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18:75. clitiiegende Lisliitter M- 2.

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18:75. cLitiiegende Lisliitter M- 2.

des "

gichlesischeu Yereiues zur eseliuug der evaitgel.xiirchenmusiti.

_ Als-neue Mitglieder sind zugetreten:

Herr Lehrer Härtel in Sagan . . . . _. . . 7.

Herr Kajntor Jurock in Grottkau . . . . . . . . 30.

Herr Kantor Maiwald in Ebersdorf bei Sprottau . . . 7.

Herr Kantor Menzel in Gräfenhain « .- . . . 7.

Herr Lehrer Strauß in Sagan . . . , 7.

Herr KLEMM W iedermann in Röhrsdorf bei Bolkenhain . . 1.

Herr Pastor Wiesner in Ebersdorf bei Sprottau . 7.

Geschehene Veränderungen

1. Versetzt wurden: Lehrer Dutschke aus Seifersdorf nach Rothwasser und von da nach Brand, aus Bezirk 14 in Bez. 23. —- Kantor Geis ler in Stroppen aus Bez. l8 in Bez. 17.—— Lehrer Gründer aus Penzig nach Sohrneundorf, bleibt in Bez. 14. — Lehrer Hübner in Brand als Kantor nach Kohlfurt, bleibt in Bez. 23. —-— Lehrer Suppe aus Polsnitz nach Freiburg, bleibt in Bez. 5. —- Orgel- baumeister Gebrüder Walter in Guhrau aus Bez. 21 in Bez. 31.

2. Ausgeschieden ist: Gesanglehrer Schubert in Breslau, Bezirk 2. —- Geftorben ist: Kantor Berger in Corsenz, Bez. 17.

3. Bezirk 23 heißt von nun an nur «Vezirk Rauscha.«

4. Berichtigungen für das Mitglieder-Verzeichnisz. » Organist Erg- mann gehört nicht mehr in Vez.,18, sondern ist ausgeschieden. —Lehrer Lehm ann in- Lauterbach gehört nur in Bez. 14, nicht auch in Bez. 23. ——— Seminarlehrer V olk- mann in Bunzlau gehört nur in Bez. 3. nicht auch in Bez. 4.

Wichtige Ziegeln fur das Entwerer guter Orgel-Dig- positionen und Beispiele dazu.

(Vo-n Baumert in Sagan.) »

(SchlUßs)

Hierfür mögen nachstehende Dispositionen als Beispiele dienen und zugleich die Namen der jetzt gebräuchlichen Orgelregifter in den üblichen Maßverhältnifsen vorführen. -

1. Soll eine Orgel nur ein Manual bekommen und doch den

Zweck erfüllen, eine Kirchgemeinde bei verschiedenen, selbst festlichen Gottesdienften zu begleiten, dann mögen etwa folgende 8 Stimmen dis- ponirt werden: Manual: Prineipal 8‘, Salieional 8’, Gedakt 8‘, Oktave

4«,IFlöte 4’, Quarte 233 und 2'; — Pedal: Subbaß 16’ und Cello 8‘.

Jst auch für diese weder Geld, noch genügender Platz vorhanden, so möge

Cello 8‘, allenfalls auch Flöte 4’ wegbleiben. Wenn das Werkchen für keine

Kirche-bestimmt ist,— so kann man sich auch mit Salicional 8', Gedakt 8‘,

Flöte 4« und Bordun 16’ begnügen. Die Pedalkoppel ist bei diesen kleinen

Orgeln selbstverständlich _-——— 2. Da jetzt, wenn es- irgend möglich ist, für

Uebungszwecke »und gottesdienftlichen Gebrauch meistens Orgeln mit zwei

Manualen gebaut werden, so finde hier zunächst die Disposition eines solchen

Werkchens mit 5 klangbaren Stimmen Platz. Unter--Manual: Geigen-

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Prineipal, Rohrflöte, Doppelflöte oder Gedakt 8’, Spitzflöte 4'; —— Ober-

Manua»l: Salicional 8«, Stillgedakt oder Portunal 8«; — Pedal: Sub-

baß« oder Bordun 16’; —- Nebenzüge: Manual-Koppel, Pedal-Koppel, Kalkantruf. Bei 6 klangbaren Stimmen nehme man im U.-M. zwei der

genannten achtfüßigen Stimmen, am besten Geigenprincipal und Nohrflöte.-—

3. JstZRaum und Geld für ein derartiges Werkchen mit 7 bis 10 Stim- men, so kann disponirt werden, wie folgt: U.-M. Prineipal 8’, Lieblich- Gedakt 16‘, Hohlflöte 8', Oktave 4’, Progressio harmonica 1——3fach; —-

O.-M. Salieet 8‘, Lieblich-Gedakt8«, Flauto dolce 4'; —- Ped. Subbaß16·,

Cello 8«. Bei nur 9 Stimmen fällt Lieblich-Gedakt 16’, bei nur 8 Stimmen Progr. harm. 1—3fach, bei nur 7 St. sogar Cello 8«. weg. Kann den genannten 10 Stimmen aber noch eine elfte zugefügt werden, so sei es für’s Oberwerk Portunal oder Rohrflöte 8’. —- 4. Für Orgeln von 12—-14 Stim- men ist folgende Zusammenstellung vorzuschlagen: H.-sW,. Prineipal 8', Bor-

dun 16', Hohlflöte 8«,- Oktave 4«, Oktave 2’, Mixtur 3fach,I(Oboe 8‘); —-

O.-.W Salieet 8« Lieblich-Gedakt"8« (Rohrflöte 8’), Flaute amabile 4’; —-

Ped. Subbaß 16’, Violon 16', Cello-, Prineipal-· oder Oktavbaß 8'. Jst für’s Pedal wenig Höhe, so muß für den Violon ein Quintatön 16’ oder

Gedaktbasz 8’ gesetzt werden. Als 15te Stimme könnte ins H.-W. noch Gemshorn 8‘ kommen. —- 5. Können 16———18 Stimmen aufgestellt werden, so nehme man etwa folgende Disposition: H.-W. Prineipal 8’, Bordun16, Gambe 8«, Gedakt 8’, Oktave 4«, (Quinte 23«), Oktave 2’, Mixtur 3———4fach, (Trompete 8‘); —- O.-W. Salieet 8«, Rohrflöte 8’,Flauto dolce oder Por-

tunal 8', Geigenprincipal 4«, Flauto traverso 4‘; — Ped. Violon 16«·,

Subbaß 16', Prineipalbaß 8', Oktavbaß 4’; statt des letztern kann auch Cello 8‘, Quintbaß Jst-, auch wohl Baßflöte 8' genommen werden. Als 19te Stimme möge das O.-W.Progr. harm. 1———3fach, als 20ste das Pedal eine Posaune 16’ oder an ihrer Statt, wenn Quintbaß vorhanden ist, eine

zweite achtfüszige oder eine vierfüszige Stimme erhalten. ——- 6. Eine Orgel mit -21——«24 Stimmen kann folgende Disposition haben: Haupt-Werk Prineipal 8‘, Bordun 16’, Gambe 8', Hohlflöte 8’, Oktave 4’, Spitzflöte 4‘, Quinte 230 Oktave 2', Mixtur 3—4fach, Trompete 8’; O.-W. Geigenprin-

eipal 8‘, Lieblich-Gedakt 16’, Salieet 8’, Rohrflöte 8’, Flöte 8', Geigen- principal 4’, Flaut. trav. 4‘, Progressio harm. 1——3facb; —- Ped. Violon 16’, Subbaß 16', Offenbaß 8‘, Gedaktbaß 8’, Cello 4’, Posaune 16'. Bei 23 Stimmen fällt Geigenprineipal 8’, bei 22 Stimmen außerdem Cello 4« oder

Gedaktbaß 8«, bei nur 21 Stimmen auch noch Lieblich-Gedakt 16' weg. Kann

dagegen eine 25ste Stimme zugefügt werden, so erhält das H.-W. noch Gemshorn 8'. Als 26ste ist ebendahin auch Cornett Zfach zu nehmen. ———

7. Wenn eine Orgel 27——30 klangbare Stimmen haben kann, so wird fol- gende Zusammenstellung empfohlen: H.-W. Prineipal 16', Prineipal 8‘, Viola di (Samba 8', Gemshorn 8‘, Doppelflöte 8‘, Oktave 4', Rohrflöte 4’, Quinte 23', Oktave 2«, Cornett 3——-4fach, Mixtur 4fach, Trompete 8‘; —-

O.-W. Prineipal--8«, Bordun 16', Salieet 8', Rohrflöte 8', Fugara 8', Ok-

tave 4', Flaut. trav. 4’, Rauschquinte 23 und 2’, Oboe 8’, Cymbel oder

Scharff 3fach; — Ped. Prineipalbaß 16‘, Violon 16', Subbaß 16', Groß-

nassat los-, Oktavbasz 8«, Cello 8', Oktavbaß 4', Posaune 16'. Bei 29 Stim-

men bleibt Großnassat, bei 28 St. auch Cymbel resp. Scharfs, bei 27 St.

auch die Oboe weg. Kann die Disposition aber um eine oder zwei Stim-

men erweitert werden, so erhält das Hauptwerk noch Hohlquinte Hä« und

Flüte. harmonique 8‘. -—— 8. Obwohl bei mehr als 32 Stimmen in der

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Regel 3 Manuale sein werden, so können doch bis zu 36 Stimmen auf

2 Manuale und Pedal allmälig noch folgende zugefügt werden: Hohlflöte 4’

Und Fagott oder Tuba mirabilis 16’ für’s Hauptwerk, Flüte (l’amour 8’

fürs Oberwerk, Baßflöte 8’ für’s Pedal. —- 9. Bei 37-———44 Stimmen kann

die Vertheilung auf 3 Manuale und Pedal geschehen, wie folgt: I. Man.

Principal 16’, Prineipal 8’, Quintatön 16’, Gambe 8’, Gedakt 8’, Hohl- flöte 8’, Spitzquinte 53«, Oktave 4’, Rohrflöte 4’, Rauschquinte 2% und 2’, Cornett 3—4fach,-Mixtur 4fach, Vox angelica 16’, Trompete 8’. ——-— II. Man.

Principa18«, Bordun 16’, Salicet 8’, Gemshorn 8’, Flüte barmonique 8’,

Oktave 4’, Flaut. amab. 4’, Nassat 23’, Oktave 2’, Mixtur 3———4fach, Oboe 8’. - III. Man. Geigenprincipal 8’, Lieblich-Gedakt 16’, Viole (l’amour 8’, Flüte d’amour 8’, Still-Gedakt 8’, Salicional 4’, Zartflöte 4’, Harmonie-a aetheria 3fach, Aeoline 8’; -—-— Pedal: Principalbaß 16’, Violon 16’, Sub-

baß 16’, Quintbaß 103«, Oktavbaß 8’, Cellobaß 8’, Gedaktbaß 8’, Oktav-

baß 4’, Posaune 16’, Trompete 8’. Bei weniger als 44 Stimmen sind ab-

steigend wegzulassen:« Geigenprincipal 8’, Harm. aetheria, Salicional 4’, Flnte d’amour, Quintatön 16’, die Trompete des Pedals und die Spitz-

quinte. — 10. Um das Orgelwerk bis auf 52 Stimmen zu bringen, kön- nen den vorstehenden 44 Stimmen aufsteigend zugesetzt werden: im Pedal Untersatz oder Biolon 32’, im H.-W Terz 1%", im II. Man. Portnnal 8’,

im Ped. C'Iairon 4’, im I II. Man. Flautino 2’, im H.-W. Gemshorn 4’,

im II. Man. Flageolet 1’, im Ped. Mixtur 3fach. —- 11. Es folge nun noch die Disposition einer Orgel mit 70 Stimmen für 4 Manuale und Pedal. Hauptwerk Principal 16’, Oktave 8’ Quintatön 16’, Gambe 8’, Gemshorn 8’, Doppelflöte 8’, Kerolophon 8’, Rohrquinte 5k«, Oktave 4’, Spitzflöte 4’, Flöte 4’, Quinte Lä« Oktave 2’, Terz 1-·g-«, Cornetti grandi 3—5fach, Mixtur 4—5fach, Tuba mirabilis 16’, Trompete 8’; —-— O.-W.

Principal 8’, Bordun 16’, Salicional 8’, Doppel-Rohrflöte 8’, Hohlflöte 8’, Flüte harmonique 8‘, Oktave 4’, Flüte octaviante 4’, Gemshornquinte Hex-, Super-Oktave 2’, Quinte lä’, Sedeeima 1’, Mixtur 3—4fach, Oboe 8’, Clarino 4’; ——— Brustwerk: Geigenprincipal 8’, Gedakt 16’, Viole (l’amour 8’, Portunal 8,’ Flöte 8’, Geigenprincipal 4’, Flüte douce 4’, Nassat 22i“, Waldflöte 2’, Cornettino 3fach, Scharfs 3fach, Clarinetto 8’; —- Echowerk:

Lieblich-Gedakt 16’, Voix cäleste 8’, Dolcissimo 8’, Salicional 4’, Zart- flöte 4’, Violine 2’, IIarm. aetheria 2——3sach, Aeoline 8’; —- Pedal:

Majorbaß 32’, Principalbaß 16’, Violon 16’, Gambenbaß 16’, Subbaß 16’, Großquinte los-, Offenbaß 8’, Cellobaß 8’, Gedaktbaß 8’, Quintflöte ökc

Oktavbaß 4’, Cello 4’, Mixtur 3fach«, Contra-Posaune 32’, Posaune 16’, Trompete 8’, Clairon 4’. ——'— 12. Daß zu diesen Stimmen bei 3 und4Mas nualen unter gegebenen Bedingungen leicht eine weitere Vermehrung der Stimmenzahl möglich ist, bedarf kaum der Andeutung. Die verschiedenen Maße und Charaktere der Stimmen sind nach richtigem Verhältniß zu wählen,

und es können andere, oder bereits genannte Register zu anderem Maße,

auch wohl an anderer Stelle mit engerer oder weiterer Mensur, dazutreten.

Jn Betreff der Flötenregister muß noch erwähnt werden, daß ans mancher

StelleTanch wohl statt des genannten ein anderes den Platz gut ausfüllen

könnte, daß aber immer auf gute Zusammenstellung verschiedener Klang-

farben und angemessene Abstufung der Tonstärke Rücksicht zu nehmen ist.

Einzelne Stimmen können mehrfach benannt werden. So wird z. B. Ge-

dakt in alten und neuen Orgeln auch als Flauto 8’, Flaute major, Groß-,

Grob- oder Starkgedakt oder Flöte "8« aufgeführt; ebenso Flöte 4’ als Klein-

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gedakt oder-Flaum minor. Quintbaß log‘ heißt auch Majorquinte, Unter- satz 32« auch Majorbaß Offen- und Oktavbaß sind mit Principalbaß, —- Flautbaß und Baßflöte mit Gedaktbaß gleichbedeutend Oktave 2' im Ma-

nual und Oktavbaß 4' im Pedal glauben manche Sachverständige als Super- Oktave L« resp. Superoktavbaß 4« bezeichnen zu müssen; für solchen Fall wird gewöhnlich übersehen, daß dann die besondere Angabe des Tonmaßes ebenso überflüssig ist, als bei Flaute major und Flauto minor. Die Gambe wird vielfach als Viola di Gamba angegeben. Die Quintenregister werden nicht immer genau, sondern als zu 12, 6, 3 und 1-x·« bezeichnet.

_ Auf Grund des Vorstehenden kann auch beim Umbau älterer Werke die Disposition nach den Ansprüchen der Gegenwart verbessert werden. Man

beachte dabei die oben dafür vermerkten Winke. Außer den genannten Orgel-

stimmen kommen noch folgende Namen vor: Basson, Bourdon, Dolkan, Dulcian, Gedaktquinte, Glöckleinton, Harmonika, Kleinoktave, Krummhorn oder Cormorne, Nachthorn, Physharmonika, Piccolo, Piffarä oder Bifara, Prästant, Groß-Principal, Apfel-, Geigen-, Jungfern-, Knopf- und Trichter- regal, Schalmei oder Chalmeau, Septime, Sesquialtera, Terpodion, Tertian, Tibia major, Tuba, Undamaris, Vox humana, Flüte allemande, Block-, Bordun-, Dulz-, Flach-, Füll-, Gedakt-, Jubal-, Pyramid-, Quer-, Sanft-, Schweizer-, Sif-, Terz-, Tubal- und Weitflöte, Doublette und S-pitzgam-be.

Zur genaueren Orientirung über die Construktion und die Bedeu-

tung aller dieser Register kann auf die einschlägigen Werke von Töpfer, Kuntze (Seidel), Richter, Sattler, Schlimbach (Becker) und Schubert ver- wiesen werden. Eine für die Pflege der Orgel genügende Einsicht- ist auch nach den darauf bezüglichen Schriften von Heinrich, Fischer, Kothe, Ritter

u. A. zu gewinnen. .

Als geschickte Orgelbaumeister sind namhaft zu»machen: 1) in Schlesien: die Herren Anders in Oels, Horn in Breslau, Müller und Ackermann in Breslau, Hoffmann in Neiße, Nißler insGörlitz, Reich und

Sohn in Bolkenhain, Riemer in Brieg, Sande-r in Biegung», Schlag und Söhne in Schweidnitz, Gebrüder Schlag in Schweidnitz, Gebrüder Walter in Guhrau und Wilhelm in Liegnitz;——2) außer diesen in Deutschland:

Buchholtz in Berlin, Geisler in Eilenbur.g, Grüneberg in Stettin, Jahn in

Dresden, Jbach in Bonn, Ladegast in Weißenfels, Reinler in Berlin, Reubke und Sohn in Hausneindorf, Rühlmann in Zörbig, Sauer in Frankfurt a.d.O., Schulze u. Sohn in Paulinzelle, Schuricht in Danzig und Walker in Ludwigsburg.

Möge Vorstehendes für die Anlage dieser und jener neuen Orgel sich nützlich erweisen und auch dazu dienen, manche vorhandene fehlerhafte Dis-

position als solche erkennen zu lehren und zweckmäßige Abhülfe —- soweit

'diese möglich ist —- herauszufordern. Möge es aber auch im Allgemeinen das Interesse für die Sache fördern und manchem lieben Collegen ein An-

trieb werden, den Charakter und die Wirkungder einzelnen Stimmen noch sorgfältiger zu studiren und durch verständigen Gebrauch derselben die ver- sammelte Gemeinde und sich selbst nach Möglichkeit zu erbauen!

Yeisebilder von Martin Fische-.

l. Magdeburg..

Wer hat noch nicht die Sehnsucht empfunden, ‚einmal ein anderes

Fleckchen Erde zu sehen, als dasjenige, welches er täglich um sich hat? Und

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wer noch nicht den Drang, seine Schritte über die Grenzen des alltäglichen

Lebens hinauszul«enken? —- Gewiß ein Jeder! —- Nur ist es nicht Allen gestattet, diesen Drang zu befriedigen und ganz besonders muß die Göttin

des Glückes den Sterblichen begünstigen, dem sie einmal unter den unzäh-

ligen Nieten einen Treffer angedeihen läßt. So Unglaubliches auch von den neuesten Erfolgen der Wissenschaft erzählt und gefabelt wird, noch nie habe ich gehört, daß es einem Augenarzt gelungen sei, jene Göttin von ihrer an-

geborenen Blindheit zu befreien. Aber Beharrlichkeit führt zum Ziel, und

mit Genugthuung triumphirte ich über das Sprüchwort «Hoffen und Harren macht Manchen zum Narren,« als mir unerwartet von einem hohen Ministerio

des Cultus ein Stipendium zu einer Studienreise durch Süddeutschland, die

Schweiz und Oesterreich gewährt wurde. Die Welt, die schöne, große Welt

stand mir somit offen und keinen Augenblick war ich im Zweifel, daß ich

auch nach jenem Land, welches einen Rafael und Michel Angelo fein nennt, meine Schritte lensken müsse. Wie soll ich das Gefühl beschreiben, welches ich bei dem Gedanken empfand, auch Italien mit eigenen Augen sehen und jenen geheiligten Boden betreten zu dürfen, wo die göttlichen Meister der Bildhauerkunft und Malerei ihre unsterblichen Werke geschaffen haben?

Immer und immer wieder mußte ich mir vergegenwärtigen, daß ich nicht

träume, daß Alles lautere Wahrheit sei. Und ich fühlte mich erst sicher, als ich den unvermeidlichen Bädecker in meinem kleinen Handkoffer hinter Schloß und Riegel wußte und derselbe gezwungen war, sich mit den klassi- schen Compositionen Bachs, wie mit obscurer Salonmusik friedlich zu vertragen.

Es war am 15. September des Jahres 1874, als ich in aller Frühe mit einem Freunde auf den Potsdamer Bahnhof wandelte, um dem staubigen Berlin den Rücken zu wenden. Nach kurzer Zeit kam der Zug in’s Stollen, und allmählig entschwand auch das letzte Haus der deutschen Kaiserstadt meinen Blicken.

Wohlgemuth und heiter zog ich in Magdeburg ein und empfing sofort den günstigsten Eindruck. Das größte Interesse von ganz Magdeburg hatte für mich der Dom, wegen der darin befindlichen Orgel. Um dieselbe besichtigen zu können, besuchte ich Herrn Organist Ritter, der sich unter Anderem mit mir in ein weiteres Gespräch hinsichtlich der neuesten Erfindungen, namentlich

des Crescendo, auf dem Gebiete des Orgelbaus einließ und mir zu meinem

größten Erstaunen erklärte, daß er alles Derartige verwerfe, da auf diese Weise jedem Stümper Gelegenheit geboten werde, sich desselben zu bedienen und durch dieses Hülfsmittel die Steigerung des Gedankens Verloren gehe.

In der Composition selbst, d. h. im Gedanken, müsse das Crescendo liegen, und sei dieses nicht der Fall, so sei alles Uebrige Null. In dieser Ansicht liegt ebenfoviel Wahres wie Falsches Von welch’ unberechenbarem Einfluß für die Zukunft des Orgelspieles und der Orgelcomposition die Erfindung des Cresoendo ist, muß jedem vorurtheilsfreien Menschen einleuchten. Grade dieses fehlte noch, um dem Rieseninstrumente orcheftrale Wirkung zu ver- leihenund es unter den Händen eines tüchtigen Spielers mit dem Orchester

auf gleiche Stufe zu erheben. Ueberdies wird es jeder vernünftige Mensch

nur dann anwenden, wo es die Composition selbst verlangt, und ebensowenig

wie die Möglichkeit des Anschwellens bei’m Clavier oder Orchester auf eine Verflachung der Composition geführt hat, wird es hier geschehen. Und welcher Unterschied es ist, auf einer Orgel mit Combinationen u. dergl.

zu spielen, oder auf einer, welche derartiger technischen Hülfsmittel entbehrt,

weiß ich aus eigener Erfahrung Ich habe dieses Gespräch in aller Kürze

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angedeutet, weil ich dergleichen Ansichten auch sonst gefunden habe und ich

mich freuen würde, wenn ich hier Anlaß gegeben hätte, über diesen Gegen-

stand nachzudenken. · «

Was den Dom selbst anbetrifst, so ist derselbe ein erhabener gothischer Bau, der, wie jedes Gebäude dieses Styls einen ernsten und feierlichen Ein- druck macht. Auch dieses Gotteshaus besitzt, wie alle, welche eine bewegte Vergangenheit hinter sich haben, besondere Merkwürdigkeiten; so kann man hier unter Anderem auch den berühmten oder besser gesagt berüchtigten Geld- kasten Tezels sehen, welcher ihm von einein-Ritter abgenommen worden, und besitzt derselbe einen solchen Umfang, daß er wohl Vorspann nehmen mußte, um ihn, falls er gute Geschäfte gemacht, forttransportiren zu können.

Das Gitter, hinter welchem sich diese herkule’ische Sparbüchse befindet, ist eine der kunstvollften Arbeiten, die ich je gesehen. Trotz der größten Mühe ist es unmöglich zu erkennen, wie der Schlösser die Eisenstäbe in einander gefügt hat, da das Auge immer und immer wieder auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt. An dem Ende der einen Flügelthür fehlt eine Schraube und knüpft sich daran folgende Sage. Der Meister dieses Kunstwerkes soll seine Seele dem Teufel verschrieben haben, falls es ihm gelänge,"seine Arbeit

nach Wunsch glücklich zu Ende zu führen. Als aber Alles bis auf die

letzte Schraube fertig war, ließ er dieselbe weg, so daß das Gitter nicht als vollendet angesehen werden konnte und blieb dem betrogenen Teufel Nichts

weiter übrig, als mit wüthendem Gebrüll zu einem kleinen Loche, welches

ebenfalls noch zu sehen ist, hinauszufahren. Als vor wenigen Jahren die Orgel reparirt wurde, machte ein geschickter Arbeiter eine täuschend ähnliche Schraube und setzte sie ein.

Die Orgel selbst macht mit ihrem kolossalen Prospect einen imposanten Eindruck und hätte ich auch demzufolge eine entsprechende innere Einrichtung erwartet. Leider fühlte ich mich sehr enttäuscht. — Um mich der Veschuldigung, ein zu hartes Urtheil über ein anerkanntes Meisterwerk gefällt zu haben, zu ent- ziehen, will ich im Voraus bemerken, daß ich leider, Umstände halber, dasselbe nicht hören konnte und somit nur lediglich den Eindruck, welchen ich durch die bloße Vesichtigung empfangen, wiedergab, wie ich ihn bald darauf in meinem Tagebuche niedergeschrieben hatte. Von Sachverständigen, mit denen ich über diesen Punkt unterhandelte, waren ebensoviel für als gegen meine Meinung-—- Die Orgel besitzt mehrere Stockwerke und befindet sich der Klavierschrank, soviel ich mich erinnere, im zweiten Stock. Der Organist selbst ist völlig von der Mitwelt abgeschlossen, da er sich hinter den riesigen Prospectpseifen

in einem von Glasfenstern abgeschlossenen Raume befindet. Das Unange-

nehme einer solchen Einrichtung wird Jedermann einleuchten, denn erstens

ist dem Spieler der Blick in die Kirche« benommen, er weiß nie, was unten

vorgeht, dann aber kann er unmöglich auch nur das Geringste vonseinem eigenen Spiele hören, sich somit nicht vervollkommnen, da er seinen Vortrag nur von Anderen beurtheilen lassen muß; und« auf solches Urtheil ist leider in vielen Fällen wenig zu geben. Ferner aber gehören stählerne Nerven und eine wunderbare Aufmerksamkeit dazu, um es inmitten eines solchen Höllenspectakels aushalten und gut spielen zu können. Von der ursprüng-

lichen Disposition der Orgel ist wenig oder gar nichts mehr übrig, da der

gegenwärtige Herr Organist alljährlich nach Gutdünken auf eigene Kosten

Verbesserungen einführt, Altes hinauswirft und Neues dafür einsetzt. So

besitzt das Werk sowohl Schleif- als Kegelladen. Das Merkwürdigste ist

ein Harmonium, welches sich dieser Herr als ein eigenes Register anbringen

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»n-

Und durch Abstraeten mit den Claviaturen verbinden ließ. Außerdem sind

noch mehrere ganz neue Stimmen in die Orgel gesetzt worden, und um den

nöthigen Platz zu bekommen, ist der Orgelbauer auf alle möglichen Hülfs-

mittel verfallen, die noch mehr dazu beitragen, das schöne Werk als eine

Flickarbeit erscheinen zu lassen. Ueberhaupt dünkt es mir grader falsch,

häufige derartige Aenderungen vorzunehmen. Jeder Orgelbauer, welcher An-

spruch macht, ein Künstler zu sein, wird seine Werke als ein einheitliches Ganze schaffen, d» h. eine jede Stimme wird die andere ergänzen und muß, sobald eine Aenderung in der Disposition vorgenommen wird, die Wirkung, namentlich des vollen Werkes, eine andere werden, da der Meister bei dem Entwurf auf solche Umstände nicht Rücksicht genommen hat. —

Bei Weitem besser gefiel mir die Orgel in der Johanniskirche daselbst, welche 1870 von dem Orgelbaumeister Herrn Sauer aus Frankfurt a. D.

erbaut wurdes Dieselbe besitzt 4 Manuale, 1 Pedal und 66 klingende

Stimmen. Die Klangwirkung dieses herrlichen Werkes möchte ich derjenigen

der Schweriner Domorgel gleichstellen, und ist die Spielart eine angenehmere, obgleich Ladegast in Schwerin ebenfalls die Pneumatik angewandt hat.

Die Rohrwerke sind nach französischer Manier gearbeitet und die Labial-

Pfeifen mit Stimmschlitzen versehen, eine Erfindung, die das Stimmen be- deutend erleichtert und die Pfeier selbst nicht so ruinirt, als es bei’m Ge- brauch des Stimmhorns zu geschehen pflegt. Die innere Einrichtung ist nach den neuesten Erfindungen bedeutend vereinfacht. Einen großen Fortschritt hat man jetzt dadurch gemacht, daß die Registerzüge nicht mehr viereckig und von der Länge wie früher, sondern rund und kaum zwei Zoll aus dem Schrank hervorstehend, verfertigt werden. Auf diese Weise erspart sich der Organist bei’m Registriren viel Zeit und kann, je nach Umständen, drei bis vier Stimmen auf ein Mal ziehen. Ueberdies sind die Knöpfe bedeutend kleiner-, können mithin näher aneinander gerückt werden, so daß der Spieler zu jedem Zuge leicht hinzukann. Diese Einrichtung habe ich auf meiner Reise bei jeder neuen Orgel, welche Ladegast, Sauer oder Walker erbaut haben, gefunden. —- Nachdem ich das für mich Bedeutsame von Magdeburg in Augenschein genommen, fuhr ich weiter, und zwar über Halle nach Merseburg.

Ein 50jiihriges Amisjubilänm. Der 30. März war für die Gemeinde Gers- d orf bei Reichenbach O.-L. ein seltener Festtag. Es feierte nämlich der dortige Kantor und Lehrer Herr G. Baumert sein 50jähriges Amtsjubiläum. Schon am frühen Morgen kamen die Kinder und Enkelkinder, sowie sonstige Verwandte und Freunde, zum Theil aus weiter Ferne, und brachten dem geliebten Jubilar ihre Glückwünsche und Geschenke. Auch gingen zahlreiche schriftliche und telegraphische Gratulationen ein. Am Nachmittage gegen 2 Uhr versammelten sich die Schulkinder und viele Ge- meindeglieder, sowie mehrere Geistliche und die Lehrer des Reichenbacher Conferenzbezirks in der festlich geschmückten Schulstube, um den würdigen Greis zu feiern. Nach dem Choralgesange: Lobe den Herren, o meine Seele, —- trat der älteste College, Herr Lehrer Lehmann aus Mengels·dorf, vor, gratulirte im Namen der andern und über- gab als Geschenk einen Lehnsessel. Darauf ergriff der Ortsgeistliche, Herr Pastor Anders das Wort und sprach dem Jubilar den wohlverdienten Dank und die An- erkennung der Patronin, Frau Majorin von Salza, sowie des Kirchen- und Schul- Vorstandes aus und wünschte ihm in herzlichen Worten einen friedevollen Lebensabend.

Nun gab die Gemeinde ihren Gefühlen noch besonderen Ausdruck durch ihre Vertreter und überreichte ihre Geschenke. Die Patronin hatte schon am Morgen einen werth- vollen Teppich üb·ersandt. Nachdem noch ein Schulmädchen ein Gedicht gesprochen und Herr Dr. Preische aus Reichenbach den Gliickwunsch des dortigen Seminar-Lehrer- Collegiums überbracht hatte, sangen die versammelten Lehrer unter Leitung des Hm

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w2o ——

Kantor Schulz aus Reichenbaeh den 23. Psalm von B. Klein. Der Jubitar dankte tiefgeriihrt auf·1ede an ihn gerichtete Ansprache —- theils in längerer, theils in kürzerer Rede —- für die ihm erwiesene Liebe und Freundschaft und schloß mit dein Gebete, daß Gottdie liebe Gemeinde, Groß und Klein, auch ferner in seinen gnädigen Schutz nehmen, ihm aber ein seliges Ende bescheren wolle durch Christum. — Auf die Feier in derschulstube folgte noch eine besondere in« der- Kirche. Mit dem Liede-: Bis hierher hat mich Gott gebracht »——· begann der Festgottesdienst. Darauf hielt der allverehrte Ephorus der Diocese Gorlitzv II, Herr Superintendent H aufs er aus Cunnertvitz, vom Altare aus an den Jubilar eine herzliche Ansprache, worin er der Treue desselben in Beziehugg auf Schule, Kirche, Familie und Staat lobend gedachte und namentlich herber? · , daß« er dieselbe·Gesinnung unverändert vom Anfange seines Wirkens bis dahin ewiesen habe. Schließlich flehte er den Segen des Herrn auf ihn herab, und die Lehrer sangen den Gäbler’schen Psalm: Jch will den Herren toben. Die· höhern Ortes für den 721iihrigen Lehrergreis beantragte Dekoration war leider bis zur Fest- seier noch nicht angetroffen. ——- Nach beendigtem Gottesdienste bereinigte die Fest- theilnehiner ein von der Frau Patronin, dem Ortsgeistlicheii und dein Jubilar im Pfarrhause veranstasltetes«, durch zahlreiche Toaste und gemsüthliehe Unterhaltung ge- würztes Festessen bis zum späten Abende. —- Der Jubilar legt nunmehr sein Amt nieder und will seine letzten Tage in stiller Zurückgezogenheit verleben. Bt.

ganßßanfiüörnngen.

l. Schwerte. Am 22. Novbr. 1874, als am Todtenfeste, veransstaltete der Unter- zeichnete mit-seinen Chorgehülfeiiund einigen benachbarten Collegen hier ein Kirchen- Concert zum Besten der Abgebrannten in Röhrsdorf bei Friedeberg, welches einen Reinertrag-von fes-Thalern brachte. Das Programm war folgendes: 1) Präludium für die Orgel von Fischer, vorgetragen vom Herrn Lehrer Klemt hier. 2) Motette:

Siehe, um Trost war mir sehr bange. Gemischter Chor mit Orgel.· 3) Arie aus Elias von Mendelss.-B.: Sei stille dem Herrn. Mit Orgelbegleitung. 4) Arie für Tenor von Rosetti: Bald steigt nach Ungewittern. Mit Orchester. 5) O sulntarjs hostia. Solo für Paß-Posaune mit Orgelbegleitung, vorgetragen vom Herrn Gast- wirth Elger. 6) Motette von Hahdn: Des Staubes eitle Sorgen. Gemischter Chor mit-Orchester ’7) Moments musicals. Allegretto für Violine und Orgel von Franz Schubert. 8) Männergesang: Selig sind des Himmels Erben, von Rin.ck.

9) Motette: Die Erlöseten des Herrn werden wiederkommen. Gemischter Chor mit Orchester. 10) Präludium und Fuge für die Orgel von Baumert, vorgetragen vom Herrn Klemt. —- Die Ausführung kann als eine gelungene bezeichnet werden, und es kam dabei auch das hiesige schöne, im Laufe des Jahr-es vom Orgelbauer Herrn Nißler aus Görlitz restaurirte Orgelwerk zur Geltung. Die Theilnahme der Gemeindeglieder war eine sehr große und lieferte einen recht erfreulichen Beweis von dem hier sich kundgebenden Wohlthätigkeitssinne und dem Verftändnisse für die Wirkung ernster

Musik. Vogel , Kantor.

2..-Goldbet , Sonntag, den 7. März, fand hier imSzaalesdesHeinzekschenkHotels eine besuchte-Au ührung statt,.an der sich »auch nrehrere Bezirksmitglieder betheiligten.

Außer. diesen wirkten mit: der ’70 Personen zähtende-kirchliche-Gesangverein des-Unter- zeichneten, bestehend aus Beamten, Bürgern, Bürgerstöehtern, Bürgersöhnen und Knabender lateinischen Schule, —- dann die Mitglieder der hiesigen Stadtkapelle, mehrere geschätzte Dilettanten aus Stadt und Land und 7 Mann der Jäger’schen (vorin. fürstl.. ohenzoller’ eben) Kapelle aus »Lö,wenberg. Zur- Ausführung tarnen:

a) Te Denkst-( iedeiisfest mne), von ER. Thoma. b) Die Glocke von-A. Romberg.-——

In letzterer Composition ang das.Bereinsmitglied, Nendant Strauß (Bez.. 6) den Meister meisterhaftz der Dirigent vertrat die andern Baßparthien; Frl. E. Seiffert (Mitgls. des. kirchl. Gesangvereins) sang die Sopran-Parthieii lobenswerth und ebenso die Tenor-Ar-ien-ein anderes Mitglied obigen Vereins,.Actuar Cleiiåenzåz» ff I

0 o e 9

3. MiseubsjsOaQ Am 14, Februar fand im Betsaale des Seminars eine vom Musiklehrer Herrn Engelsoechtgeleitete Ausführung-nach folgendem Programm statt:

l) J. S. Bach, Toccata (»d«orisch) für-dies Orgel. -2) (E. Richter, Motette: Jch danke

(9)

21

dem Herrn. 3) F. Mendelss -Bartholdh, (mpi-iccin in E für Piano. 4) Daniel Elster:

Auf Berges Höh'. 5) Volkslied: Jetzt gang i an’s Vrünnele. 6) J. N. Hummel, Trio, op.12 für Piano, Violine und Violoncello. 7) Niels W. Gabe, Frühlingslied.

8) Volksliedr Aennchen von Tharau. 9) Auch-nie für Violiue. 10) Winter, Röslein im Walde 11) L. v. Beethoven, Trio, op. l. Nr. 2 Finale-. 12) Fr. Lachner, Miso-k- Imperator. — Nr. 9 wurde vomiiHerrn MusikdirektorJSaner aus Görlitz gespielt, bei Nr. 6 und 11 wirkten außer diesem Herr Musiklehrer Hering aus Görlitz und

der Dirigent. ‘ « )

4. Anastasi- Asm 22. Februar gab Herr Seminar-Musiklehrer D r a th im Odeon ein zahlreich besuchtes Coneert, in dessen erstem Theile Kompositionen von Robert Schumann geboten wurden, und zwar: Ouverture zu Genovevaund Bilder aus Osten, ä'?’42mnins‚ die gemischten Chöre: Friihlingsgruß und Zigeunerlebeu, die Männer- ehöre: Auf hoher Alp und das Glück von Edenhall Der zweite Theil nmfaszte die Ausführung des Oratorinms: Die A userweckung des Lazarus von D-«.Löwe«

5. Sauer. Am 30·. März fand in der Friedensikrche ein Concert des Orgelvirtuosen Herrn Martin Fischer statt , dessen Ertrag einem zu errichtenden Kriegerdenkmale galt. Es kamen folgende Pideen zur Ausführung: l) Präludium und Fuge in ist-well von S. Bach 2) Altböhmisches Kirchenliedx Kommet ihr Hirten — von C· Riedel.

3. Romanze aus dem D—nmll Coucert von Mozart, für die Orgel bearbeitet von M. Fischer. 4) Arie ftir Alt aus dem Oratorium: Der Fall Jerusalems —- von M. Blumner. 5) Adagio aus den Asank-Variationen von L. Thiele. 6) Altböhmisches Kirchenlied: Laßt allsefoott uns"«loben —- von C. Riedel. 7«) Sonate Nr. 2 L;—moll für die Orgel von G. Merkel

Die am 23. März in der Aula des Ghmnafiums ftattgefundene 25. Soiröe des O. Fisch esr’schen Klavier : Jnkftitutes bot in 19 Nummern des Guten viel und erfreute sieh eines ungetheilten Veifalles seitens des zahlreich erschienenen Publikum-s 6. Sag-in. Am 10. März veranstaltete Herr Organist B öh m mit dem von ihm geleiteten G e s a n g v e r e i n e für g e m i seht en C h o r ein Coneert im hiesigen Ressourgensaale, bei welchem folgendes Programm durchgeführt wurde: 1) Die Nacht Chor mit Begleitung von Violine, Viola, Violoncello und Klavier, von Rheinberger. 2) a. Morgengebet. b. Frühlingsahumig c. Die Primel. E h o r l i e d e r von MendelssohikBartholdh. 3) Paß-Solo: Schloß Boncourt. Ballade von H. Truhn. 4) F l am enka , die Z i g eun erin. Chor mit Begleitung von zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier, von im Franke. 5) Qua rtett Nin 1, G—dnr, von W. A. Mozart 6) a, Volks lied: All’ meine Gedanken. h. D er Fischer: Das Wasser rauscht Chorlieder von Rheinberger. 7) n. Chor aus der Jntroduetion von Wilhelm Tell: Mild erglänzt die Maiensonne. b. Eh o r l i ed aus dem Ballet von Wiihelm Tell: Von Lust belebt. Chorgesange mit Klavierbegleitung von Rossini. — Die Thrun’fche Vallade sang Herr Kaufmann Häger Das Streich- quartett swar besetzt durch die Herren: Musiklehrer Fischer, Fabrikbesitzer Ulbricht, Seminar-9.liusiklehrer Baumert und Cunimasial-Musiklehrer Hisrsrhberg Die Klavier-

begleitung spielte Fräulein Behrend. . _ _

Am 1’7. April veranstaltete der Unterzeichnele in demselben Lokale mit den Zög- lingen des hiesigen Se min a r s nnd unter gütigeoMitwirkung anderer-Kräfte eine Musik-Ausführung nach folgendem Programm: Erster Theil. U Jubel- D uv ertur e, für Piano zu 4 Händen, von C. am. von Weber. 2) D er »fr oh e Wand e rs m an n. Männerchor von Mendelssolm-Bartholdh. 3) B aß ari e aus Paulus (Gott sei mir gnädig!) von Mendelssohn-Varthol.dh. 4) Fahr« wohl, du g old’n e S onne! Abendlied von L v. Beethoven. 5) D as Kirchlein.

Chor und Solo für Vjiännerstimmem von Becken 6) Gliickliehe Fa hrt.- Dnett aus der Nacht auf dem Meere, von W. Tschirch Zweiter Th eil. 7) M edi- ta t i o n über das erste Präludinm von Bach, für Violinchor, Piano und Harmonium, von Ch. Gounod. 8) a. V olkssw eise: Bliimlein auf der Haide. h. Lii g o wss Jagd. Männerchor von C. M. von Weber. 9) Arie des Bürgermeisters aus Czaar und Zimmermann, von A. Lortzmg 10) V ariat i on en über das Mendels-

sohn’sche Lied: O Thaler weite o ‚beben! Für Piano zu 4 Heinden bearbeitet von

T.Vrmmer. 11) Du bei st mein T r a u m! Sologesang v C Hoffmann. 12) W a l d - and a ch t. Chor und Solo für Miinnerstimnien von Fr. Abt. —— Nummer 4 und 8a wurden vom Halbchor vorgetragen. Nr. 3 nnd 9 sang Herr Kaufmann Häger.

Nr. 6 trugen die Herren Lehrer Hoffmann und Liebig vor. Die Begleitung führten aus: Herr Organist Viihm nnd der Dirigent. Nr. 11 fangen die Herren

(10)

»·.»?2....—.- ·’

Lehrer: Härtel, Liebig, — Vaumert, Nordheim, —- Vöhni», Hoffmann, «- Hille und Springer. Alles Uebrige wurde ausschließlich von den Seminaristen und ihren Lehrern

ausgeführt. · « Vi.

,-—.-——.——. „_..

Ei ecensioneu.

I. Rriiger, C. A» VolkssKlovierschnie. Eine Anleitung zur gründlichen Erlernung des Klavierspiels, unter Zugrundeleguug von Volks- und Opernmelodien, technischen Uebungen und auserlesenen Stücken von J. S. Bach, H. Vertini, C. T. Vrunner, an. Clementi, J. Hahdn, Fr. Hünten, J. N. Hununel, S. Judassohn, Fr. Kuhlau, A. Löschhorn, F. W. Mai-kult, C. Maher, W. A Mozart, V. E; Philipp, G. Rehnald, C. Schnabel, H Scholtz, Fr. Schubert, J. Schulhosf, Fr. Spindler, C. M. v. Weber, und Anderen. 108 Seiten. Preis 3 Mark. Leipzig, Verlag von F E. C Leuckart (Constantin Sander). —- Wir können dieses wohlangelegte Werk, in welchem man überall den tüchtigen und umsichtigen Klavierlehrer erkennt, augelegentlich empfehlen.

Die darnach unterrichteten Schüler werden mit Lust lernen und sicher zu einem er- wiiuschteu Ziele gelangen. Einige Druckfehler lassen sich leicht erkennen und verbessern.

2. Liederstriiuszchem Unter diesem Titel hat Herr Kantor Reich in Schreiber-s- dorf bei Lauban 15 von ihm componirte zweistimmige Schullieder herausgegeben, deren Melodien recht ansprechend nnd volksthiimlich gedacht, auch praktisch gesetzt sind, so daß wir das Hestchen gern für den Leserkreis der fl Bl. anzeigen und darauf hin- weisen tvollen. Es kostet bei’m Verfasser 15 Pf. und ist auch durch den Buchhandel von .H W. Schmidt in Halle zu beziehen.

3. Kennst-, A., Geistlicher Männerchor. 36 vierftimmige Choräle (theilweise im quantitirendeu Rhythmus), 16 geistliche Lieder und Motetten und 24 liturgische Re- sponsorien, zum Gebrauch für Seminarien-, Ghmnasien und Kirchen-E))iännergesaug- vereine. 52 Seiten gr. 8 Preis 15 Sgr. Flensburg und Haderslebeu Verlag von August Wesiphalen. —- Diese Sammlung ist mit einer dem Vorwort ange- siigteu Empfehlung von Fr. Abt ausgestattet, und man ist darnach versucht, sie mit gutem Vertrauen auf ihren Werth zu durchblättern· Die darin enthaltenen Compo- sitionen von Bemer, Breitenbach, Klein, Mozart, Rinck, Rolle und Wagner sind aller- dings correct abgedruckt und sehr brauchbar. In des Verfassers eigenen Compossitioneu und Bearbeitungen aber finden sich recht viele Schwachheiten, z. B. 31mal offenbare Quinten und thaven und 8 unvorbereitete Vorhalte, einzelner harmonischer Querstände und sonstiger Mängel in der Stimmführung gar nicht zu gedenken. Ob Herr Fr. Abt dies Allesübersehen hat, oder ob es nur Druckfehler sind, deren wir außerdem noch verschiedene wahrgenommen haben, läßt sich nicht beurtheileir Jedenfalls ist bei Ver- wendung der Krause’schen Arrangements und Compositionen Vorsicht anznempfehlen.

Vt.

Die Sammlung Begräbnifzatien von Richter und Jacka (F1·V1· Nr· 1« S U unten) sind bei mir vergriffen Deshalb bitte ich, nun keine Bestellung mehr an mich zu richten, sondern direkt an die Verlagshandlung zu schreiben. — Weil abermals Jrrthümer vorgekommen sind, muß ich die Herren Bezirksvorfteher nochmals dringend ersuchen, Veränderungen direktund schnell bei mir anzumelden. —- Die Bibliotheismäen müssen künftig regelmäßiger zurückgesaudt und besser verpackt

werben, als bisher. B. Völkel in Goldberg.

Peittiign Um Jrrthümer und Aergerlichkeiten zu vermeiden,« wird auf S. 6 der Statuten hingewiesen, wornach die Beiträge von den Mitgliedern der einzelnen Bezirke an den betreffenden Vezirksvorsteher, aber nicht direkt an den Vereins-

rendanten »in entrichten sind. - » Drakh»

Yriefüaflen der Yedaiikioin

Herrn M. I‘. in J. Wegen des beschränkten Naumes der fl. Bl. mußte eine Kürzung Jhres Aussatz-es erfolgen. Bei derselben ist die Rücksicht auf das Vereins- interesse bestimmend gewesen. Vielleicht haben Sie die Güte, Sich bei der ,,Fortsetzuug«

darnach zu richten. —- Herrn Runter V. in Sch. DasUebersandte habe ich gern in der vorstehenden Fassung ·verwandt. — Besten Gruß! Bjaumsert in Sagan.

_— Sehnellpressendruck von P. E.,Nnabe·»in Sagan.

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