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Professor Dr. med. habil. Wolfgang Braunzum 70. Geburtstag

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26 Ärzteblatt Sachsen 1/2003

Am 5. Dezember 2002 beging Prof. Dr.

Wolfgang Braun seinen 70. Geburtstag. Vor fünf Jahren, krankheitsbedingt vorzeitig, be- endete er seine 24jährige Tätigkeit als Chef der Universitätskinderklinik und Ordinarius für Kinderheilkunde der Leipziger Universität.

Er hatte eine traditionsreiche, leistungsstarke und gut strukturierte Klinik aus den Händen von Prof. Dr. Siegfried Liebe übernommen und weiter entwickelt. In schwieriger Zeit hat er mit Umsicht und seiner Fähigkeit, das Neue und Zukunftsfähige zu erkennen und zu fördern, eine moderne Klinik gestaltet. Die- sem Umstand verdanken viele Ärzte und Schwestern. ihre anhaltende Zufriedenheit im Beruf. Daher freuen sie sich, dem Jubilar ihre Glückwünsche überbringen zu können und alles Gute zu wünschen.

Die wichtigsten Lebensstationen waren:

Geburt 1932 in Thal bei Eisenach, Schulbil- dung an der Ernst-Abé-Schule in Eisenach, Medizinstudium in Jena mit Promotion 1957 und anschließender Facharztausbildung.

1963 ging er an die Kinderklinik der neu gegründeten medizinischen Akademie Erfurt, was ihm gute Möglichkeiten zu wissenschaft- licher Betätigung einräumte. Er habilitierte sich 1967 mit einer Arbeit über den Elek- trolyt- und Wasserhaushalt von Erythrozyten.

Seine in Erfurt gesammelten Erfahrungen kamen ihm sehr zu Gute bei der Übernahme der Leipziger Klinik.

Er leitete die Klinik mit ihren vielen, auf drei Standorten verteilten Abteilungen behutsam und dennoch integrativer Stärke. Es gelang ihm zu verhindern, dass sich Konflikte, die sich aus gesellschaftspolitischen Konstellatio- nen oder finanziellen bzw. personellen Pro- blemen ergaben, allzu störend auf die ärzt- liche Arbeit mit den Patienten oder klinische Forschung auswirkten. Dank seiner privile- gierten Stellung konnte er Kontakte sowohl nach Osten wie auch nach Westen anbahnen und ausbauen. Er tat es ganz im Interesse der Patienten und seiner Mitarbeiter. Daher konn- ten, gefördert durch sein Direktorat, nicht wenige Mitarbeiter ihre Forschungsergeb- nisse vor internationalen Gremien vertreten und am internationalen Gedankenaustausch direkt teilnehmen. Dadurch wurde die sonstige, durch ideologische Vorgaben der regierenden SED erzwungene geistige Enge zumindest partiell durchbrochen. Die wissenschaftliche Entwicklung wurde nicht nur in Leipzig, sondern darüber hinaus durch die Leitung des großen überregionalen Wissenschafts- projektes „Schwangerschaft und frühkindli- che Entwicklung“ entscheidend beeinflusst.

Beleg dafür ist die Tatsache, dass sich allein 10 Kollegen mit Arbeiten zu diesem Thema habilitierten.

Sein didaktisches Geschick bei der Vermitt- lung seines großen klinischen Wissens sicher- te ihm stets sehr gut besuchte Vorlesungen.

Wolfgang Braun war viele Jahre Vorsitzender der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR, war Herausgeber von Lehrbüchern der Kinder- heilkunde, die mehrere Auflagen erlebten.

Aus der Kinderklinik heraus wurde ein Lehrstuhl für Humangenetik geschaffen und eine C4-Professur für Kinderkardiologie. Er erkannte immer rechtzeitig die notwendiger- weise zu stützenden Entwicklungen.

Die alte Leipziger Kinderklinik war räumlich den Anforderungen an eine moderne Klinik schon seit Jahrzehnten nicht mehr gewach- sen. Daher galten seine Bemühungen in den letzen Jahren seines Direktorats, einen Neubau zu verwirklichen. Die Planungen dazu waren auch schon weit vorangekommen. Doch wie schon seinen Vorgängern, so Thiemich 1914 und Bessau 1939, beendeten historisch be- deutsame Ereignisse solche Planungen. Aber im Gegensatz zu früher war die Wende des Jahres 1989 ein sehr positives Ereignis. Diese gesellschaftliche Wende stellte Prof. W.

Braun vor die aufgezwungene Frage, ob er sich nochmals um sein eigenes Direktorat bewerben solle. Er stellte sich dem kränken- den Bewerbungsverfahren und bewies nicht zuletzt mit einem glänzenden Vortrag über die Dimensionen der Pädiatrie gegenüber den Mitbewerbern die Berechtigung seines An- spruchs.

1997 legte W. Braun ein Jahr vor Erreichung der Altersgrenze sein Direktorat in jüngere Hände.

Prof. Dr. Christoph Vogtmann

Professor Dr. med. habil.

Wolfgang Braun

zum 70. Geburtstag

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