538
Schiismus und Motazilismus in Basra.
Nachtrag zu Zeitschrift 52, S. 216.
Von G. van Tloten.
Eben nachdem ich Goldzihers Bemerkungen im vorigen Hefte
gelesen hatte, kam mir folgende Stelle aus den Tabaqät des Ibn
Sa'd vor Augen, welche für den Zusammenhang (auch politisch) von
Schiiten und Motaziliten in Basra einen neuen Beweis liefem.
Goth. 411 F. 140 V. iJ;X*:i ^3 JJi, U^^l
Ui?LiP yui ^ ^U! A^ ^ ^y,
i U äJ! i3«*.jLs ijjJ: ^^J idJi iA*c »J liLflJ u5Ux: ^j^LÜ! v_Ajjo
Sjj ^ (sie. cod.) »-JajyL'i »y^Ji ^3
S> ^ a^' ^'^bi ^ -^^^ ^' ei^ ^
iüC*« Jwc xi^U; ^jJ^^W ^.^i O'**^ '■^^
'Lb gJCij "^^ jIuj ^Aj ^ c>jÜÄs Ou^it
Über Ibn Aun (f 151 H.) s. auch Ibn Qotaiba, Maärif S. 245.
Die Qadaria waren ihm sehr verhasst, er grüsste sie nicht, wenn
er an ihnen vorbeikam (Ibn Sa'd F. 139 v.). Er erinnerte sich noch,
dass nur zwei Männer qadaritische Ansichten verkündigten, nämlich
Ma'bad al-Djohani und Sesnoieh oder Sehnöieh zaudj Omm Müsa:
Ibid. F. 140 V. dJ! J^c Aic njjAäJS J'ö jli aIs? ^ JJii
'lA^ ^lxl\ c>b^^! Ai XÄ/« ^.^i'! b! jjj^ ^i»! ^jLj i li'.«
>jilj. Lf^j^ ,.1 ».jj-i.w.*« . A*«^ ^' r-^'
[Zu xjjJLwlw (so die Handschrift) wird am Rande bemerkt : x^'.^
j3W q3\ V-j'jCi' J. ].
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Zur Frage über die Lebenszeit des Verfassers
des Mulahhas fi'l-hei'a, Mahmüd b. Muh. b. 'Omar
al-Gagminl.
Von Dr. Heinrich Suter.
Bei Anlass der Veröffentlichung einer Übersetzung des Mulahhas
fi'l-hei'a durch Rudloff und Hochheim (in dieser Zeitschrift,
47. Bd. p. 213ir.) haben Prof. C. A. Nallino in Neapel und der
Verfasser dieses Artikels sich in dieser Zeitschrift (47. Bd. p. 711
und 48. Bd. p. 120) über die Lebenszeit des öagmini ausgesprochen.
Beide kamen zu dem Schlüsse, dass Gagmint am Ende des 8. und
Anfang des 9. Jahrh. d. H. gelebt habe, während Gottwaldt im
Kasaner Katalog ohne Quellenangabe und nach ihm Brockelmann
(Gesch. d. arab. Litteratur, I. p. 473) sein Todesjahr auf 618 d. H.
ansetzen. Bei meinen Studien über arabische Mathematiker und
Astronomen bin ich nun auf neue Angaben gestossen, welche die
von mir in Zweifel gezogene Behauptung Häg! Chalfas (VI, 113),
Kemäl ed-Dln_ Turkemäni habe i. J. 755 einen Kommentar zum
Mulahljas des Gagmini vollendet, höchst wahrscheinlich machen, aber
auch meine damals ausgesprochene Ansicht, Gagmrni müsse jünger
sein als Nasir ed-Dln et-TüsI, rechtfertigen. Meine neuen Belege
sind folgende:
1. Im Brit. Mus. (Nr. 1342, 2«) befindet sich der von Hägi
Chalfa genannte Kommentar zum Mulahhas von Kemäl ed-Din
e t - Turkomän i , gewidmet dem Sultän b. Sult än Mabmüd
(jäni-Beg Chän. Dies kann wohl kein anderer sein als der
Chän der goldenen Horde von Kiptschak , der Sohn Ö s b e g s ,
Gäni-Beg, gest. i. J. 758 d. H. (vgl. A. Müller, Der Islam im
Morgen- und Abendland, Bd. II, 278 und 284).
2. Gagmini hat noch ein medizinisches Werk, betitelt:
,kftnüntsche' (kleiner Kanon) , Auszug aus dem Kanon des
Ibn Sinä, geschrieben ; dasselbe ist noch vorhanden u. a. 0. in
München (Aumer, Nr. 808, 3°) und Gotha (Pertsch, Nr. 1928 u. 29).