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100DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de

I

In der Apothekenrezep­

tur findet man heutzu­

tage praktisch nur noch elektronische Waagen mit Digitalanzeige. Man unter­

scheidet die Feinwaage (Analy­

senwaage) und die Präzisions­

waage (Rezepturwaage). Diese zur Arzneimittelherstellung verwendeten Waagen werden alle zwei Jahre von einem Mit­

arbeiter des Eichamtes geeicht.

Eine einfache Methode zur

Waagenüberprüfung in der täg­

lichen Praxis ist die Auflage eines Gewichtes mit bekannter Masse, das nicht geeicht sein muss.

Wichtige Kenngrößen der Waage sind auf dem Typen­

schild vermerkt, zum Beispiel die Ablesbarkeit „d“ der Nach­

kommastellen und der Eichwert

„e“, der ein Maß für die Wäge­

genauigkeit ist. Jede Waage weist einen gewissen Wägefeh­

ler auf, der sich aber nur inner­

halb bestimmter Grenzen bewe­

gen darf (Verkehrsfehlergrenze).

Prinzipiell misst eine Waage im unteren Wägebereich, also bei geringer Waagenbelastung, prä­

ziser als im mittleren oder obe­

ren Bereich. Daher sollten mög­

lichst leichte Wägegefäße, wie zum Beispiel Wägeschiffchen, verwendet werden.

Für die Praxis ist folgendes wichtig zu wissen:

Das NRF fordert bei Wirk­

stoffen eine Einwaagege­

nauigkeit von plus/minus einem Prozent, wobei es sich empfiehlt im Plus­Ein­Pro­

zent­Bereich zu arbeiten.

Die Analysenwaage ist die genauere Waage für die Re­

zeptur, auch bei größeren Mengen! Die für das Ein­

wiegen von Wirkstoffen in Apotheken oft angewandte Faustregel, alles unter einem Gramm auf der Analysen­

waage abzuwiegen, sollte auf alles unter 50 Gramm erwei­

tert werden (laut NRF sogar bis zu 100g).

Mengen unter 20 Milli­

gramm sollten nicht direkt eingewogen werden. Bei sol­

chen Kleinstmengen muss auf Rezepturkonzentrate zu­

rückgegriffen werden.

© alex.pin / fotolia.com

Bei der Rezepturherstellung ist das richtige Abwiegen von

entscheidender Bedeutung. Die Kenntnis einer guten Wägepraxis hilft jeder PTA diesen kritischen Arbeitsschritt erfolgreich zu meistern.

Alles im Lot?

PRAXIS GALENIK

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Die erforderliche Mindestlast kann nicht durch eine Vor­

last (z. B. eine Fantaschale) umgangen werden, denn sie gilt für jede einzelne Subs­

tanzeinwaage.

Für das Abwiegen von Grundlagen und Hilfsstoff en ist die Rezepturwaage genau genug.

In der Herstellungsanwei­

sung sind die einzusetzende Waage sowie die Grenzen von plus/minus einem Pro­

zent der Einwaage festzule­

gen und im Herstellungs­

protokoll die tatsächlichen Mengen zu dokumentieren.

Bei der Rezepturherstellung wird es oft so sein, dass die Wirkstoffe zunächst auf der Analysenwaage abgewogen werden und die weitere Verar­

beitung zur Endrezeptur dann auf der Rezepturwaage stattfi n­

det. Jede PTA kann für sich ent­

scheiden, ob sie dabei nach der Zuwaage­, Tara­ oder Diffe­

renzmethode arbeiten möchte.

Bei der Zuwaagemethode wird das Ansatzgefäß tariert und da­

nach jeder Bestandteil hinzu­

gefügt bis schließlich das End­

gewicht erreicht ist. Etwaige Verdunstungsverluste können so einfach erkannt und ausge­

glichen werden. Bei der Tara­

methode wird nach jeder ein­

gewogenen Substanz die Tara­Taste gedrückt. Zwar wird das Risiko fehlerhafter Ein­

zeleinwaagen dadurch gesenkt, dafür muss das Endgewicht durch Addition der Einzelmas­

sen errechnet werden. Bei der Differenzmethode wird das Ansatzgefäß mitgewogen, also nicht tariert, ansonsten wird wie beim Zuwaagemodus gear­

beitet. Diese Methode eignet sich besonders für langwierige Herstellungen, wie zum Beispiel der Quellung von Gelen, um nicht unnötig lange eine Waage zu blockieren. Egal welche Me­

thode man wählt, es kann nie schaden, sich das Gewicht des leeren Ansatzgefäßes zu no­

tieren.

Was gibt es noch zu be- achten? Waagen sollten mög­

lichst erschütterungsfrei, ge schützt vor Zugluft , Feuch­

tigkeit und Temperaturschwan­

kungen (Abstand von Heizung, keine direkte Sonnenbestrah­

lung) in einer Raumecke auf­

gestellt sein. Für ein rationel­

les Arbeiten ist es sinnvoll die Rezeptur­ und Analysenwaage nebeneinander anzuordnen.

Bei täglichem Rezepturaufk om­

men empfi ehlt es sich die Waa­

gen gleich morgens anzuschal­

ten, ansonsten ist eine gewisse Aufwärmzeit einzuhalten. Vor jeder Rezepturherstellung sollte die Nivelliereinrichtung (Li­

belle) überprüft werden. Die Luftblase muss in der Kreis­

mitte stehen. Das Wägegut ist mittig auf den Wägeteller auf­

zubringen, verspritztes oder verschüttetes Wägegut ist so­

fort vom Wägeteller zu entfer­

nen. Jede Apotheke sollte intern festlegen, in welchen Fällen sie das Vier­Augen­Prinzip (zwei­

ter Mitarbeiter schaut über die Schulter) nutzen möchte, zum Beispiel bei Herstellung durch pharmazeutisches Personal in Ausbildung, bei Verarbeitung stark wirksamer Stoff e (Fenta­

nyl) oder Herstellung pädiatri­

scher Zubereitungen.

Im DAC­NRF fi ndet sich unter den allgemeinen Hinweisen im Kapitel I.2.9. „Wägen in der Apotheke“ eine ausführliche Darstellung der Th ematik. ■

Christa Schuchmann, Apothekerin

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