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Berufspolitik

398 Ärzteblatt Sachsen 8 / 2006

Prof. Dr. med. habil. Gunter Gruber, Vorsitzender des Ausschusses Weiter­

bildung

1. Seit wann leiten Sie den Ausschuss?

Seit seiner Gründung 1990

2. Was hat Sie bewogen im Ausschuss mit- zuarbeiten?

Mein besonderes Interesse an der Aus- und Weiterbildung. Daraus resultierte auch die Mitarbeit in verschiedenen Gre- mien auf Bundesebene zur Angleichung der sehr unterschiedlichen Aus- und Wei- terbildungssysteme der DDR und der Bundesrepublik.

3. Wie viele Mitglieder aus welchen Fach- gebieten hat der Ausschuss (stationär / ambulant)?

Von den zehn Mitgliedern (sieben Ärzte und drei Ärztinnen) kommen acht aus dem stationären und zwei aus dem ambu- lanten Bereich. Durch bewusste Wahl der Vertreter aus zehn unterschiedlichen Fächern (Innere Medizin, Allgemeinme- dizin, Kinder- und Jugendmedizin, Frauen- heilkunde und Geburtshilfe, Anästhesio- logie, Chirurgie, Radiologie, Pathologie und Nuklearmedizin) ist die Fachkompe- tenz sowohl für die konservativen als auch für die operativen und theoretischen Bereiche der Medizin vertreten.

4. Was sind die aktuellen Schwerpunkte der Ausschussarbeit?

Umsetzung der neuen Weiterbildungsord- nung bei gleichzeitigem Fortbestehen des alten Weiterbildungsrechtes über einige Jahre, mit vielen Einzelfallentscheidun- gen.

5. Was war die bisher interessanteste Fra- gestellung /Aufgabe?

Die Einführung des neuen Fachgebietes Innere Medizin und Allgemeinmedizin mit seinem Common trunk und den zwei oder drei Jahren Weiterbildung im Be- reich der ambulanten hausärztlichen Ver- sorgung und in den acht Schwerpunkten der Inneren Medizin.

6. Warum würden Sie jungen Ärzten die Mitarbeit im Ausschuss empfehlen und was würden Sie ihnen mit auf den Weg geben?

Die Einbeziehung sehr junger Ärzte, also vor ihrer Facharztanerkennung, ist schwie- rig. Jedes Mitglied hat eine Anzahl von Arztbezeichnungen zum Beispiel im Rah- men von Weiterbildungsbefugnissen zu bearbeiten, die danach in den Ausschuss- Sitzungen diskutiert und abgestimmt wer- den. Neben der Kenntnis der rechtlichen Grundlagen ist dazu eine große Berufser- fahrung notwendig, um zum Beispiel bei Einzelfallproblemen richtig entscheiden zu können. Diese Berufserfahrung können sehr junge Ärzte noch nicht erlangt haben.

Sie haben es außerdem schwer, da sie ihre eigene Weiterbildung erst einmal absol- vieren müssen. Diese Erfahrung wurde auch praktisch gemacht, als eine Ärztin in Weiterbildung zwei Jahre einer Wahl- periode Mitglied des Weiterbildungsaus- schusses war. Der Weiterbildungsaus- schuss wird aber stets im Rahmen seiner Möglichkeiten den jungen Ärztinnen und Ärzten bei Problemen mit der Weiterbil-

dung helfen.

7. Was würden Sie gern ändern?

In Stichworten folgendes:

Abbau der Bürokratie im ärztlichen Berufsalltag.

Reduzierung der Juristifizierung ärzt- lichen Handelns.

Abschaffung des Förderalismus im Bildungssektor (Aus- und Weiterbil- dung). Die zum Teil unterschiedliche Aus- und Weiterbildung in den 16 Bundesländern (in den 17 Landesärz- tekammerbereichen durch unterschied- liche Heilberufegesetze und auch teil- weise differente Inhalte in den Wei- terbildungsordnungen) schafft zwar zusätzlich Arbeitsplätze, ist aber mehr hinderlich als nützlich (Relikt der mit- telalterlichen Kleinstaaterei).

Abschaffung von Kurzzeitverträgen zur Weiterbildung.

Mehr Zeit für die Arzt-Patienten-Kon- takte und deren adäquate Honorierung.

Sinnvolle und kostenbewusste Nut- zung des technischen Fortschritts (Abbau von Mehrfachuntersuchungen, bessere Beachtung der Kosten-Nutzen- Relation und der Nebenwirkungsraten und anderes).

8. Welche Unterstützung benötigen Sie für die Tätigkeit im Ausschuss?

Die Unterstützung durch die Mitarbeiter der Geschäftsführung, speziell durch das Referat Weiterbildung und durch den Vor- stand ist sehr gut.

9. Welche Schwerpunkte sehen Sie in der Zukunft?

Fortsetzung der breit gefächerten Zusam- mensetzung des Ausschusses Weiterbil- dung auch in der neuen Wahlperiode 2007 bis 2011.

10. Wie würden Sie die aktuelle Gesund- heitspolitik in einem Satz beschreiben?

Bei der aktuellen Gesundheitspolitik dominiert die progressive Kostendämp- fungsstrategie auf Kosten und mit zuneh- mend weniger Einflussmöglichkeiten der Leistungserbringer (zum Beispiel der Ärzte) und der Leistungsempfänger (Pati- enten) sowie zugunsten der Pharmaindus- trie und der Bürokratie (hoher Verwal- tungsaufwand der viel zu großen Zahl von Kassen).

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Zehn Fragen an:

des MonatsInterview

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