisch dann aber eher zurück. Das Ministerium als Moderator bat um Vertagung der Diskussion. Die Meinung der Selbstverwaltung, dass neue Struk- turen auch zusätzliche Mittel er- fordern, teilten die Kostenträger jedoch nicht, erst recht nicht auf bilateraler Ebene. Abgesehen von der einjährigen Fortführung der Zu- schläge für Behandlungsfälle in Bereitschaftspraxen erteilten die Kassen zumindest in den Verhand- lungen für 2012 eine Absage. „In Zeiten prall gefüllter Kassen einer- seits und der Gefährdung elemen- tarster Notdienstversorgung ande- rerseits ist die Blockadehaltung mancher Kasse schlichtweg nicht hinnehmbar“, erklärte Dr. Pedro Schmelz, erster stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVB.

Die Antwort der Vertreterversamm-

lung auf diese Entwicklungen kam prompt. Der im Juli 2012 eingereich- te Antrag sah einen weitestgehen- den Stopp der Reform vor, falls die Finanzierung ausschließlich auf den Schultern der Ärzte lasten sollte. Bis zuletzt war damit offen, ob die neue BDO im November überhaupt verabschiedet werden konnte. Dass sie trotz eines unkla- ren Verhandlungsausgangs mit den Kassen nun doch mit großer Mehrheit angenommen wurde, be- weist einmal mehr, dass die Ärzte- schaft für ihre Patienten in Vorleis- tung geht und die Lage in den Re- gionen sehr ernst nimmt. „Wir ha- ben uns eine Reduzierung der Dienstgruppen um ein Drittel zum Ziel gesetzt. Davon haben wir be- reits 15 Prozent umgesetzt“, weiß KVB-Vorstandsmitglied Dr. Ilka Enger. „Dieses Zeichen des guten Willens bedeutet jedoch nicht, dass die Kassen aus der Pflicht genommen sind und größere In- vestitionsprojekte ohne ihr Zutun vorangetrieben werden.“

Katrin Reb (KVB)

etappen der bereitschaftsdienstreform

„ Juli 2011: VV fordert altersbedingte Befreiung, geringere Dienstfrequenzen und kleine Dienstgebiete

„ August 2011: StMUG bietet „Runden Tisch“ mit Kassen, BLÄK und BKG an

„ November 2011: VV beauftragt KVB-Vorstand mit Überarbeitung der Bereitschafts- dienstordnung (BDO) binnen eines Jahres; erster „Runder Tisch“: Problemerörte- rung und Beschluss zu bilateralen Gesprächen

„ Januar bis März 2012: Bilaterale Gespräche mit Kassen, BLÄK und BKG; Obleute- veranstaltungen in allen Regierungsbezirken: KVB-Vorstand wirbt für Lösungen

„ Mai 2012: Zweiter „Runder Tisch“: Ergebnisse aus bilateralen Gesprächen, Lösungsansätze, Finanzierung

„ Juli 2012: VV fordert Reformstopp, wenn Finanzierung weiter unklar; KVB-Vorstand erklärt die Reduzierung von Dienstgruppen um ein Drittel zum Kernziel der Reform;

Stand Gebietsreform: 15 Prozent der geplanten Umstrukturierungen sind vollzogen beziehungsweise abgestimmt

„ Oktober 2012: Bereitschaftsdienstausschuss legt finalen BDO-Entwurf vor;

Bayerischer Ärztetag unterstützt Lösungskonzept der KVB

„ November 2012: VV verabschiedet neue BDO

„ Frühjahr 2013: BDO tritt vorbehaltlich der Prüfung der Aufsicht in Kraft

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tItelthema 8

N

och nie wurde vom Bereit- schaftsdienstausschuss eine so grundlegende Über- arbeitung vorgenommen wie im letz- ten Jahr. Dies war einerseits not- wendig, um die BDO als satzungs- rechtliches Regelwerk auf die Re- formziele Entlastung, Sicherstel- lung und bessere Rahmenbedingun- gen auszurichten. Andererseits ha- ben die vielen kleinen Anpassun- gen der letzten Jahre zu Unüber- sichtlichkeit und teilweise redun- danten Regelungen geführt.

mehr transparenz und Klarheit Vom Umfang her ist die neue BDO größer. Dies liegt daran, dass in der alten BDO mehrere Themen inner- halb eines Paragraphen dargestellt waren und dadurch zum Teil unter- gingen. Um mehr Transparenz und Klarheit zu erreichen, hat man da- her bestimmte Themen in eigenen Paragraphen dargestellt. So ent- standen etwa aus dem Passus zur Bereitschaftsdienststruktur insge- samt vier einzelne Abschnitte, die neben den Strukturen auch die Themen Bereitschaftspraxis, fach- ärztliche Bereitschaftsdienste und Bereitschaftsdienstgruppen/Ob- leute explizit herausstellen.

erleichterungen insbesondere für ältere ärzte

Inhaltliche Änderungen sind vom Ziel geprägt, die bereits Dienst leis- tenden Ärzte zu entlasten und da- bei gleichzeitig die Versorgung im Bereitschaftsdienst weiterhin si- cherzustellen. So wurde beispiels- weise eine automatische Aufhe- bung der Dienstverpflichtung bei Vollendung des 62sten Lebensjah- res eingeführt. Damit kam man dem Wunsch der Vertreterversammlung entgegen, die eine Altersgrenze zur Entlastung insbesondere der Älte- ren gefordert hatte. Nicht wenige Ärzte geben ihre Praxis bereits mit Anfang 60 auf. Eine Entlastung im Bereitschaftsdienst könnte ältere Kollegen dazu bewegen, insgesamt länger in der vertragsärztlichen Ver- sorgung zu bleiben. Bislang konn- te man bei Vollendung des 65sten Lebensjahres einen Antrag auf Be- freiung stellen, der aus Sicherstel- lungsgründen aber auch abgelehnt werden konnte. Mit der neuen Re- gelung besteht ein Anspruch auf Beendigung der Dienstverpflich- tung mit 62. Wer von diesem An- spruch nicht Gebrauch machen will, kann sich selbstverständlich weiterhin zum Bereitschaftsdienst

einteilen lassen. Alternativ besteht bei getrennten Sitz- und Fahrdiens- ten die Möglichkeit, sich ausschließ- lich vom Fahrdienst befreien zu lassen. Um Lücken bei den bereits erstellten Dienstplänen für 2013 zu vermeiden, hat man sich für eine einjährige Übergangszeit entschie- den. Die Aufhebung der Dienstver- pflichtung ab 62 gilt somit erst ab 2014.

größere Dienstgruppen

Eine weitere wichtige Änderung ist die Definition einer Mindestgröße der Dienstgruppen des allgemei- nen Bereitschaftsdienstes. Grup- pen mit weniger als 15 aktiv Dienst leistenden Ärzten werden künftig mit einer oder mehreren angren- zenden Gruppen zusammengelegt.

Zum einen wird mit dieser Rege- lung die Altersgrenze mit 62 abge- federt. Zum anderen stellt dies eine weitere Entlastungsmaßnahme für Ärzte in kleinen Dienstgruppen dar. Auch hier wird einem Wunsch der Vertreterversammlung gefolgt, nämlich die Diensthäufigkeit auf maximal sechs Wochenenddienste pro Jahr zu begrenzen. Dies ist nur mit einer ausreichenden Zahl an Ärzten zu machen. Je nachdem,

Ein Jahr nachdem die Vertreterversammlung den Vorstand mit der grundlegen- den Überarbeitung der Bereitschaftsdienstordnung (BDO) beauftragt hat, wurde sie Ende November mit großer Mehrheit verabschiedet. Die Zielsetzung lautete, die Dienstverpflichteten spürbar zu entlasten, die Versorgung außerhalb der Sprechzeiten dauerhaft sicherzustellen sowie die Rahmenbedingungen insge- samt zu verbessern. Im Folgenden werden die wichtigsten Änderungen dar- gestellt, die vorbehaltlich der Prüfung durch die Aufsicht mit der neuen BDO kommen werden.

DIe WIchtIgsten änDerUngen

Im bereItschaFtsDIenst

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K Vb ForUm 1-2/2013

wie viele der über 62-Jährigen die Beendigung der Dienstverpflichtung in Anspruch nehmen, sind von die- ser Regelung zwischen 170 und 220 Dienstgruppen betroffen. Die- se in größere Gruppen zu überfüh- ren, wird natürlich nicht von heute auf morgen gehen, zumal an den Gesprächen mit den betroffenen Gruppen um die beste Lösung vor Ort festgehalten werden soll. Um jedoch nicht in eine Endlosdiskus- sion zu verfallen, sieht die neue BDO eine Frist von drei Monaten vor, binnen der sich die Dienst- gruppen auf eine bevorzugte Lö- sung einigen können. Die Frist be- ginnt erst, sobald verschiedene Lösungsvorschläge erarbeitet und den Gruppen vorgestellt wurden.

Nach Ablauf der Frist ergeht die Entscheidung durch die KVB.

Die Mindestgröße der fachärztli- chen Dienstgruppen bleibt mit sechs Ärzten unverändert. Bei Un- terschreiten ist die Gruppe nicht zwingend, sondern nur auf Antrag der Mehrheit der Mitglieder aufzu- lösen. Die Minderheit der Mitglie-

der, die die Auflösung beantragen, ist bei Fortbestehen in Bezug auf die Dienstfrequenz jedoch so zu stellen, als hätte die Gruppe sechs Mitglieder. Bei der Einrichtung neuer fachärztlicher Dienste ist künftig ferner zwischen Kerngrup- pen und anderen Fachgruppen zu unterscheiden. Zur Einrichtung von Kerngruppen muss ein Sicher- stellungsbedarf begründet wer- den. Zu den Kerngruppen gehören Augenärzte, Chirurgen und Ortho- päden, Frauenärzte, HNO-Ärzte sowie Kinder- und Jugendärzte.

Für alle anderen Fachgruppen be- darf es zur Einrichtung eines Be- reitschaftsdienstes zusätzlich der Entscheidung durch den Vorstand der KVB. Damit soll gewährleistet werden, dass die ohnehin knap- pen Ressourcen im allgemeinen Bereitschaftsdienst nur bei absolu- ter Notwendigkeit für einen spezi- ellen Facharztdienst abgezogen werden.

Verpflichtung für alle Fach- gruppen

Zukünftig sind alle niedergelasse- nen Vertragsärzte zum Bereit- schaftsdienst verpflichtet. In Bay- ern waren bislang bestimmte Fach- gruppen ungeachtet ihrer grund- sätzlichen Dienstverpflichtung von der Teilnahme ausgenommen. Die- sen Sonderweg ging man zu einer Zeit, als die Sicherstellung des Be- reitschaftsdienstes noch nicht ge- fährdet und die Dienstbelastung der zum Dienst Verpflichteten noch vertretbar war. Durch die Einbin- dung aller per Gesetz verpflichte- ten Ärzte werden die bislang Dienst- verpflichteten künftig von weiteren 2.700 Vertragsärzten der metho- dendefinierten und psychothera- peutischen Fachgruppen unter- stützt. Sobald eine vertragliche Regelung mit der Bayerischen Landesärztekammer vereinbart wurde, sollen auch die niedergelas- senen Privatärzte hinzukommen.

Zwar befinden sich viele davon in dicht besiedelten Gebieten. Durch die Vergrößerung der Dienstgrup- pen werden jedoch Ballungsräume und Brennpunktregionen stärker miteinander vermischt. Dadurch können künftig Ärzte in Ballungs- räumen auch dort Dienst leisten, wo momentan noch Not am Mann ist. Um die betroffenen Fachgrup- pen bei der Umstellung zu unter- stützen, sieht die BDO eine Über- gangszeit von zwei Jahren bezie- hungsweise für noch nicht Zuge- lassene von einem Jahr ab ihrer Niederlassung vor. Falls erforder- lich, können in dieser Zeit speziel- le Fortbildungsangebote über die KVB angefragt werden.

Dienstzeiten

Die letzte wichtige Änderung be- trifft die Zeiten des organisierten ärztlichen Bereitschaftsdienstes.

Wurde der Dienst bislang noch von einigen Bereitschaftsdienstgrup- pen nur an Wochenenden, Feierta- gen und ab Mittwochnachmittag eingerichtet, wird er künftig an al- len Wochentagen organisiert. Da- mit wird der kollegiale Vertretungs- dienst beziehungsweise die Prä- senzpflicht an allen Tagen abgelöst.

Die Änderung ergibt sich einerseits als Konsequenz aus der mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz aufgehobenen Residenzpflicht.

Andererseits wollte man den oh- nehin vorhandenen Aufwand der Ärzte im Rahmen des kollegialen Vertretungsdienstes transparent machen.

Nach Prüfung des Aufsichtsorgans der KVB, des Bayerischen Staats- ministeriums für Umwelt und Ge- sundheit, wird die BDO in ihrer Be- schlussfassung im Frühjahr 2013 in Kraft treten.

Katrin Reb (KVB) Die wichtigsten änderungen

auf einen blick

„ Ende der Dienstverpflich- tung mit 62 Jahren ab 2014

„ Mindestgröße der Dienst- gruppen im allgemeinen BSD von 15 Ärzten

„ Entscheidungsfrist zur fa- vorisierten Gruppenzusam- menlegung von drei Mona- ten

„ Fünf Kerngruppen für fach- ärztliche Dienste

„ Verpflichtung aller nieder- gelassenen Ärzte bei einer Übergangszeit von ein bis zwei Jahren

„ Ausweitung auf einen täg- lich organisierten Ärztli- chen Bereitschaftsdienst

Kommt es in ei- ner region zu be- setzungsproble- men im bereit- schaftsdienst, wird vor ort im gespräch mit al- len beteiligten Kollegen ge- meinsam nach einer guten lö- sung gesucht.

(10)

tItelthema 10

Frau Dr. Gaisbauer-Riedl, wie würden Sie die Aufgaben des BDA zusammenfassen?

Der BDA berät den Vorstand rund um das Thema Bereitschaftsdienst.

Der Ausschuss hat in gewisser Wei- se eine Filterfunktion für den Vor- stand, indem er sich mit den ver- schiedenen Themen und Frage- stellungen intensiv auseinander- setzt und dann eine Empfehlung ausspricht. Dazu sind wir natürlich auch stark auf die fachliche und regionale Expertise der Fachabtei- lung Notdienste angewiesen. Aber auch unsere persönlichen Erfah- rungen als praktizierende Bereit-

schaftsdienstärzte sind extrem wichtig, weil wir unseren Bera- tungs- und Gestaltungsauftrag schließlich auch im Sinne der ge- samten Ärzteschaft ausführen wollen.

Warum braucht man für den Be- reitschaftsdienst einen eigenen Ausschuss?

Ein gut organisierter Bereitschafts- dienst entwickelt sich für die Nie- dergelassenen und insbesondere für den Nachwuchs zunehmend zum Wohlfühlfaktor. Nimmt die Dienstbelastung überhand, leiden darunter der reguläre Praxisbe- trieb, die Familie und das Privatle- ben insgesamt. Das nehmen vor allem unsere jüngeren Kollegen schlichtweg nicht mehr hin. Daher ist es wichtig, eine Instanz und Schlichtungsstelle aus den eige- nen Reihen zu haben, die die Or- ganisation vor Ort optimieren und eventuelle regionale Konflikte ver- bindlich lösen kann.

Was war in Ihrer langjährigen Amtszeit als Mitglied und Vor- sitzende des BDA die bislang größte Herausforderung?

In den Anfangsjahren gab es be- reits eine größere Neuformulierung der BDO. Wir hatten auch schon am Ende der vorherigen Amtspe- riode über eine Vergrößerung der Dienstgebiete diskutiert. Die jetzi- ge Änderung der BDO war aber die größte Herausforderung. Zum einen mussten wir eine vollumfängliche Überarbeitung in einem relativ kur- zen Zeitrahmen hinbekommen, zum anderen überlegen, wie man am besten mit den konkreten Vorgaben der Vertreterversammlung umge- hen kann.

Damit spielen Sie auf die drei ursprünglichen VV-Anträge vom Juli 2011 an. Darin wurde das En- de der Dienstpflicht mit 60 Jah- ren, die Begrenzung der Dienst- frequenz auf maximal sechs Wo- chenenden und die Begrenzung der Dienstgebiete auf 15 Kilome- ter gefordert. Wie haben Sie da- mals auf diese Anträge reagiert?

Wir dachten, das geht nicht, die Anträge schließen sich gegensei- tig aus. Ich kann nicht auf die älte- ren Ärzte gänzlich verzichten und gleichzeitig weniger Dienste ga- rantieren, ohne beispielsweise Ge- biete zusammenzulegen. Genau

Seit elf Jahren ist sie Mitglied des Bereitschaftsdienstausschusses (BDA) der KVB. 2004 hat sie dessen Vorsitz übernommen: Dr. Ursula Gaisbauer-Riedl, Kinderärztin aus dem niederbayerischen Simbach am Inn, nimmt selbst regel- mäßig am kinderärztlichen Dienst in der Bereitschaftspraxis Altötting teil, nachdem sie zwölf Jahre allgemeinärztlichen Bereitschaftsdienst geleistet hat.

In KVB FORUM spricht sie über die Arbeit ihres Ausschusses, die Entstehung der neuen Bereitschaftsdienstordnung (BDO) und deren Bedeutung im Rah- men der Bereitschaftsdienstreform.

„DIe neUe bDo brIngt mehr lebensQUalItät“

Dr. Ursula gais- bauer-riedl, Vor- sitzende des be- reitschafts- dienstausschus- ses, freut sich

über die neue bDo, die für vie- le ärzte mehr lebensqualität bringen wird.

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K Vb ForUm 1-2/2013

diese Maßnahme beißt sich dann aber wieder mit der flächenmäßi- gen Begrenzung der Dienstgebie- te. Zumal wir im Flächenstaat Bay- ern sehr unterschiedliche topogra- fische Gegebenheiten haben. Selbst zwei dünn besiedelte Dienstgebie- te lassen sich nicht immer mitein- ander vergleichen. Mit Standardlö- sungen kommt man da nicht weit.

Es war also recht schnell klar, dass die Anträge so nicht umsetzbar sind.

Was dann ja im November 2011 zu einem weiteren VV-Antrag ge- führt hat, nämlich die BDO bin- nen eines Jahres grundlegend zu überarbeiten. Was waren hier die besonderen Herausforde- rungen?

Die inhaltliche Herausforderung lag vor allem darin, die verschiedenen Ideen und Wünsche auf ihre Um- setzbarkeit hin zu prüfen, abzuwä- gen und letztendlich auch rechts- sicher darzustellen. Hinzu kam si- cherlich auch der Zeitdruck. Der Ausschuss hatte vergangenes Jahr allein sechs intensive Arbeitssitzun- gen, die jeweils fünf, sechs Stunden gedauert haben. Hinzu kommen Vor- und Nachbereitungszeiten die- ser Sitzungen sowie die enge Ab- stimmung und Terminfindung mit den einzelnen Fachgremien und dem KVB-Vorstand.

Was waren die kritischen Erfolgs- faktoren zum Gelingen und Ein- halten des Zeitplans?

Entscheidend waren die große Kol- legialität im Ausschuss und insbe- sondere die hohe Einsatzbereit- schaft der beteiligten Fachabtei- lungen der Verwaltung. Sie haben uns mit allem versorgt, was wir für unsere Arbeit brauchten. Dabei gab es auch Tage, an denen bis spät in die Nacht Formulierungen überar- beitet und Übersichten erstellt wur- den, um sie den Gremien rechtzei-

tig vor einer Sitzung zur Verfügung zu stellen.

Wie verlief die Zusammenarbeit innerhalb des BDA, aber auch mit den verschiedenen Gremien?

Die Zusammenarbeit lief mit allen Beteiligten wirklich sehr konstruk- tiv ab. Die Diskussionen wurden sehr sachlich geführt. Knifflig war natürlich manchmal die Vermittler- rolle, die mir als Vorsitzende zwi- schen dem Bereitschaftsdienst- ausschuss und anderen Gremien oder dem KVB-Vorstand zukam.

Da gab es immer mal Situationen, in denen sich der Ausschuss für oder gegen eine Sache ausgespro- chen hat, was bei anderen nicht auf Zustimmung traf. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass es schwierig ist, immer allen Meinun- gen gerecht zu werden. Da hilft nur eins: Die verschiedenen Argu- mente austauschen und danach abwägen beziehungsweise nach einem guten Kompromiss suchen.

Welche Bedeutung messen Sie der neuen BDO bei? Welche Rol- le wird sie im Gesamtkontext der Bereitschaftsdienstreform haben?

Die BDO hat insofern eine große Bedeutung, weil sie die satzungs- rechtliche Grundlage für eine wich- tige Grundsäule der Bereitschafts- dienstreform, nämlich die Gebiets- reform, bildet. Sie hilft der Verwal- tung und den Regionalen Vorstands- beauftragten, Umstrukturierungen auch innerhalb eines vertretbaren Zeitraums vorzunehmen. Die Rege- lung der Dreimonatsfrist zur Rück- meldung der Gruppen über ihre be- vorzugte Lösung sorgt dafür, dass Diskussionen nicht im Sande ver- laufen. Man kann dabei nicht oft genug betonen: Wir wollen nichts gegen den Willen der Gruppen un- ternehmen, sondern gemeinsam mit ihnen Strukturen erarbeiten,

die für jeden zuträglich sind. Es werden auch weiterhin je nach Be- darf mehrere Gespräche mit den betroffenen Gruppen stattfinden, bevor die dreimonatige Frist be- ginnt.

Was dürfen sich die Ärzte also von der neuen BDO erwarten?

Wenn sich die Ärzteschaft auf groß- räumige Umstrukturierungen ein- lässt, dann bringt die neue BDO mehr Lebensqualität. Die Dienste werden weniger und bieten gleich- zeitig bessere Verdienstmöglich- keiten, weil sie tendenziell besser ausgelastet sein werden. Das macht den Arztberuf auf dem Land wie- der attraktiver, Nachfolger werden sich einfacher finden lassen.

Und worüber sind Sie in der neuen BDO persönlich beson- ders glücklich?

Abgesehen von den vielen inhaltli- chen Vorteilen freue ich mich ins- besondere darüber, dass wir end- lich wieder ein aufgeräumtes, klar strukturiertes Werk haben. Die BDO wurde in den letzten Jahren durch zahlreiche scheibchenweise vorgenommene Änderungen im- mer mehr zum Fleckerlteppich. Das hat jetzt ein Ende.

Frau Dr. Gaisbauer-Riedl, vielen Dank für das Gespräch!

Interview Katrin Reb (KVB)

Die mitglieder des bDa: profes- sor Dr. ekkehard Fabian, martin lücke, Dr. Ursu- la gaisbauer- riedl, Dr. man- fred stumpfe, Dr. Ingo rausch, Klaus Kinzinger, Dr. matthias loew (von links).

(12)

tItelthema 12

Z

ehn Jahre lang haben sich sechs Kollegen der Dienst- gruppe Kranzberg in Ober- bayern Woche für Woche den Be- reitschaftsdienst geteilt. Das sind für jeden über 60 Tage im Jahr. Als

ein Kollege altersbedingt die Praxis aufgab und der Bevölkerungszu- wachs in der Region immer größer wurde, hat die verbleibende Dienst- gruppe die Notbremse gezogen und einen Auflösungsantrag bei der KVB gestellt.

Für die Eheleute der Gemeinschaft- spraxis Haslbeck war die Situation besonders schwierig, da die Last bei ihnen gleich doppelt zu Buche schlug – ein Umstand, der auch oh- ne die drei kleinen Kinder anstren- gend genug wäre. Dieser Fall klingt extrem, ist aber keine Seltenheit.

Vielmehr entspricht eine Familie mit

zwei berufstätigen Elternteilen seit Längerem dem Familienbild, das viele junge Ärzte anstreben. Lassen sich moderne Lebensvorstellungen nicht mit einer Niederlassung ver- einbaren, wird der ärztliche Nach- wuchs künftig vielerorts ausblei- ben, sodass die ausscheidenden Ärzte keine Nachfolger finden.

paradiesische zustände Nachdem die anfänglichen Wider- stände der Freisinger Nachbargrup- pe überwunden waren, wurde der Großteil des alten Dienstgebietes Kranzberg an Freising angeschlos- sen. 70 Mitglieder können sich fort- an den Dienst teilen. „Für uns war die Umstellung nach zehn Jahren wie das Paradies auf Erden“, so der Familienvater Dr. Michael Haslbeck.

Kein Wunder: Die Dienste der Kranz- berger Gruppe haben sich um 80 Prozent reduziert. Zwar war die Ge- bietsreform für die beteiligten Ärz- te mit längeren Wegen und für die Patienten mit längeren Wartezeiten verbunden. Diese Nachteile ließen sich jedoch durch den persönlichen Dialog mit allen betroffenen Dienst- gruppen minimieren, indem man einige Teile des alten Kranzberger Gebietes an weitere Dienstgruppen anschloss. „Wir sitzen nicht im El- fenbeinturm und ziehen willkürlich Kreise mit dem Zirkel. Wir fahren mehrmals raus zu den Gruppen und

erarbeiten gemeinsam den best- möglichen Kompromiss für jeder- mann“, so Gökhan Katipoglu, KVB- Regionalleiter für Oberbayern und Schwaben. An diesem Vorgehen wird auch die neue Bereitschafts- dienstordnung (BDO) nichts än- dern. Die KVB will auch weiterhin keine Lösungen im Alleingang tref- fen und umsetzen. Im Gegensatz zu früher ist aber in der neuen BDO festgelegt, dass Änderungen für Gruppen unter 15 Teilnehmern er- folgen müssen. Kranzberg war da- bei nicht die einzige Gebietsre- form, die im letzten Jahr vonstat- tenging. Seit September 2011 wurden insgesamt 36 Gruppen zusammengelegt. Weitere 22 Zu- sammenschlüsse sind bereits ab- gestimmt und warten auf die Um- setzung. Erste Gespräche zur Su- che nach möglichen Lösungen fin- den gerade mit 41 Dienstgruppen statt. Die Erfahrung zeigt, dass sich anfängliche Vorbehalte bin- nen kurzer Zeit nach der prakti- schen Umsetzung legen. Schließ- lich werden bei einer Neuorgani- sation die topografischen Verhält- nisse, die vorhandene und mögli- che Infrastruktur, die Einwohner- zahlen und aktuellen Dienstgrup- penstärken berücksichtigt. Damit wird es in Bayern auch in Zukunft keine Standardlösung geben.

Katrin Reb (KVB)

Die „normalen“ durchschnittlichen Arbeitswochenzeiten von 55 bis 60 Stunden sind mit familiären Verpflichtungen schon schwer vereinbar. Kommen dann noch Bereitschaftsdienste hinzu, ist die Belastung für die betroffenen Ärzte oft extrem hoch. Umstrukturierungen schaffen Abhilfe. Die KVB setzt hierbei nach wie vor auf eine partizipative Entscheidungsfindung mit den Dienstgruppen.

DIe gebIetsreForm –

eIne solIDarIsche lösUng

bei der Um- strukturierung

der bereit- schaftsdienst- gruppen setzt die KVb auf eine gemeinsame lösungsfindung, um für alle be- teiligten einen

akzeptablen Kompromiss zu schaffen.

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K Vb ForUm 1-2/2013

D

ie medizinische Versorgung im Freistaat befindet sich insgesamt betrachtet auf einem hohen Niveau. Tagsüber wie auch nach Praxisschluss ist eine ambulante, wohnortnahe Versor- gung sichergestellt. Doch wenn der Nachwuchs auf dem Land aus- bleibt, müssen zur Sicherstellung zwangsläufig die Strukturen geän- dert werden. Die Frage ist, ob durch die Bereitschaftsdienstre- form eine unzumutbare Versor- gungslücke entsteht oder nur ein Stück Komfort verloren geht.

Der Sicherstellungsauftrag für die vertragsärztliche Versorgung liegt laut Fünftem Sozialgesetzbuch auch für die sprechstundenfreien Zeiten bei den KVen. Explizit da- von ausgenommen ist nur der Not- arztdienst. Somit ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst die Fortset- zung der ärztlichen Versorgung außerhalb der Sprechzeiten. Folg- lich können auch die Rahmenbe- dingungen keine anderen sein als zu normalen Sprechzeiten.

längere Wartezeiten möglich Das heißt, dass je nach Patienten- aufkommen längere Wartezeiten entstehen können, wie eben tags- über im Wartezimmer auch. Nur der Rettungsdienst kennt feste Hilfs- fristen, weil hier zeitkritische Er-

krankungen oder Verletzungen vor- liegen können. Das bedeutet aber auch, dass der Patient in der Regel zum diensthabenden Arzt oder in eine zentrale Bereitschaftspraxis fährt, so wie er tagsüber im akuten Krankheitsfall die Praxis aufsucht.

Hausbesuche finden im Bereit- schaftsdienst derzeit jedoch mit knapp einem Drittel aller Fälle deut- lich häufiger statt als zu normalen Sprechzeiten – ein Indiz dafür, dass viele Hausbesuche im Bereitschafts- dienst medizinisch nicht notwen- dig sind. Diese medizinische Not- wendigkeit sieht der Bundesman- telvertrag aber vor.

Notwendige Umstrukturierungen der Bereitschaftsdienstbereiche be- deuten längere Wegstrecken und Wartezeiten für die Patienten. Je- doch werden diese Maßnahmen nicht zu Versorgungslücken führen, sondern die Versorgung auch in den ländlichen Gebieten weiterhin si- cherstellen. Dabei werden die geo- grafischen Gegebenheiten berück- sichtigt, sodass die Wege und War- tezeiten im Rahmen des Zumutba- ren bleiben. Bei zu großflächigen Gebieten wird auch über mehrere Paralleldienste nachgedacht.

Informationen für patienten Die KVB wird den Patienten die Ver- änderungen im Bereitschaftsdienst

ausführlich erklären. Ziel ist es, die Notwendigkeit der Umgestaltung verständlich zu machen und gleich- zeitig für einen verantwortungsvol- len Umgang mit dem Bereitschafts- dienst zu sensibilisieren. Dafür wer- den zum einen die regionalen Me- dien zeitnah über Gebietsänderun- gen informiert, zum anderen wird

die KVB im Frühjahr Informations- kärtchen zur Vermittlungsnummer 116 117 auflegen und an die Praxen verteilen. Die Kärtchen enthalten alle wichtigen Informationen für den Krankheitsfall außerhalb der Sprechzeiten sowie Hinweise für einen verantwortungsvollen Um- gang mit den verschiedenen Not- dienstleistungen.

Weitere Informationen hierzu fin- den Sie unter www.kvb.de in der Rubrik Praxis/Bereitschaftsdienst.

Katrin Reb (KVB)

Die neue BDO wird nicht nur für Ärzte, sondern auch für Patienten Verände- rungen bringen. Die Wege zum Arzt wie auch die Wartezeiten bei Hausbesuchen werden tendenziell länger. Die oftmals kontrovers diskutierte Frage steht im Raum: Was kann der Bevölkerung im Krankheitsfall zugemutet werden und was nicht?

längere Wege UnD

WartezeIten Für patIenten?

f Name und Vorname f Geburtsdatum und Alter

f Ort, Postleitzahl, Straße, Hausnummer und Etage f Telefonnummer (für möglichen Rückruf) f Möglichst genaue Angaben zum Gesundheitszustand f Zettel und Stift

Bitte legen Sie nicht auf, wenn Sie in der Warteschleife landen.

Sie werden in jedem Fall mit der Arztrufzentrale verbunden.

Bitte halten Sie Folgendes bereit:

f Nutzen Sie den Bereitschaftsdienst, wenn Sie akut erkrankt sind und nicht bis zur nächsten regulären Sprechzeit Ihres Arztes warten können.

f Hausbesuche werden nur dann durchgeführt, wenn diese medizinisch notwendig sind.

f Es kann im Bereitschaftsdienst zu Wartezeiten kommen. Wählen Sie bei lebensbedrohlichen Notfällen den Notruf unter 112.

Wann rufen Sie die 116117 an?

Wichtige Rufnummern:

116 117

Bundesweite Rufnummer für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst 112Bei lebensbedrohlichen Notfällen (Notarzt und Rettungsdienst)

110Polizei 112Feuerwehr Weitere Informationen unter www.kvb.de VORDERSEITE

INNENSEITEN

RÜCKSEITE

fNutzen Sie den Bereitschaftsdienst, wenn Sie akut erkrankt sind und nicht bis zur nächsten regulären Sprechzeit Ihres Arztes warten können.

f Hausbesuche werden nur dann durchgeführt, wenn diese medizinisch notwendig sind.

f Es kann im Bereitschaftsdienst zu Wartezeiten kommen. Wählen Sie bei lebensbedrohlichen Notfällen den Notruf unter 112.

Wann rufen Sie die 116117 an?

mit Informations- kärtchen will die KVb die patien- ten mit allen wichtigen Infor- mationen im not- fall versorgen und für einen verantwortungs- vollen Umgang mit dem bereit- schaftsdienst sensibilisieren.

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KVb Intern 14

P

ünktlich um 14 Uhr eröffnete die VV-Vorsitzende Dr. Petra Reis-Berkowicz die Veran- staltung im großen Sitzungssaal der KVB. Bevor sich das Ärzteparlament der Vielzahl an Tagesordnungspunk- ten und den über 30 Anträgen wid- men konnte, standen erst einmal zwei Abschiede auf der Agenda:

Herbert Zeiner, Leiter des Bereichs Honorar- und Vertragspolitik, und Revisor Alois Forster gingen nach langjähriger Tätigkeit in der KVB

Ende November in den Ruhestand.

Reis-Berkowicz verabschiedete bei- de mit Präsenten und guten Wün- schen, und von allen Anwesenden gab es viel Applaus.

Doch es blieb keine Zeit für Nostal- gie, denn im Tagesgeschäft steht Großes an, wie der KVB-Vorstands- vorsitzende Dr. Wolfgang Kromb- holz in seinem Vortrag darstellte.

Zu Beginn ging es dabei um die Ver- gütungsverhandlungen mit den

Krankenkassen für das Jahr 2013.

Wegen der deutlich höheren Kosten- struktur in Bayern fordert die KVB von den Kassen einen regionalen Zuschlag zum bundesweit festge- setzten Orientierungswert. Kromb- holz ging außerdem auf die Weiter- entwicklung des Einheitlichen Be- wertungsmaßstabs (EBM) und die damit verbundenen Änderungen zum 1. Juli 2013 ein, die sich nicht als ein „Nullsummenspiel“ heraus- stellen dürften. Was den jüngsten

Beschluss des Bewertungsaus- schusses (BA) zur Messung der Mor- bidität sowie die damit verbundene mögliche negative Entscheidung des Landesschiedsamts zur Hono- rarentwicklung angeht, schloss Krombholz auch eine Klage der KVB vor Gericht nicht aus.

Derzeitige Wirtschaftlichkeits- prüfung inakzeptabel

Einen weiteren Schwerpunkt im Be-

richt des Vorstandsvorsitzenden bildete die Vorstellung einer aktu- ellen KVB-Studie zur Wirtschaft- lichkeitsprüfung bei hausärztli- chen Arznei- und Heilmittelverord- nungen. Krombholz zeigte anhand einiger eindrucksvoller Beispiele, dass die derzeitige Prüfsystematik zu unsachgemäßen und nicht mehr akzeptablen Ergebnissen führt. Laut Krombholz stehe die Richtgrößenprüfung in ihrer jetzi- gen Form auf „tönernen Füßen“.

Er forderte daher von Politik und Krankenkassen, die laufenden Prüfverfahren einzustellen und die notwendigen Gesetze anzupas- sen. Einem entsprechenden An- trag stimmten die VV-Mitglieder mehrheitlich zu. Im letzten Teil sei- nes Vortrags ging er auf die mo- mentan angespannte Lage im Be- reich der Methadonsubstitution in Bayern ein. Nach dem Prinzip „Be- ratung vor Bestrafung“ setze sich die KVB für die bayerischen Subs- titutionsärzte bei den zuständigen Staatsministerien für Gesundheit und für Justiz ein. Ziel sei dabei ei- ne einheitliche, faire und transpa- rente Auslegung der Verwaltungs- vorschriften, um die bestehenden Rechtsunsicherheiten für die sub- stituierenden Ärzte zu beseitigen.

bedarfsplanung und KVb- Verwaltungshaushalt

Dr. Pedro Schmelz, erster stellver- tretender KVB-Vorstandsvorsit- zender, ging in seinem Bericht zu- nächst auf die künftige Gestaltung

Bis in den späten Abend hinein wurde intensiv diskutiert, doch es hat sich letzten Endes gelohnt: Die Vertreterversammlung (VV) der KVB hat am 23. November 2012 einige richtungsweisende Beschlüsse getroffen.

VV zeIgt eInIgKeIt beI KrItIschen themen

Wohlwollende Worte zum ab- schied für zwei langjährige Füh- rungskräfte der KVb: revisor alois Forster und honorar- experte herbert zeiner (rechts).

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K Vb ForUm 1-2/2013

der Bedarfsplanung ein. Die neue Bedarfsplanungsrichtlinie soll zum 1. Januar 2013 in Kraft treten und sieht eine deutlich kleinräumigere Neuordnung der Planungsbereiche vor, in denen sich Ärzte und Psy- chotherapeuten niederlassen kön- nen. Dadurch soll vor allem eine wohnortnahe Versorgung der Pa- tienten erreicht werden. Die tat- sächliche Umsetzung der neuen Richtlinie soll bis spätestens 1. Juli 2013 erfolgen. Dagegen seien die Beschlüsse zur Ambulanten Spezi- alfachärztlichen Versorgung (ASV) in weite Ferne gerückt, so Schmelz.

Die Vorgabe des Gesetzgebers an den Gemeinsamen Bundesaus- schuss (G-BA), bis Ende des Jah- res 2012 eine ASV-Richtlinie zu beschließen, konnte nicht mehr eingehalten werden.

Schmelz nahm sich in seinem Vor- trag auch der finanziellen Förde- rung von Praxisnetzen an. Diese könnten künftig durch Honorarzu- schläge gefördert werden, sofern sie bestimmte inhaltliche und for- male Anforderungen erfüllten.

Derzeit werden die dafür notwen- digen Rahmenvorgaben zwischen der Kassenärztlichen Bundesverei- nigung (KBV) und dem GKV-Spit- zenverband abgestimmt. Im An- schluss an seinen Vortrag zu bri- santen gesundheitspolitischen Themen ging er noch ausführlich auf den aktuellen Verwaltungs- haushalt der KVB ein: Demnach stellt sich die derzeitige Kassenla- ge der KVB als sehr solide dar.

Statt einer prognostizierten Ver- mögensentnahme konnten den freien Betriebsmitteln sogar knapp neun Millionen Euro zugeführt werden. Außerdem betrugen die Ausgaben insgesamt 9,5 Millionen Euro weniger als ursprünglich kal- kuliert – ein Beweis für eine „ver- antwortungsbewusste Haushalts- führung“, so Schmelz.

notarzthonorare und büro- kratieabbau

Dr. Ilka Enger, zweite stellvertre- tende Vorstandsvorsitzende der KVB, erörterte in ihrem Bericht zu- nächst die Bedeutung der neuen Bedarfsplanungsrichtlinie für Psy- chotherapeuten und Nervenärzte sowie für die Kinder- und Jugend- psychiater. Letztere werden neu in die Bedarfsplanung aufgenommen.

Was die psychotherapeutischen

Ausbildungsinstitute und psycho- logischen Hochschulambulanzen angehe, verfolge die KVB das Ziel, die Institute und Ambulanzen auch weiterhin bei der Abrechnung ihrer Leistungen zu unterstützen, da die Krankenkassen die bisherige Ver- einbarung zur Abrechnung mit der KVB gekündigt hätten. Positives gab es von der „Anlaufstelle Bürokratie- abbau“ zu berichten: Die größten

„Bürokratietreiber“ wurden identi- fiziert und erste Vorschläge zu de- ren Abbau bereits umgesetzt. So wurde zum Beispiel die Beantra- gung eines Weiterbildungsassisten- ten erleichtert. Den größten Erfolg beim Bürokratieabbau verzeichne- te die KVB mit der Unterschriften- kampagne zur Abschaffung der Pra- xisgebühr, deren Ende mittlerweile vom Bundestag beschlossen wur- de. Allein in Bayern wurden dazu knapp eine Million Unterschriften gesammelt und im November 2012

an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr übergeben. Ein Instru- ment, das im Gegensatz zur Pra- xisgebühr tatsächlich eine sinnvol- le Steuerungswirkung entfalten könnte, sei – so Enger – das von ihr konzipierte „Gesundheitskonto Bayern“. Dieses auf dem Prinzip der Kostenerstattung basierende Modellprojekt soll nach der Ge- nehmigung durch das Bundesver- sicherungsamt zum 1. April 2013 im Raum Ingolstadt starten.

Zum Abschluss ihres Berichts ging Enger noch auf den aktuellen Ver- handlungsstand bei den Notarzt- honoraren ein. Trotz erster Annä- herungen wurden die Verhandlun- gen im Oktober 2012 abgebrochen und die Entgeltschiedsstelle ange- rufen, da eine einvernehmliche Eini- gung mit den Kassen nicht zu schaf- fen war. Als Folge davon können Einsätze, die von den Kassen als

„strittig“ angesehen werden, zu- künftig nicht mehr zeitnah an die Notärzte ausbezahlt werden. Die- ses Verhalten sei ein Beweis, dass die Krankenkassen – trotz großer finanzieller Rücklagen – bereit seien, im hochkritischen Notarztdienst Versorgungslücken zu riskieren.

Kontrovers diskutiert

Die anschließende Aussprache der VV-Mitglieder war von kontroversen Diskussionen und emotionalen Re-

als Vertreter des Finanzausschus- ses stellte Dr.

Wolfgang ritter eine erfreuliche Jahresrechnung für das Jahr 2011 vor.

(16)

KVb Intern 16

debeiträgen geprägt. So forderte Dr.

Wolfgang Hoppenthaller ein Ende der Prüfverfahren nach Durch- schnittswerten. Rudi Bittner über- gab dem Vorstand mehrere Hun- dert Unterschriften seiner psycho- therapeutisch tätigen Kollegen. Ge- meinsam forderten sie „ein Ende der Benachteiligung“ und ein grö- ßeres Engagement der KVB, damit die unzureichende Vergütungssitu- ation der Psychotherapeuten „end- lich angegangen“ werde. Dr. Wolf- gang Bärtl wies darauf hin, dass das derzeitige Verhältnis von Ärzte- schaft und Krankenkassen dem von

„Kaninchen und Schlange“ ähnle.

Auch Dr. Markus Beier mahnte, dass die niedergelassenen Ärzte „nicht zu Bittstellern des Systems werden dürften“.

KVb-haushalt im grünen bereich

Rundum erfreulich verlief die an- schließende Debatte über die Jah- resrechnung 2011 und den Haus- haltsplan 2013. Dr. Manfred Stumpfe, Vorsitzender des Finanz- ausschusses, und sein Stellvertre- ter Dr. Wolfgang Ritter hatten viel Positives zu berichten: So wird die Verwaltungskostenumlage für die KVB-Mitglieder auch im nächsten Jahr bei 2,5 Prozent belassen. Im Jahr 2011 war im Verwaltungs- haushalt der KVB ein Jahresüber- schuss von 23 Millionen Euro zu verzeichnen – Mittel, die dem Ver- mögen der KVB zugeführt werden.

Auch für das Jahr 2013 wurde wie- der ein solider Haushalt aufgestellt, mit der größten Position „Personal- ausgaben“ in Höhe von 105,5 Mil- lionen Euro.

Der neue hVm 2013

Danach präsentierte Dr. Pedro Schmelz den Honorarverteilungs- maßstab (HVM) für das Jahr 2013.

Der neue HVM 2013 dient dazu, klar definierte und rechtssichere

Regeln für die Verteilung der Hono- rare an die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten zu schaf- fen. Er wurde im Vorfeld mit den Be- ratenden Fachausschüssen und den Berufsverbänden intensiv diskutiert und abgestimmt. Zwar kann auch der neue HVM das grundsätzliche Problem der Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung in Bayern nicht lösen, aber er stellt unter den gegebenen Umständen eine sinn- volle und zweckmäßige Weiterent- wicklung der Honorarverteilung bei weiterhin begrenzter Geldmenge dar. Die VV-Mitglieder stimmten dem neuen HVM mehrheitlich zu.

Detaillierte Informationen dazu fin- den Sie unter www.kvb.de in der Rubrik Praxis/Honorar.

neue bDo verabschiedet Ein mit großer Spannung erwarteter Tagesordnungspunkt betraf dann noch die neue Bereitschaftsdienst- ordnung (BDO) der KVB. Dr. Ursula Gaisbauer-Riedl, Vorsitzende des Bereitschaftsdienstausschusses der VV, stellte in ihrem Vortrag die wesentlichen Eckpunkte der neuen BDO dar (siehe auch ab Seite 8 in dieser Ausgabe). An die Präsenta- tion schlossen sich erneut zahlrei- che Wortbeiträge an. So mahnte Dr. Dieter Geis, dass die finanziel- len Mittel für die Umsetzung der strukturellen Veränderungen in je- dem Fall von den Krankenkassen

zur Verfügung gestellt werden müssten. In einem Antrag forderte er, dass der KVB-Vorstand zeitnah Verhandlungen mit den Kassen zur Anpassung der Wegegelder auf- nehmen solle. Außerdem sollten keine Mittel aus der Gesamtvergü- tung zur Finanzierung von Bereit- schaftspraxen bereitgestellt wer- den. Diesem Antrag stimmte die VV mehrheitlich zu. Dr. Jakob Ber- ger betonte, dass Wochenend- dienste „Knochenarbeit“ seien und sich die Ärzteschaft nicht mit

„Almosen“ zufriedengeben dürfe.

Als dann der eigentliche Antrag zur Neufassung der BDO zur Ab- stimmung stand und dieser von den VV-Mitgliedern mit großer Mehrheit angenommen wurde, gab es im Sitzungssaal der KVB viel Applaus. Die neue BDO tritt nun nach Prüfung durch das Baye- rische Gesundheitsministerium am Tag nach der Veröffentlichung im Bayerischen Staatsanzeiger in Kraft.

Gegen 21.30 Uhr schloss die VV- Vorsitzende Dr. Reis-Berkowicz die Versammlung, nachdem die VV-Mitglieder noch über die Be- setzung des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Bayern abgestimmt hatten.

Birgit Grain, Martin Eulitz (beide KVB) Der Finanzaus-

schussvorsitzen- de Dr. manfred stumpfe dankte den mitarbeitern der Verwaltung der KVb für die gute Vorarbeit bei der haus- haltsplanung.

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K Vb ForUm 1-2/2013

Z

ahlreiche Journalisten nah- men an der Veranstaltung im Münchner PresseClub teil, um die Vorstände – auch durch- aus kritisch – zur Lage der nieder- gelassenen Ärzte und Psychothe- rapeuten in Bayern zu befragen. Im Laufe der Pressekonferenz gingen die Vorstandsmitglieder auf die dringendsten Probleme der ambu- lanten Versorgung im Freistaat ein.

Die Vorstände beließen es jedoch nicht bei einer bloßen Beschreibung der aktuellen Schwierigkeiten, son- dern präsentierten auch eigene Lösungsansätze.

Der Vorstandsvorsitzende der KVB, Dr. Wolfgang Krombholz, stellte gleich zu Beginn des Pressetermins die neue Bereitschaftsdienstord- nung vor, die den Arztberuf – vor allem für junge Mediziner – wieder

„lebbar“ machen soll. In seiner bis- herigen Form war der Bereitschafts- dienst einer der Hauptgründe, wes- halb der Nachwuchs von einer Nie- derlassung absah. Auch das Risiko eines Regresses schrecke ihn ab, in eigener Praxis tätig zu werden, so Krombholz. Sowohl bei diesem Thema, als auch in Bezug auf die prekäre Lage im Bereich der Metha- donsubstitution befinde sich der KVB-Vorstand im intensiven Dialog mit der Politik. Von diesen Gesprä- chen erwartet Krombholz endlich Rechtssicherheit für die betroffe- nen Ärzte.

Dr. Pedro Schmelz, der erste stell- vertretende Vorstandsvorsitzende

der KVB, äußerte sich zu den Aus- wirkungen des immer deutlicher werdenden Nachwuchsmangels.

Zwar könne die neue Bedarfspla- nung helfen, Unterversorgung bes- ser zu identifizieren, doch um Pra- xen gerade in den ländlichen Regio- nen für eine Niederlassung attrak- tiver zu machen, müssten auch in- frastrukturelle Gegebenheiten wie etwa Kinderbetreuungsmöglichkei- ten ausgebaut werden. Ein weiterer

„Nachwuchsverhinderungs-Faktor“

ist für Schmelz die unzureichende betriebswirtschaftliche Kalkulati- onssicherheit für niedergelassene Ärzte. Grundsätzlich positiv wertet er jedoch, dass den KVen zumin- dest wieder mehr Spielraum bei der regionalen Honorarverteilung gegeben wurde.

Die zweite stellvertretende Vor- standsvorsitzende Dr. Ilka Enger mahnte, dass es unter den momen- tanen Bedingungen nahezu unmög- lich sei, in eigener Praxis zu arbei-

ten – und das, obwohl die Medizin für sie immer noch der „schönste Beruf der Welt“ sei. Das Gleichge- wicht zwischen Krankenkassen und Ärzten sei jedoch in den letzten Jahren massiv gestört worden. Dies zeige sich auch an der immer noch nicht geklärten Vergütungssituation im Notarztdienst in Bayern.

Wie in der Rückschau auf das Jahr 2012 das Desaster rund um die Grippeschutzimpfung politisch zu bewerten sei, fragte ein Journalist gegen Ende der eineinhalbstündi- gen Veranstaltung: Der Vorstands- vorsitzende Krombholz antwortete mit einer eindeutigen Botschaft:

„Einige Entscheidungen von Politik und Krankenkassen sind sowohl für die Patienten als auch für die Ärz- teschaft mittlerweile eher versor- gungsfeindlich statt versorgungs- freundlich.“

Birgit Grain (KVB)

Die Jahrespressekonferenz der KVB ist mittlerweile schon zu einer festen Tradi- tion geworden. Kurz vor Weihnachten stand der KVB-Vorstand den Journalisten zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen wieder Rede und Antwort.

„sprechstUnDe“

Für DIe meDIen

Der KVb-Vor- stand hatte auch dieses Jahr wie- der viele the- men im gepäck:

Diese reichten von der neuen bedarfsplanung über die neue bereitschafts- dienstordnung bis hin zur metha- donsubstitution.

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KVb Intern 18

W

er sich die Zeit genom- men hatte und schon ei- ne halbe Stunde vor Be- ginn der Preisverleihung an den ei- gens aufgebauten Informations- ständen das Gespräch mit den Teilnehmern am Wettbewerb such- te, konnte unschwer feststellen, dass es sich beim Bayerischen Gesundheitspreis nicht um einen Wettkampf handelt, bei dem Sie- gen das einzige Ziel ist. Den meis- ten Projektverantwortlichen stand einfach die Freude ins Gesicht ge- schrieben, dass ihre meist ehren-

amtliche und neben der eigentli- chen Praxistätigkeit mit ungeheu- rem Engagement vorangetriebene Arbeit in einem größeren Rahmen Aufmerksamkeit und Würdigung erfährt. Das gegenseitige Interesse der Bewerber an ihren Projekten verbreitete eine angenehme, ent- spannte Atmosphäre und so wur- de es auch nicht als Floskel emp- funden, als mehrere Jurymitglieder betonten, dass es sehr schwierig war, aus den durchwegs exzellen- ten Projekten die Preisträger aus- zuwählen.

Dies unterstrichen auch die gela- denen Redner wie etwa Christa Stewens, die als Schirmherrin des Preises allen Beteiligten für ihren Einsatz dankte. Fernab jeglicher politischer und theoretischer Dis- kussion hätten die Teilnehmer Ver- sorgungslücken in ihrer Region nicht nur erkannt, sondern Lösungsansät- ze entwickelt und tatkräftig umge- setzt. Diesem Lob schloss sich auch Melanie Huml an, die für die Bayerische Staatsregierung beton- te, wie wichtig kreative Lösungen im ambulanten Bereich seien, um

Bereits zum dritten Mal haben die IKK classic und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns gemeinsam „Leuchtturm-Projekte“ in der ambulanten medizinischen Versorgung mit dem Bayerischen Gesundheitspreis ausgezeichnet. Dabei zeigten sich die Mitglieder der Experten-Jury ebenso wie Schirmherrin Christa Stewens, stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin a. D., und Melanie Huml, Staats- sekretärin im Bayerischen Gesundheitsministerium, von der Güte der Bewerbungen beeindruckt. Neben den Preisträgern in den drei ausgelobten Kategorien wurde im Rahmen des Festakts ein viertes Projekt mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

preisträger und nominees bei der Verleihung des bayerischen gesundheits- preises im no- vember in den räumen der KVb in münchen.

„WegWeIsenD UnD

VorbIlDlIch“

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K Vb ForUm 1-2/2013

auch weiterhin eine qualitativ hoch- wertige und wohnortnahe Versor- gung im Freistaat zu erhalten.

Für Frank Hippler, den stellvertre- tenden Vorstandsvorsitzenden der IKK classic, zeugten die Konzepte von einem großen mitmenschlichen Engagement weit jenseits der heute gängigen Kategorien von Business- plänen und Geschäftsmodellen. Da- mit riefen sie auch Maßstäbe in Erinnerung, die in unserem ökono-

misierten Gesundheitssystem nicht selten vergessen werden: Zuwen- dung, Nähe, Patientenorientierung.

Die drei anwesenden Jurymitglie- der stellten in ihren Laudationes die einzelnen Projekte der jeweili- gen Kategorie vor (siehe Seiten 20 bis 23 sowie www.bayerischer-ge- sundheitspreis.de). Dr. Günther Jo- nitz, Präsident der Ärztekammer Berlin, bezeichnete die Ausschrei- bung des Bayerischen Gesundheits-

Die Kategorien 2012

„ Hilfe zur Selbsthilfe

Wie Ärzte und Psychotherapeuten ihre Patien- ten in die richtige Richtung leiten können.

„ Hand in Hand

Wie Delegation und Substitution zwischen Arzt und medizinischem Personal funktionieren kön- nen.

„ Auch als Angehöriger gut betreut

Wie Angehörige der Patienten von guter Betreu- ung profitieren.

Die Jury 2012

„ Dr. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin und Vorsitzender der Qualitätssicherungs- gremien der Bundesärztekammer

„ Dr. Christian Thomeczek, Geschäftsführer im Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Berlin

„ PD Dr. Maria Eberlein-Gonska, Leiterin Zent- ralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risiko- management, Technische Universität Dresden

„ Dr. Pedro Schmelz, erster stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVB

„ Angelika Feldmann, Geschäftsbereichsleiterin Vertragspartner Bayern der IKK classic

preises als richtungsweisend und vorbildlich auch für andere Bundes- länder. Dr. Pedro Schmelz, erster stellvertretender Vorstandsvorsit- zender der KVB, hob hervor, dass jenseits der großen Politik das Mit- einander in der Versorgung sehr gut funktioniere. Dies belegten eben jene vorgestellten Konzepte, die aus der erlebten Versorgungs- realität vor Ort entstehen und mit der Auszeichnung besonders ge- würdigt werden sollen.

Der Stimmung und dem Applaus nach zu urteilen, teilten auch die zahlreich erschienenen Gäste das Resümee von IKK-Vizechef Hipp- ler, dass „der Bayerische Gesund- heitspreis dank einer beachtlichen Kontinuität inzwischen auf dem besten Wege ist, zu einer festen Institution zu werden“.

Redaktion

Für Jurymitglied Dr. pedro schmelz zeigt der preis, mit wie viel herzblut sich die niedergelassene ärzteschaft ih- rem beruf wid- met – trotz der oft sehr schwie- rigen rahmenbe- dingungen.

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